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| [[image:radionik1.jpg|Radionikgerät MK12 von [[Bruce Copen]]|thumb]][[image:reflexophone.jpg|Reflexophone nach Abrams|thumb]] | | [[image:radionik1.jpg|Radionikgerät MK12 von [[Bruce Copen]]|thumb]][[image:reflexophone.jpg|Reflexophone nach Abrams|thumb]] |
− | '''Radionik''' (englisch: ''radionics''<ref>''Radionics'' ist auch der Name eines US-amerikanischen Herstellers von Geräten der Radiochirurgie (eine Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren, bei der ein kleines Gewebevolumen im Körper mit sehr hoher Dosis bestrahlt und dadurch zerstört wird). Diese Firma hat mit der hier gemeinten Radionik nichts zu tun.</ref>) ist ein [[pseudomedizin]]isches Verfahren, das besonders in den USA populär ist. Es besteht aus einer so genannten energetischen radionischen Diagnostik und der anschließenden radionischen Therapie. Das Verfahren hat Ähnlichkeiten mit dem [[Geistheilen]] und beeinflusste später entstandene Verfahren wie die [[Elektroakupunktur nach Voll]] und die [[Bioresonanz]] stark. Manchmal wird für die Radionik auch der Begriff "elektronische [[Homöopathie]]" verwendet. Charakteristisch für die Radionik sind scheinbar komplizierte elektronische Geräte, die tatsächlich aber keine elektrische Funktion haben. Ein wissenschaftlicher Nachweis einer medizinischen Eignung ist nicht bekannt geworden. | + | '''Radionik''' (englisch: ''radionics''<ref>''Radionics'' ist auch der Name eines US-amerikanischen Herstellers von Geräten der Radiochirurgie (eine Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren, bei der ein kleines Gewebevolumen im Körper mit sehr hoher Dosis bestrahlt und dadurch zerstört wird). Diese Firma hat mit der hier gemeinten Radionik nichts zu tun.</ref>) ist ein besonders in den USA populäres [[pseudomedizin]]isches Verfahren. Es besteht aus einer so genannten energetischen radionischen Diagnostik und der anschließenden radionischen Therapie. Das Verfahren hat Ähnlichkeiten mit dem [[Geistheilen]] und beeinflusste später entstandene Verfahren wie die [[Elektroakupunktur nach Voll]] und die [[Bioresonanz]] stark. Manchmal wird für die Radionik auch der Begriff "elektronische [[Homöopathie]]" verwendet. Charakteristisch für die Radionik sind scheinbar komplizierte elektronische Geräte, die tatsächlich aber keine elektrische Funktion haben. Ein wissenschaftlicher Nachweis einer medizinischen Eignung ist nicht bekannt. |
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| ==Überblick== | | ==Überblick== |
| Die Radionik geht, wie ähnliche Systeme der Komplementärmedizin (siehe z.B. [[Bioresonanz]], [[Geistheilen]], [[Reiki]]), von der Existenz einer [[Aura]] um den menschlichen Körper aus, die je nach Quelle als "Energiekörper", "Bioenergie", [[Chakra]], "Schwingungen" oder "Information" bezeichnet wird. Diese Aura sei bei Kranken gestört. Krankheit entstehe zunächst auf einer "energetischen" Ebene und könne so schon nachgewiesen werden, bevor sie Symptome hervorrufe. Üblich in der Radionik ist eine Diagnostik anhand von Proben des Patienten. Der Therapeut legt eine Speichelprobe, Haare, einen Fingerabdruck oder auch nur ein Foto oder eine Unterschrift des Patienten in die Radionik-Apparatur und ermittelt dann "verstimmte" Informationen. Das soll auch in Abwesenheit des Patienten und selbst Jahre später funktionieren. Eine Radionik-Apparatur zeigt aber nichts direkt an, sondern die Diagnose erfolgt in Verbindung mit Methoden der [[Radiästhesie]], z.B. [[Pendel]]n. Zur Heilung werden von der Apparatur