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[[image:Charite Homoeopathie.jpg|inzwischen wieder entfernte irreführende Behauptungen zur [[Homöopathie]], die jahrelang auf den Webseiten der Charité zu lesen waren, bis sie 2018 entfernt wurden|300px|thumb]]
 
[[image:Charite Homoeopathie.jpg|inzwischen wieder entfernte irreführende Behauptungen zur [[Homöopathie]], die jahrelang auf den Webseiten der Charité zu lesen waren, bis sie 2018 entfernt wurden|300px|thumb]]
 
[[image:Charite Homoeopathie 2018.jpg|Artikel im Berliner Tagesspiegel zum Thema [[Homöopathische Therapie von Krebs]] und Charité|300px|thumb]]
 
[[image:Charite Homoeopathie 2018.jpg|Artikel im Berliner Tagesspiegel zum Thema [[Homöopathische Therapie von Krebs]] und Charité|300px|thumb]]
Mehrere Jahre lang war auf den Webseiten der Kinderonkologie der Charité ein für die [[Homöopathie]] werbender Text zu finden.<ref>Zitat des ursprünglichen Textes:<br><br>Was ist Homöopathie?<br>Definition<br>Die Homöopathie ist ein Therapieverfahren der Komplementärmedizin. Die homöopathische Behandlung erfolgt mit Arzneimitteln, die zum Gesamtzustand des Kranken (Körper, Psyche, Vegetativum, Konstitution) und den auslösenden Ursachen seiner Erkrankung genau passen. In der homöopathischen Anamnese (Befragung) wird dazu die Gesamtheit aller körperlichen und psychischen Symptome und Auffälligkeiten des Kranken erhoben. Nach der "Ähnlichkeitsregel" wird jene Arznei verordnet, deren homöopathische Wirksamkeit dem Zustand des Patienten am besten entspricht.<br>
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Mehrere Jahre lang war auf den Webseiten der Kinderonkologie der Charité ein für die [[Homöopathie]] werbender Text zu finden.<ref>Zitat des ursprünglichen Textes:<br><br>Was ist Homöopathie?<br>Definition<br>Die Homöopathie ist ein Therapieverfahren der Komplementärmedizin. Die homöopathische Behandlung erfolgt mit Arzneimitteln, die zum Gesamtzustand des Kranken (Körper, Psyche, Vegetativum, Konstitution) und den auslösenden Ursachen seiner Erkrankung genau passen. In der homöopathischen Anamnese (Befragung) wird dazu die Gesamtheit aller körperlichen und psychischen Symptome und Auffälligkeiten des Kranken erhoben. Nach der "Ähnlichkeitsregel" wird jene Arznei verordnet, deren homöopathische Wirksamkeit dem Zustand des Patienten am besten entspricht.<br>Der Reiz der homöopathischen Arznei regt die Selbstheilung an. Diese natürliche Heilreaktion führt in Abhängigkeit von der angewandten homöopathischen Therapiemethode und der Situation des Kranken zu einer raschen und sanften Heilung oder Besserung der Beschwerden.<br>
Der Reiz der homöopathischen Arznei regt die Selbstheilung an. Diese natürliche Heilreaktion führt in Abhängigkeit von der angewandten homöopathischen Therapiemethode und der Situation des Kranken zu einer raschen und sanften Heilung oder Besserung der Beschwerden.<br>
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Entdeckung<br>
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Das Wirkprinzip der Homöopathie ist seit Bestehen der Menschheit als "Ähnlichkeitsprinzip" bekannt und wurde 1790 durch den deutschen Arzt, Pharmazeuten und Chemiker Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) für die Medizin entdeckt. Während eines Selbstversuches mit dem Malariamedikament Chinarinde traten malariaartige Zustände an Hahnemann selbst auf. Weitere Versuche mit anderen Arzneistoffen und Literaturrecherchen bestätigten diese Beobachtung als allgemeines Therapieprinzip: jede Arznei, die bei bestimmten Krankheitszuständen wirksam ist, kann am Gesunden ähnliche Krankheitszustände hervorrufen.<br>
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Entdeckung<br>Das Wirkprinzip der Homöopathie ist seit Bestehen der Menschheit als "Ähnlichkeitsprinzip" bekannt und wurde 1790 durch den deutschen Arzt, Pharmazeuten und Chemiker Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) für die Medizin entdeckt. Während eines Selbstversuches mit dem Malariamedikament Chinarinde traten malariaartige Zustände an Hahnemann selbst auf. Weitere Versuche mit anderen Arzneistoffen und Literaturrecherchen bestätigten diese Beobachtung als allgemeines Therapieprinzip: jede Arznei, die bei bestimmten Krankheitszuständen wirksam ist, kann am Gesunden ähnliche Krankheitszustände hervorrufen.<br>
 
