Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
1.959 Bytes hinzugefügt ,  11:33, 18. Jun. 2017
Studie ETH Zürich über Zusammenhang Fructose und pathologische Veränderung Herzmuskel
Zeile 240: Zeile 240:  
Allerdings gibt es auch auch Studien, die den Zusammenhang zwischen Fruktose und Stoffwechselstörungen so nicht finden. Ernährungswissenschaftler der Uni Hohenheim haben in einer Pilotstudie Menschen mit einer "nicht alkoholbedingten Fettleber" ein halbes Jahr lang eine Fruchtzuckerdiät verordnet. Das Ergebnis war laut den Wissenschaftlern überraschend: Bei fast allen Patienten ist das Fett in der Leber zurückgegangen. Nun sollen weitere Studien folgen; unter anderem eine mit Kindern. <ref>https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?x_ttnews%5Btt_news%5D=2849&cHash=711a24dccc04ce17b9d3478fddadef29</ref>
 
Allerdings gibt es auch auch Studien, die den Zusammenhang zwischen Fruktose und Stoffwechselstörungen so nicht finden. Ernährungswissenschaftler der Uni Hohenheim haben in einer Pilotstudie Menschen mit einer "nicht alkoholbedingten Fettleber" ein halbes Jahr lang eine Fruchtzuckerdiät verordnet. Das Ergebnis war laut den Wissenschaftlern überraschend: Bei fast allen Patienten ist das Fett in der Leber zurückgegangen. Nun sollen weitere Studien folgen; unter anderem eine mit Kindern. <ref>https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?x_ttnews%5Btt_news%5D=2849&cHash=711a24dccc04ce17b9d3478fddadef29</ref>
   −
Schweizer Studien warnen davor, dass der Fruchtzucker "Teufelskreise auslöse", die unter anderem Übergewicht und Diabetes förderten – und sogar den Herzmuskel ungebremst wachsen lassen sollen. Das erste Ergebnis kam von der Uni Basel: "''Fruchtzucker erzeugt weniger Belohnungsgefühle im Gehirn''". Das bedeutet, dass dann wieder mehr gegessen werden müsste, bis es mit den Gefühlen wieder passt. Dies betont auch die ETH Zürich: Fructose führe zur Insulinresistenz – weil die Insulinausschüttung verhalten erfolgt. Bis dato wurde die Fructose gerade deshalb empfohlen. Jetzt gilt das Gegenteil: Durch das niedrige Insulin würden Betroffene nicht mehr richtig satt und wieder mehr essen. Das fördere Übergewicht und Diabetes, so die ETH.<ref> Ruegg P: Fructose treibt Teufelskreis an. ETH Zürich News 19. Juni 2015,</ref> <ref>Dieffenbacher C: Fruchtzucker erzeugt weniger Belohnungsgefühle im Gehirn. Universität Basel 25. Juni 2015</ref>
+
Schweizer Studien warnen davor, dass der Fruchtzucker "Teufelskreise auslöse", die unter anderem Übergewicht und Diabetes förderten – und sogar den Herzmuskel ungebremst wachsen lassen sollen. Das erste Ergebnis kam von der Uni Basel: "''Fruchtzucker erzeugt weniger Belohnungsgefühle im Gehirn''". Das bedeutet, dass dann wieder mehr gegessen werden müsste, bis es mit den Gefühlen wieder passt. Dies betont auch die ETH Zürich: Fructose führe zur Insulinresistenz – weil die Insulinausschüttung verhalten erfolgt. Bis dato wurde die Fructose gerade deshalb empfohlen. Jetzt gilt das Gegenteil: Durch das niedrige Insulin würden Betroffene nicht mehr richtig satt und wieder mehr essen. Das fördere Übergewicht und Diabetes, so die ETH. <br>
 +
Dazu kommt, lt. den Forschern der ETH, das Fruktose in industriell hergestellten Lebensmitteln unter bestimmten Umständen gefährliche Herzveränderungen hervorrufen kann. Die Forscher haben einen  molekularen Mechanismus, die sogenannte Ketohexokinase-C (KHK-C), identifiziert durch den Fruktose unkontrolliertes Wachstum des Herzmuskels auslösen könnte, was bis zum tödlichen Herzversagen führen kann. Die Forscher beschreiben die Mechanismen und Zusammenhänge so, dass bei erhöhtem Bluthochdruck sich das Herz vergrößert, um Blut stärker in den Kreislauf pumpen zu können. Infolge dessen wird zu viel Sauerstoff verbraucht. Bei Sauerstoffmangel stellen dann die Herzzellen auf den sauerstoffsparenden Zuckerstoffwechsel Glykolyse um. Dieser baut sowohl Glukose als auch Fruktose ab, um deren Energie freizusetzen. Dieser Sauerstoffmangel ruft laut der Studie ein Molekül auf den Plan, das bei krankhaften Wachstumsprozessen in Aktion tritt.<br>
 +
Dies führt dazu, dass der Fruktose-Metabolismus immer stärker angekurbelt wird, denn bei Fruktose gibt es keine negative Rückkopplung, damit würde das Wachstum des Herzmuskels immer weiter angetrieben da durch die fehlende Rückkopplung auch keine natürliche Bremse für dieses Enzym gibt. Es entsteht somit ein Zyklus, welcher zum Herzversagen führen kann. Schalteten die Forscher das Enzym bei Mäusen mit chronischem Bluthochdruck gentechnisch aus, wurde des Herzmuskelwachstum unterbunden. Auch in Herzgewebeproben von Patienten, die an krankhafter Herzvergrößerung und entsprechender Verengung der Herzklappe zur Hauptschlagader litten, fanden sich sowohl höhere Mengen des Enzyms als auch des molekularen Schalters. Laut den Forschern kann die Einnahme von Fructose in Verbindungen mit anderen Faktor wie Herzklappenerkrankungen oder Bluthochdruck, die beschriebenen beschriebenen Mechanismus verstärkt auslösen.<ref> Ruegg P: Fructose treibt Teufelskreis an. ETH Zürich News 19. Juni 2015,</ref> <ref>Dieffenbacher C: Fruchtzucker erzeugt weniger Belohnungsgefühle im Gehirn. Universität Basel 25. Juni 2015</ref><ref>https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4783869/</ref>
    
