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Krebs und Zucker
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===Zucker und Gesundheit===
 
===Zucker und Gesundheit===
 
====Krebs====
 
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Für die Entstehung und die Pflege des Mythos, dass Zucker unmittelbar Krebs auslöst, gibt es eine simple physiologische Grundlage. Nämlich die beobachtete Tatsache, dass Tumorzellen verstärkt aus Zucker Bausteine für neue Krebszellen gewinnen können. Allerdings ist die Diagnose eben der erkannte Tumor, der schon vorhanden ist. Das bedeutet noch lange nicht, dass Zucker an sich ein direkter Risikofaktor ist und Krebs verursacht. Frühere Studien haben einen Zusammenhang von energiereicher Nahrung und bestimmten Krebserkrankungen gefunden, allerdings wurde dabei der Einfluss von Übergewicht oder Bewegungsarmut nicht berücksichtigt.<ref>La Vecchia C, Franceschi S, Dolara P, Bidoli E, Barbone F. Refined-sugar intake and the risk of colorectal cancer in humans. Int J Cancer. 1993 Sep 30;55(3):386-9</ref> <ref>Franceschi S, Favero A, La Vecchia C, Negri E, Conti E, Montella M, Giacosa A, Nanni O, Decarli A. Food groups and risk of colorectal cancer in Italy. Int J Cancer. 1997 Jul 3;72(1):56-61. </ref>. So betont auch das deutsche Krebsforschungszentrum: ..''.Für viele Tumoren sind zufällige Fehler bei der Zellteilung verantwortlich, denen man nicht vorbeugen kann''<ref>https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/index.php</ref>
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Aktuellere Übersichtsarbeiten sehen weniger den Zucker allein als Gefahr, sondern eher die Kalorienbilanz insgesamt.<ref>Nutr Hosp. 2013 Jul;28 Suppl 4:95-105</ref><ref>Dietary fructose, carbohydrates, glycemic indices and pancreatic cancer risk: a systematic review and meta-analysis of cohort studies.“ Ann Oncol 23(10): 2536-2546</ref>
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Auch bekannte Risikofaktoren wie beispielsweise das Rauchen oder der Alkohol, wurde nicht  oder nicht ausreichend berücksichtigt.
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Insgesamt lassen sich sich keine belastbaren wissenschaftlichen Hinweise dafür finden, dass Zucker das Krebsrisiko maßgeblich beeinflusst. Zu beachten ist aber, dass es viele Arten von Zucker und viele Risikofaktoren gibt, die miteinander in Verbindung stehen. Manche Krebsarten stehen möglicherweise mit solchen Risikofaktoren in Verbindung: Beispielsweise könnte eine Ernährung, die reich an Einfachzuckern wie Fruktose oder Glukose ist, das Risiko für Bauchspeicheldrüsen-Krebs erhöhen. Aber auch hier stehen belastbare Ergebnisse auf der Basis von Humanstudien noch aus. 
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Plakative Aussagen wie "''Zucker sorgt für Brustkrebs und Metastasen"''''Krebs liebt Zucker (Fructose)''<ref>www.zentrum-der-gesundheit.de/krebs-zucker-ia.html</ref> <ref>https://www.zentrum-der-gesundheit.de/brustkrebs-durch-zucker.html</ref> sind entweder nicht belegt oder völlig aus dem Zusammenhang wiedergegeben. In der Regel bedienen diese Behauptungen kommerzielle Interessen und sollen die Bereitschaft erhöhen angebotene Produkte und Methoden zu nutzen die zur Vorbeugung oder gar Heilung dienen.
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====Diabetes/Adipositas und Zucker-Mythen====
 
====Diabetes/Adipositas und Zucker-Mythen====
 
In der Ernährungsmedizin unterscheidet man zwischen ernährungsbedingten (Mangelerscheinungen) und ernährungsmitbedingten Erkrankungen. In der Regel entsteht dies durch ein Nährstoff-Überangebot. Dazu gehören auch Diabetes und Adipositas. Was nach Haarspalterei aussieht, ist im Prinzip zwingend notwendig, da Ursachen der Erkrankung multiple Ursachen hat, die sich in Kombination auswirken. Dies wirkt sich entscheidend auf Diagnostik und Behandlung aus. Um Diabetes und Adipositas dauerhaft zu therapieren, bedarf es eben  mehr, als nur den Zuckerkonsum zu reduzieren. Auch wenn dies in der Regel einer der ersten Maßnahmen sind.  
 
In der Ernährungsmedizin unterscheidet man zwischen ernährungsbedingten (Mangelerscheinungen) und ernährungsmitbedingten Erkrankungen. In der Regel entsteht dies durch ein Nährstoff-Überangebot. Dazu gehören auch Diabetes und Adipositas. Was nach Haarspalterei aussieht, ist im Prinzip zwingend notwendig, da Ursachen der Erkrankung multiple Ursachen hat, die sich in Kombination auswirken. Dies wirkt sich entscheidend auf Diagnostik und Behandlung aus. Um Diabetes und Adipositas dauerhaft zu therapieren, bedarf es eben  mehr, als nur den Zuckerkonsum zu reduzieren. Auch wenn dies in der Regel einer der ersten Maßnahmen sind.  
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