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| Es bleibt auch unklar, warum z.B. Zucker in Obst „harmlos“ und in Obstsäften, mit denen sie der Nahrung wieder zugesetzt werden, „riskant“ sein sollen.<ref>http://euleev.de/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrungsunsinn-des-monats/569-ernaehrungsunsinn-des-monats-april-2015-who-will-weniger-zucker</ref> | | Es bleibt auch unklar, warum z.B. Zucker in Obst „harmlos“ und in Obstsäften, mit denen sie der Nahrung wieder zugesetzt werden, „riskant“ sein sollen.<ref>http://euleev.de/lebensmittel-und-ernaehrung/ernaehrungsunsinn-des-monats/569-ernaehrungsunsinn-des-monats-april-2015-who-will-weniger-zucker</ref> |
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− | ====Natürliches Vorkommen bzw. Gewinnung==== | + | ====Natürliches Vorkommen und Gewinnung==== |
− | Zucker wird aus verschiedenen Pflanzen gewonnen. Für den Zucker, wie Verbraucher ihn hierzulande kennen und zu sich nehmen, sind Zuckerrüben das Ausgangsprodukt. In den heute angepflanzten Zuckerrüben stecken etwa 20 Prozent Zucker: [https://de.wikipedia.org/wiki/Saccharose Saccharose]. Diese Rüben aus Deutschland decken heute fast unseren gesamten Zuckerbedarf. Dafür werden pro Jahr etwa 4 Millionen Tonnen Rüben geerntet. | + | Zucker wird aus verschiedenen Pflanzen gewonnen. Für den Zucker, wie Verbraucher ihn hierzulande kennen und zu sich nehmen, sind Zuckerrüben das Ausgangsprodukt. In den heute angepflanzten Zuckerrüben ist etwa 20 Prozent Zucker enthalten: [https://de.wikipedia.org/wiki/Saccharose Saccharose]. Diese Rüben aus Deutschland decken heute fast unseren gesamten Zuckerbedarf. Dafür werden pro Jahr etwa 4 Millionen Tonnen Rüben geerntet. |
| Eine weitere Möglichkeit ist die Gewinnung aus Zuckerrohr, welche heute aber nicht mehr die Bedeutung hat wie noch im 18. oder 19. Jahrhundert. Schon um 1900 wurde die Hälfte der weltweiten Zuckerproduktion durch Rüben gedeckt.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Zucker#Erzeugung_der_Rohstoffe</ref> | | Eine weitere Möglichkeit ist die Gewinnung aus Zuckerrohr, welche heute aber nicht mehr die Bedeutung hat wie noch im 18. oder 19. Jahrhundert. Schon um 1900 wurde die Hälfte der weltweiten Zuckerproduktion durch Rüben gedeckt.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Zucker#Erzeugung_der_Rohstoffe</ref> |
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| Erzeugt werden Zuckerkristalle dann aus reinem Haushaltszucker (Saccharose), bei Unterdruck und etwa 70 Grad Celsius in einem Kessel. Danach werden die Kristalle mit einer Zentrifuge von der braunen Flüssigkeit, der Melasse, getrennt: Sie werden durch die Fliehkraft gegen ein Sieb gedrückt, durch das nur die flüssige Melasse abfließen kann. Dabei ändert sich die Farbe des zurückbleibenden Zuckers langsam von dunklem Braun zu Weiß. Um besonders reinen Kristallzucker herzustellen – die „Raffinade“ – wird der Weißzucker aufgelöst und nochmals auskristallisiert. Raffinade wird mit Aktivkohle, Kieselgur und Entfärbeharzen durch mehrfaches Auflösen und Auskristallisieren gereinigt. Sie besteht zu 99,7 Prozent aus Saccharose. | | Erzeugt werden Zuckerkristalle dann aus reinem Haushaltszucker (Saccharose), bei Unterdruck und etwa 70 Grad Celsius in einem Kessel. Danach werden die Kristalle mit einer Zentrifuge von der braunen Flüssigkeit, der Melasse, getrennt: Sie werden durch die Fliehkraft gegen ein Sieb gedrückt, durch das nur die flüssige Melasse abfließen kann. Dabei ändert sich die Farbe des zurückbleibenden Zuckers langsam von dunklem Braun zu Weiß. Um besonders reinen Kristallzucker herzustellen – die „Raffinade“ – wird der Weißzucker aufgelöst und nochmals auskristallisiert. Raffinade wird mit Aktivkohle, Kieselgur und Entfärbeharzen durch mehrfaches Auflösen und Auskristallisieren gereinigt. Sie besteht zu 99,7 Prozent aus Saccharose. |
