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| [[image:Fatma Henden Ulrike Froehlich Homoepathie COVID-19 2020.jpg|thumb|360px|Homöopathie bei COVID-19: Mittelfindung ([[Repertorisieren]]) per Mausklick auf türkischer Webseite von Fatma Henden (BÜTAD) im Juli 2020. Das Programm soll in Kooperation mit Ulrike Fröhlich entstanden sein. (Bild: BÜTAD, Übersetzung durch Google translator, Juli 2020)]] | | [[image:Fatma Henden Ulrike Froehlich Homoepathie COVID-19 2020.jpg|thumb|360px|Homöopathie bei COVID-19: Mittelfindung ([[Repertorisieren]]) per Mausklick auf türkischer Webseite von Fatma Henden (BÜTAD) im Juli 2020. Das Programm soll in Kooperation mit Ulrike Fröhlich entstanden sein. (Bild: BÜTAD, Übersetzung durch Google translator, Juli 2020)]] |
| [[image:Homoeopathiewatchblog-de-2020-03-Coronavirus.jpg|Bericht über eine unbelegte, anekdotisch kolportierte Wunderheilung der COVID-19 Atemwegserkrankung durch [[Homöopathie]] von Christian J. Becker am 23.3.2020|360px|thumb]] | | [[image:Homoeopathiewatchblog-de-2020-03-Coronavirus.jpg|Bericht über eine unbelegte, anekdotisch kolportierte Wunderheilung der COVID-19 Atemwegserkrankung durch [[Homöopathie]] von Christian J. Becker am 23.3.2020|360px|thumb]] |
− | Während der [https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie COVID-19 Pandemie] durch das [https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2 Coronavirus SARS-2 CoV-2] kam es 2020 zu '''Behandlungsexperimenten der COVID-19 Erkrankung mit Homöopathie'''. Tatsächlich gibt es jedoch keinerlei Nachweis einer Wirksamkeit der [[Homöopathie]] bei durch Viren ausgelösten Infektionskrankheiten. Insbesondere liegt kein Nachweis einer Wirksamkeit oder Eignung bei der COVID-19 Krankheit durch das neuartige CoV-3 "Coronavirus" vor. Selbst aus homöopathischen Kreisen wird vor eigenmächtigen Experimenten und Versuchen mit Homöopathie gewarnt. Dennoch zeigte es sich, dass es zu Behandlungsversuchen von an COVID-19 Erkrankten durch homöopathische Behandlungen kam, sowie zu einer möglichen Prophylaxe (Vorbeugung). In Veröffentlichungen zum Thema wird COVID-19 und die CoV-2 Infektion gelegentlich verharmlosend als vermeintliche "Corona-Grippe" bezeichnet. Während sich viele Homöopathie-Lobbyorganisationen gegen eine Anwendung der Homöopathie gegen COVID-19 aussprachen, wird eine solche Behandlung von einigen Organisationen erwogen oder gar befürwortet. Genannt werden kann in Deutschland die [[Hahnemann Gesellschaft]] sowie die [[Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis]] (LMHI). Auch der Homöopath [[Jens Wurster]] sprach sich für eine homöopathische Behandlung der COVID-19 - Erkrankung aus.<ref>https://www.psiram.com/de/index.php/Diskussion:Behandlungsexperimente_der_COVID-19_Erkrankung_mit_Hom%C3%B6opathie</ref> Explizit erwähnt er dabei dass die Krankheit durch ein Virus ausgelöst wird. Der Homöopathiebegründer [[Samuel Hahnemann]] hatte jedoch vehement eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Materia_peccans "Materia peccans"] oder "Materielles" als Ursache von Kranheiten abgelehnt. Eine homöopathische Behandlung gegen ein Virus widerspricht somit der Homöopathie-Lehre. | + | Während der [https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie COVID-19 Pandemie] durch das [https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-CoV-2 Coronavirus SARS-2 CoV-2] kam es 2020 zu '''Behandlungsexperimenten der COVID-19 Erkrankung mit Homöopathie'''. Tatsächlich gibt es jedoch keinerlei Nachweis einer Wirksamkeit der [[Homöopathie]] bei durch Viren ausgelösten Infektionskrankheiten. Insbesondere liegt kein Nachweis einer Wirksamkeit oder Eignung bei der COVID-19 Krankheit durch das neuartige CoV-3 "Coronavirus" vor. Selbst aus homöopathischen Kreisen wird vor eigenmächtigen Experimenten und Versuchen mit Homöopathie gewarnt. Dennoch zeigte es sich, dass es zu Behandlungsversuchen von an COVID-19 Erkrankten durch homöopathische Behandlungen kam, sowie zu einer möglichen Prophylaxe (Vorbeugung). In Veröffentlichungen zum Thema wird COVID-19 und die CoV-2 Infektion gelegentlich verharmlosend als vermeintliche "Corona-Grippe" bezeichnet. Während sich viele Homöopathie-Lobbyorganisationen gegen eine Anwendung der Homöopathie gegen COVID-19 aussprachen, wird eine solche Behandlung von einigen Organisationen erwogen oder gar befürwortet. Genannt werden kann in Deutschland die [[Hahnemann Gesellschaft]] sowie die [[Liga Medicorum Homoeopathica Internationalis]] (LMHI). |
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| An bekannt gewordenen Experimenten mit Homöopathie sind zu nennen (Liste unvollständig): | | An bekannt gewordenen Experimenten mit Homöopathie sind zu nennen (Liste unvollständig): |
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− | *Im Oktober 2020 wurde bekannt, dass an der Schweizer [[Clinica Dr. Spinedi]] Experimente mit Homöopathie bei 70 Patienten mit COVID-19 durchgeführt wurden.
| + | Der Homöopath [[Jens Wurster]] setzte die Homöopathie bei 70 Patienten mit COVID-19 ein an seiner privaten Praxis im Schweizer Locarno ein. <ref>https://www.psiram.com/de/index.php/Diskussion:Behandlungsexperimente_der_COVID-19_Erkrankung_mit_Hom%C3%B6opathie</ref> Explizit erwähnt er dabei dass die Krankheit durch ein Virus ausgelöst wird. Der Homöopathiebegründer [[Samuel Hahnemann]] hatte jedoch vehement eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Materia_peccans "Materia peccans"] oder "Materielles" als Ursache von Kranheiten abgelehnt. Eine homöopathische Behandlung gegen ein Virus widerspricht somit der Homöopathie-Lehre. |
| *Bericht des Lobbyvereins [[Hahnemann Gesellschaft|Hahnemann Gesellschaft e.V.]] aus Wiesbaden (Ulrike Fröhlich)<ref>Hahnemann Gesellschaft e.V., Biebricher Allee 59, D-65187 Wiesbaden<br>Vereinsregister Würzburg VR 200707, gesetzlich vertreten durch: Ulrike Fröhlich, Dr. Elisabeth Häcker-Strobusch, Hans Baitinger</ref> über homöopathische COVID-19 Behandlungen in der Türkei. Über die Behandlungsexperimente in der Türkei berichtet unter anderem der Homöopathielobbyist [[Christian J. Becker]] aus Hamburg in seinem Blog Homoeopathiewatchblog am 20. April 2020. Dieser beruft sich auf die türkische Organisation BÜTAD von Fathma Henden (eine Apothekerin aus Bursa), die dazu am 9. April 2020 eine Studie veröffentlichte. Zwischen BÜTAD und der Hahnemann Gesellschaft existiert eine Kooperation. Demnach hätten 83% der Behandelten innerhalb von 20 Tagen von Homöopathie profitiert, 25 von 30 Patienten seien auf unbekannte Art und Weise von ihrer COVID-19 Krankheit durch Homöopathie gesundet. Insbesondere sei eine Frau innerhalb nur eines Tages durch die Homöopathie geheilt worden. Laut Becker hätten ''bereits viele Menschen mit Homöopathie behandelt und gerettet werden'' können. Explizit kommt in den Berichten jedoch zum Vorschein, dass die homöopathische Behandlung nicht die einzige Behandlungsform war. Patienten nutzen auch gleichzeitig konventionelle Behandlungsformen. Unterstützung erhielt die BÜTAD von der deutschen Hahnmann Gesellschaft. So sagte Fahtma Henden im Interview mit Christian Becker: | | *Bericht des Lobbyvereins [[Hahnemann Gesellschaft|Hahnemann Gesellschaft e.V.]] aus Wiesbaden (Ulrike Fröhlich)<ref>Hahnemann Gesellschaft e.V., Biebricher Allee 59, D-65187 Wiesbaden<br>Vereinsregister Würzburg VR 200707, gesetzlich vertreten durch: Ulrike Fröhlich, Dr. Elisabeth Häcker-Strobusch, Hans Baitinger</ref> über homöopathische COVID-19 Behandlungen in der Türkei. Über die Behandlungsexperimente in der Türkei berichtet unter anderem der Homöopathielobbyist [[Christian J. Becker]] aus Hamburg in seinem Blog Homoeopathiewatchblog am 20. April 2020. Dieser beruft sich auf die türkische Organisation BÜTAD von Fathma Henden (eine Apothekerin aus Bursa), die dazu am 9. April 2020 eine Studie veröffentlichte. Zwischen BÜTAD und der Hahnemann Gesellschaft existiert eine Kooperation. Demnach hätten 83% der Behandelten innerhalb von 20 Tagen von Homöopathie profitiert, 25 von 30 Patienten seien auf unbekannte Art und Weise von ihrer COVID-19 Krankheit durch Homöopathie gesundet. Insbesondere sei eine Frau innerhalb nur eines Tages durch die Homöopathie geheilt worden. Laut Becker hätten ''bereits viele Menschen mit Homöopathie behandelt und gerettet werden'' können. Explizit kommt in den Berichten jedoch zum Vorschein, dass die homöopathische Behandlung nicht die einzige Behandlungsform war. Patienten nutzen auch gleichzeitig konventionelle Behandlungsformen. Unterstützung erhielt die BÜTAD von der deutschen Hahnmann Gesellschaft. So sagte Fahtma Henden im Interview mit Christian Becker: |
