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− | '''Grüntee'' oder Grüner Tee ist ein aus den getrockneten, unfermentierten Blättern des Teestrauches (''Camellia sinensis'') gewonnenes Lebensmittel, dem man verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachsagt. So soll Grüner Tee vorbeugend und therapeutisch gegen Krebs, Multiple Sklerose, Alzheimer und andere neurodegenerative Krankheiten wirken. Grüner Tee wird auch als Matcha-Tee angeboten. Dabei handelt es sich um besonders fein gemahlenen Grüntee, der zur Japanischen Teezeremonie verwendet wird und als besonders gesundheitsfördernd angepriesen wird. Grüner Tee wird auch in Form von Extrakten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] zur Gewichtsreduktion und als [[Anti Aging]]-Mittel angeboten. | + | '''Grüntee''' oder Grüner Tee ist ein aus den getrockneten, unfermentierten Blättern des Teestrauches (''Camellia sinensis'') gewonnenes Lebensmittel, dem man verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen nachsagt. So soll Grüner Tee vorbeugend und therapeutisch gegen Krebs, Multiple Sklerose, Alzheimer und andere neurodegenerative Krankheiten wirken. Grüner Tee wird auch als Matcha-Tee angeboten. Dabei handelt es sich um besonders fein gemahlenen Grüntee, der zur Japanischen Teezeremonie verwendet und als besonders gesundheitsfördernd angepriesen wird. Grüner Tee wird auch in Form von Extrakten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] zur Gewichtsreduktion und als [[Anti Aging]]-Mittel angeboten. |
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| Grüner Tee stammt von derselben Pflanze wie Schwarzer oder [[Pu-Erh-Tee|Roter Tee]]. Im Gegensatz zu diesen werden die Blätter Grünen Tees nicht fermentiert. | | Grüner Tee stammt von derselben Pflanze wie Schwarzer oder [[Pu-Erh-Tee|Roter Tee]]. Im Gegensatz zu diesen werden die Blätter Grünen Tees nicht fermentiert. |
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| ==Matcha-Tee== | | ==Matcha-Tee== |
− | Matche-Tee besteht aus zu sehr feinem, zu Pulver verriebenen Grüntee-Blättern. Ursprünglich wird er für die Japanische Tee-Zeremonie verwendet, hat aber Eingang in verschiedene Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika auf dem nordamerikanischen und europäischen Markt gefunden. Im Gegensatz zum Auszug bzw. dem Extrakt wirden beim Konsum von Matcha das gesamt Blatt aufgenommen. Wie eine Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) von 4 Matcha-Teesorten ergeben hat, waren alle Proben mit Mineralölrückständen belastet.<ref>http://www.konsument.at/test-gruentee012017</ref> Diese Belastungen waren bei den Extrakten wesentlich geringfügiger, da Mineralölbestandteile nicht wasserlöslich sind.
| + | Matcha-Tee besteht aus zu sehr fein zu Pulver verriebenen Grüntee-Blättern. Ursprünglich wird er für die Japanische Tee-Zeremonie verwendet, hat aber Eingang in verschiedene Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika auf dem nordamerikanischen und europäischen Markt gefunden. Im Gegensatz zum Auszug bzw. dem Extrakt wird beim Konsum von Matcha das gesamte Blatt aufgenommen. Wie eine Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) zu vier Matcha-Teesorten ergab, waren alle Proben mit Mineralölrückständen belastet.<ref>http://www.konsument.at/test-gruentee012017</ref> Diese Belastungen waren bei den Extrakten wesentlich geringfügiger, da Mineralölbestandteile nicht wasserlöslich sind. |
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| ==Inhaltsstoffe== | | ==Inhaltsstoffe== |
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| Hirofumi Tachibana et. al. von der Kyushu-Universität in Fukuoka zeigten an Lungenkrebszellen in Vitro, dass ein wachstumshemmender Effekt von EGCG bei bestimmten Krebszellen schon in Konzentrationen auftrat, die beim Teetrinken leicht erreicht werden.<ref>http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/238969.html</ref> Ob sich diese Befunde auch am Menschen zeigen, ist unklar. | | Hirofumi Tachibana et. al. von der Kyushu-Universität in Fukuoka zeigten an Lungenkrebszellen in Vitro, dass ein wachstumshemmender Effekt von EGCG bei bestimmten Krebszellen schon in Konzentrationen auftrat, die beim Teetrinken leicht erreicht werden.<ref>http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/238969.html</ref> Ob sich diese Befunde auch am Menschen zeigen, ist unklar. |
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− | Ob Grüner Tee auch Chorea Huntington, Multiple Sklerose und Alzheimer vorbeugen oder günstig beeinflussen kann, ist am Menschen noch nicht erwiesen. Es gibt dazu lediglich in-Vitro- oder Tierversuche.<ref>http://hmg.oxfordjournals.org/content/15/18/2743.full</ref><ref>http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1053.php</ref> | + | Ob Grüner Tee auch Chorea Huntington, Multipler Sklerose und Alzheimer vorbeugen oder diese günstig beeinflussen kann, ist am Menschen noch nicht erwiesen. Es gibt dazu lediglich in-Vitro- oder Tierversuche.<ref>http://hmg.oxfordjournals.org/content/15/18/2743.full</ref><ref>http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1053.php</ref> |