Durch diese "Arzneimittelprüfung am Gesunden" wurde es erstmals möglich, die physiologische Wirkung von Arzneimitteln zu bestimmen. Jeder Arzneistoff löst im menschlichen Organismus ein spezifisches Reaktionsmuster körperlicher und psychischer Symptome aus ("Arzneimittelbild"). Davon ausgehend kann für jeden Krankheitszustand eine Arznei verordnet werden, die dem individuellen Krankheitsbild am ähnlichsten ist. Das hat zur Namensgebung der "Homöopathie" geführt: homoios pathos (gr.) bedeutet "ähnliches Leiden", da homöopathisch verordnete Arzneimittel am Gesunden jene Krankheitszustände auslösen können, die dem Leiden des Kranken ähnlich sind.<br>
 
Durch diese "Arzneimittelprüfung am Gesunden" wurde es erstmals möglich, die physiologische Wirkung von Arzneimitteln zu bestimmen. Jeder Arzneistoff löst im menschlichen Organismus ein spezifisches Reaktionsmuster körperlicher und psychischer Symptome aus ("Arzneimittelbild"). Davon ausgehend kann für jeden Krankheitszustand eine Arznei verordnet werden, die dem individuellen Krankheitsbild am ähnlichsten ist. Das hat zur Namensgebung der "Homöopathie" geführt: homoios pathos (gr.) bedeutet "ähnliches Leiden", da homöopathisch verordnete Arzneimittel am Gesunden jene Krankheitszustände auslösen können, die dem Leiden des Kranken ähnlich sind.<br>
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Witt C., Keil Th., Selim D., Roll S., Vance W., Wegscheider K., Willich S. N.: Outcome and costs of homoeopathic and conventional treatment strategies: A comparative cohort study in patients with chronic disorders. Complementary Therapies in Medicine (2005) 13, 79-86.
 
Witt C., Keil Th., Selim D., Roll S., Vance W., Wegscheider K., Willich S. N.: Outcome and costs of homoeopathic and conventional treatment strategies: A comparative cohort study in patients with chronic disorders. Complementary Therapies in Medicine (2005) 13, 79-86.
 
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Charité – Universitätsmedizin Berlin</ref><ref>Inzwischen gelöschte Seite:<br>https://kinderonkologie.charite.de/forschung/ag_seifert/hintergrundinformationen/homoeopathie/</ref> Zu finden war der Text auf Seiten einer "Arbeitsgemeinschaft Seifert" des Pädiaters Georg Seifert, der sich in der Vergangenheit mit der [[Misteltherapie]] (siehe auch [[Anthroposophische Medizin]]) befasst hatte. Der Text bediente sich dabei auch Formulierungen des Homöopathen Friedrich Dellmour, der in der Literaturliste erwähnt wird. So wurde ausgesagt, dass eine homöopathische Medizin ''„auch bei schwersten Krankheitszuständen Heilung oder eine Verbesserung der Beschwerden bieten“'' könne, oder: ''„Aus empirischer Sicht ist die Wirkung homöopathischer Höchstpotenzen unbestritten“''. Auch hiess es:
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Charité – Universitätsmedizin Berlin</ref><ref>Inzwischen gelöschte Seite:<br>https://kinderonkologie.charite.de/forschung/ag_seifert/hintergrundinformationen/homoeopathie/</ref> Zu finden war der Text auf Seiten einer "Arbeitsgemeinschaft Seifert" des Pädiaters Georg Seifert, der sich in der Vergangenheit mit der [[Misteltherapie]] (siehe auch [[Anthroposophische Medizin]]) befasst hatte. Der Text bediente sich dabei auch Formulierungen des Homöopathen Friedrich Dellmour, der in der Literaturliste erwähnt wird. So wurde ausgesagt, dass eine homöopathische Medizin ''„auch bei schwersten Krankheitszuständen Heilung oder eine Verbesserung der Beschwerden bieten“'' könne, oder:
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:''„Aus empirischer Sicht ist die Wirkung homöopathischer Höchstpotenzen unbestritten“''.  
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Auch hiess es:
 
:''..Da die Wirkungen auch im molekülfreien Hochpotenzbereich erhalten bleiben, elektronisch übertragbar und verstärkbar sind und digital auf CD-ROM gespeichert werden können, kann das aktive Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel als „Arzneiinformation“ bezeichnet werden..''
 
