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Unter der Bezeichnung "Covid Organics"<ref>https://www.sciencemag.org/news/2020/05/unproven-herbal-remedy-against-covid-19-could-fuel-drug-resistant-malaria-scientists</ref> (und COV) wird in Madagaskar vom Staatspräsidenten Andry Rajoelina ein flüssiges Wunderheilmittel gegen das SARS-2 CoV-2 Virus beworben, welches die Erkrankung innerhalb von zehn Tagen heile. Die Inhaltsstoffe von Covid Organics sollen ein Mix aus [[Artemisinin]] und einheimischen Kräutern wie Ravensara aromatica (Lorbeergewächse) sein. Die angeblich erfolgreiche Behandlung mit dem Mittel sei der Grund warum es in Madagaskar angebliche keine Menschen git, die an Covid-19 verstorben sind, bei angeblich 212 Infektionen. Zu Artemisinin liegt kein wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit gegen die COVID-19 Erkrankung vor.<ref>https://www.pharmazeutische-zeitung.de/naturarzneien-aus-afrika-sollen-untersucht-werden-117384/</ref>  Das Mittel wurde in Madagaskar am Institut Malgache de Recherches Appliquées entwickelt. Die genaue Zusammensetzung des Mittels, wird geheim gehalten. Die nationale medizinische Akademie des Landes (Académie Nationale de Médecine de Madagascar, ANAMEM) sprach sich gegen die Empfehlung aus. Es bestehe die Gefahr einer Gesundheitsschädigung, solange die Kräutermedizin nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht worden sei. Da der Inhaltsstoff Artemisin ein Grundbestandteil von Malaria-Kombinationstherapien ist, wurde von Wissenschaftlern die Befürchtung geäußert, dass der regelmäßige Konsum des Kräuterauszugs zur Entstehung von Malariaresistenzen führen könnte. Trotz dieser Warnungen zeigten Regierungschefs anderer afrikanischer Staaten großes Interesse an dem Produkt. Die Präsidenten Tansanias John Magufuli und des Tschad Idriss Déby ließen jeweils eine Flugzeugladung der Medizin aus Madagaskar einfliegen. Tansanias Präsident John Magufuli (inzwischen an COVID-19 verstorben) lehnte Impfungen gegen das neue Coronavirus ab. In Tansania setzt man auf Kräuterkuren wie Covid Organics und auch Gebete. Im Juni 2020 behauptete Präsident John Magufuli bei einem Gottesdienst, das Land durch einen dreitägigen Gebetsmarathon von dem Virus befreit zu haben. Impfungen lehnt der Präsident ab, genauso wie Tests. Er bezeichnete sie als wenig zuverlässig und berichtete, dass er unter anderem eine Ziege und eine Papaya habe testen lassen. Für beide habe er ein positives Ergebnis erhalten. Quellen oder Beweise legte er allerdings nicht vor. Dann empfahl Präsident Magufuli plötzlich Masken zu tragen, allerdings nicht gegen das neue Coronavirus, sondern angeblich um sich vor anderen Atemwegserkrankungen wie Tuberkulose zu schützen. A 17. März 2021 starb Magufuli im Alter von 61 Jahren. Mehrere Quellen berichten er sei an COVID-19 verstorben.<ref>https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-in-ostafrika-john-magufuli-tansanias-oberster-querdenker-a-e260e081-1bd5-47dc-a46b-c5df90960c02</ref> Vize-Präsidentin Samia Suluhu Hassan gab in einer TV-Ansprache an, dass Magufuli an Herzversagen gestorben sei. Vor seinem Tod wurde Magufuli zwei Wochen lang nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Er soll in Kenia und Indien behandelt worden sein. Das Land mit seinen rund 60 Millionen Einwohnern bezeichnet sich selbst als frei von Corona und hat den Import von Impfstoffen abgelehnt. Nach offiziellen Angaben gibt es