| Nach Presseberichten gelang es Lobbyisten Chlordioxid zu einem Thema des Senats von Bolivien zu machen. Demnach stimmte der Senat und ein Stadtparlament der Hauptstadt La Paz einem Gesetzesvorschlag zu, für Chlordioxid den Import zu genehmigen, in Apotheken frei verkäuflich zu machen, und für den Einsatz gegen das Coronavirus zuzulassen. Allerdings fehlt eine Zustimmung des Parlaments von Bolivien, sodass es tatsächlich bisher kein entsprechendes Gesetz in Bolivien gibt. Der Gesetzesvorschlag war von Fabiola Almanza eingebracht worden. Als Lobbyisten traten Patricia Callisperis und [[Andreas Kalcker]] auf. Gegen die Entscheidung des Senats wandten sich sowohl Senatoren und auch Ärzte, die bereits Erfahrung gemacht hatten mit COVID-19 Patienten, die auf Empfehlungen zu Chlordioxid hereingefallen waren und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Darüber berichtete der Arzt Mauricio Arraya des Krankenhauses Hospital del Norte der bolivianischen Stadt El Alto. Er berichtete gegenüber dem Rundfunk, dass in seine Klink Patienten mit COVID-19 gekommen waren, die erhebliche Komplikationen aufwiesen, die durch die Aufnahme von Chlordioxid entstanden waren. Er nannte Entzündungsreaktionen der Lunge (als chemische Pneumonie bezeichnet ''pneumonitis química'').<ref>https://erbol.com.bo/nacional/di%C3%B3xido-de-cloro-gana-terreno-legislativo-lo-aprobaron-en-el-senado-y-asamblea-de-la-paz</ref> Ein Fernsehsender aus Bolivien berichtet über drei Vergiftungsfälle bei Patienten nach Einnahme von Chlordioxid.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=yG13pR-zZFA</ref> | | Nach Presseberichten gelang es Lobbyisten Chlordioxid zu einem Thema des Senats von Bolivien zu machen. Demnach stimmte der Senat und ein Stadtparlament der Hauptstadt La Paz einem Gesetzesvorschlag zu, für Chlordioxid den Import zu genehmigen, in Apotheken frei verkäuflich zu machen, und für den Einsatz gegen das Coronavirus zuzulassen. Allerdings fehlt eine Zustimmung des Parlaments von Bolivien, sodass es tatsächlich bisher kein entsprechendes Gesetz in Bolivien gibt. Der Gesetzesvorschlag war von Fabiola Almanza eingebracht worden. Als Lobbyisten traten Patricia Callisperis und [[Andreas Kalcker]] auf. Gegen die Entscheidung des Senats wandten sich sowohl Senatoren und auch Ärzte, die bereits Erfahrung gemacht hatten mit COVID-19 Patienten, die auf Empfehlungen zu Chlordioxid hereingefallen waren und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Darüber berichtete der Arzt Mauricio Arraya des Krankenhauses Hospital del Norte der bolivianischen Stadt El Alto. Er berichtete gegenüber dem Rundfunk, dass in seine Klink Patienten mit COVID-19 gekommen waren, die erhebliche Komplikationen aufwiesen, die durch die Aufnahme von Chlordioxid entstanden waren. Er nannte Entzündungsreaktionen der Lunge (als chemische Pneumonie bezeichnet ''pneumonitis química'').<ref>https://erbol.com.bo/nacional/di%C3%B3xido-de-cloro-gana-terreno-legislativo-lo-aprobaron-en-el-senado-y-asamblea-de-la-paz</ref> Ein Fernsehsender aus Bolivien berichtet über drei Vergiftungsfälle bei Patienten nach Einnahme von Chlordioxid.<ref>https://www.youtube.com/watch?v=yG13pR-zZFA</ref> |
− | Nach Presseberichten nahme die Zahl der Käufer von Chlordioxid in Bolivien nach der Entscheidung des Parlaments sprunghaft zu. Apotheken füllten ohne gesetzliche Erlaubnis chlordixidhaltigen Lösungen in Flaschen an und es bildeten sich bei einigen Apotheken lange Schlangen von Wartenden. Dies tritt vor allem auf die Stadt Cochabamba zu, wo der örtliche Gemeinderat der Verwendung von Chlordioxid zustimmte. Das Gesundheitsministerium von Bolivien gab daraufhin am 20. Juli 2020 eine Warnung heraus, in der klargestellt wurde, dass Chlordioxid kein zugelassenes Arzneimittel ist. Anwender müssten mit gesundheitlichen Schäden rechnen. Verkäufer von Chlordioxig als scheinbares Mittel gegen COVID-19 müssten mit einer Anzeige rechnen. | + | Nach Presseberichten nahme die Zahl der Käufer von Chlordioxid in Bolivien nach der Entscheidung des Parlaments sprunghaft zu. Apotheken füllten ohne gesetzliche Erlaubnis chlordixidhaltigen Lösungen in Flaschen an und es bildeten sich bei einigen Apotheken lange Schlangen von Wartenden. Dies tritt vor allem auf die Stadt Cochabamba zu, wo der örtliche Gemeinderat der Verwendung von Chlordioxid zustimmte.<ref>https://www.cbc.ca/news/world/bolivia-coronavirus-outbreak-1.5659884</ref> Das Gesundheitsministerium von Bolivien gab daraufhin am 20. Juli 2020 eine Warnung heraus, in der klargestellt wurde, dass Chlordioxid kein zugelassenes Arzneimittel ist. Anwender müssten mit gesundheitlichen Schäden rechnen. Verkäufer von Chlordioxig als scheinbares Mittel gegen COVID-19 müssten mit einer Anzeige rechnen. |