| Der Schweizer Historiker und Verbreiter von Verschwörungstheorien, [[Daniele Ganser]] hält das Dokument nicht für gefälscht und beruft sich auf den ehemaligen (1962-1966) stellvertretenden CIA Direktor Ray Cline. Cline, der den Dienst Jahre vor dem Erscheinen des Dokuments verlassen und das Dokument nie gesehen hatte, äußerte sich 1992 in einem Interview mit der BBC eher vage: ''Well, I suspect it is an authentic document. I don't doubt it. I never saw it..''<ref>Allan Francovich, "Gladio part III" 50 minutes, BBC-2, 24. Juni 1992<br>https://www.youtube.com/watch?v=GGHXjO8wHsA</ref> In derselben, dramatisch aufgemachten Sendung der BBC (2. Programm, "50 minutes") kam der ehemalige CIA Direktor William Colby zu Wort, der das Dokument aber gar nicht kannte. Berichtet wird auch über den italienischen Faschisten und [[Freimaurer]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Licio_Gelli Licio Gelli]. Gelli wurde in Italien wegen "depistaggio" (bewusster Täuschung/Ablenkung eines Ermittlungsverfahrens) und wegen Beteiligung an einem Bankenskandal zu zehn Jahren Haft verurteilt, flüchtete, wurde später in Frankreich gefasst und sass eine Haftstrafe in der Schweiz und Frankreich ab. Gelli wird auch im Zusammenhang mit dem FM 30-31B zitiert. Tatsächlich sagte er in einem Interview von einem befreundeten ehemaligen CIA-Agenten, das Dokument zur Ansicht erhalten zu haben, es bleibt dabei aber unklar, ob ihm das Dokument als ein Original oder als erkannte Fälschung präsentiert wurde. Am 4. Juli 1981 wurde eine Kopie des FM 30-31B in einem Koffer seiner Tochter Maria Grazia gefunden, anlässlich einer Flughafenkontrolle in Rom. In der BBC-Sendung kam der Verschwörungstheoretiker und Betrüger [https://en.wikipedia.org/wiki/Oswald_LeWinter Oswald LeWinter] abgedunkelt und unkenntlich gemacht zu Wort, vorgestellt als "Colonel Oswald Le Winter, CIA-ITAC liaison officer, Europe." LeWinter tauchte auch in einem anderen Film desselben Regisseurs [https://en.wikipedia.org/wiki/Allan_Francovich Allan Francovich] auf, der in der englischsprachigen Wikipedia als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird. Oswald LeWinter irrte sich bei der Bezeichnung des gemeinten Dokuments (das er offenbar nicht kannte) und bezog sich auf ein angebliches "Field manual 31-32" (statt FM 30-31B), das in Archiven angeblich leicht zu finden sei. LeWinter stellte sich in der Vergangenheit mehrfach fälschlich als Geheimdienstmitarbeiter dar und wurde wegen Betrugs zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte als angeblicher Geheimagent der CIA versucht, wertlose gefälschte "CIA-Dokumente" für 4 Millionen Dollar an Mohammed Al-Fayed zu verkaufen, den Vater von Dodi Fayed, dem Freund der verstorbenen Lady Diana. Die Dokumente sollten belegen, dass der Sohn und Diana durch den englischen Geheimdienst MI6 umgebracht worden wären.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Oswald_LeWinter</ref> | | Der Schweizer Historiker und Verbreiter von Verschwörungstheorien, [[Daniele Ganser]] hält das Dokument nicht für gefälscht und beruft sich auf den ehemaligen (1962-1966) stellvertretenden CIA Direktor Ray Cline. Cline, der den Dienst Jahre vor dem Erscheinen des Dokuments verlassen und das Dokument nie gesehen hatte, äußerte sich 1992 in einem Interview mit der BBC eher vage: ''Well, I suspect it is an authentic document. I don't doubt it. I never saw it..''<ref>Allan Francovich, "Gladio part III" 50 minutes, BBC-2, 24. Juni 1992<br>https://www.youtube.com/watch?v=GGHXjO8wHsA</ref> In derselben, dramatisch aufgemachten Sendung der BBC (2. Programm, "50 minutes") kam der ehemalige CIA Direktor William Colby zu Wort, der das Dokument aber gar nicht kannte. Berichtet wird auch über den italienischen Faschisten und [[Freimaurer]] [https://de.wikipedia.org/wiki/Licio_Gelli Licio Gelli]. Gelli wurde in Italien wegen "depistaggio" (bewusster Täuschung/Ablenkung eines Ermittlungsverfahrens) und wegen Beteiligung an einem Bankenskandal zu zehn Jahren Haft verurteilt, flüchtete, wurde später in Frankreich gefasst und sass eine Haftstrafe in der Schweiz und Frankreich ab. Gelli wird auch im Zusammenhang mit dem FM 30-31B zitiert. Tatsächlich sagte er in einem Interview von einem befreundeten ehemaligen CIA-Agenten, das Dokument zur Ansicht erhalten zu haben, es bleibt dabei aber unklar, ob ihm das Dokument als ein Original oder als erkannte Fälschung präsentiert wurde. Am 4. Juli 1981 wurde eine Kopie des FM 30-31B in einem Koffer seiner Tochter Maria Grazia gefunden, anlässlich einer Flughafenkontrolle in Rom. In der BBC-Sendung kam der Verschwörungstheoretiker und Betrüger [https://en.wikipedia.org/wiki/Oswald_LeWinter Oswald LeWinter] abgedunkelt und unkenntlich gemacht zu Wort, vorgestellt als "Colonel Oswald Le Winter, CIA-ITAC liaison officer, Europe." LeWinter tauchte auch in einem anderen Film desselben Regisseurs [https://en.wikipedia.org/wiki/Allan_Francovich Allan Francovich] auf, der in der englischsprachigen Wikipedia als Verschwörungstheoretiker bezeichnet wird. Oswald LeWinter irrte sich bei der Bezeichnung des gemeinten Dokuments (das er offenbar nicht kannte) und bezog sich auf ein angebliches "Field manual 31-32" (statt FM 30-31B), das in Archiven angeblich leicht zu finden sei. LeWinter stellte sich in der Vergangenheit mehrfach fälschlich als Geheimdienstmitarbeiter dar und wurde wegen Betrugs zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte als angeblicher Geheimagent der CIA versucht, wertlose gefälschte "CIA-Dokumente" für 4 Millionen Dollar an Mohammed Al-Fayed zu verkaufen, den Vater von Dodi Fayed, dem Freund der verstorbenen Lady Diana. Die Dokumente sollten belegen, dass der Sohn und Diana durch den englischen Geheimdienst MI6 umgebracht worden wären.<ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Oswald_LeWinter</ref> |
| + | Einige Befürworter der Glaubwürdigkeit des FM 30-31B als tatsächliches Doument der amerikanischen DIA berufen sich auf die deutsche Autorin [https://de.wikipedia.org/wiki/Regine_Igel Regine Igel] und ihre Werke "Andreotti. Politik zwischen Geheimdienst und Mafia" (Herbig, München 1996) und "Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien" (Herbig, München 2006). In seiner am Institut für Zeitgeschichte entstandenen Dissertation über Staat und Terrorismus in Italien schreibt Tobias Hof über Igels Terrorjahre wie andere neuere Arbeiten, sie ''„enttäuschen vielfach, versteifen sich auf Verschwörungstheorien und setzen sich mit dem aktuellen Forschungsstand nur unzulänglich auseinander“''.<ref>Tobias Hof: Staat und Terrorismus in Italien 1969–1982. Oldenbourg, München 2011, S. 4, Fn. 20</ref> Die Rezension zu Andreotti. Politik zwischen Geheimdienst und Mafia im Jahrbuch Extremismus & Demokratie bezeichnete das Buch 1998 als Ausfluss einer ''„gigantischen Verschwörungstheorie“'', die in vielen italienischen Publikationen über das Nachkriegsitalien zu finden sei.<ref>Jahrbuch Extremismus & Demokratie. Bd. 10, 1998, S. 410</ref> |