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, 22:33, 9. Nov. 2008
Die '''Homotoxikologie''' (auch: ''Moderne Homöopathie'') ist eine [[Alternativmedizin|alternativmedizinische]] Hypothese und gleichnahmige Behandlungsmethode mit Bezügen zur [[Homöopathie]], die auf den deutschen Arzt Hans Heinrich Reckeweg zurückgeht. Reckeweg machte seine Ansichten zur Homotoxikologie in den vierziger Jahren publik.
Reckeweg begleitete seine Hypothese der Homotoxikolie mit pauschalen medizinkritischen Aussagen.
Die Annahmen von Reckeweg widersprechen Erkenntnissen der wissenschaftlichen Medizin, es gibt keine unabhängigen Studien, die die Wirksamkeit der Homotoxikologie belegen. Auch für die Existenz von Sutoxinen gibt es keine wissenschaftlichen Belege, es handelt sich um Spekulationen.
==Theorien zur Krankheitsentstehung==
Nach Ansicht von Reckeweg sind sämtliche Erkrankungen des Menschen (als sogenannte '' Homotoxikosen'') monokausal durch Gifte bedingt, die Reckeweg Homotoxine nannte. Bei der Krankheitsentstehung spielt jedoch auch die individuelle Konstitution eine weitere Rolle. Die Homotoxine führen der Theorie zufolge zu einer Störung von ungenau beschriebenen ''Fliessgleichgewichten'' im Organismus. Letzter Schritt einer Homotoxinvergiftung wäre nach Entzündungsstadien letztendlich die Krebserkrankung.
==Homotoxine==
Reckeweg beschrieb mehrere Homotoxine, wobei er acht verschiedene sogenannte ''Sutoxine'' als entscheidend einstufte. Dabei soll es sich um Giftstoffe handeln, die in Schweinefleisch enthalten sein sollen. Zu den Sutoxinen zählte er u.a. Cholesterin, Wachstumshormone, Sexualhormone und das Grippevirus. Nach Reckeweg soll der Verzehr von Schweinefleisch demnach zur Krankheit führen. Bei regelmäßigem Verzehr von Schweinefleisch ersetze Gewebe des Schweins allmählich menschliches Körpergewebe.[1] „Das von Reckeweg vorhergesagte Ergebnis: Schweinefleischesser werden im Laufe der Zeit den Tieren ähnlich, die sie verspeisen.“
==Homotoxikologie als alternativmedizinische Therapie==
Therapeutisch sollen bestimmte Antihomotoxika zu einer ''Entgiftung des Körpers'' führen, die homöopathischen [[Komplexmittelhomöopathie|Komplexmittel]] und [[Isopathie|Isopathika]] entsprechen. Homotoxikoloen wenden vor allem homöopathische ''Suis-Organ-Präparate'' an, die aus Organgewebe von Schweinen gewonnen und injiziert werden, sowie [[Nosode]]n. Grundsätzlich wird von den Patienten gefordert, auf den Verzehr von Schweinefleisch zu verzichten.
Eine konventionelle medizinische Therapie mit Medikamenten soll nach Reckeweg zu einer ''Rückvergiftung'' führen und sei häufig schädlich für den Patienten. Reckeweg behauptete unter anderem, die Behandlung einer Mandelentzündung mit Antibiotika könne auf diese Weise Leukämie auslösen.
==Literatur==
*Stiftung Warentest: Die andere Medizin. Nutzen und Risiken sanfter Heilmethoden, Berlin, 2. Aufl. 1992, S. 184 f.
*Ernst E, Schmidt K, Homotoxicology--a review of randomised clinical trials., in Eur J Clin Pharmacol., 60/2004, S.299–306. PMID 15197516
[[category:Alternativmedizin]]