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Kat.
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Wer einen kritischen Blick auf das sich verfärbende Öl wirft und ein wenig nachdenkt, kommt zu dem Schluss, dass die Konsistenz- und Farbänderung im Mund sich allein durch die enzymatische Aktivität des Speichels zurückführen lässt. Je wärmer ein Öl wird (und im Mund ist es ca. 37 Grad Celsius warm), desto leichtflüssiger wird es. Da sich im Speichel auch fettspaltende Enzyme befinden, wird das Öl bereits angedaut, bevor es in den Magen-Darm-Trakt gelangt. Durch eifriges Spülen und Saugen wird der Prozess beschleunigt.
 
Wer einen kritischen Blick auf das sich verfärbende Öl wirft und ein wenig nachdenkt, kommt zu dem Schluss, dass die Konsistenz- und Farbänderung im Mund sich allein durch die enzymatische Aktivität des Speichels zurückführen lässt. Je wärmer ein Öl wird (und im Mund ist es ca. 37 Grad Celsius warm), desto leichtflüssiger wird es. Da sich im Speichel auch fettspaltende Enzyme befinden, wird das Öl bereits angedaut, bevor es in den Magen-Darm-Trakt gelangt. Durch eifriges Spülen und Saugen wird der Prozess beschleunigt.
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Die Behauptung, das Öl entziehe dem Organismus Gifte oder Schlacken, entspringt der mittelalterlichen Denkwelt der Galen'schen Humoralpathologie (bzw. Säftepathologie) und ist auf dem Niveau der Urintherapie oder des Hexenglaubens anzusiedeln. Schlacken gibt es im Organismus nicht und 'Gifte' werden nicht durch die Mundschleimhaut oder die Zähne, sondern primär durch die Nieren in den Harn oder über die Leber in Form konjugierter Gallensäuren in den Stuhl entsorgt. Deshalb ist es erheiternd, wenn die Quacksalberszene behauptet, man dürfte das gespülte Öl auf keinen Fall schlucken, da es hochgiftig sei. Wer solchen Kinderkram glauben will, mag dies tun. Wer es nicht glauben möchte, sollte sich den Spass machen und das angeblich so hoch giftige Speichel-Öl-Gemisch in einem Speziallabor untersuchen lassen. Die Enttäuschung wird groß sein, denn 'Gifte' wird man nicht finden.
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Die Behauptung, das Öl entziehe dem Organismus Gifte oder Schlacken, entspringt der mittelalterlichen Denkwelt der Galen'schen Humoralpathologie (bzw. Säftepathologie) und ist auf dem Niveau der Urintherapie oder des Hexenglaubens anzusiedeln. Schlacken gibt es im Organismus nicht und 'Gifte' werden nicht durch die Mundschleimhaut oder die Zähne, sondern primär durch die Nieren in den Harn oder über die Leber in Form konjugierter Gallensäuren in den Stuhl entsorgt. Deshalb ist es erheiternd, wenn die Quacksalberszene behauptet, man dürfte das gespülte Öl auf keinen Fall schlucken, da es hochgiftig sei. Wer solchen Kinderkram glauben will, mag dies tun. Wer es nicht glauben möchte, sollte sich den Spaß machen und das angeblich so hoch giftige Speichel-Öl-Gemisch in einem Speziallabor untersuchen lassen. Die Enttäuschung wird groß sein, denn 'Gifte' wird man nicht finden.
    
Im Strukturvertriebssektor wird das Märchen des Ölziehens vielfach als Filterinstrument eingesetzt. Es scheint das Motto vorzuherrschen, dass derjenige, der diesen Unfug unkritisch glaubt, auch mit anderen Produkten abgeledert werden kann. So verschicken MLM-Mitglieder, die Produkte des aus den Niederlanden heraus agierenden Matthias Rath (Megavitaminprodukte) z.B. Informationen über die Ölkur unaufgefordert an Dritte.  
 
Im Strukturvertriebssektor wird das Märchen des Ölziehens vielfach als Filterinstrument eingesetzt. Es scheint das Motto vorzuherrschen, dass derjenige, der diesen Unfug unkritisch glaubt, auch mit anderen Produkten abgeledert werden kann. So verschicken MLM-Mitglieder, die Produkte des aus den Niederlanden heraus agierenden Matthias Rath (Megavitaminprodukte) z.B. Informationen über die Ölkur unaufgefordert an Dritte.  
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[[category:Alternativmedizin]]
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[[category:Therapie in der Alternativmedizin]]
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