in dem afrikanischen Land nur 509 bestätigte Corona-Fälle mit insgesamt 21 Toten. Das allerdings hängt auch damit zusammen, dass Tansania seit Mai 2020 keine Zahlen mehr gemeldet hat. Sollten doch einmal Coronafälle auftreten, müsse es sich dabei laut Präsident um Ausländer handeln, die das Virus ins Land getragen hätten. Zur beliebten Insel Sansibar etwa dürfen ausländische Touristen nahezu ohne Beschränkungen reisen. Lediglich ihre Temperatur wird am Flughafen gemessen. Ungeachtet der Behauptungen, dass das Land frei von Corona sei, häufen sich allerdings aus Krankenhäusern Berichte über Infektionen. Ärzte sollen angehalten worden sein, Fälle von COVID-19 als virale Lungenentzündungen oder Atembeschwerden zu registrieren. Die tansanische Gesundheitsministerin Dorothy Gwajimadie trat im Fernsehen mit einem Wundermittel aus Ingwer, Zitrone und Pfeffer auf, welches sie den Zuschauern als sehr wirksames Mittel gegen COVID-19 empfahl.<br>Auch die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo unter den Präsidenten Felix Tshisekedi und Denis Sassou-Nguesso erhielten eine Flugzeugladung von Covid Organics als Geschenk. Nach dem Tode von Magufuli will seine Nachfolgerin Präsidentin Suluhu Hassan sich wissenschaftlich beraten lassen. Sie kündigte einen Wechsel im Kampf gegen die Pandemie an.<ref>https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/tansania-praesidentin-hassan-101.html</ref>
 
Unter der Bezeichnung "Covid Organics"<ref>https://www.sciencemag.org/news/2020/05/unproven-herbal-remedy-against-covid-19-could-fuel-drug-resistant-malaria-scientists</ref> (und COV) wird in Madagaskar vom Staatspräsidenten Andry Rajoelina ein flüssiges Wunderheilmittel gegen das SARS-2 CoV-2 Virus beworben, welches die Erkrankung innerhalb von zehn Tagen heile. Die Inhaltsstoffe von Covid Organics sollen ein Mix aus [[Artemisinin]] und einheimischen Kräutern wie Ravensara aromatica (Lorbeergewächse) sein. Die angeblich erfolgreiche Behandlung mit dem Mittel sei der Grund warum es in Madagaskar angebliche keine Menschen git, die an Covid-19 verstorben sind, bei angeblich 212 Infektionen. Zu Artemisinin liegt kein wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit gegen die COVID-19 Erkrankung vor.<ref>https://www.pharmazeutische-zeitung.de/naturarzneien-aus-afrika-sollen-untersucht-werden-117384/</ref>  Das Mittel wurde in Madagaskar am Institut Malgache de Recherches Appliquées entwickelt. Die genaue Zusammensetzung des Mittels, wird geheim gehalten. Die nationale medizinische Akademie des Landes (Académie Nationale de Médecine de Madagascar, ANAMEM) sprach sich gegen die Empfehlung aus. Es bestehe die Gefahr einer Gesundheitsschädigung, solange die Kräutermedizin nicht hinreichend wissenschaftlich untersucht worden sei. Da der Inhaltsstoff Artemisin ein Grundbestandteil von Malaria-Kombinationstherapien ist, wurde von Wissenschaftlern die Befürchtung geäußert, dass der regelmäßige Konsum des Kräuterauszugs zur Entstehung von Malariaresistenzen führen könnte. Trotz dieser Warnungen zeigten Regierungschefs anderer afrikanischer Staaten großes Interesse an dem Produkt. Die Präsidenten Tansanias John Magufuli und des Tschad Idriss Déby ließen jeweils eine Flugzeugladung der Medizin aus Madagaskar einfliegen. Tansanias Präsident John Magufuli (inzwischen an COVID-19 verstorben) lehnte Impfungen gegen das neue Coronavirus ab. In Tansania setzt man auf Kräuterkuren wie Covid Organics