| Wasserstoffperoxid wirkt stark ätzend, besonders als Dampf. Dringt Wasserstoffperoxid in die Haut ein, so zersetzt es sich dort rasch, und die entstehenden Sauerstoffbläschen lassen die Haut weiß erscheinen. Allgemein wirkt Wasserstoffperoxid zytotoxisch und durch seine starke Toxizität desinfizierend. In der wissenschaftlichen Medizin wird verdünntes Wasserstoffperoxid gelegentlich noch zur äußerlichen Wundreinigung eingesetzt und in der Zahnmedizin wird es in unterschiedlichen Konzentrationen zum Bleichen von Zähnen verwendet. In einer Wunde wird Wasserstoffperoxid schnell inaktiviert und entfaltet daher nur kurzzeitig eine desinfizierende Wirkung. | | Wasserstoffperoxid wirkt stark ätzend, besonders als Dampf. Dringt Wasserstoffperoxid in die Haut ein, so zersetzt es sich dort rasch, und die entstehenden Sauerstoffbläschen lassen die Haut weiß erscheinen. Allgemein wirkt Wasserstoffperoxid zytotoxisch und durch seine starke Toxizität desinfizierend. In der wissenschaftlichen Medizin wird verdünntes Wasserstoffperoxid gelegentlich noch zur äußerlichen Wundreinigung eingesetzt und in der Zahnmedizin wird es in unterschiedlichen Konzentrationen zum Bleichen von Zähnen verwendet. In einer Wunde wird Wasserstoffperoxid schnell inaktiviert und entfaltet daher nur kurzzeitig eine desinfizierende Wirkung. |
− | In der [[Pseudomedizin]] kommt Wasserstoffperoxid bei mehreren Methoden zur Verwendung. Dabei wird die Substanz meist oral (über den Mund) eingenommen. Ein geographischer Schwerpunkt für innerliche Anwendungen von Wasserstoffperoxid ist heute Russland, neudings in seiner Erscheinungsform [[Domestos Therapie]] auch in Südafrika. Auffallend ist dabei das angeblich enorm breite Anwendungsgebiet: so soll das Bleichmittel gleichzeitig gegen Arteriosklerose, Krebs, AIDS, Multiple Sklerose, Alzheimer, Allergien, Herz- und Gefäßerkrankungen, Angina pectoris, Asthma, Diabetes, rheumatoide Arthritis, Morbus Parkinson oder Migräne wirksam sein. Früher war Wasserstoffperoxid auch in den USA populär, etwa bis zur beginnenden Ära der Antibiotika. In der DDR wurde die Substanz in den fünfziger Jahren als Heilmittel erprobt. | + | In der [[Pseudomedizin]] kommt Wasserstoffperoxid bei mehreren Methoden zur Verwendung, und wird bei dieser Gelegenheit auch als "WPO" bezeichnet. Dabei wird die Substanz meist oral (über den Mund) eingenommen. Ein geographischer Schwerpunkt für innerliche Anwendungen von Wasserstoffperoxid ist heute Russland, neudings in seiner Erscheinungsform [[Domestos Therapie]] auch in Südafrika. Auffallend ist dabei das angeblich enorm breite Anwendungsgebiet: so soll das Bleichmittel gleichzeitig gegen Arteriosklerose, Krebs, AIDS, Multiple Sklerose, Alzheimer, Allergien, Herz- und Gefäßerkrankungen, Angina pectoris, Asthma, Diabetes, rheumatoide Arthritis, Morbus Parkinson oder Migräne wirksam sein. Früher war Wasserstoffperoxid auch in den USA populär, etwa bis zur beginnenden Ära der Antibiotika. In der DDR wurde die Substanz in den fünfziger Jahren als Heilmittel erprobt. |
| Da Wasserstoffperoxid bei Zerfall Sauerstoff abgibt, finden sich immer wieder Behauptungen, die Substanz könne als Sauerstofflieferanten eingesetzt werden. Dies ist jedoch nicht möglich: die kleinen Wasserstoffperoxidmengen, die vom Körper schadlos aufgenommen werden können, liegen im Milligrammbereich. Entstehender Sauerstoff kann also nicht zur Sauerstoffbilanz des Körpers beitragen. | | Da Wasserstoffperoxid bei Zerfall Sauerstoff abgibt, finden sich immer wieder Behauptungen, die Substanz könne als Sauerstofflieferanten eingesetzt werden. Dies ist jedoch nicht möglich: die kleinen Wasserstoffperoxidmengen, die vom Körper schadlos aufgenommen werden können, liegen im Milligrammbereich. Entstehender Sauerstoff kann also nicht zur Sauerstoffbilanz des Körpers beitragen. |