Für dramatische Formulierungen und Betrachtungen wie ''"Fructose (Fruchtzucker) - Die gefährlichste Form aller Zuckerarten"''<ref>zentrum-der-gesundheit.de/fruchtzucker.html</ref> besteht allerdings kein erkennbarer konkreter Anlass und sind als Übertreibung zu werten. In dem Zusammenhang genannte Symptome und Studien beziehen sich auf Untersuchungen und Schlussfolgerungen bei Pferden mit Hufrehe (Laminitis).<ref>https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3576823/</ref> Dies spiegelt in etwa die Qualität der Aussagen zu solchen Themen, wie sie auf Seiten wie der des [[Zentrum der Gesundheit]] zu finden sind. Oft steht ein direkter oder indirekter Vertriebsaspekt dahinter, unter dem alle Aussagen betrachtet werden müssen. Grundsätzlich ist Verbrauchern immer zu empfehlen, sich aus mehreren Quellen zu informieren.  
 
Für dramatische Formulierungen und Betrachtungen wie ''"Fructose (Fruchtzucker) - Die gefährlichste Form aller Zuckerarten"''<ref>zentrum-der-gesundheit.de/fruchtzucker.html</ref> besteht allerdings kein erkennbarer konkreter Anlass und sind als Übertreibung zu werten. In dem Zusammenhang genannte Symptome und Studien beziehen sich auf Untersuchungen und Schlussfolgerungen bei Pferden mit Hufrehe (Laminitis).<ref>https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3576823/</ref> Dies spiegelt in etwa die Qualität der Aussagen zu solchen Themen, wie sie auf Seiten wie der des [[Zentrum der Gesundheit]] zu finden sind. Oft steht ein direkter oder indirekter Vertriebsaspekt dahinter, unter dem alle Aussagen betrachtet werden müssen. Grundsätzlich ist Verbrauchern immer zu empfehlen, sich aus mehreren Quellen zu informieren.  
1.682

Bearbeitungen

Navigationsmenü