− | Der von Bonelli organisierte Kongress "Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie" (RPP 2007<ref>http://www.rpp2007.org/</ref>), der in Graz im Oktober 2007 stattfand, führte im Vorfeld zu einem Streit und Wissenschaftsskandal. Zu dem Kongress war unter anderem ein Vertreter der These geladen, dass Homosexualität "heilbar" sei. Der Referent [[Markus Hoffmann]] sollte dazu in einem Workshop zur Behandlung "ichdystoner Sexualorientierung" vortragen. Hoffmann leitet eine [[Evangelikalismus|evangelikal]]-konservativ-christliche Organisation namens [[Wüstenstrom]] mit Sitz in Tamm (Baden-Württemberg), die Beratungen, Seminare und Selbsthilfegruppen für Menschen anbietet, die ''ihre Identität als Frau oder als Mann'' oder ihre Sexualität konflikthaft erleben. Wüstenstrom ist bekannt für die Verbreitung der Hypothese, Homosexualität sei kein integraler Bestandteil der Persönlichkeit, sondern lediglich Symptom eines tieferliegenden, therapierbaren und heilbaren Konflikts und daher veränderbar.<ref>http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/504b60c287361750009c/-/deDE/-/CS/-/schwerpunktthemen/homosexualitaet/Homosexualitaet</ref> Dazu werden Konversionstherapien und "Umschwulungen" für homosexuell orientierte Menschen propagiert. Hoffmann bezieht sich insbesondere auf religiös motivierte Umpol-Organisationen in den USA. Die allgemein anerkannte, wissenschaftliche Ansicht ist, dass Homosexualität keine Krankheit und deshalb auch nicht "heilbar" ist. Homosexualität gibt es beispielsweise auch im Tierreich.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t#Homosexualit.C3.A4t_und_Biologie.C2.A0.E2.80.93.C2.A0Homosexuelles_Verhalten_bei_Tieren</ref> Nachdem Hoffmanns Vorhaben in der Presse diskutiert wurde, zog dieser seinen Vortrag zurück, "da ihm eine geordnete wissenschaftliche Diskussion nicht mehr möglich erschien", wie er mitteilte. Die Organisatoren des Kongesses bedauerten ausdrücklich die Absage, da "eine akademische Diskussion möglich sein muss" und man sich gegen "jede Form von Intoleranz, von welcher Seite auch immer sie vorgetragen wird", verwahre.<ref>http://www.rpp2007.org/images/rpp-stellungnahme100907.pdf</ref> | + | Der von Bonelli organisierte Kongress "Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie" (RPP 2007<ref>http://www.rpp2007.org/</ref>), der in Graz im Oktober 2007 stattfand, führte im Vorfeld zu einem Streit und Wissenschaftsskandal. Zu dem Kongress war unter anderem ein Vertreter der These geladen, dass Homosexualität "heilbar" sei. Der Referent [[Markus Hoffmann]] sollte dazu in einem Workshop zur Behandlung "ichdystoner Sexualorientierung" vortragen. Hoffmann leitet eine [[Evangelikalismus|evangelikal]]-konservativ-christliche Organisation namens [[Wüstenstrom]] mit Sitz in Tamm (Baden-Württemberg), die Beratungen, Seminare und Selbsthilfegruppen für Menschen anbietet, die ''ihre Identität als Frau oder als Mann'' oder ihre Sexualität konflikthaft erleben. Wüstenstrom ist bekannt für die Verbreitung der Hypothese, Homosexualität sei kein integraler Bestandteil der Persönlichkeit, sondern lediglich Symptom eines tieferliegenden, [[Konversionstherapie|therapierbaren]] und heilbaren Konflikts und daher veränderbar.<ref>http://www.wuestenstrom.de/index.dhtml/504b60c287361750009c/-/deDE/-/CS/-/schwerpunktthemen/homosexualitaet/Homosexualitaet</ref> Dazu werden Konversionstherapien und "Umschwulungen" für homosexuell orientierte Menschen propagiert. Hoffmann bezieht sich insbesondere auf religiös motivierte Umpol-Organisationen in den USA. Die allgemein anerkannte, wissenschaftliche Ansicht ist, dass Homosexualität keine Krankheit und deshalb auch nicht "heilbar" ist. Homosexualität gibt es beispielsweise auch im Tierreich.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Homosexualit%C3%A4t#Homosexualit.C3.A4t_und_Biologie.C2.A0.E2.80.93.C2.A0Homosexuelles_Verhalten_bei_Tieren</ref> Nachdem Hoffmanns Vorhaben in der Presse diskutiert wurde, zog dieser seinen Vortrag zurück, "da ihm eine geordnete wissenschaftliche Diskussion nicht mehr möglich erschien", wie er mitteilte. Die Organisatoren des Kongesses bedauerten ausdrücklich die Absage, da "eine akademische Diskussion möglich sein muss" und man sich gegen "jede Form von Intoleranz, von welcher Seite auch immer sie vorgetragen wird", verwahre.<ref>http://www.rpp2007.org/images/rpp-stellungnahme100907.pdf</ref> |