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| ==Fakten zum Thema== | | ==Fakten zum Thema== |
− | Die afrikanische Schweinepest stammt (wie der Name es besagt) ursprünglich aus Afrika südlich der Sahara und stellt lediglich eine Gefahr für Schweine, aber nicht für den Menschen dar. Aktuell (Herbst 2018) stellt die afrikanische Schweinepest eine potentielle Gefahr dar aus Richtung osteuropäischer Staaten in Richtung Westen sich auszubreiten und nicht umgekehrt. In der Vergangenheit gab es örtlich begrenzte Epidemien in Südamerika, Sardinien und Belgien. Das Virus wurde im 18. Jahrhundert bekannt, als Siedler Schweine nach Afrika brachten und diese erkrankten. Erst ab 1957 wurden Epidemien ausserhalb von Afrika beobachtet. | + | *Die '''afrikanische Schweinepest''' stammt (wie der Name es besagt) ursprünglich aus Afrika südlich der Sahara und stellt lediglich eine Gefahr für Schweine, aber nicht für den Menschen dar. Aktuell (Herbst 2018) stellt die afrikanische Schweinepest eine potentielle Gefahr dar aus Richtung osteuropäischer Staaten in Richtung Westen sich auszubreiten und nicht umgekehrt. In der Vergangenheit gab es örtlich begrenzte Epidemien in Südamerika, Sardinien und Belgien. Das Virus wurde im 18. Jahrhundert bekannt, als Siedler Schweine nach Afrika brachten und diese erkrankten. Erst ab 1957 wurden Epidemien ausserhalb von Afrika beobachtet. |
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− | Das Krim-Kongo Fieber wird durch das CCHFV-Virus ausgelöst und ist prinzipiell für den Menschen gefährlich. Die Krankheit ist seit 1956 aus dem belgischen Kongo in Afrika aus Blutisolaten bekannt und wurde in Grabbeigaben aus der Zeit von Jahrhunderten vor der Zeitrechnung in Süddeutschland nachgewiesen. In den 1940er Jahren war die Erkrankung aus dem Gebiet der Krim bekannt. Jüngere, örtlich begrenzte Endemien fanden im Sommer 2006 in der türkischen Schwarzmeerregion statt, mit mehreren Todesfällen. Im Juni 2008 wurden in der Gegend um Antalya am Mittelmeer Patienten mit Verdacht auf Krim-Kongo-Fieber behandelt. Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums waren 2008 bis zu diesem Zeitpunkt bereits 23 Menschen am Krim-Kongo-Fieber gestorben. 2014 infizierten sich 34 Personen (17 männlich, 17 weiblich im Alter von 4 bis 77 Jahren) in Georgien, von denen 3 verstarben. Verbreitungsweg war eine Zecke. Im August 2016 verstarb ein Patient im spanischen Ávila nach einem Zeckenbiss und infizierte einen Krankenpfleger, der aber überlebte. | + | *Das '''Krim-Kongo Fieber''' wird durch das CCHFV-Virus ausgelöst und ist prinzipiell für den Menschen gefährlich. Die Krankheit ist seit 1956 aus dem belgischen Kongo in Afrika aus Blutisolaten bekannt und wurde in Grabbeigaben aus der Zeit von Jahrhunderten vor der Zeitrechnung in Süddeutschland nachgewiesen. In den 1940er Jahren war die Erkrankung aus dem Gebiet der Krim bekannt. Jüngere, örtlich begrenzte Endemien fanden im Sommer 2006 in der türkischen Schwarzmeerregion statt, mit mehreren Todesfällen. Im Juni 2008 wurden in der Gegend um Antalya am Mittelmeer Patienten mit Verdacht auf Krim-Kongo-Fieber behandelt. Nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums waren 2008 bis zu diesem Zeitpunkt bereits 23 Menschen am Krim-Kongo-Fieber gestorben. 2014 infizierten sich 34 Personen (17 männlich, 17 weiblich im Alter von 4 bis 77 Jahren) in Georgien, von denen 3 verstarben. Verbreitungsweg war eine Zecke. Im August 2016 verstarb ein Patient im spanischen Ávila nach einem Zeckenbiss und infizierte einen Krankenpfleger, der aber überlebte. |
