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Das '''Coimbra Protokoll''' (engl. Coimbra protocol) ist eine in Teilen geheim gehaltene umstrittene Behandlungsmethode des brasilianischen Arztes Cicero Galli Coimbra, die auf der hochdosierten Anwendung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_D Vitamin D] basiert, welches er als "Hormon" bezeichnet. Coimbra wendet sich mit seinem Behandlungskonzept an Patienten die an [https://de.wikipedia.org/wiki/Multiple_Sklerose Multipler Sklerose (MS)] erkrankt sind. Allerdings soll seine Methode bei sämtlichen Autoimmunerkrankungen hilfreich sein. Anwendern seines Coimbra Protokolls wird im Sinne einer Wundertherapie das Ausbleiben von MS-"Schüben" versprochen sowie ein Rückgang der bisher eingetretenen Symptome. Etwa 95% der MS-Patienten sollen unter Anwendung des Coimbra-Protokolls eine dauerhafte Remission aufweisen. Im deutschsprachigen und im internationalen Internet finden sich in großer Zahl positive Stimmen sowie begeisterte Rückmeldungen von Anwendern.
 
Das '''Coimbra Protokoll''' (engl. Coimbra protocol) ist eine in Teilen geheim gehaltene umstrittene Behandlungsmethode des brasilianischen Arztes Cicero Galli Coimbra, die auf der hochdosierten Anwendung von [https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_D Vitamin D] basiert, welches er als "Hormon" bezeichnet. Coimbra wendet sich mit seinem Behandlungskonzept an Patienten die an [https://de.wikipedia.org/wiki/Multiple_Sklerose Multipler Sklerose (MS)] erkrankt sind. Allerdings soll seine Methode bei sämtlichen Autoimmunerkrankungen hilfreich sein. Anwendern seines Coimbra Protokolls wird im Sinne einer Wundertherapie das Ausbleiben von MS-"Schüben" versprochen sowie ein Rückgang der bisher eingetretenen Symptome. Etwa 95% der MS-Patienten sollen unter Anwendung des Coimbra-Protokolls eine dauerhafte Remission aufweisen. Im deutschsprachigen und im internationalen Internet finden sich in großer Zahl positive Stimmen sowie begeisterte Rückmeldungen von Anwendern.
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Coimbra ist der Ansicht, dass Patienten mit der Autoimmunerkrankung MS eine genetisch bedingte Resistenz gegen Vitamin D (Vitamin D-Resistenz) aufweisen. Dadurch soll es zu einer „Th17 Reaktion“ kommen. [https://de.wikipedia.org/wiki/TH17-Zelle Th17-Zellen] sind eine Untergruppe von T-Lymphozyten (Zellen des Immunsystems) die den Botenstoff Interleukin IL-17 produzieren und die bei der Pathogenese der MS eine Rolle spielen.
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Coimbra ist der Ansicht, dass Patienten mit der Autoimmunerkrankung MS eine genetisch bedingte Resistenz gegen Vitamin D (Vitamin D-Resistenz) aufweisen. Dadurch soll es zu einer „Th17 Reaktion“ kommen. [https://de.wikipedia.org/wiki/TH17-Zelle Th17-Zellen] sind eine Untergruppe von T-Lymphozyten (Zellen des Immunsystems) die den Botenstoff Interleukin IL-17 produzieren, der bei der Pathogenese der MS eine Rolle spielt.
    
Zum Coimbra-Protokoll liegen (im Januar 2020) keine belastbaren wissenschaftlichen Studien vor. Insbesondere fehlen kontrollierte klinische Studien am Menschen. Seine Methode entspricht daher nicht den Anforderungen, die heute an Therapiemethosen zu stellen sind, insbesondere nicht in der Therapie der Multiplen Sklerose. Folgerichtig findet sie sich auch nicht in den Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften.
 
Zum Coimbra-Protokoll liegen (im Januar 2020) keine belastbaren wissenschaftlichen Studien vor. Insbesondere fehlen kontrollierte klinische Studien am Menschen. Seine Methode entspricht daher nicht den Anforderungen, die heute an Therapiemethosen zu stellen sind, insbesondere nicht in der Therapie der Multiplen Sklerose. Folgerichtig findet sie sich auch nicht in den Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften.
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