und auch Gebete. Im Juni 2020 behauptete Präsident John Magufuli bei einem Gottesdienst, das Land durch einen dreitägigen Gebetsmarathon von dem Virus befreit zu haben. Impfungen lehnt der Präsident ab, genauso wie Tests. Er bezeichnete sie als wenig zuverlässig und berichtete, dass er unter anderem eine Ziege und eine Papaya habe testen lassen. Für beide habe er ein positives Ergebnis erhalten. Quellen oder Beweise legte er allerdings nicht vor. Dann empfahl Präsident Magufuli plötzlich Masken zu tragen, allerdings nicht gegen das neue Coronavirus, sondern angeblich um sich vor anderen Atemwegserkrankungen wie Tuberkulose zu schützen. A 17. März 2021 starb Magufuli im Alter von 61 Jahren. Mehrere Quellen berichten er sei an COVID-19 verstorben.<ref>https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-krise-in-ostafrika-john-magufuli-tansanias-oberster-querdenker-a-e260e081-1bd5-47dc-a46b-c5df90960c02</ref> Vize-Präsidentin Samia Suluhu Hassan gab in einer TV-Ansprache an, dass Magufuli an Herzversagen gestorben sei. Vor seinem Tod wurde Magufuli zwei Wochen lang nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Er soll in Kenia und Indien behandelt worden sein. Das Land mit seinen rund 60 Millionen Einwohnern bezeichnet sich selbst als frei von Corona und hat den Import von Impfstoffen abgelehnt. Nach offiziellen Angaben gibt es in dem afrikanischen Land nur 509 bestätigte Corona-Fälle mit insgesamt 21 Toten. Das allerdings hängt auch damit zusammen, dass Tansania seit Mai 2020 keine Zahlen mehr gemeldet hat. Sollten doch einmal Coronafälle auftreten, müsse es sich dabei laut Präsident um Ausländer handeln, die das Virus ins Land getragen hätten. Zur beliebten Insel Sansibar etwa dürfen ausländische Touristen nahezu ohne Beschränkungen reisen. Lediglich ihre Temperatur wird am Flughafen gemessen. Ungeachtet der Behauptungen, dass das Land frei von Corona sei, häufen sich allerdings aus Krankenhäusern Berichte über Infektionen. Ärzte sollen angehalten worden sein, Fälle von COVID-19 als virale Lungenentzündungen oder Atembeschwerden zu registrieren. Die tansanische Gesundheitsministerin Dorothy Gwajimadie trat im Fernsehen mit einem Wundermittel aus Ingwer, Zitrone und Pfeffer auf, welches sie den Zuschauern als sehr wirksames Mittel gegen COVID-19 empfahl.<br>Auch die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo unter den Präsidenten Felix Tshisekedi und Denis Sassou-Nguesso erhielten eine Flugzeugladung von Covid Organics als Geschenk. Nach dem Tode von Magufuli will seine Nachfolgerin Präsidentin Suluhu Hassan sich wissenschaftlich beraten lassen. Sie kündigte einen Wechsel im Kampf gegen die Pandemie an.<ref>https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/tansania-praesidentin-hassan-101.html</ref>
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Nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Einnahme ungetesteter Mittel warnte, rief Rajoelina alle afrikanischen Staaten dazu auf, die Weltgesundheitsorganisation WHO zu verlassen, da diese kein Mittel zur Verfügung stelle um die Pandemie zu beenden. Im Mai 2021 wurde über [[News Front]] das Fake-News-Gerücht verbreitet, die Weltgesundheitsorganisation WHO habe dem Präsident von Madagaskar 20 Millionen Dollar geboten, wenn es zu einer Beimischung mit einem Gift käme. Dies habe auch der Präsident selbst in einem Interview erzählt. News-Front berief sich dabei nur auf eine einzige Quelle.
