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| [[image:karason.jpg|Bild eines Mannes der lange Zeit kolloidales Silber trank und Argyrie bekam|300px|thumb]] | | [[image:karason.jpg|Bild eines Mannes der lange Zeit kolloidales Silber trank und Argyrie bekam|300px|thumb]] |
| [[image:Rosemaryjacobs.jpg|Bild von rosemary Jacobs (links) die nach Einnahme in ihrer Kindheit Argyrie bekam|300px|thumb]] | | [[image:Rosemaryjacobs.jpg|Bild von rosemary Jacobs (links) die nach Einnahme in ihrer Kindheit Argyrie bekam|300px|thumb]] |
− | Eine Vielzahl von Personen die in der Vergangenheit kolloidales Silber zu therapeutischen Zwecken einnahm, erkrankte an der Hautkrankheit Argyrie bei der sich die Haut für immer (also lebenslang) insgesamt bläulich-grau verfärbt, insbesondere an Hautstellen die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Als argyrose werden lokale Verfärbungen bezeichnet. Es gibt keine Therapie dieser Erkrankung. | + | Eine Vielzahl von Personen die in der Vergangenheit kolloidales Silber zu therapeutischen Gründen einnahm, erkrankte an der Hautkrankheit '''Argyrie''' (ältere Bezeichnung Argyriasis, von griechisch Argyron, englisch argyria siehe auch Auriasis oder Chrysiasis bei Gold) bei der sich die Haut für immer (also lebenslang) insgesamt bläulich-grau verfärbt, insbesondere an Hautstellen die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Die Argyrie gehört zu den Dyschromien ( Chromatosen ) der Haut. Insbesondere sind in den letzten Jahren viele Menschen durch selbsterzeugtes kolloidales Silber mit Hilfe von sogenannten ''Silbergeneratoren'' zu Argyrikern geworden. Als Argyrose werden lokale Verfärbungen bezeichnet, meist im Bereich des Auges. Es gibt keine Therapie dieser Erkrankungen. |
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| + | Bei der Argyrie kann es auch zu einer frühen Verfärbung der Fingernägel kommen, meist der Lunulae. In seltenen Fällen sind auch die Haare betroffen. In manchen Fällen werden Betroffene für "zyanotisch" (zu wenig Sauerstoff im Blut) gehalten, was zu Fehldiagnosen führen kann. Auch kann der Zustand mit dem Morbus Addison verwechselt werden. |
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| + | Das Problem der Argyrie ist die tatsache dass es keine Therapie gibt und dass sie nach heutigen Erkenntnissen einmal aufgtreten, nicht mehr verschwindet. Sie kann die Betroffenen schwer stigmatisieren und stellt ein kosmetisches Dauerproblem dar. Es handelt sich also um einen irreversiblen Prozess. |
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| + | Weitere gesundheitliche Auswirkungen bei Argyriebetroffenen sind wenig bekannt. Es gibt Hinweise für mögliche Nierenschäden sowie für Nachtblindheit in Argyriefällen (Nyctalopie). Die Argyrose (am Auge) trat insbesondere dann auf, wenn die Hornhaut bei Kontakt mit silberhaltigen Substanzen verletzt war (Forth Pharmakologie und Toxikologie 1980). Der Begriff der Argyemie / Argyrämie ( engl. Argyremia ) ist anscheinend überholt und wird nicht mehr verwendet. Die Argyrie ist in der letzten Zeit seltener geworden. Die Argyrie ist nicht zu den stoffwechselbedingten Speicherkrankheiten / Thesaurismosen zu zählen und ist auch keine allergische Reaktion. Der Begriff Argyrie wurde von Fuchs 1840 benutzt, der erste Fall wurde 1872 gemeldet. |
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| + | *Beispiele für den leichtsinnigen Umgang mit dem Begriff der Argyrie: häufig machen sich die Verkäufer von kolloidalem Silber nicht die Mühe die Rechtschreibung dieser Erkrankung zu prüfen. Die Folge sind groteske Falschschreibungen. Agryreia ist eine Pflanze und Agyrie eine genetisch bedingte neurologische Fehlbindung die nichts mit der durch Silber verursachten Argyrie zu tun hat. Deutsche werbende Webseiten für kolloidales Silber lassen sich in "Argyrieseiten" und "Agyrieseiten" sowie in "kolloidale" und "kollodiale" Seiten unterscheiden. Die "Agyrieseiten" findet man merkwürdigerweise oft auf pseudowissenschaftlichen "[[Hulda Clark]]" Seiten. Vertippter Text ist hier nicht gemeint, sondern eine Schreibweise die innerhalb eines Artikels gleichbleibt. Das Phänomen ist international. Ein Google-Suche nach "collodial silver" -colloidal bringt über 5400 Treffer ) |
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| + | *Sind Blaublütige Argyriker ? Mitunter kann auf Werbeseiten für kommerzielle Silberkolloide die geäusserte Vermutung gelesen werden, daß der Begriff blaues Blut für Aristokraten in einem Zusammenhang zur Verwendung silberhaltigen Geschirrs oder Bestecken in aristokratischen Kreisen stünde. Dafür werden jedoch keine Nachweise erbracht, die heutige grosse Verwendung von silberhaltigem Besteck in allen Schichten der Bevölkerung und die entsprechend fehlenden Argyrien sprechen gegen eine solche Hypothese. Auch gibt es keine wissenschaftlichen Studien die einen einnzigen Fall von Argyrie durch die Verwendung von Silbergeschirr belegen würden. Tatsache ist hingegen daß der Begriff blaues Blut sich vom spanischen ''sangre azul'' ableitet der vor Jahrhunderten Aristokraten bezeichnete, die im damaligen Spanien nicht körperlich in der Sonne arbeiten mussten und daher eine blasse Hautfarbe aufwiesen, auf der sich die bläulich durchschimmernden Venen deutlich besser abzeichnen. Sagre azul wurde dann in Folge allgemein auf Aristokraten übertragen. |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |