| Eine der Quellen zur aktuell verbreiteten Geschichte sind [[Christopher Shaw]] und Lucija Tomljenovic, die beide an der University of British Columbia (UBC) arbeiten, jedoch an einem augenärztlichen Institut. Mit dem Hauptautor John W Oller (ein Nicht-Naturwissenschaftler, der an einen Zusammenhang von Impfung und Autismus glaubt) veröffentlichten Shaw und Tomljenovic 2017 einen Artikel “HCG Found in WHO Tetanus Vaccine in Kenya Raises Concern in the Developing World” in der Zeitschrift Open Access Library Journal mit extrem niedrigen impact factor 0,41 und durch Autoren kaufbaren Artikeln.<ref>https://file.scirp.org/pdf/OALibJ_2018011811381800.pdf</ref> Keiner der Autoren ist in der Immunologie tätig. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch UNICEF, die das kenianische Tetanus-Impfprogramm finanzierten, wiesen entschieden die Verschwörungstheorie zurück. | | Eine der Quellen zur aktuell verbreiteten Geschichte sind [[Christopher Shaw]] und Lucija Tomljenovic, die beide an der University of British Columbia (UBC) arbeiten, jedoch an einem augenärztlichen Institut. Mit dem Hauptautor John W Oller (ein Nicht-Naturwissenschaftler, der an einen Zusammenhang von Impfung und Autismus glaubt) veröffentlichten Shaw und Tomljenovic 2017 einen Artikel “HCG Found in WHO Tetanus Vaccine in Kenya Raises Concern in the Developing World” in der Zeitschrift Open Access Library Journal mit extrem niedrigen impact factor 0,41 und durch Autoren kaufbaren Artikeln.<ref>https://file.scirp.org/pdf/OALibJ_2018011811381800.pdf</ref> Keiner der Autoren ist in der Immunologie tätig. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch UNICEF, die das kenianische Tetanus-Impfprogramm finanzierten, wiesen entschieden die Verschwörungstheorie zurück. |
− | Verbreitet wird die Theorie im deutschsprachigen Raum von [[Gerhard Wisnewski]], der agenzia fides und durch die Webseite [[Connectiv Events]]. | + | Verbreitet wird die Theorie im deutschsprachigen Raum von [[Gerhard Wisnewski]], [[Michael Lesch]] (über ein Youtbe-Video mit [[Oliver Janich]]), der agenzia fides und durch die Webseite [[Connectiv Events]]. |
| [https://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus Tetanus (Wundstarrkrampf)], eine Erkrankung durch das Bakterium Clostridium tetani, ist bis heute nicht heilbar und verläuft meist tödlich durch die Lähmung der Atemmuskulatur. Einziger Schutz ist die Vermeidung des Kontaktes von offenen Wunden zu Schmutz und die Tetanus-Schutzimpfung, die allerdings wiederholt werden muss, um lebenslang zu schützen. Ein häufiger Infektionsherd sind nicht sterilisierte Messer, die in afrikanischen Ländern zum Durchtrennen der Nabelschnur bei Neugeborenen benutzt werden. Traditionell wird in manchen Ländern auch Erde zur Wundversorgung verwendet. Clostridien halten sich auch im Erdboden auf. Geimpfte, immune Mütter schützen ihr Neugeborenes durch ihre eigenen Antikörper, die während der Schwangerschaft über die Plazenta in das Blut ihrer Kinder gelangen („Nestschutz“, Prinzip der passiven Immunisierung). Im Jahre 1988 starben weltweit rund 787.000 Neugeborene am Wundstarrkrampf. Durch Impfungen gelang es, diese Zahl auf weltweit 49.000 zu senken (Zahl von 2013). In mehreren afrikanischen Staaten gelang es, die Todesfälle fast völlig zum Verschwinden zu bringen. | | [https://de.wikipedia.org/wiki/Tetanus Tetanus (Wundstarrkrampf)], eine Erkrankung durch das Bakterium Clostridium tetani, ist bis heute nicht heilbar und verläuft meist tödlich durch die Lähmung der Atemmuskulatur. Einziger Schutz ist die Vermeidung des Kontaktes von offenen Wunden zu Schmutz und die Tetanus-Schutzimpfung, die allerdings wiederholt werden muss, um lebenslang zu schützen. Ein häufiger Infektionsherd sind nicht sterilisierte Messer, die in afrikanischen Ländern zum Durchtrennen der Nabelschnur bei Neugeborenen benutzt werden. Traditionell wird in manchen Ländern auch Erde zur Wundversorgung verwendet. Clostridien halten sich auch im Erdboden auf. Geimpfte, immune Mütter schützen ihr Neugeborenes durch ihre eigenen Antikörper, die während der Schwangerschaft über die Plazenta in das Blut ihrer Kinder gelangen („Nestschutz“, Prinzip der passiven Immunisierung). Im Jahre 1988 starben weltweit rund 787.000 Neugeborene am Wundstarrkrampf. Durch Impfungen gelang es, diese Zahl auf weltweit 49.000 zu senken (Zahl von 2013). In mehreren afrikanischen Staaten gelang es, die Todesfälle fast völlig zum Verschwinden zu bringen. |