korrigierende "Informationen" erzeugt, die dem Patienten über eine "Antenne" zugeführt werden. Verbreiteter ist es aber, die korrigierenden Informationen auf Trägersubstanzen wie Wasser oder [[Globuli|Milchzucker-Globuli]] zu übertragen, die der Patient dann einnehmen muss. Einfache Radionik-Geräte, die speziell dazu dienen, "Informationen" von einer Substanz auf eine andere zu übetragen, sind auch unter dem Namen [[Remedy Maker]] bekannt geworden. | | Die Radionik geht, wie ähnliche Systeme der Komplementärmedizin (siehe z.B. [[Bioresonanz]], [[Geistheilen]], [[Reiki]]), von der Existenz einer [[Aura]] um den menschlichen Körper aus, die je nach Quelle als "Energiekörper", "Bioenergie", [[Chakra]], "Schwingungen" oder "Information" bezeichnet wird. Diese Aura sei bei Kranken gestört. Krankheit entstehe zunächst auf einer "energetischen" Ebene und könne so schon nachgewiesen werden, bevor sie Symptome hervorrufe. Üblich in der Radionik ist eine Diagnostik anhand von Proben des Patienten. Der Therapeut legt eine Speichelprobe, Haare, einen Fingerabdruck oder auch nur ein Foto oder eine Unterschrift des Patienten in die Radionik-Apparatur und ermittelt dann "verstimmte" Informationen. Das soll auch in Abwesenheit des Patienten und selbst Jahre später funktionieren. Eine Radionik-Apparatur zeigt aber nichts direkt an, sondern die Diagnose erfolgt in Verbindung mit Methoden der [[Radiästhesie]], z.B. [[Pendel]]n. Zur Heilung werden von der Apparatur korrigierende "Informationen" erzeugt, die dem Patienten über eine "Antenne" zugeführt werden. Verbreiteter ist es aber, die korrigierenden Informationen auf Trägersubstanzen wie Wasser oder [[Globuli|Milchzucker-Globuli]] zu übertragen, die der Patient dann einnehmen muss. Einfache Radionik-Geräte, die speziell dazu dienen, "Informationen" von einer Substanz auf eine andere zu übetragen, sind auch unter dem Namen [[Remedy Maker]] bekannt geworden. |
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− | Die Radionik wurde von dem Pathologen und Erfinder [[Albert Abrams]] (1863-1924) in den USA entwickelt und ist im Zusammenhang mit seinem postulierten ERA (''Electronic Reaction of Abrams'') zu sehen. Der Begriff Radionik entstand durch die Annahme, dass Radiowellen Träger von Heilinformationen seien und etablierte sich erst in den 1940er Jahren nach dem Tode von Abrams. Zu Beginn der Radionik ging man auch davon aus, es mit elektrischen Signalen zu tun zu haben, jedoch wurde bald festgestellt, dass die Geräte auch "funktionierten", wenn sie gar nicht eingeschaltet waren. Heute sind die meisten Radioniker der Ansicht, dass Radionik aufgrund einer "Energie des Geistes" o.ä. funktionieren würde. Einige Anhänger glauben deshalb, man könne auch mit einem Radionik-Gerät aus Pappe oder einem lediglich auf Papier abgebildeten arbeiten, wenngleich dies schwieriger als mit "echten" Drehknöpfen sei. Andere Radioniker vertreten aber auch [[pseudowissenschaft]]liche Erklärungen. | + | Die Radionik wurde von dem Pathologen und Erfinder [[Albert Abrams]] (1863-1924) in den USA entwickelt und ist im Zusammenhang mit dem von ihm postulierten ERA (''Electronic Reaction of Abrams'') zu sehen. Der Begriff Radionik entstand durch die Annahme, dass Radiowellen Träger von Heilinformationen seien, und etablierte sich erst in den 1940er Jahren nach dem Tode von Abrams. Zu Beginn der Radionik ging man noch davon aus, es mit elektrischen Signalen zu tun zu haben, jedoch wurde bald festgestellt, dass die Geräte auch "funktionierten", wenn sie gar nicht eingeschaltet waren. Heute sind die meisten Radioniker der Ansicht, dass Radionik aufgrund einer "Energie des Geistes" o.ä. funktioniert. Einige Anhänger glauben deshalb, man könne auch mit Radionik-Geräten arbeiten, die bloß aus Pappe bestehen oder auf Papier abgebildet sind, wenngleich dies schwieriger als mit "echten" Drehknöpfen sei. Doch auch die anderen Radioniker nutzen elektrish[[pseudowissenschaft]]liche Erklärungen. |
