Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
67 Bytes entfernt ,  16:28, 12. Mär. 2018
→‎Granderwasser: Sprachliche Glättung
Zeile 7: Zeile 7:  
==Granderwasser==
 
==Granderwasser==
 
[[image:granderwasserbeleber.jpg|left|thumb|Grander-Wasserbeleber, in Wasserleitung eingebaut]]
 
[[image:granderwasserbeleber.jpg|left|thumb|Grander-Wasserbeleber, in Wasserleitung eingebaut]]
Beim Grander-Wasserbeleber fließt das Leitungswasser an Kammern vorbei, die mit so genanntem [[Wasserbelebung|Informationswasser]] gefüllt sind. Dadurch soll das Wasser in seiner "Struktur" verändert werden und besondere, positive Eigenschaften erlangen. Angeblich soll auch ein Glas mit Granderwasser durch solche Informationsübertragung das Wasser in einem danebenstehenden Glas so verändern können, dass es die Eigenschaften von Granderwasser übernimmt.
+
Beim Grander-Wasserbeleber fließt das Leitungswasser an Kammern vorbei, die mit so genanntem [[Wasserbelebung|Informationswasser]] gefüllt sind. Dadurch soll das Wasser in seiner "Struktur" verändert werden und besondere, positive Eigenschaften erlangen. Angeblich soll auch ein Glas Granderwasser durch Informationsübertragung das Wasser in einem danebenstehenden Glas so verändern können, dass es die Eigenschaften des Granderwassers übernimmt.
    
Grander gab an, die Anweisungen zur Entwicklung seines Wassers von Gott bekommen zu haben.
 
Grander gab an, die Anweisungen zur Entwicklung seines Wassers von Gott bekommen zu haben.
Zeile 13: Zeile 13:  
Hinweise für die Wirksamkeit von Granderwasser gibt es nicht. Verbraucherschützer und Wissenschaftler haben mehrfach auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen. Auch sind bereits Gerichtsurteile wegen "Irreführung der Konsumenten" ergangen.
 
Hinweise für die Wirksamkeit von Granderwasser gibt es nicht. Verbraucherschützer und Wissenschaftler haben mehrfach auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen. Auch sind bereits Gerichtsurteile wegen "Irreführung der Konsumenten" ergangen.
   −
Im dem Verfahren 4 R 1/06f urteilte das Oberlandesgericht Wien am 17. August 2006, dass die Bezeichnung ''"aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug"'' für Granderwasser sachlich begründet ist, ebenso wie der Vorwurf, dass ''"Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen"''. Betrug dürfe man dem Unternehmen jedoch nicht unterstellen, befand das Gericht, da Käufer ein Rücktrittsrecht hätten.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/</ref>
+
Im dem Verfahren 4 R 1/06f urteilte das Oberlandesgericht Wien am 17. August 2006, dass die Bezeichnung ''"aus dem Esoterik-Milieu stammender, parawissenschaftlicher Unfug"'' für Granderwasser sachlich begründet ist, ebenso wie der Vorwurf, dass ''"Menschen, die an gefährlichen Krankheiten wie etwa Borreliose oder Krebs leiden, möglicherweise leichtgläubig auf dringend notwendige medizinische Behandlung verzichten und auf die Wirkung des Wunderwassers vertrauen"''. Betrug dürfe man dem Unternehmen jedoch nicht unterstellen, befand das Gericht, da die Käufer ein Rücktrittsrecht hätten.<ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/</ref>
    
[[image:Grander-aufgeschnitten.jpg|thumb|400px|Aufgeschnittener Grander-Wasserbeleber älterer Bauart. In der Mitte die Bohrung für den Wasserdurchfluss, außen vier mit Granderwasser bzw. "Informationswasser" gefüllte Kammern]]
 