| Dazu kommt noch Fructose, die als Einfachzucker vor allem in Früchten vorhanden und auch unter dem Namen Fruchtzucker bekannt ist. In einem Apfel mit einem Gewicht von 100 Gramm stecken zum Beispiel rund sechs Gramm Fructose. Alle anderen Endprodukte wie z.B. Puderzucker, Kandiszucker, Hagelzucker und auch brauner Zucker basieren auf diesen Rohstoffen und Verfahren.<ref>[http://www.wdr.de/tv/applications/fernsehen/wissen/quarks/pdf/Q_Zucker.pdf Vorkommen und Gewinnung]</ref> | | Dazu kommt noch Fructose, die als Einfachzucker vor allem in Früchten vorhanden und auch unter dem Namen Fruchtzucker bekannt ist. In einem Apfel mit einem Gewicht von 100 Gramm stecken zum Beispiel rund sechs Gramm Fructose. Alle anderen Endprodukte wie z.B. Puderzucker, Kandiszucker, Hagelzucker und auch brauner Zucker basieren auf diesen Rohstoffen und Verfahren.<ref>[http://www.wdr.de/tv/applications/fernsehen/wissen/quarks/pdf/Q_Zucker.pdf Vorkommen und Gewinnung]</ref> |
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| ====Industrieprodukte==== | | ====Industrieprodukte==== |
| Begriffe wie Maltodextrin, Invertzuckersirup oder Laktose sind vielen Verbrauchern nicht oder nicht in ihrer vollen Bedeutung geläufig. Mit diesen Bezeichnungen können Hersteller den Zucker auf ihren Verpackungen deklarieren, ohne dass der Verbraucher wirklich erkennt, was dahinter steckt. So werden grundsätzlich tatsächliche Zuckermengen in Produkten verschleiert, denn nur der Haushaltszucker, die Saccharose, muss auf der Zutatenliste auch als „Zucker“ ausgewiesen werden. Hersteller ersetzen diesen aber durch einen anderen. Je mehr andere Zuckerarten enthalten sind, um so geringer der Anteil an Haushaltszucker: die Ersatz-Zucker stehen dann in der Zutatenliste entsprechend weit hinten. Zutaten wie Maltodextrin oder Glukose-Sirup sind prinzipiell nichts anderes als Zucker. So werden kleinere Glucose-Ketten zu Maltodextrin verarbeitet. Diese Zuckerketten dienen zum Beispiel als „Füllstoff“ in Corn-Flakes. Verbraucher erkennen dies aber nicht und glauben, ein gesundes Produkt zu kaufen. Nur wer in den Nährwert-Tabellen unter Kohlenhydraten nachschaut, sieht wie viel Zucker wirklich enthalten ist, da dort meist noch ein kleiner Hinweis auf den Gesamtzuckergehalt („Kohlenhydrate – davon Zucker“) gegeben wird. | | Begriffe wie Maltodextrin, Invertzuckersirup oder Laktose sind vielen Verbrauchern nicht oder nicht in ihrer vollen Bedeutung geläufig. Mit diesen Bezeichnungen können Hersteller den Zucker auf ihren Verpackungen deklarieren, ohne dass der Verbraucher wirklich erkennt, was dahinter steckt. So werden grundsätzlich tatsächliche Zuckermengen in Produkten verschleiert, denn nur der Haushaltszucker, die Saccharose, muss auf der Zutatenliste auch als „Zucker“ ausgewiesen werden. Hersteller ersetzen diesen aber durch einen anderen. Je mehr andere Zuckerarten enthalten sind, um so geringer der Anteil an Haushaltszucker: die Ersatz-Zucker stehen dann in der Zutatenliste entsprechend weit hinten. Zutaten wie Maltodextrin oder Glukose-Sirup sind prinzipiell nichts anderes als Zucker. So werden kleinere Glucose-Ketten zu Maltodextrin verarbeitet. Diese Zuckerketten dienen zum Beispiel als „Füllstoff“ in Corn-Flakes. Verbraucher erkennen dies aber nicht und glauben, ein gesundes Produkt zu kaufen. Nur wer in den Nährwert-Tabellen unter Kohlenhydraten nachschaut, sieht wie viel Zucker wirklich enthalten ist, da dort meist noch ein kleiner Hinweis auf den Gesamtzuckergehalt („Kohlenhydrate – davon Zucker“) gegeben wird. |