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| ==Aufbau von Radionik-Geräten== | | ==Aufbau von Radionik-Geräten== |
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| [[image: RadionikBoyd.png|thumb|300px|Schaltbild eines frühen Radionik-Gerätes<ref name="Boyd">GB 235,926: Apparatus for Detecting and Investigating Emanations. Accepted: June 21, 1925. Inventor: William Ernest Boyd</ref>]] | | [[image: RadionikBoyd.png|thumb|300px|Schaltbild eines frühen Radionik-Gerätes<ref name="Boyd">GB 235,926: Apparatus for Detecting and Investigating Emanations. Accepted: June 21, 1925. Inventor: William Ernest Boyd</ref>]] |
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− | Obwohl die Geräte mit ihren vielen Knöpfen und Schaltern den Anschein komplizierter elektronischer Apparaturen erwecken, haben sie elektrisch überhaupt keine Funktion. Displays und Computeranschlüsse, wie sie bei neueren Geräten vorhanden sind, dienen nur zur Unterstützung des Anwenders. Bei einigen jüngeren Entwicklungen sollen allerdings [[Rauschgenerator]]en und "Tesla-Spulen" eine geheimnisvolle Rolle spielen (Beispiel: [[Quantec]]). Andere Geräte enthalten esoterische Komponenten wie Prismen, Kristalle, Edelsteine oder [[Orgonit]]. | + | Obwohl die Geräte mit ihren vielen Knöpfen und Schaltern den Anschein komplizierter elektronischer Apparaturen erwecken, haben sie keinerlei elektrische oder elektronische Funktion. Displays und Computeranschlüsse, wie sie bei neueren Geräten vorhanden sind, dienen nur zur Unterstützung des Anwenders. Bei einigen jüngeren Entwicklungen sollen allerdings [[Rauschgenerator]]en und "Tesla-Spulen" eine geheimnisvolle Rolle spielen (Beispiel: [[Quantec]]). Andere Geräte enthalten esoterische Komponenten wie Prismen, Kristalle, Edelsteine oder [[Orgonit]]. |
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| Der Grundaufbau eines Radionik-Gerätes besteht aus drei Teilen: Erstens einer Messzelle oder Testfläche aus Metall ("witness plate"), welche die Probe des Patienten (Haare, Fingernägel, Blut, Gewebe, Speichel usw.) aufnimmt. Daran angeschlossen ist eine Einheit, an der "Raten" eingestellt werden, die in der Radionik eine wichtige Rolle spielen, darauf folgt die Ausgangseinheit mit "Antennen"anschluss oder "Pendelplatte" oder "Reibeplatte" ("stick plate"). Das Gerät zeigt kein Ergebnis einer Diagnose an, sondern der Anwender bestimmt dies meist durch [[Pendel]]n über der Pendelplatte oder durch Benutzung einer [[Tensor|Einhand-Rute]]. | | Der Grundaufbau eines Radionik-Gerätes besteht aus drei Teilen: Erstens einer Messzelle oder Testfläche aus Metall ("witness plate"), welche die Probe des Patienten (Haare, Fingernägel, Blut, Gewebe, Speichel usw.) aufnimmt. Daran angeschlossen ist eine Einheit, an der "Raten" eingestellt werden, die in der Radionik eine wichtige Rolle spielen, darauf folgt die Ausgangseinheit mit "Antennen"anschluss oder "Pendelplatte" oder "Reibeplatte" ("stick plate"). Das Gerät zeigt kein Ergebnis einer Diagnose an, sondern der Anwender bestimmt dies meist durch [[Pendel]]n über der Pendelplatte oder durch Benutzung einer [[Tensor|Einhand-Rute]]. |