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| [[image:EugenJonas.jpg|Eugen Jonas|thumb]] | | [[image:EugenJonas.jpg|Eugen Jonas|thumb]] |
− | Die '''Kosmobiologische Empfängnisplanung''' (auch ''Kosmobiologischen Methode, Jonas-Methode oder Jonas-Reichnitz Methode''), ist ein [[Pseudomedizin|pseudomedizinisch]]-[[Astrologie|astrologisches]] Konstrukt des tschechischen Arztes Eugen Jonas (geb. 6. November 1928, Slowakei) zur Empfängnisverhütung und -Planung in Abhängigkeit von Mondphasen. Das Konzept beinhaltet auch eine mögliche astrologische Determinierung des Geschlechts Neugeborener. Die kosmobilogische Empfängnisplanung nach Jonas ist den [[Mondmythen]] zuzurechnen. Wer nach seiner Methode die Empfängnis planen will, muss (wie bei der Knaus-Ogino Methode) lange Enthaltsamkeitsphasen berücksichtigen. Seriöse Hinweise die die Annahmen von Jonas stützen, gibt es nicht. Stattdessen wurden seine Annahmen wissenschaftlich widerlegt. Im Bereich der [[Alternativmedizin]] stieß die Methode vereinzelt auf Zustimmung, als vermeintlich ganzheitliche-natürliche Methode der Empfängnisverhütung. | + | Die '''Kosmobiologische Empfängnisplanung''' (auch ''Kosmobiologischen Methode, Jonas-Methode oder Jonas-Reichnitz Methode''), ist ein [[Pseudomedizin|pseudomedizinisch]]-[[Astrologie|astrologisches]] Konstrukt des tschechischen Arztes Eugen Jonas (geb. 6. November 1928, Slowakei) zur Empfängnisverhütung und -planung in Abhängigkeit von Mondphasen. Das Konzept beinhaltet auch eine mögliche astrologische Determinierung des Geschlechts Neugeborener. Die kosmobiologische Empfängnisplanung nach Jonas ist den [[Mondmythen]] zuzurechnen. Wer nach seiner Methode die Empfängnis planen will, muss (wie bei der Knaus-Ogino Methode) lange Enthaltsamkeitsphasen berücksichtigen. Seriöse Hinweise die die Annahmen von Jonas stützen, gibt es nicht. Stattdessen wurden seine Annahmen wissenschaftlich widerlegt. Im Bereich der [[Alternativmedizin]] stieß die Methode vereinzelt auf Zustimmung, als vermeintlich ganzheitliche-natürliche Methode der Empfängnisverhütung. |
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| Erfinder und Patentanmelder der kosmobiologischen Methode ist der tschechiche Psychiater und Astrologe Eugen Jonas, der sich ab 1956 mit diesem astrolgischen Thema eines weiblichen ''Mondzyklus'' beschäftigte, der (von der Wissenschaft unbemerkt) neben dem bekannten Menstruationszyklus ablaufen soll. Dabei beruft sich Jonas auf alte babylonische Quellen. | | Erfinder und Patentanmelder der kosmobiologischen Methode ist der tschechiche Psychiater und Astrologe Eugen Jonas, der sich ab 1956 mit diesem astrolgischen Thema eines weiblichen ''Mondzyklus'' beschäftigte, der (von der Wissenschaft unbemerkt) neben dem bekannten Menstruationszyklus ablaufen soll. Dabei beruft sich Jonas auf alte babylonische Quellen. |
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− | Praktisch sieht die kosmobiologische Verhütung nach Jonas so aus, daß zusätzlich zu den nach Knaus-Ogino verbotenen Tagen weitere verbotene Tage hinzukommen, nämlich vier Tage vor und ein Tag nach der Mondphasenwiederkehr (die vom Eisprung völlig unabhängig ist). Frauen, die diese Methode anwenden, haben daher wenigstens die Sicherheit der bekannten Knaus-Ogino-Methode. Diese ist allerdings mit einem Pearl-Index von 80% ziemlich unzuverlässig. | + | Praktisch sieht die kosmobiologische Verhütung nach Jonas so aus, dass zusätzlich zu den nach Knaus-Ogino verbotenen Tagen weitere verbotene Tage hinzukommen, nämlich vier Tage vor und ein Tag nach der Mondphasenwiederkehr (die vom Eisprung völlig unabhängig ist). Frauen, die diese Methode anwenden, haben daher wenigstens die Sicherheit der bekannten Knaus-Ogino-Methode. Diese ist allerdings mit einem Pearl-Index von 80% ziemlich unzuverlässig. |
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| Jonas beruft sich auf angeblich 30.000 in der Tschechoslowakei durchgeführte Untersuchungen und Berechnungen, die eine Trefferquote von 98 bis 100% haben sollen. Seine Untersuchung wurde jedoch nie publiziert. Natürlich darf bei dieser Methode ein Schuss [[Verschwörungstheorie]] nicht fehlen: diesmal sind es böse Kommunisten der ehemaligen CSSR gewesen, die verhindert hätten, dass Jonas seine Untersuchungen veröffentlichen durfte. | | Jonas beruft sich auf angeblich 30.000 in der Tschechoslowakei durchgeführte Untersuchungen und Berechnungen, die eine Trefferquote von 98 bis 100% haben sollen. Seine Untersuchung wurde jedoch nie publiziert. Natürlich darf bei dieser Methode ein Schuss [[Verschwörungstheorie]] nicht fehlen: diesmal sind es böse Kommunisten der ehemaligen CSSR gewesen, die verhindert hätten, dass Jonas seine Untersuchungen veröffentlichen durfte. |