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− | Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Pest Pest-Erkrankung] ist keine Viruserkrankung wie hier behauptet wird, sondern wird durch ein Bakterium (Yersinia pestis) ausgelöst. Die Behauptungen zu angeblich ''genetisch veränderten Pest-Viren'' aus dem Lugar Center können daher als an Laien gerichtete fake-news erkannt werden. Örtlich und zeitlich begrenzte Pest-Epidemien finden weltweit immer wieder statt, zuletzt beispielsweise in Indien oder Madagaskar (2008-2017). | + | *Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Pest '''Pest'''-Erkrankung] ist keine Viruserkrankung wie hier behauptet wird, sondern wird durch ein Bakterium (Yersinia pestis) ausgelöst. Die Behauptungen zu angeblich ''genetisch veränderten Pest-Viren'' aus dem Lugar Center können daher als an Laien gerichtete fake-news erkannt werden. Örtlich und zeitlich begrenzte Pest-Epidemien finden weltweit immer wieder statt, zuletzt beispielsweise in Indien oder Madagaskar (2008-2017). |
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− | Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_C Hepatitis-C Erkrankung], gegen die bis heute keine Impfung möglich ist, war lange Zeit bis etwa Ende der 2000er Jahre nicht befriedigend kausal therapierbar. Inzwischen, und insbesondere ab 2011, wurden zahlreiche neue antivirale Wirkstoffe entwickelt, die gegen das Hepatitis C Virus wirksam sind. Ab 2015 wurden am Lugar Center der Wirkstoff [https://de.wikipedia.org/wiki/Sofosbuvir Sofosbuvir], und eine Kombinationstherapie mit Sofosbuvir und Ledipasvir zur Behandlung von Hepatitis C - Patienten eingesetzt. Diese Kombinationstherapie gilt weltweit als Standardtherapie bei HVC-1 Infektion und kann daher nicht als ein Versuch an Meerschweinchen bezeichnet werden, zumal Sofosbuvir bereits 2013/2014 in den USA eine Zulassung erhielt (EU: Januar 2014) und die Weltgesundheitsorganisation WHO den Wirkstoff in seiner Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufgeführt. Bei etwa 90% der Patienten ist unter der Therapie mit einer Heilung zu rechnen. Sofosbuvir wird von der Pharmafirma Gilead hergestellt, die am Lugar Center ein Labor unterhält. Hersteller Gilead geriet in die Kritik wegen extrem hoher Kosten für dieses Arzneimittel. Inzwischen wurde der Preis gesenkt, und in Ländern mit niedrigem Einkommen gilt ein Sonderpreis. Inzwischen wurden von Gilead auch Lizenzen an indische Generika-Hersteller vergeben. | + | *Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_C '''Hepatitis-C''' Erkrankung], gegen die bis heute keine Impfung möglich ist, war lange Zeit bis etwa Ende der 2000er Jahre nicht befriedigend kausal therapierbar. Inzwischen, und insbesondere ab 2011, wurden zahlreiche neue antivirale Wirkstoffe entwickelt, die gegen das Hepatitis C Virus wirksam sind. Ab 2015 wurden am Lugar Center der Wirkstoff [https://de.wikipedia.org/wiki/Sofosbuvir Sofosbuvir], und eine Kombinationstherapie mit Sofosbuvir und Ledipasvir zur Behandlung von Hepatitis C - Patienten eingesetzt. Diese Kombinationstherapie gilt weltweit als Standardtherapie bei HVC-1 Infektion und kann daher nicht als ein Versuch an Meerschweinchen bezeichnet werden, zumal Sofosbuvir bereits 2013/2014 in den USA eine Zulassung erhielt (EU: Januar 2014) und die Weltgesundheitsorganisation WHO den Wirkstoff in seiner Liste der unentbehrlichen Arzneimittel aufgeführt. Bei etwa 90% der Patienten ist unter der Therapie mit einer Heilung zu rechnen. Sofosbuvir wird von der Pharmafirma Gilead hergestellt, die am Lugar Center ein Labor unterhält. Hersteller Gilead geriet in die Kritik wegen extrem hoher Kosten für dieses Arzneimittel. Inzwischen wurde der Preis gesenkt, und in Ländern mit niedrigem Einkommen gilt ein Sonderpreis. Inzwischen wurden von Gilead auch Lizenzen an indische Generika-Hersteller vergeben. |