:''..Da die Wirkungen auch im molekülfreien Hochpotenzbereich erhalten bleiben, elektronisch übertragbar und verstärkbar sind und digital auf CD-ROM gespeichert werden können, kann das aktive Wirkprinzip homöopathischer Arzneimittel als „Arzneiinformation“ bezeichnet werden..''
 
Ferner wurde behauptet, dass doppelt verblindete randomisierte klinische Studie nicht in der Lage seien, die Wirksamkeit einer Therapie zu belegen. Tatsächlich liegt jedoch bislang kein Beleg dafür vor, dass die Homöopathie bei Krebserkrankungen (siehe dazu: [[Homöopathische Therapie von Krebs]]) oder anderen schweren chronischen Krankheiten wirksam ist. Nach Protesten in sozialen Medien<ref>https://medwatch.de/2018/08/06/charite-in-der-kritik-homoeopathie-hat-an-uniklinika-keinen-platz/</ref><ref>https://blog.gwup.net/2018/07/08/homoeopathie-die-studienlage-noch-einmal-weil-die-berliner-charite-fake-news-verbreitet/</ref> wurde der Text Anfang Juli auf Veranlassung des Berliner Senats entfernt.<ref>https://hpd.de/artikel/fuer-homoeopathie-bewerbung-charite-seite-steckte-dahinter-15962</ref> Ein Sprecher der Aufsichtsbehörde (Berliner Senatskanzlei für Wissenschaft und Forschung) gab auf Anfrage bekannt: ''„Der besagte Online-Beitrag auf der Internetseite der Charité wurde entfernt, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu stoppen“''. Laut des Berliner ''Tagesspiegel'' sei im Nachhinein nicht mehr zu klären gewesen, wer den Text auf den Server der Charite hochgeladen hatte.<ref>https://www.tagesspiegel.de/politik/heftige-kritik-an-berliner-uniklinik-charite-webseite-enthielt-lob-fuer-homoeopathie-gegen-krebs/22941508.html</ref> Die Meta-Daten der Datei geben als Autor <meta name="author" content="Julia Dobke"> an.<ref>(gekürzt)<br>############################################################
 
Ferner wurde behauptet, dass doppelt verblindete randomisierte klinische Studie nicht in der Lage seien, die Wirksamkeit einer Therapie zu belegen. Tatsächlich liegt jedoch bislang kein Beleg dafür vor, dass die Homöopathie bei Krebserkrankungen (siehe dazu: [[Homöopathische Therapie von Krebs]]) oder anderen schweren chronischen Krankheiten wirksam ist. Nach Protesten in sozialen Medien<ref>https://medwatch.de/2018/08/06/charite-in-der-kritik-homoeopathie-hat-an-uniklinika-keinen-platz/</ref><ref>https://blog.gwup.net/2018/07/08/homoeopathie-die-studienlage-noch-einmal-weil-die-berliner-charite-fake-news-verbreitet/</ref> wurde der Text Anfang Juli auf Veranlassung des Berliner Senats entfernt.<ref>https://hpd.de/artikel/fuer-homoeopathie-bewerbung-charite-seite-steckte-dahinter-15962</ref> Ein Sprecher der Aufsichtsbehörde (Berliner Senatskanzlei für Wissenschaft und Forschung) gab auf Anfrage bekannt: ''„Der besagte Online-Beitrag auf der Internetseite der Charité wurde entfernt, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu stoppen“''. Laut des Berliner ''Tagesspiegel'' sei im Nachhinein nicht mehr zu klären gewesen, wer den Text auf den Server der Charite hochgeladen hatte.<ref>https://www.tagesspiegel.de/politik/heftige-kritik-an-berliner-uniklinik-charite-webseite-enthielt-lob-fuer-homoeopathie-gegen-krebs/22941508.html</ref> Die Meta-Daten der Datei geben als Autor <meta name="author" content="Julia Dobke"> an.<ref>(gekürzt)<br>############################################################
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