[[image:Grander-aufgeschnitten.jpg|thumb|400px|Aufgeschnittener Grander-Wasserbeleber älterer Bauart. In der Mitte die Bohrung für den Wasserdurchfluss, außen vier mit Granderwasser bzw. "Informationswasser" gefüllte Kammern]]
In der Schweiz ist es seit 1999 verboten, mit einer therapeutischen Wirkung des Wassers zu werben. Wasser gilt auch in Deutschland als Lebensmittel und darf nach dem [[LFGB|LFGB-Gesetz]] (Lebensmittel- und Futtergesetzbuch) nicht mit unbelegten gesundheitsbezogenen Angaben beworben werden. Im Jahr 2005 wurde in Neuseeland die Vertriebsfirma für Grander-Wasser zu einer Strafe und Schadenersatz von umgerechnet 72.000 € verurteilt. Die Richterin im Verfahren bezeichnete die entsprechenden Produkte als Quacksalberei und Pseudowissenschaft.<ref>http://www.comcom.govt.nz/MediaCentre/MediaReleases/200506/livingwaterquackeryresultsin136000.aspx</ref> Auf der Website Granders sind mittlerweile alle Behauptungen, die eine therapeutische Wirkung des Wassers versprechen, entfernt worden.
+
In der Schweiz ist es seit 1999 verboten, mit einer therapeutischen Wirkung des Wassers zu werben. Auch in Deutschland gilt Wasser als Lebensmittel und darf nach dem [[LFGB|LFGB-Gesetz]] (Lebensmittel- und Futtergesetzbuch) nicht mit unbelegten gesundheitsbezogenen Angaben beworben werden. Im Jahr 2005 wurde in Neuseeland die Vertriebsfirma für Grander-Wasser zu einer Strafe und Schadensersatz von umgerechnet 72.000 € verurteilt. Die Richterin bezeichnete die entsprechenden Produkte als Quacksalberei und Pseudowissenschaft.<ref>http://www.comcom.govt.nz/MediaCentre/MediaReleases/200506/livingwaterquackeryresultsin136000.aspx</ref> Von der Website Granders sind mittlerweile alle Behauptungen, die eine therapeutische Wirkung des Wassers versprechen, entfernt worden.
   −
Mit wissenschaftlicher Methodik durchgeführte Untersuchungen bestätigen keine der von Grander behaupteten Wirkungen. Marko Heckel und Peter Heinig vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam überprüften die Eigenschaften von Wasser vor und hinter einem Grander-Zylinder und konnten keinen Unterschied feststellen.<ref>[http://209.85.135.104/search?q=cache:idhARyDzpc8J:www.gwup.org/skeptiker/archiv/2003/3/grander.html Skeptiker 3/2003]</ref><ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/potsdam-studie.pdf</ref> Am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC an der Hochschule Rapperswil wurde 2005 die angebliche Verbesserung des Geschmacks des Wassers untersucht. Verblindete Versuchspersonen konnten jedoch keinen Unterschied zu normalem Leitungswasser feststellen.<ref>[http://www.20min.ch/sommerspezial/story/22294319 "Nicht alles auf dieser Welt lässt sich beweisen"] 20 Minuten Online, 21. Mai 2010</ref>
+
Mit wissenschaftlicher Methodik durchgeführte Untersuchungen bestätigen keine der von Grander behaupteten Wirkungen. Marko Heckel und Peter Heinig vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Golm bei Potsdam überprüften die Eigenschaften von Wasser vor und hinter einem Grander-Zylinder und konnten keinen Unterschied feststellen.<ref>[http://209.85.135.104/search?q=cache:idhARyDzpc8J:www.gwup.org/skeptiker/archiv/2003/3/grander.html Skeptiker 3/2003]</ref><ref>http://homepage.univie.ac.at/erich.eder/wasser/potsdam-studie.pdf</ref> Am Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC an der Hochschule Rapperswil wurde 2005 die angebliche Verbesserung des Geschmacks des Wassers untersucht. Verblindete Versuchspersonen bemerkten jedoch keinen Unterschied zu normalem Leitungswasser.<ref>[http://www.20min.ch/sommerspezial/story/22294319 "Nicht alles auf dieser Welt lässt sich beweisen"] 20 Minuten Online, 21. Mai 2010</ref>
 
   
 
   
Bisherige Erklärungsversuche der Wirkungsweise werden von Kritikern als beliebige Anhäufung pseudowissenschaftlicher Begriffe gesehen. Diese Erklärungsversuche dienten nur dem Zweck, Unwissenden etwas glaubhaft zu machen, das so nicht existiert.
+
Bisherige Erklärungsversuche der Wirkungsweise werden von Kritikern als wahllose Anhäufung pseudowissenschaftlicher Begriffe gesehen. Diese Erklärungsversuche dienten nur dem Zweck, Unwissende zu täuschen.
    
==Studien und Diplomarbeiten zu Granderwasser==
 
==Studien und Diplomarbeiten zu Granderwasser==
81.394

Bearbeitungen

Navigationsmenü