− | Auf Bitte des Generaloberen der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, vom 15. Dezember 2008, hat am 21. Januar 2009 im Auftrag von Papst Benedikt XVI., der einst als Glaubenspräfekt für Papst Johannes Paul II. die Verhandlungen mit Erzbischof Marcel Lefebvre führte,<ref name="hoerfunkstudiorom">{{Internetquelle |autor=Gregor Hoppe, ARD-Hörfunkstudio Rom |url=http://www.tagesschau.de/kommentar/papst308.html |titel=Der Papst nimmt in Kauf, dass alle anderen davonlaufen |zugriff=30. Januar 2009}}</ref> die Bischofskongregation durch Kardinalpräfekt Giovanni Battista Re die Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft, darunter Williamsons, aufgehoben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kathnews.de/content/index.php/2009/01/24/dekret-zur-aufhebung-der-exkommunikation/ |titel=Dekret zur Aufhebung der Exkommunikation. Das Dekret im Wortlaut |werk=kathnews |datum=21. Januar 2009 |zugriff=25. Januar 2009}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=260987 |titel=Vatikan: Exkommunikation aufgehoben |hrsg=Radio Vatikan |datum=24. Januar 2009 |zugriff=25. Januar 2009}}</ref> Williamson ist damit jedoch nach Angaben des Kirchenrechtlers [[Stephan Haering]] nicht rehabilitiert, sondern bleibt weiterhin suspendiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=262174 |titel=Kirchenrechtler Haering: Mitglieder der Piusbruderschaft bleiben suspendiert |hrsg=Radio Vatikan |datum=29. Januar 2009 |zugriff=1. Februar 2009 }}</ref> Sein kirchenrechtlicher Status als Priester und Bischof ist bis zu einer eventuellen zukünftigen Aussöhnung der Piusbruderschaft mit Rom ungeklärt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.summorum-pontificum.de/meinung/pius_kommentar.shtml |titel=Aufhebung der Exkommunikation gegen die Bischöfe der FSSPX |hrsg=Motu proprio: Summorum Pontificum |datum=25. Januar 2009 |zugriff=25. Januar 2009}}</ref> | + | Auf Bitte des Generaloberen der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, vom 15. Dezember 2008, hat am 21. Januar 2009 im Auftrag von Papst Benedikt XVI., der einst als Glaubenspräfekt für Papst Johannes Paul II. die Verhandlungen mit Erzbischof Marcel Lefebvre führte,<ref name="hoerfunkstudiorom">{{Internetquelle |autor=Gregor Hoppe, ARD-Hörfunkstudio Rom |url=http://www.tagesschau.de/kommentar/papst308.html |titel=Der Papst nimmt in Kauf, dass alle anderen davonlaufen |zugriff=30. Januar 2009}}</ref> die Bischofskongregation durch Kardinalpräfekt Giovanni Battista Re die Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft, darunter Williamsons, aufgehoben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kathnews.de/content/index.php/2009/01/24/dekret-zur-aufhebung-der-exkommunikation/ |titel=Dekret zur Aufhebung der Exkommunikation. Das Dekret im Wortlaut |werk=kathnews |datum=21. Januar 2009 |zugriff=25. Januar 2009}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=260987 |titel=Vatikan: Exkommunikation aufgehoben |hrsg=Radio Vatikan |datum=24. Januar 2009 |zugriff=25. Januar 2009}}</ref> Williamson ist damit jedoch nach Angaben des Kirchenrechtlers Stephan Haering nicht rehabilitiert, sondern bleibt weiterhin suspendiert.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=262174 |titel=Kirchenrechtler Haering: Mitglieder der Piusbruderschaft bleiben suspendiert |hrsg=Radio Vatikan |datum=29. Januar 2009 |zugriff=1. Februar 2009 }}</ref> Sein kirchenrechtlicher Status als Priester und Bischof ist bis zu einer eventuellen zukünftigen Aussöhnung der Piusbruderschaft mit Rom ungeklärt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.summorum-pontificum.de/meinung/pius_kommentar.shtml |titel=Aufhebung der Exkommunikation gegen die Bischöfe der FSSPX |hrsg=Motu proprio: Summorum Pontificum |datum=25. Januar 2009 |zugriff=25. Januar 2009}}</ref> |
− | Dieser Schritt löste in der Öffentlichkeit,<ref name="hoerfunkstudiorom" /> aufgrund der zeitgleich bekannt gewordenen Holocaustleugnung Williamsons (in Deutschland ein Offizialdelikt),<ref name='spiegel_online_190109'>{{Internetquelle |autor=Peter Wensierski |url=http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument-druck.html?id=63637421&top=SPIEGEL |titel=Problem für den Papst |werk=Spiegel Online |datum=19. Januar 2009 |zugriff=31. Januar 2009}}</ref> Unverständnis und Empörung aus und stieß auf Proteste, unter anderem durch den obersten Rabbiner von Rom.<ref name="nzz" /> [[Salomon Korn]], Vizepräsident des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]], nannte die Entscheidung des Papstes eine Rehabilitierung, um einen Holocaust-Leugner „gesellschaftsfähig“ zu machen. Dies sei „unverzeihlich“ und zeige, „dass er die Versöhnung mit den Juden, die seine Vorgänger vorangebracht haben, in Frage stellt“.<ref>{{Internetquelle |autor=Friederike Freiburg |url=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,604745,00.html |werk=Spiegel Online |titel=Israel droht Vatikan mit Abbruch der Beziehungen |datum=31. Januar 2009 |zugriff=31. Januar 2009 }}</ref> Der israelische Minister für Religionsangelegenheiten, Jizchak Cohen, drohte dem Vatikan mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.de/inland/israel534.html |titel=Nach Rehabilitierung von Holocaustleugner: Israel droht Vatikan mit Ende der Beziehungen |werk=[[Tagesschau (ARD)]] |datum=31. Januar 2009 |zugriff=31. Januar 2009 }}</ref> | + | Dieser Schritt löste in der Öffentlichkeit,<ref name="hoerfunkstudiorom" /> aufgrund der zeitgleich bekannt gewordenen Holocaustleugnung Williamsons (in Deutschland ein Offizialdelikt),<ref name='spiegel_online_190109'>{{Internetquelle |autor=Peter Wensierski |url=http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument-druck.html?id=63637421&top=SPIEGEL |titel=Problem für den Papst |werk=Spiegel Online |datum=19. Januar 2009 |zugriff=31. Januar 2009}}</ref> Unverständnis und Empörung aus und stieß auf Proteste, unter anderem durch den obersten Rabbiner von Rom.<ref name="nzz" /> Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, nannte die Entscheidung des Papstes eine Rehabilitierung, um einen Holocaust-Leugner „gesellschaftsfähig“ zu machen. Dies sei „unverzeihlich“ und zeige, „dass er die Versöhnung mit den Juden, die seine Vorgänger vorangebracht haben, in Frage stellt“.<ref>{{Internetquelle |autor=Friederike Freiburg |url=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,604745,00.html |werk=Spiegel Online |titel=Israel droht Vatikan mit Abbruch der Beziehungen |datum=31. Januar 2009 |zugriff=31. Januar 2009 }}</ref> Der israelische Minister für Religionsangelegenheiten, Jizchak Cohen, drohte dem Vatikan mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.de/inland/israel534.html |titel=Nach Rehabilitierung von Holocaustleugner: Israel droht Vatikan mit Ende der Beziehungen |werk=Tagesschau (ARD) |datum=31. Januar 2009 |zugriff=31. Januar 2009 }}</ref> |
| Die Neue Zürcher Zeitung berichtet unter Berufung auf katholische Theologen, dass die Leugnung des Holocausts nach dem katholischen Kirchenrecht kein Grund für eine Exkommunikation sei.<ref name="nzz" /> Die Strafe der Exkommunikation tritt nur bei schweren Vergehen gegen Kanonisches Recht ein, nicht bei Vergehen gegen weltliches Recht. Der für die Belange der Piusbruderschaft zuständige Kurienkardinal Darío Castrillón Hoyos erklärte, dass der Vatikan bei Aufhebung der Exkommunikation „absolut nichts“ von der Holocaustleugnung Williamsons gewusst habe und vor Bekanntwerden des Interviews das entsprechende Dekret bereits der Piusbruderschaft ausgehändigt worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=262532 |titel=Vatikan: Niemand wusste von Williamson |hrsg=Radio Vatikan |datum=30. Januar 2009 |zugriff=1. Februar 2009 }}</ref> | | Die Neue Zürcher Zeitung berichtet unter Berufung auf katholische Theologen, dass die Leugnung des Holocausts nach dem katholischen Kirchenrecht kein Grund für eine Exkommunikation sei.<ref name="nzz" /> Die Strafe der Exkommunikation tritt nur bei schweren Vergehen gegen Kanonisches Recht ein, nicht bei Vergehen gegen weltliches Recht. Der für die Belange der Piusbruderschaft zuständige Kurienkardinal Darío Castrillón Hoyos erklärte, dass der Vatikan bei Aufhebung der Exkommunikation „absolut nichts“ von der Holocaustleugnung Williamsons gewusst habe und vor Bekanntwerden des Interviews das entsprechende Dekret bereits der Piusbruderschaft ausgehändigt worden sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=262532 |titel=Vatikan: Niemand wusste von Williamson |hrsg=Radio Vatikan |datum=30. Januar 2009 |zugriff=1. Februar 2009 }}</ref> |