| :''Zum Beispiel: Corona ist neu. Wir hatten keinerlei Erfahrung damit. Wir haben Unterstützung gebraucht. Die Ärztin Ulrike Fröhlich hat innerhalb weniger Tage ein Online- Seminar ausgearbeitet und am 19.03. 2020 durchgeführt. Danach haben wir sofort mit der Studie angefangen. Jetzt haben wir ein kurzes Corona-Repertorium Computerprogramm gemacht. Es wird in Kürze in Englisch und Deutsch verfügbar sein. Wir wollen, dass diese wertvollen Informationen für jeden zu erreichen ist.''<br>Die Apothekerin Henden veröffentlicht im Internet auf einer Webseite eine Art Programm, mit dessen Hilfe beim Anklicken von COVID-19 Symptomen bestimmte homöopathische Mittel zur Behandlung genannt werden. Auf welcher Basis und welcher Evidenz die Mittel gefunden werden, wird nicht offengelegt. Zum Programm wird ausgesagt, dass es in Zusammenarbeit von Ulrike Fröhlich (Hahnemann Gesellschaft) und Fatma Henden entstanden sei.<br>Wegen einer fehlenden Kontrollgruppe, dem retrospektiven Design, der kleinen Probandenzahl ohne Randomisierung und den parallelen Behandlungen mit anderen Therapieformen lässt sich aus den Angaben der Autorin keinerlei Wirksamkeitsnachweis der Homöopathie bei COVID-19 ableiten. Zudem wurde die gemeinte Studie nicht wissenschaftlich publiziert. Vielmehr können derartige Empfehlungen Patienten dazu verleiten in fahrlässiger Weise bei COVID-19 alleine auf die Homöopathie zu setzen. Auch [[Michael Frass]] äusserte sich zu dieser "Studie", und ordnete sie richtiger als ''begleitende Anwendungen der Homöopathie'' ein. | | :''Zum Beispiel: Corona ist neu. Wir hatten keinerlei Erfahrung damit. Wir haben Unterstützung gebraucht. Die Ärztin Ulrike Fröhlich hat innerhalb weniger Tage ein Online- Seminar ausgearbeitet und am 19.03. 2020 durchgeführt. Danach haben wir sofort mit der Studie angefangen. Jetzt haben wir ein kurzes Corona-Repertorium Computerprogramm gemacht. Es wird in Kürze in Englisch und Deutsch verfügbar sein. Wir wollen, dass diese wertvollen Informationen für jeden zu erreichen ist.''<br>Die Apothekerin Henden veröffentlicht im Internet auf einer Webseite eine Art Programm, mit dessen Hilfe beim Anklicken von COVID-19 Symptomen bestimmte homöopathische Mittel zur Behandlung genannt werden. Auf welcher Basis und welcher Evidenz die Mittel gefunden werden, wird nicht offengelegt. Zum Programm wird ausgesagt, dass es in Zusammenarbeit von Ulrike Fröhlich (Hahnemann Gesellschaft) und Fatma Henden entstanden sei.<br>Wegen einer fehlenden Kontrollgruppe, dem retrospektiven Design, der kleinen Probandenzahl ohne Randomisierung und den parallelen Behandlungen mit anderen Therapieformen lässt sich aus den Angaben der Autorin keinerlei Wirksamkeitsnachweis der Homöopathie bei COVID-19 ableiten. Zudem wurde die gemeinte Studie nicht wissenschaftlich publiziert. Vielmehr können derartige Empfehlungen Patienten dazu verleiten in fahrlässiger Weise bei COVID-19 alleine auf die Homöopathie zu setzen. Auch [[Michael Frass]] äusserte sich zu dieser "Studie", und ordnete sie richtiger als ''begleitende Anwendungen der Homöopathie'' ein. |