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| [[image:DZVHAE Krebs.jpg|Werbung des Homöopathielobbyverein [[Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V.]] für Krebsbehandlungen mit Homöopathie an der Schweizer Privatklinik Clinica Santa Croce (Screenshot von Ende Mai 2016)|400px|thumb]] | | [[image:DZVHAE Krebs.jpg|Werbung des Homöopathielobbyverein [[Deutscher Zentralverein homöopathischer Ärzte e.V.]] für Krebsbehandlungen mit Homöopathie an der Schweizer Privatklinik Clinica Santa Croce (Screenshot von Ende Mai 2016)|400px|thumb]] |
| [[image:Uwe Friedrich.jpg|Werbung für das Buch "Die homöopathische Krebsbehandlung" (Klar Verlag) von Uwe Friedrich. In der Werbung heißt es: ''"Krebs ist homöopathisch behandelbar, begleitend zur Schulmedizin oder auch als eigenständige Therapie."''|400px|thumb]] | | [[image:Uwe Friedrich.jpg|Werbung für das Buch "Die homöopathische Krebsbehandlung" (Klar Verlag) von Uwe Friedrich. In der Werbung heißt es: ''"Krebs ist homöopathisch behandelbar, begleitend zur Schulmedizin oder auch als eigenständige Therapie."''|400px|thumb]] |
− | Die '''homöopathische Behandlung von Krebserkrankungen''' entspricht [[alternativmedizin]]ischen Ansprüchen, mit Hilfe der [[Homöopathie]] Krebserkrankungen kurativ behandeln zu wollen, also mit dem Ziel einer Heilung oder Verlängerung der Überlebenszeit. Da für die Homöopathie selbst bislang kein unwidersprochener wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit bei irgendeiner Krankheit des Menschen vorliegt, trifft dies auch auf Krebserkrankungen des Menschen zu. Es handelt sich daher um ein Beispiel einer [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Behandlungsmethode der Krebserkrankung]]. Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit aus dem Jahre 2006 kommt zum Schluss: ''“Our analysis of published literature on homeopathy found insufficient evidence to support clinical efficacy of homeopathic therapy in cancer care.”''<ref>Stefania Milazzo, Nancy Russell, Edzard Ernst, Efficacy of homeopathic therapy in cancer treatment. European Journal of Cancer Volume 42, Issue 3, Februar 2006, Seiten 282-289</ref> | + | Die '''homöopathische Behandlung von Krebserkrankungen''' hat einen kurativen Anspruch, soll also der Heilung oder Verlängerung der Überlebenszeit dienen. Da für die Homöopathie kein unwidersprochener wissenschaftlicher Nachweis einer Wirksamkeit gegen irgendeine Krankheit des Menschen vorliegt, auch nicht gegen Krebs, handelt sich es dabei um eine [[Unkonventionelle Krebstherapien|unkonventionellen Behandlungsmethode der Krebserkrankung]]. Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit aus dem Jahre 2006 kommt zum Schluss: ''“Our analysis of published literature on homeopathy found insufficient evidence to support clinical efficacy of homeopathic therapy in cancer care.”''<ref>Stefania Milazzo, Nancy Russell, Edzard Ernst, Efficacy of homeopathic therapy in cancer treatment. European Journal of Cancer Volume 42, Issue 3, Februar 2006, Seiten 282-289</ref> |
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− | Laut [[Samuel Hahnemann]] sei Krebs eine Art [[Miasma|multimiasmatisches]] Geschehen. Angewendet werden daher so genannte Antimiasmatica, die zur "miasmatypischen Symptomatik" passen sollen. Zu den Antimiasmatica können die [[Nosode]]n und "Krebsnosoden" gezählt werden. Die Vorstellung in der Homöopathie, sich auf "Arzneimittelprüfungen an gesunden Personen" berufen zu können, versagt bei Krankheiten wie Krebs. | + | Laut [[Samuel Hahnemann]] sei Krebs eine Art [[Miasma|multimiasmatisches]] Geschehen. Daher sollen so genannte Antimiasmatica angewendet werden, die angeblich zur "miasmatypischen Symptomatik" passen, darunter [[Nosode]]n und "Krebsnosoden. Die Vorstellung der Homöopathie, man könne das richtige Mittel mit "Arzneimittelprüfungen an gesunden Personen" bestimmen, ist auf Krankheiten wie Krebs prinzipiell nicht anwendbar. |
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− | Die größte Gefahr bei der alleinigen Anwendung der Homöopathie bei Krebs entsteht durch den zu späten Beginn oder das völlige Unterlassen einer tatsächlich wirksamen Therapie. Die vermeintlich nebenwirkungsfreie und sanfte Behandlung ist also keinesfalls risikolos. | + | Die größte Gefahr der alleinigen Anwendung der Homöopathie bei Krebs entsteht durch den zu späten Beginn oder das völlige Unterlassen einer tatsächlich wirksamen Therapie. Die vermeintlich nebenwirkungsfreie und sanfte Behandlung ist also keinesfalls risikolos. |
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− | Von den hier thematisierten kurativen homöopathischen Therapieversuchen sind diejenigen homöopathischen Therapieversuche zu unterscheiden, die laut Befürwortern lediglich die Lebensqualität (quality of life) verbessern sollen, ohne jedoch die Prognose und Überlebenszeit beeinflussen zu wollen. | + | Von den hier thematisierten, kurativen homöopathischen Therapieversuchen sind andere homöopathische Therapien zu unterscheiden, die lediglich die Lebensqualität (quality of life) verbessern sollen, ohne jedoch die Prognose und Überlebenszeit beeinflussen zu wollen. |
| ==Beispiele für kurative homöopathische Behandlungsversuche bei Krebs== | | ==Beispiele für kurative homöopathische Behandlungsversuche bei Krebs== |
| Einige Homöopathen und [[Heilpraktiker]] behandeln Krebserkrankungen homöopathisch und behaupten, dabei die Erkrankung heilen zu wollen. Neben begleitenden (komplementären) Anwendungen werden explizit die homöopathischen Behandlungen als vermeintlich effektive kurative Maßnahmen durchgeführt. Auch an Laien gerichtete Homöopathieliteratur versucht den Lesern zu vermitteln, dass die Homöopathie in der Lage sei, Krebs zu heilen.<ref>Sommer S. Homöopathie – warum und wie sie wirkt. Mankau Verlag, Murnau 2011, Seiten 20f, 65..</ref> | | Einige Homöopathen und [[Heilpraktiker]] behandeln Krebserkrankungen homöopathisch und behaupten, dabei die Erkrankung heilen zu wollen. Neben begleitenden (komplementären) Anwendungen werden explizit die homöopathischen Behandlungen als vermeintlich effektive kurative Maßnahmen durchgeführt. Auch an Laien gerichtete Homöopathieliteratur versucht den Lesern zu vermitteln, dass die Homöopathie in der Lage sei, Krebs zu heilen.<ref>Sommer S. Homöopathie – warum und wie sie wirkt. Mankau Verlag, Murnau 2011, Seiten 20f, 65..</ref> |