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| Für eine gewichtsreduzierende Wirkung von Grünem Tee gibt es keine wissenschaftlichen Belege. | | Für eine gewichtsreduzierende Wirkung von Grünem Tee gibt es keine wissenschaftlichen Belege. |
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| ==Gefahren== | | ==Gefahren== |
− | Manche Menschen entwickeln durch die Langzeiteinnahme von Grüntee-Extrakt schwerwiegende Leberprobleme, die bis hin zum Leberversagen führen können. Allerdings sind die Risiken von Grüntee-Extrakt bislang noch nicht genau untersucht<ref>http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1503502_Gefaehrliche_Kapseln_63_Jaehrige_starb_fast_an_Leberversagen.html</ref> | + | Manche Menschen entwickeln durch die Langzeiteinnahme von Grüntee-Extrakt schwerwiegende Leberprobleme, die bis hin zum Leberversagen führen können. Allerdings sind die Risiken von Grüntee-Extrakt bislang noch nicht genau untersucht.<ref>http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/nachrichten/1503502_Gefaehrliche_Kapseln_63_Jaehrige_starb_fast_an_Leberversagen.html</ref> |
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− | Eine Sichtung verschiedener Studien durch Chung Yang et. al. „Chemical Research in Toxicology“ zeigte, dass beim Genuss von mehr als zehn Tassen grünen Tees am Tag Leber- und Nierenschäden auftreten können, da zu hohe Dosen an Polyphenolen toxisch wirken.<ref>[http://pubs.acs.org/cgi-bin/sample.cgi/crtoec/2007/20/i04/html/tx7000515.html Lambert JD et.al., ''Possible Controversy over Dietary Polyphenols: Benefits vs Risks'', in ''Chemical Research in Toxicology'', 20/2007, S. 583–5.]</ref> Eine toxische Dosis könnte bereits mit der Einnahme der Kapseln erreicht werden. | + | Eine Sichtung verschiedener Studien durch Chung Yang et.al. „Chemical Research in Toxicology“ zeigte, dass beim Genuss von mehr als zehn Tassen grünen Tees am Tag Leber- und Nierenschäden auftreten können, da zu hohe Dosen an Polyphenolen toxisch wirken.<ref>[http://pubs.acs.org/cgi-bin/sample.cgi/crtoec/2007/20/i04/html/tx7000515.html Lambert JD et.al., ''Possible Controversy over Dietary Polyphenols: Benefits vs Risks'', in ''Chemical Research in Toxicology'', 20/2007, S. 583–5.]</ref> Eine toxische Dosis könnte bereits mit der Einnahme der Kapseln erreicht werden. |
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| Wissenschaftler der Universität Erlangen fanden 2013 heraus, dass einige Inhaltstoffe des Grünen Tees die Resorption eines bestimmten Herzmedikaments (hier der Betablocker Nadolol) um 85 Prozent reduzieren. Ein ähnlich starker Wirkungsverlust bei anderen Medikamenten war nicht auszuschließen und soll noch untersucht werden. Es wurde geraten, zumindest bei Einnahme von Nadolol auf den Konsum von Grünem Tee zu verzichten.<ref>[http://www.izi.rrze.uni-erlangen.de/aktuelles/index.shtml/1725 Grüner Tee beeinflusst Medikamentenwirkung. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, 23. Januar 2014]</ref><ref>[http://www.nature.com/clpt/journal/vaop/naam/abs/clpt2013241a.html Misaka S, Yatabe J, Müller F: ''Green tea ingestion greatly reduces plasma concentrations of nadolol in healthy subjects.''] Clinical Pharmacology & Therapeutics, 13. Januar 2014; doi: 10.1038/clpt.2013.241</ref> | | Wissenschaftler der Universität Erlangen fanden 2013 heraus, dass einige Inhaltstoffe des Grünen Tees die Resorption eines bestimmten Herzmedikaments (hier der Betablocker Nadolol) um 85 Prozent reduzieren. Ein ähnlich starker Wirkungsverlust bei anderen Medikamenten war nicht auszuschließen und soll noch untersucht werden. Es wurde geraten, zumindest bei Einnahme von Nadolol auf den Konsum von Grünem Tee zu verzichten.<ref>[http://www.izi.rrze.uni-erlangen.de/aktuelles/index.shtml/1725 Grüner Tee beeinflusst Medikamentenwirkung. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, 23. Januar 2014]</ref><ref>[http://www.nature.com/clpt/journal/vaop/naam/abs/clpt2013241a.html Misaka S, Yatabe J, Müller F: ''Green tea ingestion greatly reduces plasma concentrations of nadolol in healthy subjects.''] Clinical Pharmacology & Therapeutics, 13. Januar 2014; doi: 10.1038/clpt.2013.241</ref> |
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− | Die Stiftung Warentest veröffentlichte 2006 Untersuchungesergebnisse, nach denen besonders aus Japan stammende Tees teils erhebliche Pestizidbelastungen aufwiesen<ref>http://www.test.de/themen/essen-trinken/test/Gruener-Tee-Pestizide-in-japanischem-Tee-1390145-1387323/</ref> | + | Die Stiftung Warentest veröffentlichte 2006 Untersuchungesergebnisse, nach denen besonders aus Japan stammende Tees teils erhebliche Pestizidbelastungen aufwiesen.<ref>http://www.test.de/themen/essen-trinken/test/Gruener-Tee-Pestizide-in-japanischem-Tee-1390145-1387323/</ref> |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |