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| ==Kolloidales Gold für pseudotherapeutische Zwecke== | | ==Kolloidales Gold für pseudotherapeutische Zwecke== |
− | In der Medizin des Mittelalters fand Gold als "aurum potabile" eine Verwendung. In diesem Zusammenhang wird auch von Aurotherapie oder Chrysotherapie gesprochen. Auch heute noch wird in der Pseudomedizin kolloidales Gold mit der Behauptung, es aktiviere das "Drüsensystem", vertrieben. Kolloidales Gold soll den Energiefluss im Körper, vor allem in der [[Melatonin|Zirbeldrüse (Epiphyse)]] und der DNA verbessern. Dies, so wird behauptet, könne zu zahlreichen therapeutischen Zwecken genutzt werden. | + | In der Medizin des Mittelalters fand Gold als "aurum potabile" Verwendung. In diesem Zusammenhang wird auch von Aurotherapie oder Chrysotherapie gesprochen. Auch heute noch wird in der Pseudomedizin kolloidales Gold mit der Behauptung vertreiben, es aktiviere das "Drüsensystem". Kolloidales Gold soll den Energiefluss im Körper, vor allem in der [[Melatonin|Zirbeldrüse (Epiphyse)]] und der DNA verbessern. Dies, so wird behauptet, könne zu zahlreichen therapeutischen Zwecken genutzt werden. |
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| Als Einsatzgebiete werden genannt: Schmerzlinderung bei Gelenksentzündungen, Verbesserung der Gehirnfunktionen, Verminderung der schädlichen Auswirkungen von Stress, Lösung von Depressionen, Angst, Trauer und Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit, bei ADHS, Erhöhung der Libido, die Regulation des Herzrhythmus und die Milderung von Asthma. Außerdem wird behauptet, kolloidales Gold hemme das Tumorwachstum bei Krebs. Kolloidales Gold soll dabei oral eingenommen werden. | | Als Einsatzgebiete werden genannt: Schmerzlinderung bei Gelenksentzündungen, Verbesserung der Gehirnfunktionen, Verminderung der schädlichen Auswirkungen von Stress, Lösung von Depressionen, Angst, Trauer und Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit, bei ADHS, Erhöhung der Libido, die Regulation des Herzrhythmus und die Milderung von Asthma. Außerdem wird behauptet, kolloidales Gold hemme das Tumorwachstum bei Krebs. Kolloidales Gold soll dabei oral eingenommen werden. |
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| ==Mögliche Nebenwirkungen, Chrysiasis== | | ==Mögliche Nebenwirkungen, Chrysiasis== |
− | Die Einnahme von kolloidalem Gold ist - anders als oft behauptet - nicht nebenwirkungsfrei. So kann es zu einer dauerhaften und nicht therapierbaren Verfärbung der Haut, der (Augen-)skleren und Zähne durch abgelagerte Goldkomplexe kommen, analog zur Argyrie nach der Einnahme von [[Kolloidales Silber|kolloidalem Silber]]<ref>Altmeyer P et al. (1975) Chrysiasis: Nebenwirkung einer intramuskulären Goldtherapie. Hautarzt 26: 330-333</ref><ref>Loddenkemper K et al. (2002) Chrysiasis. Z Rheumatol 61: 173-174</ref><ref>Smith RW, Cawley MI (1997) Chrysiasis. Br J Rheumatol 36: 3-5</ref>. Die nach Goldeinnahme beobachtbare Hautverfärbung wird durch Sonnenstrahlung verstärkt; der Fachbegriff dieser dauerhaften Verfärbung ist Chrysiasis (oder auch "Gold-Ausschlag", Auriasis, Chrysoderma oder Hautaurosis). Die Haut verfärbt sich schiefergrau, metallisch glänzend, vor allem im Bereich der lichtexponierten Hautareale und der Skleren.<ref>http://dermnetnz.org/reactions/chrysiasis.html</ref> Eine schwere Chrysiasis kann letztendlich zu Nierenversagen, Schädigungen des Herzens und Blutarmut führen. | + | Die Einnahme von kolloidalem Gold ist - anders als oft behauptet - nicht nebenwirkungsfrei. So kann es zu einer dauerhaften und nicht therapierbaren Verfärbung der Haut, der (Augen-)skleren und Zähne durch abgelagerte Goldkomplexe kommen, analog zur Argyrie nach der Einnahme von [[Kolloidales Silber|kolloidalem Silber]].<ref>Altmeyer P et al. (1975) Chrysiasis: Nebenwirkung einer intramuskulären Goldtherapie. Hautarzt 26: 330-333</ref><ref>Loddenkemper K et al. (2002) Chrysiasis. Z Rheumatol 61: 173-174</ref><ref>Smith RW, Cawley MI (1997) Chrysiasis. Br J Rheumatol 36: 3-5</ref> Die nach Goldeinnahme beobachtbare Hautverfärbung wird durch Sonnenstrahlung verstärkt; der Fachbegriff dieser dauerhaften Verfärbung ist Chrysiasis (oder auch "Gold-Ausschlag", Auriasis, Chrysoderma oder Hautaurosis). Die Haut verfärbt sich schiefergrau, metallisch glänzend, vor allem im Bereich der lichtexponierten Hautareale und der Skleren.<ref>http://dermnetnz.org/reactions/chrysiasis.html</ref> Eine schwere Chrysiasis kann letztendlich zu Nierenversagen, Schädigungen des Herzens und Blutarmut führen. |
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− | Unter der Behandlung durch Goldsalze können Allergien, Schädigung von Leber, Blut und Nieren auftreten. Etwa 50 % der Therapien mit Goldsalzen werden aufgrund der unerwünschten Wirkungen abgebrochen. Goldverbindungen können aufgrund der Giftigkeit des Verbindungspartners zum Teil sehr giftig sein. Die farblosen Goldcyanide und die zitronengelbe Tetrachloridogoldsäure zählen dazu. | + | Unter der Behandlung durch Goldsalze können Allergien, Schädigung von Leber, Blut und Nieren auftreten. Etwa 50% der Therapien mit Goldsalzen werden aufgrund der unerwünschten Wirkungen abgebrochen. Goldverbindungen können abhängig von der Giftigkeit des Verbindungspartners zum Teil sehr giftig sein. Die farblosen Goldcyanide und die zitronengelbe Tetrachloridogoldsäure zählen dazu. |
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| ==Siehe auch== | | ==Siehe auch== |