| Zu Lebzeiten von Coley war seine Methode trotz der damals noch weniger effektiven anerkannten Behandlungsmethoden umstritten und Coley musste wegen erfolgloser Behandlungen mit seinem Coley-Toxin von anderen Ärzten den Vorwurf hinnehmen, ein Scharlatan zu sein. Ihm wurde insbesondere vorgeworfen, Behandlungserfolge selektiv zu zitieren und seine behandelten Patienten nicht in einem follow-up längerfristig weiter zu beobachten. Eine Kritik zu Ende des 19. Jahrhunderts war beispielsweise in einem Artikel der JAMA von 1894 zu finden, der auf eine fehlende Replizierung von Coleys Erfolgen hinwies. Im JAMA Leitartikel heißt es dazu wörtlich: ''"There is no longer much question of the entire failure of the toxin injections, as a cure for sarcomata and malignant growths. During the last six months the alleged remedy has been faithfully tried by many surgeons, but so far not a single well-authenticated case of recovery has been reported."'' <ref>Editorial. The Failure of the Erysipelas Toxins. JAMA. 1894;24:919</ref> 1934 war ein weiterer Leitartikel der JAMA optimistischer formuliert<ref>Erysipelas and Prodigiosus Toxins (Coley). JAMA. 1934 Oct 6;103(14):1067–1069. Editorial.</ref> und verwies auf die Möglichkeit einzelner spontaner Remissionen durch die Coley-Mittel. In den 1920er Jahren wurden Coleys Behandlungserfolge auch vom ''Bone Sarcoma Registry'' skeptisch gesehen, das als eines der ersten Krebsregister versuchte, alle bekannten Krebsfälle zu registrieren und zu analysieren.<ref>McCarthy, EF. The registry of bone sarcoma: a history. Iowa Orthop J. 1995;15:74–78</ref> Man zweifelte bei den Behandlungsfällen von Coley auch die jeweils vor Behandlung gestellten Diagnosen an. 1953 wurde die Produktion der Coley-Toxine in den USA untersagt und 1962 verbot die Food and Drug Administration FDA das Coley Toxin endgültig.<ref>Hoption-Cann, SA; van Netten, JP, et al. Dr William Coley and tumour regression: a place in history or in the future. Postgrad Med J. 2003;79(938):672–680</ref> | | Zu Lebzeiten von Coley war seine Methode trotz der damals noch weniger effektiven anerkannten Behandlungsmethoden umstritten und Coley musste wegen erfolgloser Behandlungen mit seinem Coley-Toxin von anderen Ärzten den Vorwurf hinnehmen, ein Scharlatan zu sein. Ihm wurde insbesondere vorgeworfen, Behandlungserfolge selektiv zu zitieren und seine behandelten Patienten nicht in einem follow-up längerfristig weiter zu beobachten. Eine Kritik zu Ende des 19. Jahrhunderts war beispielsweise in einem Artikel der JAMA von 1894 zu finden, der auf eine fehlende Replizierung von Coleys Erfolgen hinwies. Im JAMA Leitartikel heißt es dazu wörtlich: ''"There is no longer much question of the entire failure of the toxin injections, as a cure for sarcomata and malignant growths. During the last six months the alleged remedy has been faithfully tried by many surgeons, but so far not a single well-authenticated case of recovery has been reported."'' <ref>Editorial. The Failure of the Erysipelas Toxins. JAMA. 1894;24:919</ref> 1934 war ein weiterer Leitartikel der JAMA optimistischer formuliert<ref>Erysipelas and Prodigiosus Toxins (Coley). JAMA. 1934 Oct 6;103(14):1067–1069. Editorial.</ref> und verwies auf die Möglichkeit einzelner spontaner Remissionen durch die Coley-Mittel. In den 1920er Jahren wurden Coleys Behandlungserfolge auch vom ''Bone Sarcoma Registry'' skeptisch gesehen, das als eines der ersten Krebsregister versuchte, alle bekannten Krebsfälle zu registrieren und zu analysieren.<ref>McCarthy, EF. The registry of bone sarcoma: a history. Iowa Orthop J. 1995;15:74–78</ref> Man zweifelte bei den Behandlungsfällen von Coley auch die jeweils vor Behandlung gestellten Diagnosen an. 1953 wurde die Produktion der Coley-Toxine in den USA untersagt und 1962 verbot die Food and Drug Administration FDA das Coley Toxin endgültig.<ref>Hoption-Cann, SA; van Netten, JP, et al. Dr William Coley and tumour regression: a place in history or in the future. Postgrad Med J. 2003;79(938):672–680</ref> |