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− | Der als eine Art whistleblower auftretende [https://de.wikipedia.org/wiki/Igor_Giorgadse Igor Giorgadse] (geb. 23. Juli 1950) war von 1968 bis 1991 Offizier (zuletzt im Rang eines Generalleutnant) des russischen Geheimdienstes KGB und besuchte die Moskauer Geheimdienst-Hochschule. Er war von 1993 bis 1995 georgischer Minister für Staatssicherheit. Während seiner Amtszeit wurde der Geheimdienst zu einem zentralen Faktor der georgischen Politik und arbeitete eng mit dem russischen Geheimdienst Federalnaya Sluschba Kontrraswedki (FSK) und seinem Nachfolger FSB zusammen. Er flüchtete mit russischer Hilfe aus Georgien, nachdem er beschuldigt wurde, Drahtzieher eines Attentats auf Präsident Eduard Schewardnadse am 29. August 1995 gewesen zu sein und wird seitdem in Georgien mit Haftbefehl gesucht. Georgiens Sicherheitsbehörden warfen Giorgadse die Verwicklung in weitere politische Attentate während der Jahre 1994 und 1995 vor und ließen ihn mit internationalem Haftbefehl wegen 18 verschiedener Verbrechen suchen. Giorgadse lebte zunächst verdeckt in Russland, betätigte sich als Sicherheitsberater für Firmen und Regierungen. Seit Mai 2006 wohnt er offiziell in Russland. Auslieferungsersuchen Georgiens, der Interpol und des Kongresses der Vereinigten Staaten lehnt Russland regelmäßig ab. Von Russland aus leitet er die georgische Partei Samartlianoba (dt. Gerechtigkeit) und das georgische Parteienbündnis Anti-Soros-Bewegung. Am 6. September 2006 verhaftete die georgische Polizei 29 Mitglieder von Giorgadses Partei Samartlianoba. Gegen zwölf von ihnen wurde Untersuchungshaft angeordnet. Sie werden beschuldigt, einen Staatsstreich gegen Präsident Saakaschwili und seine Regierung geplant und mit einem ausländischen Geheimdienst kollaboriert zu haben. Bei der Durchsuchung von Parteibüros wurden Waffen und Schwarzgeld gefunden. | + | *Der als eine Art whistleblower auftretende [https://de.wikipedia.org/wiki/Igor_Giorgadse '''Igor Giorgadse'''] (geb. 23. Juli 1950) war von 1968 bis 1991 Offizier (zuletzt im Rang eines Generalleutnant) des russischen Geheimdienstes KGB und besuchte die Moskauer Geheimdienst-Hochschule. Er war von 1993 bis 1995 georgischer Minister für Staatssicherheit. Während seiner Amtszeit wurde der Geheimdienst zu einem zentralen Faktor der georgischen Politik und arbeitete eng mit dem russischen Geheimdienst Federalnaya Sluschba Kontrraswedki (FSK) und seinem Nachfolger FSB zusammen. Giorgadse flüchtete mit russischer Hilfe aus Georgien, nachdem er beschuldigt wurde, Drahtzieher eines Attentats auf Präsident Eduard Schewardnadse am 29. August 1995 gewesen zu sein und wird seitdem in Georgien mit Haftbefehl gesucht. Georgiens Sicherheitsbehörden warfen Giorgadse die Verwicklung in weitere politische Attentate während der Jahre 1994 und 1995 vor und ließen ihn mit internationalem Haftbefehl wegen 18 verschiedener Verbrechen suchen. Giorgadse lebte zunächst verdeckt in Russland, betätigte sich als Sicherheitsberater für Firmen und Regierungen. Seit Mai 2006 wohnt er offiziell in Russland. Auslieferungsersuchen Georgiens, der Interpol und des Kongresses der Vereinigten Staaten lehnt Russland regelmäßig ab. Von Russland aus leitet er die georgische Partei Samartlianoba (dt. Gerechtigkeit) und das georgische Parteienbündnis Anti-Soros-Bewegung. Am 6. September 2006 verhaftete die georgische Polizei 29 Mitglieder von Giorgadses Partei Samartlianoba. Gegen zwölf von ihnen wurde Untersuchungshaft angeordnet. Sie werden beschuldigt, einen Staatsstreich gegen Präsident Saakaschwili und seine Regierung geplant und mit einem ausländischen Geheimdienst kollaboriert zu haben. Bei der Durchsuchung von Parteibüros wurden Waffen und Schwarzgeld gefunden. |
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