| In einer Patentanmeldung zu seinem Gerät<ref name="pat2005">WO 2005/120171 A2: A method for tissue regeneration or degeneration in human and an apparatus therefore. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Kumar, Rajah Vijay. Anmeldedatum: 07.06.2004</ref> ist von den Strahlenkanonen als "high power multi frequency rotating electromagnetic beams" die Rede. Der weiteren Beschreibung ist zu entnehmen, dass es einfach Spulen aus Kupferdraht mit Kernen aus ferromagnetischem Material sind (sprachlich überhöht als "special cores made of high permeability material that is precisely coiled with pure copper" umschrieben). Diese sind auf dem Umfang des Cytotron-Rohrs in einem Abstand von 11,25° angeordnet, auf einem vollen Kreis wären dies also 32 Stück. Je nach Modell gibt es im Cytotron bis zu 9 solcher Spulenringe, d.h. bis zu 288 Spulen. Anscheinend soll das erzeugte Feld durch eine entsprechend zeitlich versetzte Ansteuerung der Spulen "rotieren" können. | | In einer Patentanmeldung zu seinem Gerät<ref name="pat2005">WO 2005/120171 A2: A method for tissue regeneration or degeneration in human and an apparatus therefore. Anmelder/Inhaber/Erfinder: Kumar, Rajah Vijay. Anmeldedatum: 07.06.2004</ref> ist von den Strahlenkanonen als "high power multi frequency rotating electromagnetic beams" die Rede. Der weiteren Beschreibung ist zu entnehmen, dass es einfach Spulen aus Kupferdraht mit Kernen aus ferromagnetischem Material sind (sprachlich überhöht als "special cores made of high permeability material that is precisely coiled with pure copper" umschrieben). Diese sind auf dem Umfang des Cytotron-Rohrs in einem Abstand von 11,25° angeordnet, auf einem vollen Kreis wären dies also 32 Stück. Je nach Modell gibt es im Cytotron bis zu 9 solcher Spulenringe, d.h. bis zu 288 Spulen. Anscheinend soll das erzeugte Feld durch eine entsprechend zeitlich versetzte Ansteuerung der Spulen "rotieren" können. |
− | Von elektromagnetischen ''Strahlen'' zu sprechen, wie Kumar es tut, ist irreführend. Bei der höchsten genannten Frequenz von 10 MHz beträgt die Wellenlänge elektromagnetischer Strahlung noch 30 m, bei der niedrigsten Frequenz von 1 kHz sogar 300 km. Die gesamte Anordnung ist somit sehr klein gegen die Wellenlänge. Richtig wäre es zu sagen, der Patient ist einem magnetischen Wechselfeld ausgesetzt. Dagegen verwendet Kumar Begriffe wie "quantenelektromagnetischen Feld" und behauptet, Membranrezeptoren seien in der Lage, "Quantensignale von definierter Frequenz und Amplitude zu entschlüsseln" ("are able to decipher quantum signals at a well defined frequency and amplitude by reacting in a specific way"). Das sind [[pseudowissenschaft]]liche Formulierungen, wie sie ähnlich auch von Anhängern einer [[Energetische Medizin||"Energie-" und "Informationsmedizin"]] oder [[Quantenmedizin|"Quantenmedizin"]] verwendet werden (siehe auch: [[Quantenmystik]]). Was mit "Quantensignalen" gemeint ist, wird nicht erklärt, ebensowenig, was der besondere medizinische oder biochemische Effekt der "Rotation" des Feldes sein soll. Stellenweise nimmt Kumar Bezug auf die elektrochemische Signalübertragung<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Signaltransduktion</ref> in Zellen, doch diese ist physikalisch ein so gen. makroskopischer Vorgang, d.h. eine quantenmechanische Betrachtung ist weder notwendig noch sinnvoll. | + | Von elektromagnetischen ''Strahlen'' zu sprechen, wie Kumar es tut, ist irreführend. Bei der höchsten genannten Frequenz von 10 MHz beträgt die Wellenlänge elektromagnetischer Strahlung noch 30 m, bei der niedrigsten Frequenz von 1 kHz sogar 300 km. Die gesamte Anordnung ist somit sehr klein gegen die Wellenlänge. Richtig wäre es zu sagen, der Patient ist einem magnetischen Wechselfeld ausgesetzt. Dagegen verwendet Kumar Begriffe wie "quantenelektromagnetischen Feld" und behauptet, Membranrezeptoren seien in der Lage, "Quantensignale von definierter Frequenz und Amplitude zu entschlüsseln" ("are able to decipher quantum signals at a well defined frequency and amplitude by reacting in a specific way"). Das sind [[pseudowissenschaft]]liche Formulierungen, wie sie ähnlich auch von Anhängern einer [[Energetische Medizin||"Energie-" und "Informationsmedizin"]] oder [[Quantenmedizin|"Quantenmedizin"]] verwendet werden (siehe auch: [[Quantenmystik]]). Was mit "Quantensignalen" gemeint ist, wird nicht erklärt, ebensowenig, was der besondere medizinische oder biochemische Effekt der "Rotation" des Feldes sein soll. Stellenweise nimmt Kumar Bezug auf die elektrochemische Signalübertragung<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Signaltransduktion</ref> in Zellen, doch diese ist physikalisch ein sogen. makroskopischer Vorgang, d.h. eine quantenmechanische Betrachtung ist weder notwendig noch sinnvoll. |
| Kumar war zuvor in Indien als Erfinder eines "Fine Particle Thrombousthai Reactor" (FPTR) zur Abwasserreinigung bekannt geworden.<ref>http://timesofindia.indiatimes.com/city/bangalore/His-find-Treating-waste-water-without-chemicals/articleshow/36455986.cms</ref> In einer bei XING eingestellen Selbstdarstellung charakterisiert sich Kumar folgendermaßen: "He is a chronic Inventor with more than 18 patents to his credit". Das Wort "chronic" hat im Englischen auch die Nebenbedeutung "schlecht".<ref>https://in.linkedin.com/pub/dr-rajah-vijay-kumar/23/182/557</ref> Auch die von Kumar erwähnte Dissertation im Bereich Biomedizintechnik sowie behauptete Artikel in renommierten Fachjournalen lassen sich in entsprechenden Datenbänken nicht verifizieren. | | Kumar war zuvor in Indien als Erfinder eines "Fine Particle Thrombousthai Reactor" (FPTR) zur Abwasserreinigung bekannt geworden.<ref>http://timesofindia.indiatimes.com/city/bangalore/His-find-Treating-waste-water-without-chemicals/articleshow/36455986.cms</ref> In einer bei XING eingestellen Selbstdarstellung charakterisiert sich Kumar folgendermaßen: "He is a chronic Inventor with more than 18 patents to his credit". Das Wort "chronic" hat im Englischen auch die Nebenbedeutung "schlecht".<ref>https://in.linkedin.com/pub/dr-rajah-vijay-kumar/23/182/557</ref> Auch die von Kumar erwähnte Dissertation im Bereich Biomedizintechnik sowie behauptete Artikel in renommierten Fachjournalen lassen sich in entsprechenden Datenbänken nicht verifizieren. |