− | Die Vorschriften und Regelungen des biologisch-dynamischen Weinbaus[4] orientieren sich an eine 1924 gehaltene Vortragsreihe „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ von Rudelf Steiner. Steiner entwickelte bestimmte Rezepturen für acht biodynamische Präparate, die den Boden und die Weinrebe "vitalisieren" sollen. Zu den Präparaten gehören der so genannte "Hornmist" und die "Hornkiesel". Weitere Präparate enthalten Heilpflanzen, wie Kamille, Löwenzahn, Brennnessel, Eichenrinde, Schafgarbe oder Baldrian. Auch gibt es bestimmte Kräuteraufgüsse für Weinreben. Brennnesselaufgüssen sollen beispielsweise für "Ausgewogenheit und Harmonie im Weingarten" sorgen. Der Einsatz derartiger Präparate wird durch die geringen eingesetzten Mengen biologisch und gartenbautechnisch sinnlos: es werden nämlich nur wenige Gramm pro Hektar eingesetzt. Wie in der Homöopathie muss daher zwingend an eine Wirksamkeit derartiger Präparate geglaubt werden. Das Beschneiden der Reben und die Weinabfüllung erfolgen zu bestimmten Mondphasen und nach bestimmten Planetenkonstellationen. So wird beispielsweise bei Vollmond kein Wein abgefüllt. Als eine Variante des ökologischen Weinbaus sind Herbizide, Fungizide und Pestizide verboten. Zugelassenen sind jedoch ausdrücklich natürlicher Feinde von Krankheitserregern wie Raubmilben, Schlupfwespen und sterilisierte männliche Insekten. Erlaubt sind auch Insektenfallen, Pheromone, Thujaöl-Repellents, Netzschwefel, Calciumhydroxid, Pilz- und Bakterienpräparate (z. B. Bacillus thuringiensis, Granulosevirus), Pyrethrumextrakte, Kaliseife, Azadirachtin aus Azadirachta indica, Eisen-III-Orthophosphat, Gelatine, Kupfer und Rodentizide (in Köderbehältern). Zugelassen sind der Zusatz von Zucker zur Erhöhung des Alkoholgehaltes und Traubensaftkonzentrate. Erlaubt sind auch Thiamin, Tartrat , Eiweiß von Demeter-Eiern, Bentonit, Aktivkohle, Kieselgur und Schwefeldioxid. | + | Die Vorschriften und Regelungen des biologisch-dynamischen Weinbaus orientieren sich an eine 1924 gehaltene Vortragsreihe „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ von Rudelf Steiner. Steiner entwickelte bestimmte Rezepturen für acht biodynamische Präparate, die den Boden und die Weinrebe "vitalisieren" sollen. Zu den Präparaten gehören der so genannte "Hornmist" und die "Hornkiesel". Weitere Präparate enthalten Heilpflanzen, wie Kamille, Löwenzahn, Brennnessel, Eichenrinde, Schafgarbe oder Baldrian. Auch gibt es bestimmte Kräuteraufgüsse für Weinreben. Brennnesselaufgüssen sollen beispielsweise für "Ausgewogenheit und Harmonie im Weingarten" sorgen. Der Einsatz derartiger Präparate wird durch die geringen eingesetzten Mengen biologisch und gartenbautechnisch sinnlos: es werden nämlich nur wenige Gramm pro Hektar eingesetzt. Wie in der Homöopathie muss daher zwingend an eine Wirksamkeit derartiger Präparate geglaubt werden. Das Beschneiden der Reben und die Weinabfüllung erfolgen zu bestimmten Mondphasen und nach bestimmten Planetenkonstellationen. So wird beispielsweise bei Vollmond kein Wein abgefüllt. Als eine Variante des ökologischen Weinbaus sind Herbizide, Fungizide und Pestizide verboten. Zugelassenen sind jedoch ausdrücklich natürlicher Feinde von Krankheitserregern wie Raubmilben, Schlupfwespen und sterilisierte männliche Insekten. Erlaubt sind auch Insektenfallen, Pheromone, Thujaöl-Repellents, Netzschwefel, Calciumhydroxid, Pilz- und Bakterienpräparate (z. B. Bacillus thuringiensis, Granulosevirus), Pyrethrumextrakte, Kaliseife, Azadirachtin aus Azadirachta indica, Eisen-III-Orthophosphat, Gelatine, Kupfer und Rodentizide (in Köderbehältern). Zugelassen sind der Zusatz von Zucker zur Erhöhung des Alkoholgehaltes und Traubensaftkonzentrate. Erlaubt sind auch Thiamin, Tartrat , Eiweiß von Demeter-Eiern, Bentonit, Aktivkohle, Kieselgur und Schwefeldioxid. |
| Laut Steiner wirkten Weinreben auf das "Ich des Menschen". Der Zucker der Rebe "wärme" trage "Vitalitätskräfte". Viele anthroposophische Heilmittel werden daher nach Steiners Credo aus Wein, Weingeist, Weinstein oder Weinessig hergestellt, darunter das Mittel Hepatodoron. Ethanol (reiner Alkohol) wird in der anthroposophischen Medizin auch als Konservierungsmittel für Heilmittel verwendet. | | Laut Steiner wirkten Weinreben auf das "Ich des Menschen". Der Zucker der Rebe "wärme" trage "Vitalitätskräfte". Viele anthroposophische Heilmittel werden daher nach Steiners Credo aus Wein, Weingeist, Weinstein oder Weinessig hergestellt, darunter das Mittel Hepatodoron. Ethanol (reiner Alkohol) wird in der anthroposophischen Medizin auch als Konservierungsmittel für Heilmittel verwendet. |
| Hornmist wird in der biodynamischen Landwirtschaft ein hohles Kuhorn genannt, das mit Kuhmist gefüllt wird. Dieses wird im Herbst in den Boden eines Weinguts eingegraben. Der Inhalt wird später mit Wasser vermengt und "dynamisiert" und im Frühjahr in feinen Tröpfchen als rituelle Handlung auf den Weinberg gesprüht. | | Hornmist wird in der biodynamischen Landwirtschaft ein hohles Kuhorn genannt, das mit Kuhmist gefüllt wird. Dieses wird im Herbst in den Boden eines Weinguts eingegraben. Der Inhalt wird später mit Wasser vermengt und "dynamisiert" und im Frühjahr in feinen Tröpfchen als rituelle Handlung auf den Weinberg gesprüht. |