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==2007: Die ''Rossaro-Todesfälle'' in Vicenza und Padova (Italien)==
 
==2007: Die ''Rossaro-Todesfälle'' in Vicenza und Padova (Italien)==
 
[[image:primumvitae.jpg|Paolo Rossaro|thumb]]
 
[[image:primumvitae.jpg|Paolo Rossaro|thumb]]
Der italienische Arzt Paolo Rossaro aus Albignasego (bei Vicenza) ist als ein Arzt bekannt, der seine Diagnosen und Therapie nach der GNM ausrichtet. So betreibt er eine GNM-typische Diagnostik, die er von Hirn-CTs nach Hamer ableitet. Seine Krebspatienten berichten übereinstimmend, dass er sich auf Hamer beruft und beschrieben seine Methode als die ''Hamer-Methode''. Rossaro gründete auch einen privaten ''Primum-vitae'' Verein. Mehrere seiner Krebspatienten verstarben an der ''Hamer-Methode'', darunter alleine zwei Patienten mit Hodgkin-Lymphom, das heute gut therapierbar ist. Auch berichten die Patienten übereinstimmend, dass Rossaro ihnen GNM-typisch davon abgeraten habe, sich nach Regeln der wissenschaftlichen Medizin behandeln zu lassen. In einem Fall von Lungenkrebs soll er diese Krebsform als Folge des Todes des Vaters angesehen haben, ohne dies beweisen zu können. Durch seine Methode geheilte Krebspatienten sind unbekannt geblieben. Nach den Todesfällen kam es zu Anzeigen gegen ihn wegen Totschlags und schwerer Körperverletzung ("omicidio colposo" art 589 cp und "lesioni colpose"). 2012 wurde Rossaro zu drei Jahren Haft verurteilt.<ref>http://mattinopadova.gelocal.it/padova/cronaca/2012/04/13/news/il-medico-rossaro-condannato-a-tre-anni-1.4061532?refresh_ce</ref> Es folgte 2014 eine weitere Verurteilung wegen übler Nachrede (calunnia). Er hatte seinen früheren Patienten Trevisan fälschlich des Diebstahls bezichtigt. Trevisan hatte kurz vor seinem Tod Rossaro angezeigt, weil dieser ihm Blanko-Rezepte zum Selbstausfüllen gab. Die Tageszeitung ''Il Gazzettino di Padova'' berichtete am 8.&nbsp;Mai 2008 bezüglich eines Zivilprozesses um nicht erfolgte Unterhaltszahlungen von 34.000&nbsp;Euro an seine Ehefrauund seine Tochter, dass seine Ehefrau zu Protokoll gab, Rossaro sei neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch als Zahnarzt und Schönheitschirurg tätig und ein ''geheimes'' Mitglied einer Organisation für Alternativmedizin.
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Der italienische Arzt Paolo Rossaro aus Albignasego (bei Vicenza) ist als ein Arzt bekannt, der seine Diagnosen und Therapie nach der GNM ausrichtet. So betreibt er eine GNM-typische Diagnostik, die er von Hirn-CTs nach Hamer ableitet. Seine Krebspatienten berichten übereinstimmend, dass er sich auf Hamer beruft und beschrieben seine Methode als die ''Hamer-Methode''. Rossaro gründete auch einen privaten ''Primum-vitae'' Verein. Mehrere seiner Krebspatienten verstarben an der ''Hamer-Methode'', darunter alleine zwei Patienten mit Hodgkin-Lymphom, das heute gut therapierbar ist. Auch berichten die Patienten übereinstimmend, dass Rossaro ihnen GNM-typisch davon abgeraten habe, sich nach Regeln der wissenschaftlichen Medizin behandeln zu lassen. In einem Fall von Lungenkrebs soll er diese Krebsform als Folge des Todes des Vaters angesehen haben, ohne dies beweisen zu können. Durch seine Methode geheilte Krebspatienten sind unbekannt geblieben. Nach den Todesfällen kam es zu Anzeigen gegen ihn wegen Totschlags und schwerer Körperverletzung ("omicidio colposo" art 589 cp und "lesioni colpose"). 2012 wurde Rossaro zu drei Jahren Haft verurteilt.<ref>http://mattinopadova.gelocal.it/padova/cronaca/2012/04/13/news/il-medico-rossaro-condannato-a-tre-anni-1.4061532?refresh_ce</ref> Es folgte 2014 eine weitere Verurteilung wegen übler Nachrede (calunnia). Er hatte seinen früheren Patienten Trevisan fälschlich des Diebstahls bezichtigt. Trevisan hatte kurz vor seinem Tod Rossaro angezeigt, weil dieser ihm Blanko-Rezepte zum Selbstausfüllen gab. Die Tageszeitung ''Il Gazzettino di Padova'' berichtete am 8.&nbsp;Mai 2008 bezüglich eines Zivilprozesses um nicht erfolgte Unterhaltszahlungen von 34.000&nbsp;Euro an seine Ehefrau und seine Tochter, dass seine Ehefrau zu Protokoll gab, Rossaro sei neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch als Zahnarzt und Schönheitschirurg tätig und ein ''geheimes'' Mitglied einer Organisation für Alternativmedizin.
    
*'''Christan Trevisan'''. In der Nacht zu Weihnachten 2007 starb der LKW-Fahrer Christian Trevisan an einem Hodgkin-Lymphom in Vicenza im Alter von nur 35&nbsp;Jahren<ref>Zeitungsartikel ''Giornale di Vicenza'' 29.&nbsp;Dezember 2007</ref> und hinterließ seine Frau und eine Tochter, mit denen er noch Weihnachten feiern wollte. Nach den Angaben von mehreren Zeitungsartikeln hatte er zunächst jegliche Hilfe der modernen Medizin abgelehnt und sich ganz der GNM und dem Wunderheiler Rossaro anvertraut. Rossaro behandelte ihn vergeblich mit ''Ozeanwasser'', Vitaminen und seiner Hamer-Methode. Als sein Gesundheitszustand sich aber verschlechterte, entschied Trevisan sehr spät, sich notfallmäßig in eine Klinik zu begeben, wo die dortigen Ärzte sich entschlossen, ihren Kollegen Rossaro anzuzeigen. ''"Er ist ein Anhänger der Hamer-Theorie [...]"'', meinte der LKW-Fahrer über seinen Arzt. Und weiter: ''"Ich habe mich auf die Hamer-Therapie versteift und glaubte, dass es die beste Lösung wäre, um gesund zu werden: Selbstwertgefühl und die Gewissheit, dass es mir gut ginge, als Antidot gegen den Schmerz. Aber das Lymphom wurde schlimmer [...]"''. Eine Rolle spielt hier eine private Organisation namens "Primum vitae" aus Polverara,<ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/articoli/primumvitae.jpg</ref> deren Präsident Paolo Rossano ist. Er starb jedoch, sein Zustand war bereits zu weit fortgeschritten.<ref>Artikel in Tageszeitung Mattino aus Padova vom 19.&nbsp;Mai 2007</ref><ref>Artikel in Giornale di Vicenza vom 19.&nbsp;Mai 2007</ref>
 
*'''Christan Trevisan'''. In der Nacht zu Weihnachten 2007 starb der LKW-Fahrer Christian Trevisan an einem Hodgkin-Lymphom in Vicenza im Alter von nur 35&nbsp;Jahren<ref>Zeitungsartikel ''Giornale di Vicenza'' 29.&nbsp;Dezember 2007</ref> und hinterließ seine Frau und eine Tochter, mit denen er noch Weihnachten feiern wollte. Nach den Angaben von mehreren Zeitungsartikeln hatte er zunächst jegliche Hilfe der modernen Medizin abgelehnt und sich ganz der GNM und dem Wunderheiler Rossaro anvertraut. Rossaro behandelte ihn vergeblich mit ''Ozeanwasser'', Vitaminen und seiner Hamer-Methode. Als sein Gesundheitszustand sich aber verschlechterte, entschied Trevisan sehr spät, sich notfallmäßig in eine Klinik zu begeben, wo die dortigen Ärzte sich entschlossen, ihren Kollegen Rossaro anzuzeigen. ''"Er ist ein Anhänger der Hamer-Theorie [...]"'', meinte der LKW-Fahrer über seinen Arzt. Und weiter: ''"Ich habe mich auf die Hamer-Therapie versteift und glaubte, dass es die beste Lösung wäre, um gesund zu werden: Selbstwertgefühl und die Gewissheit, dass es mir gut ginge, als Antidot gegen den Schmerz. Aber das Lymphom wurde schlimmer [...]"''. Eine Rolle spielt hier eine private Organisation namens "Primum vitae" aus Polverara,<ref>http://www.transgallaxys.com/~italix/articoli/primumvitae.jpg</ref> deren Präsident Paolo Rossano ist. Er starb jedoch, sein Zustand war bereits zu weit fortgeschritten.<ref>Artikel in Tageszeitung Mattino aus Padova vom 19.&nbsp;Mai 2007</ref><ref>Artikel in Giornale di Vicenza vom 19.&nbsp;Mai 2007</ref>
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Das Kind erhielt zunächst eine Chemotherapie in der Universitätsklinik Tübingen. Wenig später bekam das Mädchen eine auf das befallene Organ beschränkte, so genannte regionale Chemotherapie in der Privatklinik [[Medias Klinikum Burghausen]] in Burghausen ([http://medias-klinikum.com Medias-Klinik Burghausen]). Nach der Therapie verweigerten die Eltern eine weiterführende Behandlung in der Universitätsklinik Tübingen, obwohl die behandelnden Ärzte dort zum damaligen Zeitpunkt von einer Heilungschance von 70% bis 80% ausgingen. Die Eltern wollten ihr Kind lieber nach den Richtlinien der GNM behandeln lassen und eine [[Krebsdiät|Ernährungsumstellung]] ([[Öl-Eiweißkost]] nach [[Johanna Budwig]]) und eine [[Misteltherapie]] anwenden; eine Fortsetzung der Chemotherapie lehnten sie ab.  
 
Das Kind erhielt zunächst eine Chemotherapie in der Universitätsklinik Tübingen. Wenig später bekam das Mädchen eine auf das befallene Organ beschränkte, so genannte regionale Chemotherapie in der Privatklinik [[Medias Klinikum Burghausen]] in Burghausen ([http://medias-klinikum.com Medias-Klinik Burghausen]). Nach der Therapie verweigerten die Eltern eine weiterführende Behandlung in der Universitätsklinik Tübingen, obwohl die behandelnden Ärzte dort zum damaligen Zeitpunkt von einer Heilungschance von 70% bis 80% ausgingen. Die Eltern wollten ihr Kind lieber nach den Richtlinien der GNM behandeln lassen und eine [[Krebsdiät|Ernährungsumstellung]] ([[Öl-Eiweißkost]] nach [[Johanna Budwig]]) und eine [[Misteltherapie]] anwenden; eine Fortsetzung der Chemotherapie lehnten sie ab.  
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Auf die GNM waren die Eltern über das Internet gestoßen. Mit Hamer nahmen sie telefonisch Kontakt auf. Nach dem Gerichtsbeschluss wurde Susanne Rehklau Anfang November am Universitätsklinikum Ulm untersucht. Der Zustand hatte sich erheblich verschlechtert. In seinem Gutachten schreibt der behandelnde Arzt Prof.&nbsp;Steinbach: ''"Durch die erhebliche Therapieverzögerung ist es nun zu einer Erholung des Tumors und zu einem erneuten Wachstum gekommen."'' Es hatten sich Metastasen gebildet und die Überlebenschancen wurden nun nur noch auf 20% bis 30% geschätzt. Nach Angaben von Steinbach hätte Susanne ''"bei durchgehender Chemotherapie mit großer Wahrscheinlichkeit gerettet werden können"''.
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Auf die GNM waren die Eltern über das Internet gestoßen. Mit Hamer nahmen sie telefonisch Kontakt auf. Nach dem Gerichtsbeschluss wurde Susanne Rehklau Anfang November am Universitätsklinikum Ulm untersucht. Der Zustand hatte sich erheblich verschlechtert. In seinem Gutachten schreibt der behandelnde Arzt Prof.&nbsp;Steinbach: ''"Durch die erhebliche Therapieverzögerung ist es nun zu einer Erholung des Tumors und zu einem erneuten Wachstum gekommen."'' Es hatten sich Metastasen gebildet und die Überlebenschancen wurden nun nur noch auf 20% bis 30% geschätzt. Nach Angaben von Steinbach hätte Susanne ''"bei durchgehender Chemotherapie mit großer Wahrscheinlichkeit gerettet werden können"''.  
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Susanne Rehklau wird im Internet mit den Worten zitiert: ''"Ich nehme im Moment keine Medizin [...] Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen worden bin, war ich bei keinem Arzt, auch nicht bei Frau Dr.&nbsp;U. [...] Mich würde interessieren, ob die Germanische Neue Medizin stimmt, weil nach der werde ich gerade behandelt. Das ist eine Sache, die mich beschäftigt. [...] Ich habe zwei Mal mit Herrn Dr.&nbsp;Hamer telefoniert, meine Eltern haben schon oft mit Dr.&nbsp;Hamer telefoniert. Wir haben dem Dr.&nbsp;Hamer Bilder und Unterlagen gefaxt. Der Dr.&nbsp;Hamer hat zu mir etwas von einer Nierenzyste gesagt. Er hat mich gefragt, ob ich einen Badeunfall gehabt habe. Dr.&nbsp;Hamer hat mich auch noch gefragt, ob ich in der letzten Zeit einmal auf den Bauch gefallen bin. Es war so, dass ich im Juni 2009 auf den Bauch gefallen bin. Herr Dr.&nbsp;Hamer hat gesagt, dass sich durch den Badeunfall eine Zyste gebildet hat. Ich war einmal im März 2009 im Kristallbad. Nach Dr.&nbsp;Hamer sollte sich dann der Konflikt gelöst haben, weil ich mich nämlich wieder getraut habe, unter das Wasser zu tauchen, was ich mich früher nicht getraut habe. Dr.&nbsp;Hamer meint, dass durch den Sturz auf den Bauch die Zyste aufgeplatzt sei. Dr.&nbsp;Hamer hat dann auch noch gesagt, dass die Flüssigkeit aus der Zyste in den Bauch gelaufen ist [...] Ich möchte keine Chemo machen, weil der Dr.&nbsp;Hamer sagt, es geht mit seiner Medizin anders [...] In der [http://www.gisunt.de/ Gisunt-Klinik] war ich nur einmal zur Kontrolle. Die Gisunt-Klinik hat gesagt, dass sie keine Hyperthermie macht, wenn die Klinik in Tübingen eine Chemotherapie macht. Deswegen konnten wir dort nicht behandelt werden. Jedenfalls habe ich das so verstanden."''
 
Susanne Rehklau wird im Internet mit den Worten zitiert: ''"Ich nehme im Moment keine Medizin [...] Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen worden bin, war ich bei keinem Arzt, auch nicht bei Frau Dr.&nbsp;U. [...] Mich würde interessieren, ob die Germanische Neue Medizin stimmt, weil nach der werde ich gerade behandelt. Das ist eine Sache, die mich beschäftigt. [...] Ich habe zwei Mal mit Herrn Dr.&nbsp;Hamer telefoniert, meine Eltern haben schon oft mit Dr.&nbsp;Hamer telefoniert. Wir haben dem Dr.&nbsp;Hamer Bilder und Unterlagen gefaxt. Der Dr.&nbsp;Hamer hat zu mir etwas von einer Nierenzyste gesagt. Er hat mich gefragt, ob ich einen Badeunfall gehabt habe. Dr.&nbsp;Hamer hat mich auch noch gefragt, ob ich in der letzten Zeit einmal auf den Bauch gefallen bin. Es war so, dass ich im Juni 2009 auf den Bauch gefallen bin. Herr Dr.&nbsp;Hamer hat gesagt, dass sich durch den Badeunfall eine Zyste gebildet hat. Ich war einmal im März 2009 im Kristallbad. Nach Dr.&nbsp;Hamer sollte sich dann der Konflikt gelöst haben, weil ich mich nämlich wieder getraut habe, unter das Wasser zu tauchen, was ich mich früher nicht getraut habe. Dr.&nbsp;Hamer meint, dass durch den Sturz auf den Bauch die Zyste aufgeplatzt sei. Dr.&nbsp;Hamer hat dann auch noch gesagt, dass die Flüssigkeit aus der Zyste in den Bauch gelaufen ist [...] Ich möchte keine Chemo machen, weil der Dr.&nbsp;Hamer sagt, es geht mit seiner Medizin anders [...] In der [http://www.gisunt.de/ Gisunt-Klinik] war ich nur einmal zur Kontrolle. Die Gisunt-Klinik hat gesagt, dass sie keine Hyperthermie macht, wenn die Klinik in Tübingen eine Chemotherapie macht. Deswegen konnten wir dort nicht behandelt werden. Jedenfalls habe ich das so verstanden."''
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Beide Kindeseltern entstammen Familien, die fest in rechtsextreme Strukturen eingebunden sind: Die österreichische Familie von Baldur B. übersiedelte nach Sachsen in ein Schloss, das rasch zum Szenetreffpunkt wurde; Baldur B. war Mitglied der 1994 verbotenen Wiking-Jugend, später in der 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) und hatte Kontakte zum "Sturmvogel". Die Mutter Antje B. wuchs in einer Familie auf, die der "[[Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung|Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft]]" angehört, in der sie selbst bis zur Eheschließung aktiv war; ihr Vater soll zum Vorstand der Organisation gehören. Ihr verstorbenes Kind ließen die Eltern auf einem Friedhof des "[[Bund für Gotterkenntnis]] - Ludendorffer" beisetzen. Die Eltern leben inzwischen mit ihren derzeit fünf Kindern in einem [[Neo-Artamanen|rechtsextremen Siedlungsprojekt]] in Sachsen-Anhalt.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref><ref>http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/vierjaehrige-stirbt-eltern-reduzierten-insulin-4720329.html </ref>
 
Beide Kindeseltern entstammen Familien, die fest in rechtsextreme Strukturen eingebunden sind: Die österreichische Familie von Baldur B. übersiedelte nach Sachsen in ein Schloss, das rasch zum Szenetreffpunkt wurde; Baldur B. war Mitglied der 1994 verbotenen Wiking-Jugend, später in der 2009 verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) und hatte Kontakte zum "Sturmvogel". Die Mutter Antje B. wuchs in einer Familie auf, die der "[[Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung|Artgemeinschaft - Germanische Glaubensgemeinschaft]]" angehört, in der sie selbst bis zur Eheschließung aktiv war; ihr Vater soll zum Vorstand der Organisation gehören. Ihr verstorbenes Kind ließen die Eltern auf einem Friedhof des "[[Bund für Gotterkenntnis]] - Ludendorffer" beisetzen. Die Eltern leben inzwischen mit ihren derzeit fünf Kindern in einem [[Neo-Artamanen|rechtsextremen Siedlungsprojekt]] in Sachsen-Anhalt.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref><ref>http://www.az-online.de/lokales/landkreis-uelzen/uelzen/vierjaehrige-stirbt-eltern-reduzierten-insulin-4720329.html </ref>
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Eine Ärztin sagte ferner aus, die Eltern hätten bereits 2007 Routineuntersuchungen sowie Insulingabe abgelehnt, weshalb sie das Jugendamt informiert habe.<ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Tochter-stirbt-an-Insulinmangel-Eltern-weisen-Schuld-vor-Gericht-von-sich</ref> Laut der Hannoverschen Allgemeinen seien die Eltern gegen eine medikamentöse Behandlung ihrer Tochter gewesen, weil ihrer Ansicht nach ein Leben nicht lebenswert sei, wenn sich der Mensch nicht eigenständig von einer Krankheit wie Diabetes erholen könne. Dies gehe aus einem Brief der Mutter hervor, den ein Bruder des Kindesvaters gefunden habe. Demnach wollten die Eltern den Gesundheitszustand ihrer zuckerkranken Tochter dadurch verbessern, indem sie mit ihr schwimmen gingen. Die Tochter habe schwache Abwehrkräfte wegen eines sogenannten Hamerschen "Wasserkonflikts" gehabt, dem die Eltern durch regelmäßiges Schwimmen entgegenwirken wollten. Laut Bruder der Angeklagten sei diese regelmäßig zu Treffen von GNM-Anhängern gegangen, und sie sei "eine fast sektenmäßige Anhängerin der Theorien Hamers" gewesen. Das Kind wurde offenbar in den zwei Jahren zwischen Diagnosestellung und Tod keinem Arzt mehr vorgestellt; alle Kinder der Familie sollen ferner nicht geimpft sein.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref>
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Eine Ärztin sagte ferner aus, die Eltern hätten bereits 2007 Routineuntersuchungen sowie Insulingabe abgelehnt, weshalb sie das Jugendamt informiert habe.<ref>http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Tochter-stirbt-an-Insulinmangel-Eltern-weisen-Schuld-vor-Gericht-von-sich</ref> Laut der Hannoverschen Allgemeinen seien die Eltern gegen eine medikamentöse Behandlung ihrer Tochter gewesen, weil ihrer Ansicht nach ein Leben nicht lebenswert sei, wenn sich der Mensch nicht eigenständig von einer Krankheit wie Diabetes erholen könne. Dies gehe aus einem Brief der Mutter hervor, den ein Bruder des Kindesvaters gefunden habe. Demnach wollten die Eltern den Gesundheitszustand ihrer zuckerkranken Tochter dadurch verbessern, indem sie mit ihr schwimmen gingen. Die Tochter habe schwache Abwehrkräfte wegen eines sogenannten Hamerschen "Wasserkonflikts" gehabt, dem die Eltern durch regelmäßiges Schwimmen entgegenwirken wollten. Laut Bruder der Angeklagten sei diese regelmäßig zu Treffen von GNM-Anhängern gegangen und "eine fast sektenmäßige Anhängerin der Theorien Hamers" gewesen. Das Kind wurde offenbar in den zwei Jahren zwischen Diagnosestellung und Tod keinem Arzt mehr vorgestellt; alle Kinder der Familie sollen ferner nicht geimpft sein.<ref>http://www.publikative.org/2015/02/12/tod-eines-siedlerkindes/ </ref>
    
==2009/2010/2015: Familie Seebald (Österreich)==
 
==2009/2010/2015: Familie Seebald (Österreich)==
 
[[image:Barbara Seebald Tod.jpg|Todesmeldung von Barbara Seebald bei facebook (eingesehen 16. Juni 2015)|300px|thumb]]
 
[[image:Barbara Seebald Tod.jpg|Todesmeldung von Barbara Seebald bei facebook (eingesehen 16. Juni 2015)|300px|thumb]]
Die Familie Seebald hatte drei gemeinsame Kinder und eines, welches die Mutter mit in die Beziehung brachte. Beide Eltern waren HIV-positiv, verweigerten aber eine Therapie. Beide waren [[HIV/AIDS-Leugnung|AIDS-Leugner]], Anhänger der GNM und [[Impfgegner]]. Entgegen ärztlicher Auflagen wurde die jüngste Tochter Muriel 2009 zu [[Hausgeburt|Hause geboren]] und trotz HIV-Infektion der Mutter und des damit verbundenen Infektionsrisikos voll gestillt. Auch die die Geburt betreuende Hebamme wurde nicht über die HIV-Infektion der Mutter informiert. Das Mädchen wurde von der Mutter Barbara Seebald infiziert und mit der Diagnose AIDS gegen den Willen der Eltern an der Kinderklinik Uni Graz behandelt. Alle drei älteren Kinder der Mutter sind HIV-negativ. Impfungen wurden den Kindern zusätzlich verweigert. Diese Situation führte dazu, dass alle Kinder bei Pflegeeltern untergebracht wurden. Muriel erhielt eine antiretrovirale Behandlung. Die Eltern versuchten, gegen die Entscheidung der Behörden anzugehen. Dabei erhielten sie Unterstützung von [[Stefan Lanka]] als auch von [[Helmut Pilhar]] und [[Ryke Geerd Hamer]], die verschiedene Schreiben an die Behörden verfassten und sich öffentlich positionierten.
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Die Familie Seebald hatte drei gemeinsame Kinder und eines, welches die Mutter mit in die Beziehung brachte. Beide Eltern waren HIV-positiv, verweigerten aber eine Therapie. Beide waren [[HIV/AIDS-Leugnung|AIDS-Leugner]], Anhänger der GNM und [[Impfgegner]]. Entgegen ärztlicher Auflagen wurde die jüngste Tochter Muriel 2009 zu [[Hausgeburt|Hause geboren]] und trotz HIV-Infektion der Mutter und des damit verbundenen Infektionsrisikos voll gestillt. Auch die die Geburt betreuende Hebamme wurde nicht über die HIV-Infektion der Mutter informiert. Das Mädchen wurde von der Mutter Barbara Seebald infiziert und mit der Diagnose AIDS gegen den Willen der Eltern an der Kinderklinik Uni Graz behandelt. Alle drei älteren Kinder der Mutter sind HIV-negativ. Impfungen wurden den Kindern zusätzlich verweigert. Diese Situation führte dazu, dass alle Kinder bei Pflegeeltern untergebracht wurden. Muriel erhielt eine antiretrovirale Behandlung. Die Eltern versuchten, gegen die Entscheidung der Behörden anzugehen. Dabei erhielten sie Unterstützung sowohl von [[Stefan Lanka]] als auch von [[Helmut Pilhar]] und [[Ryke Geerd Hamer]], die verschiedene Schreiben an die Behörden verfassten und sich öffentlich positionierten.
    
Gegen die Mutter Barbara Seebald wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung mit Dauerfolge, vorsätzlicher Gefährdung anderer Menschen mit übertragbaren Krankheiten sowie Verleumdung eingeleitet. Die Verhandlung begann am 8.&nbsp;Juni 2010 in Graz.<ref>http://derstandard.at/1271378386227/Gericht-Mutter-von-HIV-infiziertem-Kind-in-Graz-angeklagt</ref> Die HIV-infizierte Mutter wurde am 6. Juli 2010 vom Grazer Straflandesgericht wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung (Österreich: "bedingte Haft") verurteilt, sie legte Berufung ein.<ref>http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/579159/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/index.do</ref> Dieses Urteil wurde im März 2012 durch das Oberlandesgericht Graz wieder aufgehoben. Das neue Urteil lautete 14 Monate bedingte Haft wegen schwerer Körperverletzung, Verbreitung einer übertragbaren Krankheit und Verleumdung. Das Kind muss mit schweren Dauerschäden leben, die möglicherweise mit einer adäquaten Behandlung vermeidbar gewesen wären.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2523297/</ref> Nachdem sich der Prozess über mehrere Instanzen hinzog, wurde Barbara Seebald am 5. Juli 2013 freigesprochen.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2591750/</ref> Im Juli 2013 brachte sie eine weitere Tochter zur Welt, diesmal im Krankenhaus und per Kaiserschnitt. Über das Sorgerecht für dieses Kind wird noch entschieden.<ref>http://wearechangeaustria.wordpress.com/2013/07/21/jugendamt-unrecht-im-namen-des-volkes/</ref>
 
Gegen die Mutter Barbara Seebald wurde ein Verfahren wegen Körperverletzung mit Dauerfolge, vorsätzlicher Gefährdung anderer Menschen mit übertragbaren Krankheiten sowie Verleumdung eingeleitet. Die Verhandlung begann am 8.&nbsp;Juni 2010 in Graz.<ref>http://derstandard.at/1271378386227/Gericht-Mutter-von-HIV-infiziertem-Kind-in-Graz-angeklagt</ref> Die HIV-infizierte Mutter wurde am 6. Juli 2010 vom Grazer Straflandesgericht wegen Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung (Österreich: "bedingte Haft") verurteilt, sie legte Berufung ein.<ref>http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/579159/index.do?_vl_backlink=/home/panorama/index.do</ref> Dieses Urteil wurde im März 2012 durch das Oberlandesgericht Graz wieder aufgehoben. Das neue Urteil lautete 14 Monate bedingte Haft wegen schwerer Körperverletzung, Verbreitung einer übertragbaren Krankheit und Verleumdung. Das Kind muss mit schweren Dauerschäden leben, die möglicherweise mit einer adäquaten Behandlung vermeidbar gewesen wären.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2523297/</ref> Nachdem sich der Prozess über mehrere Instanzen hinzog, wurde Barbara Seebald am 5. Juli 2013 freigesprochen.<ref>http://steiermark.orf.at/news/stories/2591750/</ref> Im Juli 2013 brachte sie eine weitere Tochter zur Welt, diesmal im Krankenhaus und per Kaiserschnitt. Über das Sorgerecht für dieses Kind wird noch entschieden.<ref>http://wearechangeaustria.wordpress.com/2013/07/21/jugendamt-unrecht-im-namen-des-volkes/</ref>
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[[image:Hamerbrief100513.jpg|Offener Brief der Freundin eines Hamer-Opfers|300 px|thumb]]
 
[[image:Hamerbrief100513.jpg|Offener Brief der Freundin eines Hamer-Opfers|300 px|thumb]]
 
Aus einem offenen Brief der Freundin eines GNM-Opfers an Hamer vom 10. Mai 2013 (siehe Bild rechts) geht der Todesfall einer 72-Jährigen Frau hervor, die seit 25 Jahren Anhängerin der GNM gewesen sein soll. 2009 erkrankte sie an Krebs und ließ sich von einem Arzt sowie von einem Heilpraktiker und einer anderen Person mit der GNM behandeln. Der Arzt überzeugte sie, trotz starker Schmerzen keine Schmerzmedikamente zu nehmen. Erst gegen Ende der Krankheit nahm sie Schmerztabletten. Zweieinhalb Monate vor ihrem Tod ging die stark abgemagerte Frau in ein Hospiz, wo sie Morphium bekam. Sie starb im Jahr 2013.
 
Aus einem offenen Brief der Freundin eines GNM-Opfers an Hamer vom 10. Mai 2013 (siehe Bild rechts) geht der Todesfall einer 72-Jährigen Frau hervor, die seit 25 Jahren Anhängerin der GNM gewesen sein soll. 2009 erkrankte sie an Krebs und ließ sich von einem Arzt sowie von einem Heilpraktiker und einer anderen Person mit der GNM behandeln. Der Arzt überzeugte sie, trotz starker Schmerzen keine Schmerzmedikamente zu nehmen. Erst gegen Ende der Krankheit nahm sie Schmerztabletten. Zweieinhalb Monate vor ihrem Tod ging die stark abgemagerte Frau in ein Hospiz, wo sie Morphium bekam. Sie starb im Jahr 2013.
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==2013: Domizzio Danieli aus Belgien==
 
==2013: Domizzio Danieli aus Belgien==
 
[[image:Domizzio Danieli.jpg|Domizzio Danieli|300px|thumb]]
 
[[image:Domizzio Danieli.jpg|Domizzio Danieli|300px|thumb]]
Der 52 jährige Domizzio Danieli aus Charleroi (Belgien) starb am 16. April 2013 an einem Hirntumor. Er wurde nach der GNM-Variante [[Biologie totale nach Sabbah|Biologie Totale]] von dem Medizinleien Didier Frère aus Nivelles behandelt.<ref>https://www.sciencesetavenir.fr/sante/tele-adepte-de-la-biologie-totale-il-refusait-de-soigner-son-cancer_123396</ref> Frère ist Mitglied eines Vereins (Absl) "Pour Aller Plus Loin" (dt: ''um weiterzukommen''), der Anhänger von [[Claude Sabbah]] vereinigt. Didier Frère ist aktuell (2018) wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde angeklagt.
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Der52 jährige Domizzio Danieli aus Charleroi (Belgien) starb am 16. April 2013 an einem Hirntumor. Er wurde nach der GNM-Variante [[Biologie totale nach Sabbah|Biologie Totale]] von dem Medizinlaien Didier Frère aus Nivelles behandelt.<ref>https://www.sciencesetavenir.fr/sante/tele-adepte-de-la-biologie-totale-il-refusait-de-soigner-son-cancer_123396</ref> Frère ist Mitglied eines Vereins (Absl) "Pour Aller Plus Loin" (dt: ''um weiterzukommen''), der Anhänger von [[Claude Sabbah]] vereinigt. Didier Frère ist aktuell (2018) wegen unerlaubter Ausübung der Heilkunde angeklagt.
    
==2014: Marina L. (Italien)==
 
==2014: Marina L. (Italien)==
[[image:Germana Durando.jpg|verurteilte Hamer-Ärztin Germana Durando (Bild: La Reppublica/Turin)|320px|left|thumb]]
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[[image:Germana Durando.jpg|Verurteilte Hamer-Ärztin Germana Durando (Bild: La Reppublica/Turin)|320px|left|thumb]]
Die italienische Tageszeitung La Reppubblica (und andere Medien und Blogger<ref>http://www.butac.it/un-tumore-curata-la-psicologia/</ref>) berichtete über den Tod der 53jährigen Italienerin Marina L. aus Turin, die an einem malignen Melanom erkrankte und mehrere Jahre lang vergeblich nach den Regeln der GNM behandelt wurde.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/03/19/news/torino_muore_per_un_melanoma_curato_con_la_piscoterapia_il_medico_a_processo-135830114/</ref> Die Erkrankung zeigte sich zunächst als kleine Hautveränderung an der linken Schulter, die hätte operiert werden können. Die Hautveränderung vergrößerte sich, um am Ende einen Durchmesser von 11 cm zu erreichen (Stadium T4) und starke Schmerzen zu verursachen. Lokale Lymphknoten vergrößerten sich. Marina L. verdeckte den Tumor mit einem Verband, da ständig Blut und Sekrete austraten. Erst kurz vor ihrem Tod entschloss sich die Patientin zu einem Eingriff in einer Klinik. Aber es war zu spät: sie starb an den Metastasen ihrer Krebserkrankung. Im Hirn fanden sich 13 Metastasen. Ihre behandelnde Ärztin, Germana Durando, ist zugleich [[Homöopathie|Homöopathin]]. Durando wurde wegen Totschlags (''omicidio aggravato dalla colpa con previsione'') angeklagt<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/07/14/news/aveva_convinto_una_donna_a_curarsi_il_cancro_con_l_omeopatia_medico_rinviata_a_giudizio_per_omicidio_colposo-144047963/?ref=HREC1-7</ref> und 2017 von einem Turiner Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten, sowie 20.000 € Schmerzensgeld verurteilt. In der letzten Instanz wurde Durando schliesslich zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt sowie zu einer Schadenersatzleistung an die Familie des Opfers in Höhe von nunmehr 400.000 €.<ref>https://torino.repubblica.it/cronaca/2018/10/26/news/torino_condanna_inasprita_in_appello_per_la_dottoressa_che_curo_un_melanoma_con_l_omeopatia-210064916/</ref>
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Die italienische Tageszeitung La Reppubblica (und andere Medien und Blogger<ref>http://www.butac.it/un-tumore-curata-la-psicologia/</ref>) berichtete über den Tod der 53jährigen Italienerin Marina L. aus Turin, die an einem malignen Melanom erkrankte und mehrere Jahre lang vergeblich nach den Regeln der GNM behandelt wurde.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/03/19/news/torino_muore_per_un_melanoma_curato_con_la_piscoterapia_il_medico_a_processo-135830114/</ref> Die Erkrankung zeigte sich zunächst als kleine Hautveränderung an der linken Schulter, die hätte operiert werden können. Die Hautveränderung vergrößerte sich, um am Ende einen Durchmesser von 11 cm zu erreichen (Stadium T4) und starke Schmerzen zu verursachen. Lokale Lymphknoten vergrößerten sich. Marina L. verdeckte den Tumor mit einem Verband, da ständig Blut und Sekrete austraten. Erst kurz vor ihrem Tod entschloss sich die Patientin zu einem Eingriff in einer Klinik. Aber es war zu spät: sie starb an den Metastasen ihrer Krebserkrankung. Im Hirn fanden sich 13 Metastasen. Ihre behandelnde Ärztin, Germana Durando, ist zugleich [[Homöopathie|Homöopathin]]. Durando wurde wegen Totschlags (''omicidio aggravato dalla colpa con previsione'') angeklagt<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/07/14/news/aveva_convinto_una_donna_a_curarsi_il_cancro_con_l_omeopatia_medico_rinviata_a_giudizio_per_omicidio_colposo-144047963/?ref=HREC1-7</ref> und 2017 von einem Turiner Gericht zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten sowie 20.000 € Schmerzensgeld verurteilt. In der letzten Instanz wurde Durando schliesslich zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt sowie zu einer Schadenersatzleistung an die Familie des Opfers in Höhe von nunmehr 400.000 €.<ref>https://torino.repubblica.it/cronaca/2018/10/26/news/torino_condanna_inasprita_in_appello_per_la_dottoressa_che_curo_un_melanoma_con_l_omeopatia-210064916/</ref>
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Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. "Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen," soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina L. bereits der dritte in drei Jahren in der Stadt Turin, für den Hamer-Anhänger verantwortlich seien. So sei auch eine andere Patientin mit Brustkrebs (Name unbekannt) verstorben, die sich weigerte, eine andere Therapie als die der GNM anzuwenden.<ref>http://www.sardegnareporter.it/metodo-hamer-altri-due-morti-cancro-torino/</ref>
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Es stellte sich auch heraus, dass die Krankenakte verschwunden war. Allerdings konnte die Staatsanwaltschaft den umfangreichen Emailaustausch sichern. Jedesmal, wenn die Patientin Zweifel an der GNM zeigte, wurde sie aufgefordert, keine wissenschaftsmedizinische Behandlung durchzuführen. Stattdessen solle sie ihre "Konflikte lösen" und das homöopathische Mittel 35K und "Sulphur" nehmen, riet ihre Ärztin. ''"Befreie Dich von Deinen Schuldgefühlen und Du wirst Deinen Krebs besiegen,"'' soll sie ihrer Patientin gesagt haben. Der vom Gericht beauftragte Rechtsmediziner Roberto Testi, der den Fall begutachtete, zeigte auf, dass die Patientin bei rechtzeitiger effektiver Behandlung nicht hätte sterben müssen. Nach Angaben des Präsidenten der Turiner Ärztekammer, Guido Giustetto, ist der Todesfall von Marina L. bereits der dritte in drei Jahren in der Stadt Turin, für den Hamer-Anhänger verantwortlich seien. So sei auch eine andere Patientin mit Brustkrebs (Name unbekannt) verstorben, die sich weigerte, eine andere Therapie als die der GNM anzuwenden.<ref>http://www.sardegnareporter.it/metodo-hamer-altri-due-morti-cancro-torino/</ref>
    
Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/04/07/news/torino_cura-beffa_cotro_il_cancro_la_morte_di_una_bimba_di_14_mesi_nel_passato_dell_omeopata_indagata-137090365/</ref> Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein.
 
Durando war bereits 13 Jahre zuvor angeklagt worden, als sie bei einem 14 Monate alten Kleinkind zu homöopathischen Tropfen riet, als das kleine Mädchen auf Grund einer bakteriellen Meningitis (Hirnhautentzündung) hohes Fieber entwickelte. Das Kind starb daraufhin.<ref>http://torino.repubblica.it/cronaca/2016/04/07/news/torino_cura-beffa_cotro_il_cancro_la_morte_di_una_bimba_di_14_mesi_nel_passato_dell_omeopata_indagata-137090365/</ref> Der Prozess konnte damals nicht stattfinden, da es jahrelange Kompetenzstreitigkeiten seitens zweier Staatsanwaltschaften (Turin und Sassari in Sardinien) gab. Daher trat die Verjährung ein.
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[[image:Benno Quix HU Leupold Ryke Geerd Hamer.jpg|Von links nach rechts: [[Benno Quix]], Hans Ulrich Leupold und [[Ryke Geerd Hamer]]|250px|thumb]]
 
[[image:Benno Quix HU Leupold Ryke Geerd Hamer.jpg|Von links nach rechts: [[Benno Quix]], Hans Ulrich Leupold und [[Ryke Geerd Hamer]]|250px|thumb]]
 
[[image:Hamer Mein Studentenmaedchen.jpg|Pseudo-musiktherapeutisches Angebot zum Download eines von Hamer komponierten Musikstücks mit dem Titel "[[Mein Studentenmädchen]]". Das alleinige, unablässig wiederholte Anhören soll eine Wunderheilung bewirken.|250px|thumb]]
 
[[image:Hamer Mein Studentenmaedchen.jpg|Pseudo-musiktherapeutisches Angebot zum Download eines von Hamer komponierten Musikstücks mit dem Titel "[[Mein Studentenmädchen]]". Das alleinige, unablässig wiederholte Anhören soll eine Wunderheilung bewirken.|250px|thumb]]
Im März 2015 starb Hans-Ullrich Leupold (geb. 1948), ein Patient des ehemaligen NVA-Offiziers, Medizinlaien und GNM-Therapeuten [[Benno Quix]], an Krebs. Leupold, der ebenfalls pensionierter NVA-Offizier war, vertraute seinem vormaligen Kameraden Quix und ließ sich nach der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer behandeln. Leupold hatte ein kleines malignes Lymphom im linken Halsbereich, das chirurgisch entfernt worden war. Geplant war eine Strahlentherapie der Region und die Heilungschancen standen gut. Leupold vertraute sich jedoch den Methoden seines Kameraden Quix an. Dieser fand auch einen scheinbaren Grund für den Tumor: Leupold soll demnach einen so genannten "Konfliktschock" erlitten haben, als es zur Trennung von seiner Ehefrau kam. Dieser "Konfliktschock" sei die Ursache der Krebserkrankung. Der Patient wurde von Quix mit GNM-Literatur und medizinkritischer Literatur ("Krebslüge") versorgt. Im Februar 2009 reiste Leupold mit Quix und dessen Ehefrau nach Norwegen zu Ryke Geerd Hamer. 2012 machte sich der Tumor deutlich bemerkbar, es kommt zu einer sichtbaren Schwellung, die Leupold mit seinen Haaren zu verdecken sucht. Gegen austretende Sekrete benutzte er nun Taschentücher. 2014 hat sich sein Zustand weiter stark verschlechtert, trotz der GNM-Behandlung und "bioenergetischer" Behandlungen. Er kann kaum noch laufen, offenbar kam es zur Streuung von Metastasen im ganzen Körper. Quix sah darin aber keinen Anlass zur Besorgnis, da die Symptome im Einklang mit den Heilungsphasen der Germanischen Neuen Medizin stünden. Tag und Nacht musste sich der Patient Leupold nun ein von Hamer selbst komponiertes und gesungenes Lied "[[Mein Studentenmädchen]]" anhören, da das Anhören dieses Liedes im Rahmen der Hamer-Lehre zur Heilung führe. Im Dezember 2014 war Leupold endgültig bettlägrig. Quix blieb bei seiner Methode. Leupold erlitt einen Krampfanfall. Medizinlaie Quix erschien auf der Palliativstation und versuchte in aggressiver Weise den Schwestern Anweisungen zu geben: So sollte kein Morphin gegen die Schmerzen gegeben und das Lied ''Mein Studentenmädchen'' weiter endlos abgespielt werden. Die Schwestern verwiesen ihn schließlich des Hauses; Quix hinterließ einen Zettel mit seinen absurden Anweisungen. Am 20. März 2015 verstarb Hans-Ullrich Leupold an seiner Krebserkrankung.<ref>[http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/todesfalle_gnm.pdf Jacqueline Klaus: Mein Vater ein Opfer der “Germanischen Neuen Medizin” - Ein Erlebnisbericht]</ref><ref>Bernd Harder: Mit leichter Muse gegen Krebs: Die tödliche Scharlatanerie der Germanischen neuen Medizin. Skeptiker 28 3/15, 133-138</ref> Gegen Quix erliess die Staatsanwaltschaft Görlitz im November 2016 einen Strafbefehl.  
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Im März 2015 starb Hans-Ullrich Leupold (geb. 1948), ein Patient des ehemaligen NVA-Offiziers, Medizinlaien und GNM-Therapeuten [[Benno Quix]], an Krebs. Leupold, der ebenfalls pensionierter NVA-Offizier war, vertraute seinem vormaligen Kameraden Quix und ließ sich nach der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer behandeln. Leupold hatte ein kleines malignes Lymphom im linken Halsbereich, das chirurgisch entfernt worden war. Geplant war eine Strahlentherapie der Region und die Heilungschancen standen gut. Leupold vertraute sich jedoch den Methoden seines Kameraden Quix an. Dieser fand auch einen scheinbaren Grund für den Tumor: Leupold soll demnach einen so genannten "Konfliktschock" erlitten haben, als es zur Trennung von seiner Ehefrau kam. Dieser "Konfliktschock" sei die Ursache der Krebserkrankung. Der Patient wurde von Quix mit GNM-Literatur und medizinkritischer Literatur ("Krebslüge") versorgt. Im Februar 2009 reiste Leupold mit Quix und dessen Ehefrau nach Norwegen zu Ryke Geerd Hamer. 2012 machte sich der Tumor deutlich bemerkbar, es kam zu einer sichtbaren Schwellung, die Leupold mit seinen Haaren zu verdecken suchte. Gegen austretende Sekrete benutzte er nun Taschentücher. 2014 verschlechterte sich sein Zustand weiter stark, trotz der GNM-Behandlung und "bioenergetischer" Behandlungen. Er konnte kaum noch laufen, offenbar kam es zur Streuung von Metastasen im ganzen Körper. Quix sah darin aber keinen Anlass zur Besorgnis, da die Symptome im Einklang mit den Heilungsphasen der Germanischen Neuen Medizin stünden. Tag und Nacht musste sich der Patient Leupold nun ein von Hamer selbst komponiertes und gesungenes Lied "[[Mein Studentenmädchen]]" anhören, da das Anhören dieses Liedes im Rahmen der Hamer-Lehre zur Heilung führe. Im Dezember 2014 war Leupold endgültig bettlägrig. Quix blieb bei seiner Methode. Leupold erlitt einen Krampfanfall. Der Medizinlaie Quix erschien auf der Palliativstation und versuchte in aggressiver Weise den Schwestern Anweisungen zu geben: So sollte kein Morphin gegen die Schmerzen gegeben und das Lied ''Mein Studentenmädchen'' weiter endlos abgespielt werden. Die Schwestern verwiesen ihn schließlich des Hauses; Quix hinterließ einen Zettel mit seinen absurden Anweisungen. Am 20. März 2015 verstarb Hans-Ullrich Leupold an seiner Krebserkrankung.<ref>[http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/todesfalle_gnm.pdf Jacqueline Klaus: Mein Vater ein Opfer der “Germanischen Neuen Medizin” - Ein Erlebnisbericht]</ref><ref>Bernd Harder: Mit leichter Muse gegen Krebs: Die tödliche Scharlatanerie der Germanischen neuen Medizin. Skeptiker 28 3/15, 133-138</ref> Gegen Quix erließ die Staatsanwaltschaft Görlitz im November 2016 einen Strafbefehl.  
    
==2015: Lars Hildebrandt (Deutschland)==
 
==2015: Lars Hildebrandt (Deutschland)==
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[[image:Eleonora.jpg|Die 18-jährige Eleonora Bottaro aus Padua|300px|left|thumb]]
 
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[[image:Lino Bottaro.jpg|Vater von Eleonora: Lino Bottaro|300px|left|thumb]]
 
[[image:Lino Bottaro.jpg|Vater von Eleonora: Lino Bottaro|300px|left|thumb]]
Am 29. August 2016 verstarb in der Schweiz die 18 jährige Eleonora Bottaro aus dem italienischen Bagnoli bei Padua an einer [https://de.wikipedia.org/wiki/Akute_lymphatische_Leuk%C3%A4mie akuten lymphatischen Leukämie (ALL)]. Zwischen Diagnose im Dezember 2015 und Tod im August 2016 vergingen nur neun Monate. Die akute lymphatische Leukämie verläuft unbehandelt tödlich. Nach Einführung effektiver Therapieprotokolle auf Basis einer Chemotherapie hatten betroffene Patienten erst eine reelle Chance, diese Krankheit zu überleben. Insgesamt liegt das Gesamtüberleben bei ALL-Patienten zurzeit bei ca. 80% bei Kindern und ca. 40–45% bei Erwachsenen. Diese Zahlen variieren, da sie vom jeweiligen Subtyp und der Therapie abhängen. Weitere Verbesserungen sind in der Zukunft zu erwarten. Die ALL ist eine der Krebserkrankungen, die am besten einer Chemotherapie zugänglich sind.
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Am 29. August 2016 verstarb in der Schweiz die 18jährige Eleonora Bottaro aus dem italienischen Bagnoli bei Padua an einer [https://de.wikipedia.org/wiki/Akute_lymphatische_Leuk%C3%A4mie akuten lymphatischen Leukämie (ALL)]. Zwischen Diagnose im Dezember 2015 und Tod im August 2016 vergingen nur neun Monate. Die akute lymphatische Leukämie verläuft unbehandelt tödlich. Nach Einführung effektiver Therapieprotokolle auf Basis einer Chemotherapie hatten betroffene Patienten erst eine reelle Chance, diese Krankheit zu überleben. Insgesamt liegt das Gesamtüberleben bei ALL-Patienten zurzeit bei ca. 80% bei Kindern und ca. 40–45% bei Erwachsenen. Diese Zahlen variieren, da sie vom jeweiligen Subtyp und der Therapie abhängen. Weitere Verbesserungen sind in der Zukunft zu erwarten. Die ALL ist eine der Krebserkrankungen, die am besten einer Chemotherapie zugänglich sind.
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Eleonoras Eltern Lino und Rita Bottaro sind allerdings überzeugte Anhänger der GNM von Hamer und [[Impfgegner]]. Sie überzeugten ihre (zu Beginn noch minderjährige) Tochter, sich nicht mit einer effektiven Methode behandeln zu lassen, und setzten dagegen auf eine GNM-Behandlung. Demnach sei Eleonoras Tumorerkrankung die Folge eines "Traumas", das sie nach dem Tod ihres Bruders erlebt habe. Eleonora übernahm die Ansicht ihrer Eltern und lehnte wissenschaftsmedizinische Behandlungen ab. Eine Rolle soll dabei auch der Tod ihres 22-jährigen Bruders Luca im Jahre 2013 gespielt haben, der während eines Urlaubs an einem [https://de.wikipedia.org/wiki/Aneurysma Aneurysma] verstarb (keine Tumorerkrankung). Gegen die Entscheidung der Eltern versuchte das zuständige Krankenhaus eine Behandlung der zu Beginn minderjährigen Eleonora gerichtlich durchzusetzen, um ihr Leben zu retten. Die Eltern reagierten nach ihrem Tod mit Pressemeldungen (der Vater Lino Bottaro ist Journalist und Fotograf und Betreiber von ''Stampa Libera'', wo er Nachrichten und Verschwörungstheorien verbreitet). So verbreiteten sie über die Presse ihre Ansicht, dass ''"Tumoren von alleine abheilen"'', dass die Leukämie "neues Leben" sei (Zitat: ''Leucemia è nuova vita'')<ref>http://www.zazoom.it/2016-09-01/lino-bottaro-leucemia-e-nuova-vita-eleonora-uccisa-da-giudici-e-medici/1839595/</ref> und dass ihre Tochter durch die italienische Justiz und "Stress" ermordet worden sei. (Zitat: ''«Il tumore si cura da sé, l’hanno uccisa giudici e stress»''). Eine Kritik an erfolglosen Behandlungen in der Schweiz wurde durch die Eltern hingegen nie geäußert. Nach Ansicht des Chefarztes der kinderonkologischen Abteilung des Krankenhauses, Prof. Giuseppe Basso, hätte Eleonora eine Überlebenschance von 80%, falls sie behandelt worden wäre. Aber die Ärzte erhielten keine Behandlungserlaubnis der Minderjährigen durch ihre Eltern.
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Eleonoras Eltern Lino und Rita Bottaro sind allerdings überzeugte Anhänger der GNM von Hamer und [[Impfgegner]]. Sie veranlassten ihre (zu Beginn noch minderjährige) Tochter, sich nicht mit einer effektiven Methode behandeln zu lassen und setzten dagegen auf eine GNM-Behandlung. Demnach sei Eleonoras Tumorerkrankung die Folge eines "Traumas", das sie nach dem Tod ihres Bruders erlebt habe. Eleonora übernahm die Ansicht ihrer Eltern und lehnte wissenschaftsmedizinische Behandlungen ab. Eine Rolle soll dabei auch der Tod ihres 22-jährigen Bruders Luca im Jahre 2013 gespielt haben, der während eines Urlaubs an einem [https://de.wikipedia.org/wiki/Aneurysma Aneurysma] verstarb (keine Tumorerkrankung). Gegen die Entscheidung der Eltern versuchte das zuständige Krankenhaus eine Behandlung der zu Beginn minderjährigen Eleonora gerichtlich durchzusetzen, um ihr Leben zu retten. Die Eltern reagierten nach ihrem Tod mit Pressemeldungen (der Vater Lino Bottaro ist Journalist, Fotograf und Betreiber von ''Stampa Libera'', wo er Nachrichten und Verschwörungstheorien verbreitet). So äußerten sie über die Presse ihre Ansicht, dass ''"Tumoren von alleine abheilen"'', die Leukämie "neues Leben" sei (Zitat: ''Leucemia è nuova vita'')<ref>http://www.zazoom.it/2016-09-01/lino-bottaro-leucemia-e-nuova-vita-eleonora-uccisa-da-giudici-e-medici/1839595/</ref> und ihre Tochter durch die italienische Justiz und "Stress" ermordet worden sei (Zitat: ''«Il tumore si cura da sé, l’hanno uccisa giudici e stress»''). Eine Kritik an erfolglosen Behandlungen in der Schweiz wurde durch die Eltern hingegen nie geäußert. Nach Ansicht des Chefarztes der kinderonkologischen Abteilung des Krankenhauses, Prof. Giuseppe Basso, hätte Eleonora eine Überlebenschance von 80%, falls sie behandelt worden wäre. Aber die Ärzte erhielten keine Behandlungserlaubnis der Minderjährigen durch ihre Eltern.
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Im Januar 2016 verklagte das Krankenhaus die Eltern und ein Gericht entzog den Eltern ihr Sorgerecht. Eleonora wurde am 14. August 2016, kurz vor ihrem Tod, 18 Jahre alt. Aber das Urteil kam zu spät für eine Behandlung, die Eltern und Eleonora gingen in die Schweiz, wo sie in der Klinik Ospedale San Giovanni in Bellinzona<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> rein symptomatisch mit Kortison und [[Vitamin-C-Infusion|hochdosiertem|Vitamin C]] behandelt wurde.<ref>http://www.20min.ch/schweiz/tessin/story/Eleonora--18--stirbt--weil-Eltern-Therapie-verweigern-19856842</ref><ref>http://www.lastampa.it/2016/09/02/italia/cronache/il-padre-di-eleonora-diserta-il-funerale-il-parroco-lo-difende-basta-dicerie-lVipO9Lje7L5ReAGjqab9K/pagina.html</ref><ref>http://www.corriere.it/cronache/16_settembre_01/i-genitori-negano-chemioterapia-6e1511c8-7009-11e6-acff-0ba0a2f56bad.shtml?refresh_ce-cp</ref> Auch in der Schweiz versuchte die kantonale Gesundheitsaufsicht Eleonora davon zu überzeugen, sich effektiv behandeln zu lassen (Zitat Schweizer EOC): ''"Questo triste episodio ci ha profondamente toccati .. Malgrado tutti i nostri tentativi, non siamo riusciti a far capire alla paziente e ai suoi genitori il nostro impegno per riuscire a guarirla. La giovane paziente è rimasta vittima di credenze che ancora oggi purtroppo riescono a mietere vittime quando invece esistono cure riconosciute internazionalmente e applicate sia in Italia che in Svizzera"..''<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> (Dieser traurige Ablauf hat uns tief berührt .. Trotz unserer Bemühungen waren wir nicht in der Lage, der Patientin und ihren Eltern unseren Einsatz zur Heilung klar zu machen. Die junge Patientin ist ein '''Opfer eines Glaubens, der leider auch noch heute Opfer dahinrafft''', während es international anerkannte Behandlungmethoden gibt, die sowohl in Italien als auch in der Schweiz angewendet werden." Hervorhebung in fett: Psiram)
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Im Januar 2016 verklagte das Krankenhaus die Eltern und ein Gericht entzog den Eltern ihr Sorgerecht. Eleonora wurde am 14. August 2016, kurz vor ihrem Tod, 18 Jahre alt. Aber das Urteil kam zu spät für eine Behandlung, die Eltern und Eleonora gingen in die Schweiz, wo sie in der Klinik Ospedale San Giovanni in Bellinzona<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> rein symptomatisch mit Kortison und [[Vitamin-C-Infusion|hochdosiertem|Vitamin C]] behandelt wurde.<ref>http://www.20min.ch/schweiz/tessin/story/Eleonora--18--stirbt--weil-Eltern-Therapie-verweigern-19856842</ref><ref>http://www.lastampa.it/2016/09/02/italia/cronache/il-padre-di-eleonora-diserta-il-funerale-il-parroco-lo-difende-basta-dicerie-lVipO9Lje7L5ReAGjqab9K/pagina.html</ref><ref>http://www.corriere.it/cronache/16_settembre_01/i-genitori-negano-chemioterapia-6e1511c8-7009-11e6-acff-0ba0a2f56bad.shtml?refresh_ce-cp</ref> Auch in der Schweiz versuchte die kantonale Gesundheitsaufsicht Eleonora davon zu überzeugen, sich effektiv behandeln zu lassen (Zitat Schweizer EOC): ''"Questo triste episodio ci ha profondamente toccati .. Malgrado tutti i nostri tentativi, non siamo riusciti a far capire alla paziente e ai suoi genitori il nostro impegno per riuscire a guarirla. La giovane paziente è rimasta vittima di credenze che ancora oggi purtroppo riescono a mietere vittime quando invece esistono cure riconosciute internazionalmente e applicate sia in Italia che in Svizzera"..''<ref>http://www.ticinonews.ch/ticino/310584/rifiuta-la-chemio-muore-a-18-anni</ref> [Dieser traurige Ablauf hat uns tief berührt .. Trotz unserer Bemühungen waren wir nicht in der Lage, der Patientin und ihren Eltern unseren Einsatz zur Heilung klar zu machen. Die junge Patientin ist ein '''Opfer eines Glaubens, der leider auch noch heute Opfer dahinrafft''', während es international anerkannte Behandlungmethoden gibt, die sowohl in Italien als auch in der Schweiz angewendet werden." Hervorhebung in fett: Psiram]
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Lino Bottaro, der Vater von Eleonora ist ein in Italien bekannter Anhänger der GNM von Hamer, vergleichbar mit dem Österreicher [[Helmut Pilhar]]. Auf seiner Webseite www.stampalibera.com verbreitete der überzeugte Vegetarier Bottaro Propaganda für die GNM sowie Ansichten zu angeblich staatlich unterdrückte [[Perpetuum Mobile|Perpetuum Mobile-Erfindungen]], [[Wassermotor]]en und [[Kalte Fusion]], sowie [[Verschwörungstheorie]]n über so genannte [[Chemtrail]] und angebliche Machenschaften von [[Freimaurer]]n. Auch versuchte er seine Leser zu überzeugen, dass Impfungen zu Autismus führen (siehe dazu: [[Andrew Wakefield]]) oder die Pharmafirma Merck bei Impfstoffen Viren ([https://de.wikipedia.org/wiki/Simian-Virus_40 SV40]) beigemengt habe, die Krebs auslösen.<ref>http://scienceblogs.com/insolence/2013/09/11/a-zombie-meme-rises-from-the-grave-maurice-hilleman-the-polio-vaccine-sv40-and-cancer/</ref> Unter Verweis auf Youtubevideos ist er auch der Meinung dass die gleiche Firma in der Vergangenheit AIDS und Leukämien verbreitet habe sowie ein Hormon, das in der dritten Welt geimpfte Frauen steril machen soll (siehe dazu: [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]]).<ref>lolandesevolante.net/blog/2012/08/</ref> Quellenangaben finden sich selten, und stammen dann aus beispielsweise von russischen Staatsmedien wie [[Russia Today]]. Seit dem Tod seiner Tochter sind auf dieser Webseite keine Inhalte mehr zu finden (''sito offline''), alle alten Artikel lassen sich jedoch bei archive.org noch auffinden. In der Vergangenheit ging er vehement gegen Kritiker der GNM vor.<ref>https://ilariodamato.wordpress.com/tag/lino-bottaro/</ref> Im Oktober 2018 stehen die Eltern vor Gericht, ihnen wird Totschlag an ihrer Tochter vorgeworfen.
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Lino Bottaro, der Vater von Eleonora, ist ein in Italien bekannter Anhänger der GNM von Hamer, vergleichbar mit dem Österreicher [[Helmut Pilhar]]. Auf seiner Webseite www.stampalibera.com verbreitete der überzeugte Vegetarier Bottaro Propaganda für die GNM sowie Ansichten zu angeblich staatlich unterdrückten [[Perpetuum Mobile|Perpetuum Mobile-Erfindungen]], [[Wassermotor]]en und [[Kalte Fusion|Kalter Fusion]] sowie [[Verschwörungstheorie]]n über so genannte [[Chemtrail]]s und angebliche Machenschaften von [[Freimaurer]]n. Auch versuchte er seine Leser zu überzeugen, dass Impfungen zu Autismus führen (siehe dazu: [[Andrew Wakefield]]) oder die Pharmafirma Merck bei Impfstoffen Viren ([https://de.wikipedia.org/wiki/Simian-Virus_40 SV40]) beigemengt habe, die Krebs auslösen.<ref>http://scienceblogs.com/insolence/2013/09/11/a-zombie-meme-rises-from-the-grave-maurice-hilleman-the-polio-vaccine-sv40-and-cancer/</ref> Unter Verweis auf YouTube-Videos ist er auch der Meinung, dass die gleiche Firma in der Vergangenheit AIDS und Leukämien verbreitet habe sowie ein Hormon, das in der dritten Welt geimpfte Frauen steril machen solle (siehe dazu: [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]]).<ref>lolandesevolante.net/blog/2012/08/</ref> Quellenangaben finden sich selten und stammen dann beispielsweise von russischen Staatsmedien wie [[Russia Today]]. Seit dem Tod seiner Tochter sind auf dieser Webseite keine Inhalte mehr zu finden (''sito offline''), alle alten Artikel lassen sich jedoch bei archive.org noch auffinden. In der Vergangenheit ging er vehement gegen Kritiker der GNM vor.<ref>https://ilariodamato.wordpress.com/tag/lino-bottaro/</ref> Im Oktober 2018 standen die Eltern vor Gericht, ihnen wird Totschlag an ihrer Tochter vorgeworfen.
    
==2016: 34-jährige Alessandra Tosi aus Rimini (Italien)==
 
==2016: 34-jährige Alessandra Tosi aus Rimini (Italien)==
[[image:34 Rimini.jpg|34-jährige Krebspatientin und Hamer-Anhängerin Alessandra Tosi (1982-2016) aus der Gegend von Rimini/Italien (Bild La Repubblica).|300px|thumb]]
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[[image:34 Rimini.jpg|Die 34-jährige Krebspatientin und Hamer-Anhängerin Alessandra Tosi (1982-2016) aus der Gegend von Rimini/Italien (Bild La Repubblica).|300px|thumb]]
Wie die Zeitungen Il Resto del Carlino<ref>http://www.ilrestodelcarlino.it/rimini/cronaca/tumore-morta-mamma-hamer-1.2478452</ref> und La Repubblica (Ausgabe Bologna) berichteten, verstarb am 1. September 2016 in Rimini die 34-jährige verheiratete Unternehmerin (Brauerei Galleria Giulio Cesare, Rimini) Alessandra Tosi, die zwei Kinder und ihren Mann hinterließ. Sie war vier Jahre zuvor (2012) an Brustkrebs erkrankt und operiert worden. Als überzeugte Hamer-Anhängerin verweigerte sie jedoch eine Chemotherapie, die ihre Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht hätte. Stattdessen setzte sie vergeblich auf eine Hamersche "Konfliktlösung" sowie Quarkwickel und machte Experimente mit der [[DiBella-Methode]]. Ärzte und Familienmitglieder konnten sie nicht umstimmen. Sie erschien erst wieder im Krankenhaus, als sich Metastasen im ganzen Körper verteilt hatten und es ihr sehr schlecht ging. Offenbar kam es auch zu einer pathologischen Fraktur; die Patientin konnte zuletzt kaum noch laufen. Sie verweigerte wieder eine Chemotherapie. Eine bislang unbekannte Person, die sie die gesamte Zeit über außerhalb der Klinik beriet, schmuggelte ihr weiterhin unbekannt gebliebene Mittel ins Krankenhaus, wo sie dann verstarb. Sie war bis zuletzt der Überzeugung, dass Pharmafirmen ihre Kunden vergiften wollten und kein Interesse an ihrer Heilung hätten. Bei facebook war sie in einer Gruppe "Mamme di Rimini" (Mütter von Rimini) aktiv. Ihre Ärzte waren verzweifelt und wandten sich mit energischen Worten an die Öffentlichkeit, um vor der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer zu warnen. Einer der Ärzte, Domenico Samorani, sagte zur Presse:
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Wie die Zeitungen Il Resto del Carlino<ref>http://www.ilrestodelcarlino.it/rimini/cronaca/tumore-morta-mamma-hamer-1.2478452</ref> und La Repubblica (Ausgabe Bologna) berichteten, verstarb am 1. September 2016 in Rimini die 34-jährige verheiratete Unternehmerin (Brauerei Galleria Giulio Cesare, Rimini) Alessandra Tosi, die zwei Kinder und ihren Mann hinterließ. Sie war vier Jahre zuvor (2012) an Brustkrebs erkrankt und operiert worden. Als überzeugte Hamer-Anhängerin verweigerte sie jedoch eine Chemotherapie, die ihre Überlebenswahrscheinlichkeit erhöht hätte. Stattdessen setzte sie vergeblich auf eine Hamersche "Konfliktlösung" sowie Quarkwickel und machte Experimente mit der [[DiBella-Methode]]. Ärzte und Familienmitglieder konnten sie nicht umstimmen.  
:''.."Quello era un tipo di tumore guaribile. Voglio lanciare un allarme che non è solo locale, ma è nazionale. Cosa possiamo fare noi chirurghi, Ordini dei medici, Aziende sanitarie, noi come persone per fermare questa follia?".."I casi di persone che rifiutano le cure tradizionali per affidarsi a strane persone e a pericolose teorie di guarigione sono in aumento .. Sono almeno dieci le donne che in questi ultimi tre anni hanno rifiutato radio e chemio pur essendo ammalate di tumore: sono tutte morte".''<br>Dies war ein heilbarer Tumor. Ich möchte Alarm schlagen, nicht nur national, sondern auch international. Was können wir Chirurgen, Ärzteverbände, Gesundheitseinrichtungen und wir als Enzelpersonen tun, um diesen Wahnsinn zu stoppen? Die Zahl der Fälle nimmt zu, bei denen Patienten anerkannte Behandlungen ablehnen, um sich merkwürdigen Personen und gefährlichen Heil-Theorien zuzuwenden .. Mindestens zehn Frauen mit Tumoren haben in den letzten drei Jahren eine Chemotherapie oder Bestrahlung abgelehnt: sie sind alle gestorben.<ref>http://bologna.repubblica.it/cronaca/2016/09/03/news/rimini_rifiuta_la_chemioterapia_muore_giovane_madre-147097518/?ref=HREC1-5</ref>
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Tosi erschien erst wieder im Krankenhaus, als sich Metastasen im ganzen Körper verteilt hatten und es ihr sehr schlecht ging. Offenbar kam es auch zu einer pathologischen Fraktur; die Patientin konnte zuletzt kaum noch laufen. Sie verweigerte wieder eine Chemotherapie. Eine bislang unbekannte Person, die sie die gesamte Zeit über außerhalb der Klinik beriet, schmuggelte ihr weiterhin unbekannt gebliebene Mittel ins Krankenhaus, wo sie dann verstarb. Sie war bis zuletzt der Überzeugung, dass Pharmafirmen ihre Kunden vergiften wollten und kein Interesse an ihrer Heilung hätten. Bei facebook war sie in einer Gruppe "Mamme di Rimini" (Mütter von Rimini) aktiv. Ihre Ärzte waren verzweifelt und wandten sich mit energischen Worten an die Öffentlichkeit, um vor der Germanischen Neuen Medizin nach Hamer zu warnen. Einer der Ärzte, Domenico Samorani, sagte zur Presse:
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:''"Quello era un tipo di tumore guaribile. Voglio lanciare un allarme che non è solo locale, ma è nazionale. Cosa possiamo fare noi chirurghi, Ordini dei medici, Aziende sanitarie, noi come persone per fermare questa follia? ...I casi di persone che rifiutano le cure tradizionali per affidarsi a strane persone e a pericolose teorie di guarigione sono in aumento ... Sono almeno dieci le donne che in questi ultimi tre anni hanno rifiutato radio e chemio pur essendo ammalate di tumore: sono tutte morte".''<br>[Dies war ein heilbarer Tumor. Ich möchte Alarm schlagen, nicht nur national, sondern auch international. Was können wir Chirurgen, Ärzteverbände, Gesundheitseinrichtungen und wir als Enzelpersonen tun, um diesen Wahnsinn zu stoppen? Die Zahl der Fälle nimmt zu, bei denen Patienten anerkannte Behandlungen ablehnen, um sich merkwürdigen Personen und gefährlichen Heil-Theorien zuzuwenden .. Mindestens zehn Frauen mit Tumoren haben in den letzten drei Jahren eine Chemotherapie oder Bestrahlung abgelehnt: sie sind alle gestorben.]<ref>http://bologna.repubblica.it/cronaca/2016/09/03/news/rimini_rifiuta_la_chemioterapia_muore_giovane_madre-147097518/?ref=HREC1-5</ref>
    
Auch die italienische Krebsforschungsgemeinschaft Associazione italiana per la ricerca sul cancro (Airc) wandte sich zum gleichen Thema an die Öffentlichkeit.
 
Auch die italienische Krebsforschungsgemeinschaft Associazione italiana per la ricerca sul cancro (Airc) wandte sich zum gleichen Thema an die Öffentlichkeit.
    
==2016: Itziar Orube Bona und Francisca Molina (Spanien)==
 
==2016: Itziar Orube Bona und Francisca Molina (Spanien)==
[[image:Itziar Orube EDDBO.jpg|Nachricht über den Tod von Itziar Orube auf den Webseiten ihrer Schule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) vom 9.9.2016. Im Text heisst es dass sie sich am letzten Donnerstag "verabschiedet" hätte|300px|thumb]]
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[[image:Itziar Orube EDDBO.jpg|Nachricht über den Tod von Itziar Orube auf den Webseiten ihrer Schule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) vom 9.9.2016. Im Text heißt es, dass sie sich "am letzten Donnerstag verabschiedet" habe|300px|thumb]]
 
[[image:Itziar Orube Hamer.jpg|Itziar Orube mit Ryke Geerd Hamer|left|thumb]]
 
[[image:Itziar Orube Hamer.jpg|Itziar Orube mit Ryke Geerd Hamer|left|thumb]]
 
[[image:Itziar Orube TVE.jpg|Itziar Orube im spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal TVE. Eingeblendet ist der Satz "geheilt durch die Methode Hamer"|300px|thumb]]
 
[[image:Itziar Orube TVE.jpg|Itziar Orube im spanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal TVE. Eingeblendet ist der Satz "geheilt durch die Methode Hamer"|300px|thumb]]
Wie die spanische sektenkritische Organisation RedUNE<ref>http://www.redune.org.es/</ref> über zwei Email an den Blog transgallaxys meldete<ref>Zitat:<br>Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion<br>
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Wie die spanische sektenkritische Organisation RedUNE<ref>http://www.redune.org.es/</ref> mit zwei Emails an den Blog transgallaxys meldete<ref>Zitat:<br>Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion<br>
 
« on: June 13, 2016, 09:36:39 AM »<br>Hi all.<br>I'm Emilio Molina, member of RedUNE (Spanish non-gubernamental organization for cult prevention). From three years now, RedUNE is following the worrying rise of "bioneuroemotion", a version of the "biodescodification", that is at its same time a version of the New Germanic Medicine. You can check a very extense (in Spanish, sorry) dossier about this movement: https://docs.google.com/document/d/1if3tkKoSJaoCUoESn20EA0mqABlASoe-olLqFJxj_Qw/edit?usp=sharing
 
« on: June 13, 2016, 09:36:39 AM »<br>Hi all.<br>I'm Emilio Molina, member of RedUNE (Spanish non-gubernamental organization for cult prevention). From three years now, RedUNE is following the worrying rise of "bioneuroemotion", a version of the "biodescodification", that is at its same time a version of the New Germanic Medicine. You can check a very extense (in Spanish, sorry) dossier about this movement: https://docs.google.com/document/d/1if3tkKoSJaoCUoESn20EA0mqABlASoe-olLqFJxj_Qw/edit?usp=sharing
 
<br>By following this movement, we have seen tons of pro-hamer websites and even associations in Spain, as "Plural21" (formerly "Asociación COBRA"), some doctors that keep spreading the word, and other people that is achieving to get Hamer's lethal tesis inside Universities and other places. We have also seen that there were (and keep being) victims of the NMG. The most recent we had notice, Francisca Molina, one month ago, as we found in this youtube comment of his brother: https://www.youtube.com/watch?v=PtXSuSPyIyI&lc=z13sd5jq2nznh1l3r23pd3loln25zn2qr04
 
<br>By following this movement, we have seen tons of pro-hamer websites and even associations in Spain, as "Plural21" (formerly "Asociación COBRA"), some doctors that keep spreading the word, and other people that is achieving to get Hamer's lethal tesis inside Universities and other places. We have also seen that there were (and keep being) victims of the NMG. The most recent we had notice, Francisca Molina, one month ago, as we found in this youtube comment of his brother: https://www.youtube.com/watch?v=PtXSuSPyIyI&lc=z13sd5jq2nznh1l3r23pd3loln25zn2qr04
 
<br>He says:<br>Juan Molina<br>
 
<br>He says:<br>Juan Molina<br>
a mi hermana francisca molina la iva a curar en cuatro semanas y la a matado en tres por mentalizarla a no tomar la medecina general<br>
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a mi hermana francisca molina la iva a curar en cuatro semanas y la a matado en tres por mentalizarla a no tomar la medecina general<br>
    
(With some typos: "He told my brother Francisca Molina he was going to heal her in four weeks, and he killed her in three by persuading her not to take her medicines").<br>
 
(With some typos: "He told my brother Francisca Molina he was going to heal her in four weeks, and he killed her in three by persuading her not to take her medicines").<br>
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The video itself is from a pro-Hamer populator...<br>maria.fernandez<br>Newbie<br>Posts: 1<br>Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion (with updates)<br>
 
The video itself is from a pro-Hamer populator...<br>maria.fernandez<br>Newbie<br>Posts: 1<br>Spanish victims of the New Germanic Medicine and Bioneuroemotion (with updates)<br>
 
« Reply #1 on: September 10, 2016, 12:23:07 PM »<br>Good afternoon everyone,<br>My name is Maria Fernandez, I'm also a member of RedUNE Spain, and I collaborate with Mr. Molina. I'm writing this message because yesterday we've been informed that Itziar Orube passed away. The cause of the death was complications of breast cancer at an advanced stage. She went to hospital due to severe pain and problems in the lungs, according to what her son and members from hospital staff have told us privately.<br>As Mrs. Orube was one of GNM's main figures here in Spain, we'd be grateful to share any related information with you. You can email either Mr. Molina or myself (maria.fernandez.redune@gmail.com). Thanks in advance,<br>Maria Fernandez Muñoz<br>
 
« Reply #1 on: September 10, 2016, 12:23:07 PM »<br>Good afternoon everyone,<br>My name is Maria Fernandez, I'm also a member of RedUNE Spain, and I collaborate with Mr. Molina. I'm writing this message because yesterday we've been informed that Itziar Orube passed away. The cause of the death was complications of breast cancer at an advanced stage. She went to hospital due to severe pain and problems in the lungs, according to what her son and members from hospital staff have told us privately.<br>As Mrs. Orube was one of GNM's main figures here in Spain, we'd be grateful to share any related information with you. You can email either Mr. Molina or myself (maria.fernandez.redune@gmail.com). Thanks in advance,<br>Maria Fernandez Muñoz<br>
RedUNE Spain<br>http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=8934.0</ref>, verstarb am 8. September 2016 die Spanierin Itziar Orube Bona an fortgeschrittenem Brustkrebs. Erst kurz vor ihrem Tod ging sie wegen schwerer Schmerzen und wassergefüllter Lungen in ein Krankenhaus. Bis kurz vor ihrem Tod glaubte sie noch sich selbst mit der GNM heilen zu können.<ref>Zitat:<br>The Death of Itziar Orube<br>
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RedUNE Spain<br>http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=8934.0</ref>, verstarb am 8. September 2016 die Spanierin Itziar Orube Bona an fortgeschrittenem Brustkrebs. Erst kurz vor ihrem Tod ging sie wegen schwerer Schmerzen und wassergefüllter Lungen in ein Krankenhaus. Bis kurz vor ihrem Tod glaubte sie noch, sich mit der GNM selbst heilen zu können.<ref>Zitat:<br>The Death of Itziar Orube<br>
 
SEPTEMBER 14, 2016<br>
 
SEPTEMBER 14, 2016<br>
 
Leading Germanic New Medicine proponent Itziar Orube has reportedly died<br>
 
Leading Germanic New Medicine proponent Itziar Orube has reportedly died<br>
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“Although she used to refuse even analgesics [GNM asserts that painkillers compromise a patient’s recovery], at the very last moments she went to a ‘pain unit,’” said Molina. “Until the last moments she thought she was healing herself of her waterlogged lungs.”<br>
 
“Although she used to refuse even analgesics [GNM asserts that painkillers compromise a patient’s recovery], at the very last moments she went to a ‘pain unit,’” said Molina. “Until the last moments she thought she was healing herself of her waterlogged lungs.”<br>
 
Orube joins the growing list of people who have fallen victim to Hamer’s “death sect,” the youngest being 12-year-old German cancer patient Susanne Rehklau, who “died a painful death” in 2010 after Hamer gave her the all-clear.<br>Via my June 30, 2016 blog post, Hamer’s followers have set-up shop in the US, under the name the International Meta-Medicine Association (IMMA).<br>
 
Orube joins the growing list of people who have fallen victim to Hamer’s “death sect,” the youngest being 12-year-old German cancer patient Susanne Rehklau, who “died a painful death” in 2010 after Hamer gave her the all-clear.<br>Via my June 30, 2016 blog post, Hamer’s followers have set-up shop in the US, under the name the International Meta-Medicine Association (IMMA).<br>
Quelle: https://shootingthemessenger.wordpress.com/tag/redune/</ref> RedUNE erfuhr Einzelheiten von ihrem Sohn und von Seiten des Klinikpersonals. Zuvor hatte sich Itziar Orube als eine von der GNM-"Geheilte" bezeichnet. Die Nachricht über ihren Tod wurde auch über facebook verbreitet, der Text wurde aber später gelöscht.<ref>https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1179786898745701&id=100001432057211</ref> Auf den Webseiten ihrer Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) in Barcelona<ref>ESCUELA DE DESCODIFICACIÓN BIOLÓGICA ORIGINAL, Ronda Universidad 3 1º 1ª, E-08007-Barcelona</ref> heißt es am 9. September 2016, dass sie sich am letzten Donnerstag "verabschiedet" hätte.<br>Itziar Orube war viele Jahre lang eine der aktivsten Verbreiterinnen der GNM im spanischsprachigen und amerikanischen Raum und betrieb mehrere facebook-Seiten zu diesen Zwecken. Sie bezeichnete sich selbst als "Therapeutin" und "Musiktherapeutin". Sie behauptete seit 1990 neun Jahre lang GNM bei Hamer "studiert" zu haben. Als Medizinlaie unterrichtete sie dann in Kursen die Germanische Neue Medizin, übersetzte Texte und agierte gleichzeitig als Kritikerin der wissenschaftlichen Medizin.<ref>https://www.facebook.com/itziar.orube.1/posts/10201553781402876</ref> Kurse veranstaltete sie ab 1996 in Spanien, Chile, Argentinien, Venezuela, Mexiko, Kolumbien (Bogota Universidad de Sucre), Brasilien, Nicaragua, Costa Rica (San José), Miami (USA), Guatemala, Indonesien, Italien und Kuba. Auf Kuba gelang es ihr sogar, einen Kurs in GNM an der Fakultät für Biologie der Universität von Havanna abzuhalten. Dort will sie 2001 auch ein Jahr lang Kurse an einer Clínica Oncológica Internacional de Cuba gegeben haben. Sie gibt auch an, eine "Professorin für GNM" gewesen zu sein: ''Profesora de la Nueva Medicina en la Escuela Itinerante Consuelo Ruiz''<br>Sie gründete 1995 in Madrid die Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (siehe dazu Artikel [[Biologie totale nach Sabbah]]), die ursprünglich von Ana Pena geleitet wurde. Wie auf dieser Webseite von Psiram ersichtlich ist, verstarb Ana Pena 1997 an Krebs. Auch sie war eine überzeugte Anhängerin der GNM. (siehe weiter oben, 1997) Hamer bat Itzia Orube per Brief die Leitung dieser "Schule" zu übernehmen.<br><br>Aus gleicher Quelle (Organisation RedUNE) wurde bekannt, dass in Spanien (offenbar bereits im Mai 2016 oder früher) eine Krebspatientin mit Namen Francisca Molina verstorben sei, der zuvor von Seiten von GNM-Anhängern (möglicherweise der spanische Arzt Javier Herráez) eingeredet worden sei, jede wissenschaftsmedizinische Behandlung abzulehnen. Einzelheiten dazu wurden von ihrem Bruder Juan Molina genannt, der im Mai 2016 einen Kommentar zu einem Video bei Youtube über Javier Herráez hinterließ.
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Quelle: https://shootingthemessenger.wordpress.com/tag/redune/</ref> RedUNE erfuhr Einzelheiten von ihrem Sohn und von Seiten des Klinikpersonals. Zuvor hatte sich Itziar Orube als eine von der GNM "Geheilte" bezeichnet. Die Nachricht über ihren Tod wurde auch über facebook verbreitet, der Text wurde aber später gelöscht.<ref>https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1179786898745701&id=100001432057211</ref> Auf den Webseiten ihrer Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (EDBO) in Barcelona<ref>ESCUELA DE DESCODIFICACIÓN BIOLÓGICA ORIGINAL, Ronda Universidad 3 1º 1ª, E-08007-Barcelona</ref> heißt es am 9. September 2016, dass sie sich am letzten Donnerstag "verabschiedet" habe.  
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Itziar Orube war viele Jahre lang eine der aktivsten Verbreiterinnen der GNM im spanischsprachigen und amerikanischen Raum und betrieb mehrere facebook-Seiten zu diesen Zwecken. Sie bezeichnete sich selbst als "Therapeutin" und "Musiktherapeutin". Sie behauptete seit 1990, neun Jahre lang GNM bei Hamer "studiert" zu haben. Als Medizinlaie unterrichtete sie dann in Kursen die Germanische Neue Medizin, übersetzte Texte und agierte gleichzeitig als Kritikerin der wissenschaftlichen Medizin.<ref>https://www.facebook.com/itziar.orube.1/posts/10201553781402876</ref> Kurse veranstaltete sie ab 1996 in Spanien, Chile, Argentinien, Venezuela, Mexiko, Kolumbien (Bogota Universidad de Sucre), Brasilien, Nicaragua, Costa Rica (San José), Miami (USA), Guatemala, Indonesien, Italien und Kuba. Auf Kuba gelang es ihr sogar, einen Kurs in GNM an der Fakultät für Biologie der Universität von Havanna abzuhalten. Dort will sie 2001 auch ein Jahr lang Kurse an einer Clínica Oncológica Internacional de Cuba gegeben haben. Sie gibt auch an, eine "Professorin für GNM" gewesen zu sein: ''"Profesora de la Nueva Medicina en la Escuela Itinerante Consuelo Ruiz"''.
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Sie gründete 1995 in Madrid die Privatschule Escuela De Decodificacion Biologica Original (siehe dazu Artikel [[Biologie totale nach Sabbah]]), die ursprünglich von Ana Pena geleitet wurde. Wie auf dieser Webseite von Psiram ersichtlich ist, verstarb Ana Pena 1997 an Krebs. Auch sie war eine überzeugte Anhängerin der GNM (siehe weiter oben, 1997). Hamer bat Itzia Orube per Brief, die Leitung dieser "Schule" zu übernehmen.  
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Aus gleicher Quelle (Organisation RedUNE) wurde bekannt, dass in Spanien (offenbar bereits im Mai 2016 oder früher) eine Krebspatientin mit Namen Francisca Molina verstorben sei, der zuvor von Seiten von GNM-Anhängern (möglicherweise der spanische Arzt Javier Herráez) eingeredet worden sei, jede wissenschaftsmedizinische Behandlung abzulehnen. Einzelheiten dazu wurden von ihrem Bruder Juan Molina genannt, der im Mai 2016 einen Kommentar zu einem Video bei YouTube über Javier Herráez hinterließ.
    
==2016: Sizililianische Brustkrebspatientin==
 
==2016: Sizililianische Brustkrebspatientin==
Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA am 13. März 2018 meldete, verstarb 2016 eine 46- oder 47-jährige Sizilianerin an Brustkrebs, an der zuvor die Germanische Neue Medizin praktiziert wurde. Erst kurz vor ihrem Tod, im Herbst 2016, wandte sie sich an Onkologen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Aber es war bereits zu spät. Der Arzt Massimiliano Beretta aus der Gegend von Pordenone, der mit der Patientin in Kontakt stand, informierte die Öffentlichkeit über diesen Fall. Ein nicht genannter Heiler setzte nicht nur die Hamer-Methode bei der Patientin ein, sondern auch [[Bachblüten]]. Die Patientin verlor rasch an Gewicht und ihr Zustand verschlechterte sich. Sie verstarb nach wenigen Monaten der alternativmedizinischen Therapie. Über diese tragische Krankengeschichte berichteten auch mehrere Tageszeitungen in Italien.<ref>http://www.ilgiornale.it/news/cronache/cura-cancro-seno-naturopata-muore-46-anni-1504768.html</ref> Zwei Zeitungen geben das Alter der Patientin zum Todeszeitpunkt mit 47 an.<ref>https://www.ilgazzettino.it/nordest/pordenone/cura_cancro_naturopata_guru_morta_paziente_pordenone-3601958.html</ref><ref>http://www.corriere.it/salute/sportello_cancro/18_marzo_13/per-combattere-tumore-seno-chiede-aiuto-un-naturopata-muore-fdfc11fa-26c5-11e8-bdf0-6ff1434ceecd.shtml</ref> Der Bericht der ANSA thematisiert insbesondere auch eine Umfrage (Medipragma) nach der 81% aller Italiener bei Beschwerden sich zunächst über Suchmaschinen erkundigt, und dabei auf Webseiten von Scharlatanen geraten kann. Nur 9% würden zuerst zu einem Arzt gehen.<ref>http://www.ansa.it/canale_saluteebenessere/notizie/medicina/2018/03/13/cura-il-tumore-al-seno-dal-guru-muore-a-46-anni_0f1897ac-f8c0-47c4-8145-5373ea0b1fa6.html</ref>
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Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA am 13. März 2018 meldete, verstarb 2016 eine 46- oder 47-jährige Sizilianerin an Brustkrebs, an der zuvor die Germanische Neue Medizin praktiziert wurde. Erst kurz vor ihrem Tod, im Herbst 2016, wandte sie sich an Onkologen, um medizinische Hilfe zu erhalten. Aber es war bereits zu spät. Der Arzt Massimiliano Beretta aus der Gegend von Pordenone, der mit der Patientin in Kontakt stand, informierte die Öffentlichkeit über diesen Fall. Ein nicht genannter Heiler setzte nicht nur die Hamer-Methode bei der Patientin ein, sondern auch [[Bachblüten]]. Die Patientin verlor rasch an Gewicht und ihr Zustand verschlechterte sich. Sie verstarb nach wenigen Monaten der alternativmedizinischen Therapie. Über diese tragische Krankengeschichte berichteten auch mehrere Tageszeitungen in Italien.<ref>http://www.ilgiornale.it/news/cronache/cura-cancro-seno-naturopata-muore-46-anni-1504768.html</ref> Zwei Zeitungen geben das Alter der Patientin zum Todeszeitpunkt mit 47 an.<ref>https://www.ilgazzettino.it/nordest/pordenone/cura_cancro_naturopata_guru_morta_paziente_pordenone-3601958.html</ref><ref>http://www.corriere.it/salute/sportello_cancro/18_marzo_13/per-combattere-tumore-seno-chiede-aiuto-un-naturopata-muore-fdfc11fa-26c5-11e8-bdf0-6ff1434ceecd.shtml</ref> Der Bericht der ANSA thematisiert insbesondere auch eine Umfrage (Medipragma), nach der 81% aller Italiener bei Beschwerden sich zunächst über Suchmaschinen erkundigen und dabei auf Webseiten von Scharlatanen geraten können. Nur 9% gingen zuerst zu einem Arzt.<ref>http://www.ansa.it/canale_saluteebenessere/notizie/medicina/2018/03/13/cura-il-tumore-al-seno-dal-guru-muore-a-46-anni_0f1897ac-f8c0-47c4-8145-5373ea0b1fa6.html</ref>
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==2017: Kind stirbt nach Behandlung durch GNM-Arzt an eitriger Otitis==
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[[image:Francesco Bonifazi.jpg|Das Opfer Francesco Bonifazi (7 Jahre alt)|320px|thumb]]
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Am 27. Mai 2017 starb in Italien ein siebenjähriges Kind namens Francesco Bonifazi in der Stadt Cagli (Pesaro Urbino) an einer eitrigen Mittelohrentzündung. Das Kind wurde von einem Arzt behandelt, der Anhänger der Germanischen Neuen Medizin sowie [[Impfgegner]] ist: Massimiliano Mecozzi. Mecozzi vertritt die Ansicht, dass Krebs durch Arzneimittel verursacht werde. Er stellte bei dem Kind zwar die richtige Diagnose, setzte jedoch ausschließlich homöopathische Präparate ein. Er verbot Antibiotika, da diese laut seiner (falschen) Ansicht beim Kind zur Taubheit führen würden. Das Kind bekam einen Abzess, starkes Fieber und Erbrechen und verstarb, nachdem der Abzess sich ungehindert in das Hirn ausbreitete.
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==2017: Kleinkind stirbt an eitriger Otitis nach Behandlung durch GNM-Arzt==
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Dem Arzt wurde die Ausübung der Heilkunde für ein Jahr verboten. Außerdem muss er sich wegen Totschlag vor Gericht verantworten. Mecozzi versuchte, aus seinem Handy hunderte Einträge von Anrufen der Mutter zu löschen. Angeklagt sind ebenfalls die Eltern, da sie es unterließen, einen Kinderarzt oder HNO-Arzt zu konsultieren.<ref>https://www.corriereadriatico.it/pesaro/cagli_bimbo_morto_otite_niente_arhiviazione_omeopata_genitori-3612473.html</ref><ref>http://www.repubblica.it/cronaca/2017/06/02/news/i_pazienti_dell_omeopata_ci_diceva_niente_chemio_il_tumore_e_causato_dall_abuso_di_farmaci_-167014442/</ref><ref>https://www.ilrestodelcarlino.it/pesaro/cronaca/bimbo-morto-per-otite-1.3789774</ref>
[[image:Francesco Bonifazi.jpg|Opfer Francesco Bonifazi (7 Jahre alt)|320px|thumb]]
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Am 27. Mai 2017 starb in Italien ein siebenjähriges Kleinkind namens Francesco Bonifazi in der Stadt Cagli (Pesaro Urbino) an einer eitrigen Mittelohrentzündung. Das Kind wurde von einem Arzt behandelt, der Anhänger der Germanischen Neuen Medizin sowie [[Impfgegner]] ist: Massimiliano Mecozzi. Mecozzi vertritt die Ansicht, dass Krebs durch Arzneimittel verursacht werde. Er stellte bei dem Kind zwar die richtige Diagnose, setzte jedoch alleine homöopathische Präparate ein. Er verbot Antibiotika, da diese laut seiner (falschen) Ansicht beim Kind zur Taubheit führen würden. Das Kind bekam einen Abzess, starkes Fieber und Erbrechen und verstarb, nachdem der Abzess sich in das Hirn ungehindert ausbreitete. Dem Arzt wurde die Ausübung der Heilkunde für ein Jahr verboten. Außerdem muss er sich wegen Totschlag vor Gericht verantworten. Mecozzi versuchte, aus seinem Handy hunderte Einträge von Anrufen der Mutter zu löschen. Angeklagt sind ebenfalls die Eltern, da sie es unterließen, einen Kinderarzt oder HNO-Arzt zu konsultieren.<ref>https://www.corriereadriatico.it/pesaro/cagli_bimbo_morto_otite_niente_arhiviazione_omeopata_genitori-3612473.html</ref><ref>http://www.repubblica.it/cronaca/2017/06/02/news/i_pazienti_dell_omeopata_ci_diceva_niente_chemio_il_tumore_e_causato_dall_abuso_di_farmaci_-167014442/</ref><ref>https://www.ilrestodelcarlino.it/pesaro/cronaca/bimbo-morto-per-otite-1.3789774</ref>
      
==Kritische Forumseinträge bei ALBA==
 
==Kritische Forumseinträge bei ALBA==
2007 tauchte ein Beitrag in einem nicht öffentlich einsehbaren, internen Forum von italienischen Hamer-Anhängern auf, der von einem angehenden Onkologen aus Rimini mit Namen E. T. (Name und Anschrift sind bekannt) geschrieben war. In diesem Beitrag zeigte sich der Onkologe nach anfänglicher Neugierde und Interesse für die GNM skeptisch, da ihm bekannt sei, dass bei nicht öffentlich bekannt gemachten GNM-Therapieversuchen an acht Krebskranken kein einziger überlebt habe. Einzelheiten wisse ein Dr. Trupiano des ''wissenschaftlichen Komitees'' des Vereins [[ALBA]], fügte er hinzu. Nachdem dieser Beitrag in anderen Foren und in einem Zeitungsartikel öffentlich eingestellt wurde, verschwanden über Nacht viele Beiträge im für Nichtmitglieder nicht einsehbaren Forum des GNM-Vereins ALBA. Im Juni 2007 wurde das Forum endgültig geschlossen und dies damit begründet, dass ''Außenstehende'' die Kontrolle über das Forum übernommen hätten. Einen Bericht über die Therapieversuche gibt es von Seiten des Vereins ALBA nicht.
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2007 tauchte in einem nicht öffentlich einsehbaren, internen Forum ein Beitrag von italienischen Hamer-Anhängern auf, der von einem angehenden Onkologen aus Rimini mit Namen E. T. (Name und Anschrift sind bekannt) geschrieben war. In diesem Beitrag zeigte sich der Onkologe nach anfänglicher Neugierde und Interesse für die GNM skeptisch, da ihm bekannt sei, dass bei nicht öffentlich bekannt gemachten GNM-Therapieversuchen an acht Krebskranken kein einziger überlebt habe. Einzelheiten wisse ein Dr. Trupiano des ''wissenschaftlichen Komitees'' des Vereins [[ALBA]], fügte er hinzu. Nachdem dieser Beitrag in anderen Foren und in einem Zeitungsartikel öffentlich eingestellt wurde, verschwanden über Nacht viele Beiträge im für Nichtmitglieder nicht einsehbaren Forum des GNM-Vereins ALBA. Im Juni 2007 wurde das Forum endgültig geschlossen und dies damit begründet, dass ''Außenstehende'' die Kontrolle über das Forum übernommen hätten. Einen Bericht über die Therapieversuche gibt es von Seiten des Vereins ALBA nicht.
    
==Berichte über weitere Todesfälle==
 
==Berichte über weitere Todesfälle==
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==Zitate==
 
==Zitate==
*''"Wenn da wirklich 100 bei mir gestorben wären, die vorher schulmedizinisch vorbehandelt waren, das wäre gar nix."'' (Ryke Geerd Hamer im Interview BR (ARD) 2010)
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*''"Wenn da wirklich 100 bei mir gestorben wären, die vorher schulmedizinisch vorbehandelt waren, das wäre gar nix."'' (Ryke Geerd Hamer im Interview BR [ARD] 2010)
    
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*http://www.watson.ch/Blogs/Sektenblog/795977556-Germanische-neue-Medizin--Die-t%C3%B6dlichen-Krebstherapien-des-verurteilten-Arztes-Ryke-Geerd-Hamer?utm_source=feedly
 
*http://www.watson.ch/Blogs/Sektenblog/795977556-Germanische-neue-Medizin--Die-t%C3%B6dlichen-Krebstherapien-des-verurteilten-Arztes-Ryke-Geerd-Hamer?utm_source=feedly
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==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
 
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