Zeile 8: |
Zeile 8: |
| | | |
| ==Renditeversprechen== | | ==Renditeversprechen== |
− | Die Firma LESA gibt an, dass sie auf Basis des Schaeffer-Mischdampf-Motors ein garagengroßes Kleinkraftwerk mit einer Leistung von 30 kW auf den Markt bringen wolle, welches durch Verbrennung von Holz, eventuell auch von anderen Rohstoffen, Strom erzeugen soll. Für die Entwicklung wurden Investoren gesucht und auch einige gefunden. Ein solches Kraftwerk sollte ursprünglich 120.000 € kosten, die Produktion im Jahr 2010 beginnen. Der Betrag sollte aus den Betriebseinnahmen über einen Zeitraum von elf Jahren getilgt werden. Bei einem Kapitaleinsatz von 1.000 € wurde eine Rendite von über 800.000 € über einen Zeitraum von 20 Jahren versprochen und noch über 300.000 €, wenn man LESA mit dem Betrieb beauftragte. Inzwischen (2010) sei man in der "3. Finanzierungstufe". Für jeweils 2.500 € gebe es eine "jährliche Grundverzinsung von 5%", eine zusätzliche Gewinnbeteiligung von 3% und eine "Kaufoption auf ein Kraftwerk". Dazu werde die LESA GmbH "ab ca. 2013/14" ein Kaufangebot unterbreiten. Als Kaufpreis werden derzeit 150.000 € genannt. Insgesamt konnte LESA so mehrere Millionen Euro an Einlagen durch private Anleger gewinnen.<ref>Jahresabschlüsse der LESA Maschinen GmbH Berlin auf der Seite des [http://www.ebundesanzeiger.de/ elektronischen Bundesanzeigers]</ref> | + | Die Firma LESA gibt an, dass sie auf Basis des Schaeffer-Mischdampf-Motors ein garagengroßes Kleinkraftwerk mit einer Leistung von 30 kW auf den Markt bringen wolle, welches durch Verbrennung von Holz, eventuell auch von anderen Rohstoffen, Strom erzeugen soll. Für die Entwicklung wurden Investoren gesucht und auch einige gefunden. Ein solches Kraftwerk sollte ursprünglich 120.000 € kosten, die Produktion im Jahr 2010 beginnen. Der Betrag sollte aus den Betriebseinnahmen über einen Zeitraum von elf Jahren getilgt werden. Bei einem Kapitaleinsatz von 1.000 € wurde eine Rendite von über 800.000 € über einen Zeitraum von 20 Jahren versprochen und noch über 300.000 €, wenn man LESA mit dem Betrieb beauftragte. Inzwischen (2010) sei man in der "3. Finanzierungstufe". Für jeweils 2.500 € gebe es eine "jährliche Grundverzinsung von 5%", eine zusätzliche Gewinnbeteiligung von 3% und eine "Kaufoption auf ein Kraftwerk". Dazu werde die LESA GmbH "ab ca. 2013/14" ein Kaufangebot unterbreiten. Als Kaufpreis werden derzeit 150.000 € genannt. Insgesamt konnte LESA so mehrere Millionen Euro an Einlagen durch private Anleger gewinnen.<ref name="Bundesanzeiger">Im Bundesanzeiger veröffentlichte Jahresabschlüsse der LESA Maschinen GmbH</ref> |
| | | |
| Selbst wenn das Kraftwerk funktionieren würde, sind die von LESA präsentierten Ertragsaussichten jedoch nicht seriös. In einer Broschüre<ref>[http://www.lesa-maschinen.de/cms/uploads/file/LESA-Infobroschuere.pdf LESA-Informationbroschüre vom 01. Oktober 2008]</ref> werden beispielsweise bei einer angenommenen Einspeisevergütung von 17,84 Cent/kWh jährliche Einnahmen aus der Stromeinspeisung von 47.711 € angegeben, wobei man sich auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom Januar 2009 bezieht. Um diesen Betrag zu erzielen, müsste die Anlage aber ohne Stillstand 365 Tage im Jahr mit etwas mehr als der Maximalleistung von 30 kWh arbeiten. In den Rechenbeispielen wird die Einspeisevergütung zudem als konstant über 20 Jahre angegeben. Bei Strom aus Biomasse wird die Vergütung jedoch um 1% pro Jahr abgesenkt, nach 20 Jahren also auf etwa 82% des Anfangswertes. Der Wert im ersten Jahr ergibt sich aus dem Grundbetrag für Strom aus Biomasse von 11,67 Cent/kWh plus einem Bonus für Strom aus nachwachsenden Rohstoffen von 6 Cent/kWh. Möglicherweise hat LESA auch mit dem so gen. Technologie-Bonus für innovative Anlagentechnik von weiteren 2 Cent/kWh kalkuliert; dies geht aus den öffentlich zugänglichen Unterlagen nicht hervor. | | Selbst wenn das Kraftwerk funktionieren würde, sind die von LESA präsentierten Ertragsaussichten jedoch nicht seriös. In einer Broschüre<ref>[http://www.lesa-maschinen.de/cms/uploads/file/LESA-Infobroschuere.pdf LESA-Informationbroschüre vom 01. Oktober 2008]</ref> werden beispielsweise bei einer angenommenen Einspeisevergütung von 17,84 Cent/kWh jährliche Einnahmen aus der Stromeinspeisung von 47.711 € angegeben, wobei man sich auf das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vom Januar 2009 bezieht. Um diesen Betrag zu erzielen, müsste die Anlage aber ohne Stillstand 365 Tage im Jahr mit etwas mehr als der Maximalleistung von 30 kWh arbeiten. In den Rechenbeispielen wird die Einspeisevergütung zudem als konstant über 20 Jahre angegeben. Bei Strom aus Biomasse wird die Vergütung jedoch um 1% pro Jahr abgesenkt, nach 20 Jahren also auf etwa 82% des Anfangswertes. Der Wert im ersten Jahr ergibt sich aus dem Grundbetrag für Strom aus Biomasse von 11,67 Cent/kWh plus einem Bonus für Strom aus nachwachsenden Rohstoffen von 6 Cent/kWh. Möglicherweise hat LESA auch mit dem so gen. Technologie-Bonus für innovative Anlagentechnik von weiteren 2 Cent/kWh kalkuliert; dies geht aus den öffentlich zugänglichen Unterlagen nicht hervor. |
Zeile 20: |
Zeile 20: |
| Im Dezember 2008 gab LESA bekannt, dass die Maschinen nun "eindeutig" über dem Carnot-Wirkungsgrad liefen. Die Ankündigung kam gleichzeitig mit dem Start der 3. Finanzierungswelle, in welcher Interesssierte und Alt-Anleger aufgerufen wurden, weitere Anteile von LESA zu erwerben.<ref> LESA "Aktuell" - News auf der Firmen-HP: http://www.lesa-maschinen.de/cms/index.php?page=aktuell&hl=de_DE</ref><ref>LESA Aktuell - Ausgabe 1/2009 http://www.lesa-maschinen.de/cms/uploads/file/LESA-Aktuell-12-09.pdf</ref> LESA konnte jedoch bis heute keinen Nachweis für diese Behauptung bringen. Später wurde sie dahingehend abgeschwächt, dass Carnot "nicht stabil" übertroffen werde. Eine unabhängige Untersuchung der Maschinen lehnt die Firma bis heute, selbst auf Drängen der Anteilsinhaber, ab. Im Januar 2011 befand sich die Firma in starken finanziellen Schwierigkeiten. Hätte tatsächlich eine revolutionäre Widerlegung von physikalischen Grundgesetzen stattgefunden oder man sich wenigstens dem theoretisch Möglichen angenähert, könnte die Firma mit einem glaubhaften Nachweis durch eine Veröffentlichung und unabhängige Überprüfung vermutlich sehr einfach neue Geldquellen erschließen, anstatt die bisherigen Anteilsinhaber weiter um Geld zu bitten.<ref>verschienede Threads im "privaten" LESA Forum z.B. http://lesa.foren-city.de/topic,244,-aktueller-stand.html</ref> | | Im Dezember 2008 gab LESA bekannt, dass die Maschinen nun "eindeutig" über dem Carnot-Wirkungsgrad liefen. Die Ankündigung kam gleichzeitig mit dem Start der 3. Finanzierungswelle, in welcher Interesssierte und Alt-Anleger aufgerufen wurden, weitere Anteile von LESA zu erwerben.<ref> LESA "Aktuell" - News auf der Firmen-HP: http://www.lesa-maschinen.de/cms/index.php?page=aktuell&hl=de_DE</ref><ref>LESA Aktuell - Ausgabe 1/2009 http://www.lesa-maschinen.de/cms/uploads/file/LESA-Aktuell-12-09.pdf</ref> LESA konnte jedoch bis heute keinen Nachweis für diese Behauptung bringen. Später wurde sie dahingehend abgeschwächt, dass Carnot "nicht stabil" übertroffen werde. Eine unabhängige Untersuchung der Maschinen lehnt die Firma bis heute, selbst auf Drängen der Anteilsinhaber, ab. Im Januar 2011 befand sich die Firma in starken finanziellen Schwierigkeiten. Hätte tatsächlich eine revolutionäre Widerlegung von physikalischen Grundgesetzen stattgefunden oder man sich wenigstens dem theoretisch Möglichen angenähert, könnte die Firma mit einem glaubhaften Nachweis durch eine Veröffentlichung und unabhängige Überprüfung vermutlich sehr einfach neue Geldquellen erschließen, anstatt die bisherigen Anteilsinhaber weiter um Geld zu bitten.<ref>verschienede Threads im "privaten" LESA Forum z.B. http://lesa.foren-city.de/topic,244,-aktueller-stand.html</ref> |
| | | |
− | Im Mai 2011 wurde Anlegern mitgeteilt, dass die Unternehmensberatung MAC Management Advertising Consulting GmbH aus Köln der LESA von einem "Großinvestor" einen Kredit in Höhe von 125 Millionen Euro vermitteln werde. Zur Überbrückung bis zu dessen Auszahlung erbat die LESA von den Anlegern wieder einen Kredit von jeweils 500 bis 1.000 Euro. Die Einlagen stiller Gesellschafter sind in den letzten Jahren stark rückläufig: 4,3 Millionen Euro Ende 2007, 2,8 Millionen im Jahr 2008, 1,2 Millionen im Jahr 2011 und 530.000 Euro im Jahr 2013.<ref>Im Bundesanzeiger veröffentlichte Jahresabschlüsse der Lesa Maschinen GmbH</ref> | + | Im Mai 2011 wurde Anlegern mitgeteilt, dass die Unternehmensberatung MAC Management Advertising Consulting GmbH aus Köln der LESA von einem "Großinvestor" einen Kredit in Höhe von 125 Millionen Euro vermitteln werde. Zur Überbrückung bis zu dessen Auszahlung erbat die LESA von den Anlegern wieder einen Kredit von jeweils 500 bis 1.000 Euro. Die Einlagen stiller Gesellschafter sind in den letzten Jahren stark rückläufig: 4,3 Millionen Euro Ende 2007, 2,8 Millionen im Jahr 2008, 1,2 Millionen im Jahr 2011 und 530.000 Euro im Jahr 2013.<ref name="Bundesanzeiger"/> |
| | | |
| Die Geschäfte der LESA werden über die [[Anthroposophie|anthroposophisch]] orientierte GLS-Bank und die Ethik-Bank abgewickelt.<ref>http://www.lesa-maschinen.de/cms/index.php?page=beteiligung&hl=de_DE</ref> Das ist aus Sicht der GLS-Bank konsequent, da [[Rudolf Steiner]] an die Möglichkeit eines [[John Keely|Perpetuum Mobile]] glaubte. | | Die Geschäfte der LESA werden über die [[Anthroposophie|anthroposophisch]] orientierte GLS-Bank und die Ethik-Bank abgewickelt.<ref>http://www.lesa-maschinen.de/cms/index.php?page=beteiligung&hl=de_DE</ref> Das ist aus Sicht der GLS-Bank konsequent, da [[Rudolf Steiner]] an die Möglichkeit eines [[John Keely|Perpetuum Mobile]] glaubte. |