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Nachdem die Weltgesundheitsorganisation WHO vor der Einnahme ungetesteter Mittel warnte, rief Rajoelina alle afrikanischen Staaten dazu auf, die Weltgesundheitsorganisation WHO zu verlassen, da diese kein Mittel zur Verfügung stelle um die Pandemie zu beenden. Im Mai 2021 wurde über [[News Front]] das Fake-News-Gerücht verbreitet, die Weltgesundheitsorganisation WHO habe dem Präsident von Madagaskar 20 Millionen Dollar geboten, wenn es zu einer Beimischung mit einem Gift käme. Dies habe auch der Präsident selbst in einem Interview mit France 24 erzählt. News Front berief sich dabei nur auf eine einzige Quelle, einen Artikel in der Zeitung „Tanzania Perspective“ vom 14. Mai 2020, sowie in Kiswahili in „Fahari Yetu“ des gleichen Verlags. Mimikama schreibt:
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:''..In dem Artikel heißt es, Rajoelina seien 20 Millionen Dollar von der WHO geboten worden, um ein vornehmliches pflanzliches Heilmittel gegen COVID-19 zu vergiften, um „seine afrikanischen Brüder“ zu töten.<br>Tatsächlich wurde Rajoelina am 11. Mai von Marc Perelman (France24) und Christophe Boisbouvier (Radio France Internationale) interviewt. Auch BBC berichtete über das Interview.<br>Worum ging es in dem Interview? Spezifisch geht es um die Kritik an einem Kräutertonikum, welches Präsident Rajoelina in Madagaskar anpreist. Es trägt den Namen „Covid-Organics“ und basiert auf der Pflanze Artemisia annua, welche bereits gegen Malaria erfolgreich eingesetzt wird.
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...Was nämlich zu keinem einzigen Zeitpunkt des Interviews zu hören ist: Die Behauptung, dass die WHO ihm 20 Millionen Dollar für die Kontamination des vermeintlichen Heilmittels geboten habe! Auch in anderen Interviews mit dem Präsidenten von Madagaskar ist diese Behauptung nicht zu finden. Fazit<br>Im Endeffekt handelt es sich um die Schlagzeile einer Zeitung in Tanzania, welche nicht zum ersten Mal durch Falschmeldungen auffällt. Wie AFP berichtete, behauptete die Zeitung beispielsweise, dass die Weltbank Tanzania für ihre Anti-COVID-19 Politik lobe, was die Weltbank jedoch in einem Statement bestritt. Es handelt sich somit um eine Falschmeldung. Weitere Quellen: Africa Check, allAfrica, Centre for Democracy & Development Africa, Rappler, AFP.''<ref>https://www.mimikama.at/aktuelles/madagaskar-20-millionen/</ref>
    
Am 4. Mai 2020 warte die französische Aufsichtsbehörde für Arznei vor der Einnahme von Artemisinin bei COVID-19.<ref>https://www.ansm.sante.fr/S-informer/Points-d-information-Points-d-information/L-ANSM-met-en-garde-contre-les-produits-presentes-sur-Internet-comme-des-solutions-au-COVID-19-dont-l-Artemisia-annua-Point-d-information</ref> Am Juni 2020 riet die französische medizinische Akademie formell vom Einsatz von Artemisinin bei COVID-19 ab.<ref>http://www.academie-medecine.fr/communique-de-lacademie-artemisia-et-covid-19/</ref>
 
Am 4. Mai 2020 warte die französische Aufsichtsbehörde für Arznei vor der Einnahme von Artemisinin bei COVID-19.<ref>https://www.ansm.sante.fr/S-informer/Points-d-information-Points-d-information/L-ANSM-met-en-garde-contre-les-produits-presentes-sur-Internet-comme-des-solutions-au-COVID-19-dont-l-Artemisia-annua-Point-d-information</ref> Am Juni 2020 riet die französische medizinische Akademie formell vom Einsatz von Artemisinin bei COVID-19 ab.<ref>http://www.academie-medecine.fr/communique-de-lacademie-artemisia-et-covid-19/</ref>
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