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| ==Jonas-Postulate zur Fruchtbarkeit der Frau== | | ==Jonas-Postulate zur Fruchtbarkeit der Frau== |
− | Nach Jonas würde stets dann wenn sich die Mondphase der eigenen Geburt wiederhole, ein Eisprung ausgelöst werden. Die größte Empfängnisbereitschaft sei dann gegeben, wenn sich die fruchtbaren Tage beider Zyklen (von Menstruationszyklus und vermeintlichem ''Mondzyklus'') zeitlich decken. Die Methode wird von seinen Anhängern auch bei der Sterilität der Frau beworben. Im Internet tummeln sich Anbieter die entsprechende Berechnungen als ''Cosmogramm'' für 15 bis 90 Euro anbieten. | + | Nach Jonas würde stets dann, wenn sich die Mondphase der eigenen Geburt wiederhole, ein Eisprung ausgelöst werden. Die größte Empfängnisbereitschaft sei dann gegeben, wenn sich die fruchtbaren Tage beider Zyklen (von Menstruationszyklus und vermeintlichem ''Mondzyklus'') zeitlich decken. Die Methode wird von seinen Anhängern auch bei der Sterilität der Frau beworben. Im Internet tummeln sich Anbieter die entsprechende Berechnungen als ''Cosmogramm'' für 15 bis 90 Euro anbieten. |
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| ==Astrologisch determiniertes Geschlecht Neugeborener== | | ==Astrologisch determiniertes Geschlecht Neugeborener== |
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| *wenn der Mond bei der Zeugung in einem sogenannten ''männlichen Zeichen'' steht, soll es männlichen Geschlechts sein (Widder, Zwilling, Löwe, Waage, Schütze, Wassermann). | | *wenn der Mond bei der Zeugung in einem sogenannten ''männlichen Zeichen'' steht, soll es männlichen Geschlechts sein (Widder, Zwilling, Löwe, Waage, Schütze, Wassermann). |
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− | Die Tatsache dass es Zwillinge unterschiedlichen Geschlechts gibt, erklärt Jonas damit, dass in diesen Fällen der Mond sich zum Zeitpunkt der Zeugung genau zwischen zwei Sternbildern befunden hätte. | + | Die Tatsache, dass es Zwillinge unterschiedlichen Geschlechts gibt, erklärt Jonas damit, dass in diesen Fällen der Mond sich zum Zeitpunkt der Zeugung genau zwischen zwei Sternbildern befunden hätte. |
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| ==Astrologische Geburtskomplikationen== | | ==Astrologische Geburtskomplikationen== |
− | Nachem Jonas-System wären bestimmte als ungünstig angesehene ''Gravitationseinflüsse'' für Geburtskomplikationen verantwortlich gemacht. | + | Nachem Jonas-System werden bestimmte, als ungünstig angesehene ''Gravitationseinflüsse'' für Geburtskomplikationen verantwortlich gemacht. |
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| ==Wissenschaftliche Studien zum Thema== | | ==Wissenschaftliche Studien zum Thema== |
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| *Kelly, et al 1996 | | *Kelly, et al 1996 |
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− | Ein populärwissenschaftliches Büchlein zweier Astrologen zur kosmobiologischen Empfängnisplanung <ref>Sharamon, S; Baginski, B.: Kosmobiologische Empfängnisplanung. Mit Fruchtbarkeitskalender bis ins Jahr 2020. Verlag: Windpferd (2000)</ref> bedurfte offenbar aufgrund der unkritischen Darstellung eines Vorwortes seitens der Verleger des Windpferd-Verlags. Darin schreiben sie daß der Verlag keine Haftung für Folgen aus dem richtigen oder unrichtigen Gebrauch der dargestellten Berechnungsmethode übernehmen könne. Der bestimmungsgemäße Gebrauch ist also selbst dem Verlag nicht ganz geheuer. | + | Ein populärwissenschaftliches Büchlein zweier Astrologen zur kosmobiologischen Empfängnisplanung <ref>Sharamon, S; Baginski, B.: Kosmobiologische Empfängnisplanung. Mit Fruchtbarkeitskalender bis ins Jahr 2020. Verlag: Windpferd (2000)</ref> bedurfte offenbar aufgrund der unkritischen Darstellung eines Vorwortes seitens der Verleger des Windpferd-Verlags. Darin schreiben sie, dass der Verlag keine Haftung für Folgen aus dem richtigen oder unrichtigen Gebrauch der dargestellten Berechnungsmethode übernehmen könne. Der bestimmungsgemäße Gebrauch ist also selbst dem Verlag nicht ganz geheuer. |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |