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===Falsche Titulierungen===
 
===Falsche Titulierungen===
Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden falschen Angaben zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten als Dr.&nbsp;med, Dr.&nbsp;med habil., Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm</ref><ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther Gerald Hüther bei Wikipedia (bis Mai 2011 unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner")]</ref><ref>[http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen. Die Welt, 22 Juni 2007]</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref> Der Sozialpädagoge Peter Schipek (geb. 1949) behauptete noch 2014 auf seiner Homepage lernwelt.at (ein Projekt, an dem Hüther mitwirkt), dass Hüther "die Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen" leite (siehe nächster Abschnitt).<ref name="lernwelt"/> Zudem habe er "ca. 150 Originalarbeiten auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung in internationalen Fachzeitschriften" publiziert. Tatsächlich sind in wissenschaftlichen Datenbanken weniger als 25 Originalarbeiten auffindbar, an denen Hüther als Autor beteiligt war. 2014 präsentierte er auf seiner Webseite einen geänderten Lebenslauf, demzufolge er "ca. 100 Originalarbeiten" publiziert habe.<ref name="LL2014">[http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/tabellarischer-lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/index.php Tabellarischer Lebenslauf auf Hüthers Webseite] Aufruf am 30. Dezember 2014</ref>
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Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden falschen Angaben zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten als Dr.&nbsp;med, Dr.&nbsp;med habil., Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm</ref><ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther Gerald Hüther bei Wikipedia (bis Mai 2011 unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner")]</ref><ref>[http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen. Die Welt, 22 Juni 2007]</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref> Der Sozialpädagoge Peter Schipek (geb. 1949) behauptete noch 2014 auf seiner Homepage lernwelt.at (ein Projekt, an dem Hüther mitwirkt), dass Hüther "die Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen" leite (siehe nächster Abschnitt).<ref name="lernwelt"/> Zudem habe er "ca. 150 Originalarbeiten auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung in internationalen Fachzeitschriften" publiziert. Tatsächlich sind in wissenschaftlichen Datenbanken weniger als 25 Originalarbeiten auffindbar, an denen Hüther als Autor beteiligt war. 2014 präsentierte er auf seiner Webseite einen geänderten Lebenslauf, demzufolge er "ca. 100 Originalarbeiten" publiziert habe.<ref name="LL2014">[[media:GeraldHuetherVita2014.pdf|Tabellarischer Lebenslauf auf Hüthers Webseite, Aufruf am 30. Dezember 2014]]</ref>
    
[[image:GeraldHuetherWinFuture2013.jpg|Typische Darstellung der Person Hüthers, hier auf der Internetseite seines Projekts Win-Future<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/profdrgeraldhuether/ Aufruf am 17. September 2013</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:GeraldHuetherWinFuture2013.jpg|Typische Darstellung der Person Hüthers, hier auf der Internetseite seines Projekts Win-Future<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/profdrgeraldhuether/ Aufruf am 17. September 2013</ref>|300px|thumb]]
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Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.<ref> Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse ''med.uni-goettingen.de'' erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (''www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de''). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse ''psychiatrie-uni-goettingen.de'' vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite ''psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php'' von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.</ref> In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung ''Die Zeit'' erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern "ein Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der ''Zeit'' mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".<ref name="zeit36-2013">[http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013]</ref> In einem kurz nach dem Zeitungsartikel erschienenen Interview von ''3sat/ZDF'' äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei lediglich eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen.<ref>Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: ''"Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei."'' 3sat, Sendung ''Kulturzeit'' vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz ''Vision Summit 2013''</ref>
 
Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.<ref> Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse ''med.uni-goettingen.de'' erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (''www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de''). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse ''psychiatrie-uni-goettingen.de'' vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite ''psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php'' von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.</ref> In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung ''Die Zeit'' erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern "ein Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der ''Zeit'' mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".<ref name="zeit36-2013">[http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013]</ref> In einem kurz nach dem Zeitungsartikel erschienenen Interview von ''3sat/ZDF'' äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei lediglich eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen.<ref>Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: ''"Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei."'' 3sat, Sendung ''Kulturzeit'' vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz ''Vision Summit 2013''</ref>
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Auf Hüthers Internetseite war 2014 der Versuch einer Klarstellung zu lesen. Demnach wurde ihm die nahezu völlige Einstellung seiner universitären Forschungstätigkeit im Jahr 2006 durch einen neuen Vorgesetzten aufgezwungen, weil dieser für Hüther "keine Verwendung" mehr gehabt habe. Auch seine Lehrtätigkeit habe er "fast vollständig einstellen" müssen. Daraufhin habe er seine ihm noch verbliebene Stelle um ein Viertel reduziert und "dafür eine 1/4-Teilzeitstelle als Mitarbeiter am Institut für Public Health an der Universität Mannheim/Heidelberg" angetreten. "Zur Koordination dieser beiden Aufgabenbereiche" habe er die "Zentralstelle" gegründet.<ref name="LL2014"/><ref>Zitat von www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/tabellarischer-lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/index.php (Aufruf am 30. Dezember 2014): <br/>
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Auf Hüthers Internetseite war 2014 der Versuch einer Klarstellung zu lesen. Demnach wurde ihm die nahezu völlige Einstellung seiner universitären Forschungstätigkeit im Jahr 2006 durch einen neuen Vorgesetzten aufgezwungen, weil dieser für Hüther "keine Verwendung" mehr gehabt habe. Auch seine Lehrtätigkeit habe er "fast vollständig einstellen" müssen. Daraufhin habe er seine ihm noch verbliebene Stelle um ein Viertel reduziert und "dafür eine 1/4-Teilzeitstelle als Mitarbeiter am Institut für Public Health an der Universität Mannheim/Heidelberg" angetreten. "Zur Koordination dieser beiden Aufgabenbereiche" habe er die "Zentralstelle" gegründet.<ref name="LL2014"/>
2006<br/>
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Neuorientierung</br>
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Ich erweitere meinen Lebenslauf um persönliche kursive Anmerkungen, um etwaigen Mutmassungen und Verzerrungen über diese Phase meines Lebens vorzubeugen, die ab und an in der Vergangenheit veröffentlicht wurden. <br/>
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''Der in diesem Jahr neu nach Göttingen berufene Kliniksleiter übergibt die Leitung des von mir aufgebauten Forschungsbereiches an einen Mitarbeiter, den er aus seiner Arbeitsgruppe mit nach Göttingen gebracht hat. Für mich hat er in seiner neuen Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte an der Psychiatrischen Klinik keine Verwendung. Ich darf noch meinen Büroraum in einem Seitenflügel der Klinik behalten. Weil mir nun auch keine Personalmittel für die Besetzung des Sekretariats mehr zur Verfügung stehen, reduziere ich meine eigene Stelle um ein Viertel, nutze die so freiwerdenden Mittel für die Bezahlung einer Sekretärin und übernehme dafür eine ¼-Teilzeitstelle als Mitarbeiter am Institut für Public Health an der Universität Mannheim/Heidelberg. Zur Koordination dieser beiden Aufgabenbereiche gründe ich die "Zentralstelle für neurobiologische Präventionsforschung". Durch die Modularisierung des Studiums im Zuge des Bologna-Prozesses sind die Studierenden der verschiedenen Fachrichtungen nicht mehr in der Lage, fachübergreifende Vorlesungs-, Seminar- und Praktikumsangebote zu belegen. Ich muss daher meine Lehrtätigkeit fast vollständig einstellen.''</ref>
      
==Auffassungen zu ADHS==
 
==Auffassungen zu ADHS==
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