− | Der OTO wurde 1903 vom Wiener Industriellen Carl Kellner, Heinrich Klein und vom deutschen [[Theosophie|Theosophen]] und [[Freimaurerei|Freimaurer]] Dr. Franz Hartmann gegründet. Bis 1905 wurde der Orden noch nicht als OTO bezeichnet, sondern hieß nach seiner freimaurerischen Lehrart Memphis-Misraïm-Ritus (MMR). Nach diesem Ritus war der Orden ursprünglich als Erweiterung zur "blauen Freimaurerei" gedacht und man hoffte auf die Anerkennung durch die Vereinigte Großloge von England. MMR war eine synkretistische Lehrart, die neben freimaurerischen und rosenkreuzerischen Elementen ebenfalls templerisches und [[Gnosis|gnostisches]] Gedankengut mit einbezog. Zudem kam Reuß' bereits 1880 erfolgloser Versuch, eine Wiederherstellung des Adam Weishauptschen [[Illuminaten|Illuminatenordens]] in München zu bewerkstelligen, hier wieder neu auf. Reuß' inhaltlich absurde Idee der Nähe ausgerechnet dieses Ordens mit der Tradition des aufklärerischen bayerischen Illuminaten-Ordens, der zum damaligen Zeitpunkt längst Geschichte war, setzte sich durch. Die Darstellung einer Illuminaten-Wiederbelebung im OTO wird seitdem offiziell vom OTO vertreten. Franz Hartmann beabsichtigte als Bindeglied dieser Lehrart einen selbst die Vereinigte Großloge von England umfassenden neuen freimaurerischen Dachverband zu gründen, der ''Academia Masonica'' heißen sollte. Theodor Reuß schlug vor, die Lehren von Hartmann in den inneren Kreis des Ordens zu verlegen. Als OTO wurde der Orden erst 1906 mit der englischen OTO-Konstitution von [[Theodor Reuß]] bekannt. Kellner war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben und Hartmann hatte 1904 sämtliche Bindungen aufgegeben. Reuß wurde somit alleiniges Oberhaupt des neuen Ordens bis zu seinem Tode und gab sich den Ordensnamen Peregrinus. | + | Der OTO wurde 1903 vom Wiener Industriellen Carl Kellner, Heinrich Klein und vom deutschen [[Theosophie|Theosophen]] und [[Freimaurerei|Freimaurer]] Dr. Franz Hartmann gegründet. Bis 1905 wurde der Orden noch nicht als OTO bezeichnet, sondern hieß nach seiner freimaurerischen Lehrart Memphis-Misraïm-Ritus (MMR). Nach diesem Ritus war der Orden ursprünglich als Erweiterung zur "blauen Freimaurerei" gedacht und man hoffte auf die Anerkennung durch die Vereinigte Großloge von England. MMR war eine synkretistische Lehrart, die neben freimaurerischen und rosenkreuzerischen Elementen ebenfalls templerisches und [[Gnosis|gnostisches]] Gedankengut mit einbezog. Zudem kam Reuß' bereits 1880 erfolgloser Versuch, eine Wiederherstellung des Adam Weishauptschen [[Illuminaten|Illuminatenordens]] in München zu bewerkstelligen, hier wieder neu auf. Reuß' inhaltlich absurde Idee der Nähe ausgerechnet dieses Ordens mit der Tradition des aufklärerischen bayerischen Illuminaten-Ordens, der zum damaligen Zeitpunkt längst Geschichte war, setzte sich durch. Die Darstellung einer Illuminaten-Wiederbelebung im OTO wird seitdem offiziell vom OTO vertreten. Franz Hartmann beabsichtigte als Bindeglied dieser Lehrart einen selbst die Vereinigte Großloge von England umfassenden neuen freimaurerischen Dachverband zu gründen, der ''Academia Masonica'' heißen sollte. Theodor Reuß schlug vor, die Lehren von Hartmann in den inneren Kreis des Ordens zu verlegen. Als OTO wurde der Orden erst 1906 mit der englischen OTO-Konstitution von Theodor Reuß bekannt. Kellner war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben und Hartmann hatte 1904 sämtliche Bindungen aufgegeben. Reuß wurde somit alleiniges Oberhaupt des neuen Ordens bis zu seinem Tode und gab sich den Ordensnamen Peregrinus. |