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| Aus Sicht der Befürworter einer basischen Ernährung sind Nahrungsmittel in Gruppen einteilbar, je nach ihrer angeblichen Beeinflussung einer so genannten [[Übersäuerung]]. Die damit gemeinte "Übersäuerung" hat jedoch nichts mit dem aus der Intensivmedizin bekannten Zustand der Azidose zu tun. Es handelt sich um eine klassische [[Krankheitserfindung]]. | | Aus Sicht der Befürworter einer basischen Ernährung sind Nahrungsmittel in Gruppen einteilbar, je nach ihrer angeblichen Beeinflussung einer so genannten [[Übersäuerung]]. Die damit gemeinte "Übersäuerung" hat jedoch nichts mit dem aus der Intensivmedizin bekannten Zustand der Azidose zu tun. Es handelt sich um eine klassische [[Krankheitserfindung]]. |
| ==Allgemeine Grundlagen== | | ==Allgemeine Grundlagen== |
− | Der weitaus größte Teil der Säuren im Körper entstehen im Stoffwechsel, nur ein geringer Teil wird über die Nahrung aufgenommen. | + | Der weitaus größte Teil der Säuren im Körper entsteht im Stoffwechsel, nur ein geringer Teil wird über die Nahrung aufgenommen. |
| Im menschlichen Körper fallen unter physiologischen Bedingungen pro Tag etwa 50-100 mmol an Säuren an. <br> | | Im menschlichen Körper fallen unter physiologischen Bedingungen pro Tag etwa 50-100 mmol an Säuren an. <br> |
− | Als Stoffwechselendprodukte fallen permanent Säuren an. Ob Milchsäure aus der Glykolyse, Harnsäure aus dem Purinabbau oder Schwefelsäure aus dem Abbau von Aminosäuren.<br> | + | Als Stoffwechselendprodukte fallen permanent Säuren an, ob Milchsäure aus der Glykolyse, Harnsäure aus dem Purinabbau oder Schwefelsäure aus dem Abbau von Aminosäuren.<br> |
| Dazu kommen noch 13-20 mol CO2. Das anfallende CO2 bildet mit Wasser Kohlensäure, welches im Körper zu Bicarbonat und Protonen dissoziiert.<ref name='allgemein'>Florian Horn, Biochemie des Menschen, 6.Auflage. 2015 S: 611-620</ref> <br> | | Dazu kommen noch 13-20 mol CO2. Das anfallende CO2 bildet mit Wasser Kohlensäure, welches im Körper zu Bicarbonat und Protonen dissoziiert.<ref name='allgemein'>Florian Horn, Biochemie des Menschen, 6.Auflage. 2015 S: 611-620</ref> <br> |
− | Pathologische Veränderungen des PH-Wertes, würden die Aktivitäten fast aller Enzyme beeinflußen. | + | Pathologische Veränderungen des PH-Wertes würden die Aktivitäten fast aller Enzyme beeinflussen. |
− | Wie an vielen Stellen erwähnt, existieren im Körper einige Puffersysteme, die regulierend eingreifen um den PH-Wert in einem konstanten Gleichgewicht zu halten. | + | Wie an vielen Stellen erwähnt, existieren im Körper einige Puffersysteme, die regulierend eingreifen, um den PH-Wert in konstant zu halten. |
− | Würden dem Körper, im Zuge eine imaginären basische Ernährung dementsprechend Substanzen zugeführt, reagiert der Organismus vollautomatisch zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. | + | Würden dem Körper im Zuge eine imaginären basischen Ernährung dementsprechende Substanzen zugeführt, reagierte der Organismus vollautomatisch mit der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. |
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| Grundsätzlich ist dies in drei Kategorien einzuteilen: | | Grundsätzlich ist dies in drei Kategorien einzuteilen: |
| * Ein effizientes Puffersystem ist die Atmung, über die das entstehende CO2 abgeatmet wird | | * Ein effizientes Puffersystem ist die Atmung, über die das entstehende CO2 abgeatmet wird |
− | * damit wird es für das Blut zum effizientesten Faktor, denn dieses ist für 75% der menschlichen Pufferkapazität verantwortlich. | + | * Damit wird das Blut zum effizientesten Faktor, denn dieses ist für 75% der menschlichen Pufferkapazität verantwortlich |
− | * auch über die Nieren und renale Ausscheidung wird der PH-Wert reguliert. | + | * Auch über die Nieren und renale Ausscheidung wird der PH-Wert reguliert |
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| Einschränkungen, Erkrankungen oder Verlegung der Atemwege ist einer der häufigsten Ursachen für tatsächliche Veränderung des PH-Wertes im Körper.<br> | | Einschränkungen, Erkrankungen oder Verlegung der Atemwege ist einer der häufigsten Ursachen für tatsächliche Veränderung des PH-Wertes im Körper.<br> |
− | Dann spricht man von einer respiratorischen Azidose oder einer Alkalose, welche bei Hyperventilation auftritt, deshalb wird als Sofortmaßnahme in eine Tüte geatmet um die CO2-haltige Luft wieder einzuatmen und den Wert wieder zu erhöhen.<br> | + | Dann spricht man von einer respiratorischen Azidose oder einer Alkalose, welche bei Hyperventilation auftritt, deshalb wird als Sofortmaßnahme in eine Tüte geatmet, um die CO2-haltige Luft wieder einzuatmen und den Wert wieder zu erhöhen.<br> |
− | Ein weiterer Faktor wären Störungen des Elektrolyt-Haushaltes, da dieser eng mit dem Säure-Basen-Haushalt verknüpft ist. Möglich ist dies z.B. bei starkem Erbrechen, Durchfall oder bei Nierenerkrankungen. Dann spricht man von metabolischen Azidose/Alkalose. <br> | + | Ein weiterer Faktor wären Störungen des Elektrolyt-Haushaltes, da dieser eng mit dem Säure-Basen-Haushalt verknüpft ist. Möglich ist dies z.B. bei starkem Erbrechen, Durchfall oder bei Nierenerkrankungen. Dann spricht man von metabolischer Azidose/Alkalose. <br> |
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− | Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Ernährung alleine nicht zu einer dauerhaften pathologischen und klinisch relevanten Entgleisung der PH-Werte führt. Dazu bedarf es schwerwiegender körperlicher Grunderkrankungen und Funktionsstörungen wie zum Beispiel bei einer diabetischen Ketoazidose, Niereninsuffizienzen, Lungenerkrankungen, Sepsis, Intoxikationen, diverse Stoffwechselstörungen, welche sich dann auch in einer klinischen Symptomatik äußern (Dämpfung ZNS, Herzkreislaufstörungen, Übererregbarkeit des peripheren Nervensystems: Krämpfe, Parästhesien) | + | Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Ernährung alleine nicht zu einer dauerhaften pathologischen und klinisch relevanten Entgleisung der PH-Werte führt. Dazu bedarf es schwerwiegender körperlicher Grunderkrankungen und Funktionsstörungen wie zum Beispiel bei einer diabetischen Ketoazidose, Niereninsuffizienzen, Lungenerkrankungen, Sepsis, Intoxikationen, diversen Stoffwechselstörungen, welche sich dann auch in einer klinischen Symptomatik äußern (Dämpfung ZNS, Herzkreislaufstörungen, Übererregbarkeit des peripheren Nervensystems: Krämpfe, Parästhesien). |
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− | Wesentlich und zu erwähnen ist, dass für die Beurteilung des Säure-Basen-Status nicht der PH-Wert alleine entscheidend ist, sonder die Korrelation von drei Werten, zu den noch der pCO2 ([http://flexikon.doccheck.com/de/Kohlendioxidpartialdruck Kohlendioxidpartialdruck]) und HCO3 ([http://flexikon.doccheck.com/de/Bicarbonat-Puffer Bicarbonat]) gehören. Nur mit dem Vergleich aller drei Werte kann schlüssig bestimmt und beurteilt werden, ob und welche Form einer Azidose bzw.- Alkalose vorliegt. | + | Wesentlich und zu erwähnen ist, dass für die Beurteilung des Säure-Basen-Status nicht der PH-Wert alleine entscheidend ist, sondern die Korrelation von drei Werten, zu denen noch der pCO2 ([http://flexikon.doccheck.com/de/Kohlendioxidpartialdruck Kohlendioxidpartialdruck]) und HCO3 ([http://flexikon.doccheck.com/de/Bicarbonat-Puffer Bicarbonat]) gehören. Nur mit dem Vergleich aller drei Werte kann schlüssig bestimmt und beurteilt werden, ob und welche Form einer Azidose bzw. Alkalose vorliegt. |
| <ref name='allgemein'>Florian Horn, Biochemie des Menschen, 6.Auflage. 2015 S: 611-620</ref><ref>Müller, Löll, Bechthold, Klinikleitfaden 3. Auflage 2008, S:355-358</ref> | | <ref name='allgemein'>Florian Horn, Biochemie des Menschen, 6.Auflage. 2015 S: 611-620</ref><ref>Müller, Löll, Bechthold, Klinikleitfaden 3. Auflage 2008, S:355-358</ref> |
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