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| [[image:Broers_LFS.jpg|Lebensfeldstabilisator nach Broers|300px|thumb]] | | [[image:Broers_LFS.jpg|Lebensfeldstabilisator nach Broers|300px|thumb]] |
− | Der '''Lebensfeldstabilisator''' (LFS) ist ein rund 300 Euro teures "hochtechnologisches elektromagnetisches Gerät" (Zitat aus der Werbung), welches mit einer Spule und einer ansteuernden Elektronik im Sinne eines so genannten [[Elektrosmog-Schutzprodukte|Elektrosmogschutzgeräts]] vor [[Elektrosmog|elektromagnetischen Feldern]] schützen soll. Entwickelt wurde es von dem deutschen [[Esoterik]]-Autor und Erfinder [[Dieter Broers]]. Eine Vorgängerversion war unter der Bezeichnung "Naturfeld-Stabilisator NFS 8" im Handel, stiess aber auf wenig Käuferinteresse. Als Grund wurden übelriechende Ausdünstungen angegeben, angeblich nur der innenliegenden Spule. | + | Der '''Lebensfeldstabilisator''' (LFS) ist ein rund 300 Euro teures "hochtechnologisches elektromagnetisches Gerät" (Zitat aus der Werbung), welches mit einer Spule und einer ansteuernden Elektronik im Sinne eines so genannten [[Elektrosmog-Schutzprodukte|Elektrosmogschutzgeräts]] vor [[Elektrosmog|elektromagnetischen Feldern]] schützen soll. Entwickelt wurde es von dem deutschen [[Esoterik]]-Autor und Erfinder [[Dieter Broers]]. Eine Vorgängerversion war unter der Bezeichnung "Naturfeld-Stabilisator NFS 8" als nicht marktreifer Prototyp im Handel, stiess aber auf wenig Käuferinteresse. |
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| Aktuell wird der LFS von der Firma ORTUS Marketing & Consulting aus Bad König<ref>ORTUS Marketing & Consulting, Helmertweg 50, D-64732 Bad König</ref> vertrieben. Die Lizenzrechte liegen dabei bei einer Firma Medical Systems Enginiering Ltd., die in London an einer Briefkastenadresse residiert.<ref>Medical Systems Enginiering Ltd., 36 Old Jewry, Becket House, London GB-EC2R8DD</ref> Ob die ungewöhnliche englische Schreibweise "Enginiering" (statt engineering) Absicht oder Versehen ist, ist nicht erkennbar. | | Aktuell wird der LFS von der Firma ORTUS Marketing & Consulting aus Bad König<ref>ORTUS Marketing & Consulting, Helmertweg 50, D-64732 Bad König</ref> vertrieben. Die Lizenzrechte liegen dabei bei einer Firma Medical Systems Enginiering Ltd., die in London an einer Briefkastenadresse residiert.<ref>Medical Systems Enginiering Ltd., 36 Old Jewry, Becket House, London GB-EC2R8DD</ref> Ob die ungewöhnliche englische Schreibweise "Enginiering" (statt engineering) Absicht oder Versehen ist, ist nicht erkennbar. |
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| Broers beruft sich bei seinem Gerät auch auf die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die seit Mitte der 1980er Jahre am Menschen erprobt wird und bei der eine starkstromdurchflossene Spule, direkt am Schädel platziert, Aktionspotenziale im direkt darunter befindlichen Hirngewebe auslösen kann. Diese hat jedoch mit dem Lebensfeldstabilisator nichts zu tun: Bei der TMS kommen nämlich extrem starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla (3 Millionen µT) zum Einsatz, also etwa eine Million mal stärker als das Magnetfeld des Lebensfeldstabilisator-Anhängers. | | Broers beruft sich bei seinem Gerät auch auf die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die seit Mitte der 1980er Jahre am Menschen erprobt wird und bei der eine starkstromdurchflossene Spule, direkt am Schädel platziert, Aktionspotenziale im direkt darunter befindlichen Hirngewebe auslösen kann. Diese hat jedoch mit dem Lebensfeldstabilisator nichts zu tun: Bei der TMS kommen nämlich extrem starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla (3 Millionen µT) zum Einsatz, also etwa eine Million mal stärker als das Magnetfeld des Lebensfeldstabilisator-Anhängers. |
| ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
− | Der Anbieter Ortus berichtet auf seinen Webseiten über die Geschichte der Entwicklung und Vermarktung des Lebensfeldstabilisators, einem Gerät mit wenigen elektronischen Bauteilen und einem geschätzten Wert der Bestandteile von etwa 20 Euro. | + | Der Anbieter Ortus berichtet auf seinen Webseiten<ref>http://lebensfeldstabilisator.de/index.php?option=com_content&view=article&id=36&Itemid=201</ref> über die Geschichte der Entwicklung und Vermarktung des Lebensfeldstabilisators, einem Gerät mit wenigen elektronischen Bauteilen und einem geschätzten Wert der Bestandteile von etwa 20 Euro. |
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| Demnach sei man 2010 auf das Vorgängermodell des heutigen LFS gestossen und man habe Kontakt zu Dieter Broers aufgenommen. Das NFS 8 von Broers sei lediglich ein Prototyp gewesen, das alle 100 ms (also zehn mal die Sekunde) einen 8 Hz Impuls abgestrahlt habe. Probleme habe es wegen einer Chemikalienausdünstung der Spule gegeben, wesshalb es "medizinischen Richtlinien" nicht entsprochen habe. Die Firma Ortus Marketing habe das Gerät danach neu entwickelt. Nach Angaben von Broers sei das Gerät daraufhin so "revolutionär" geworden, daß es eine ''"Gefahr für die Pharmaindustrie darstelle"''. Es sei daraufhin zu einem Vertrag zwischen Broers und der Ortus Marketing gekommen. Laut Ortus sei man sich jedoch "im Klaren gewesen", daß es im Falle einer medizinischen Zertifizierung zu "Unwägbarkeiten in der Aussage über die Wirkweisen", sprich Wirksamkeitsnachweis, kommen könnte. Wörtlich schreibt die Firma: ''..Um sich nicht von vereinheitlichten Aussagen in der herkömmlichen Medizinbranche abhängig zu machen, wurde in Absprache mit Herrn Broers auf die medizinische Zulassung verzichtet..'' | | Demnach sei man 2010 auf das Vorgängermodell des heutigen LFS gestossen und man habe Kontakt zu Dieter Broers aufgenommen. Das NFS 8 von Broers sei lediglich ein Prototyp gewesen, das alle 100 ms (also zehn mal die Sekunde) einen 8 Hz Impuls abgestrahlt habe. Probleme habe es wegen einer Chemikalienausdünstung der Spule gegeben, wesshalb es "medizinischen Richtlinien" nicht entsprochen habe. Die Firma Ortus Marketing habe das Gerät danach neu entwickelt. Nach Angaben von Broers sei das Gerät daraufhin so "revolutionär" geworden, daß es eine ''"Gefahr für die Pharmaindustrie darstelle"''. Es sei daraufhin zu einem Vertrag zwischen Broers und der Ortus Marketing gekommen. Laut Ortus sei man sich jedoch "im Klaren gewesen", daß es im Falle einer medizinischen Zertifizierung zu "Unwägbarkeiten in der Aussage über die Wirkweisen", sprich Wirksamkeitsnachweis, kommen könnte. Wörtlich schreibt die Firma: ''..Um sich nicht von vereinheitlichten Aussagen in der herkömmlichen Medizinbranche abhängig zu machen, wurde in Absprache mit Herrn Broers auf die medizinische Zulassung verzichtet..'' |