− | Den zur Verfügung stehenden Angaben kann entnommen werden, dass Forelleneier, Maiskörner oder Farnsporen einem elektrostatischen Feld von 1 bis 10.000 V/cm ausgesetzt waren. Ebner und Schürch gaben an, die Maiskörner vier Tage und die Farnsporen monatelang dem E-Feld ausgesetzt zu haben. In Analogie zu natürlichen elektrischen Feldern in der Atmosphäre soll der negative Pol dabei nach oben und der positive Pol nach unten in Richtung Erdoberfläche ausgerichtet sein. Im Feld soll sich ein beschleunigtes Wachstum gezeigt haben und in einigen Fällen hätten sich die Organismen gar zu einer Art "Urform" zurückentwickelt. Beim Wurmfarn habe sich die Anzahl der Chromosomen von 36 auf 41 erhöht und die gekeimten Pflanzen hätten das Aussehen eines Hirschzungenfarns angenommen. | + | Den zur Verfügung stehenden Angaben kann entnommen werden, dass Forelleneier, Maiskörner oder Farnsporen einem elektrostatischen Feld von 1 V/m bis 10 kV/cm ausgesetzt waren. Ebner und Schürch gaben an, die Maiskörner vier Tage und die Farnsporen monatelang dem E-Feld ausgesetzt zu haben. In Analogie zu natürlichen elektrischen Feldern in der Atmosphäre soll der negative Pol dabei nach oben und der positive Pol nach unten in Richtung Erdoberfläche ausgerichtet sein. Im Feld soll sich ein beschleunigtes Wachstum gezeigt haben und in einigen Fällen hätten sich die Organismen gar zu einer Art "Urform" zurückentwickelt. Beim Wurmfarn habe sich die Anzahl der Chromosomen von 36 auf 41 erhöht und die gekeimten Pflanzen hätten das Aussehen eines Hirschzungenfarns angenommen. |
| Aus wissenschaftlicher Sicht ist es zudem völlig unplausibel, aus welchem Grund ursprünglichere Formen von Kulturpflanzen höhere Erträge liefern sollten als die derzeitigen Hochleistungssorten. Beispielsweise liefern ältere Weizensorten wie Emmer und Einkorn um Größenordnungen niedrigere Erträge als heutige Weizensorten. Es sind weder rezente noch fossile oder historisch überlieferte Beispiele bekannt, in denen Wildarten höhere Erträge liefern als domestizierte Arten. | | Aus wissenschaftlicher Sicht ist es zudem völlig unplausibel, aus welchem Grund ursprünglichere Formen von Kulturpflanzen höhere Erträge liefern sollten als die derzeitigen Hochleistungssorten. Beispielsweise liefern ältere Weizensorten wie Emmer und Einkorn um Größenordnungen niedrigere Erträge als heutige Weizensorten. Es sind weder rezente noch fossile oder historisch überlieferte Beispiele bekannt, in denen Wildarten höhere Erträge liefern als domestizierte Arten. |
− | Am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Mainz (Leitung: Gunter M. Rothe) wurden die Ebner-Schürch-Versuche offenbar 2001-2002 wiederholt. Der Diplomand Axel Schoen führte dazu analoge Hochspannungsexperimente durch; die Diplomarbeit wird mit der Jahresangabe 2001 angegeben.<ref>Schoen, Axel. Auswirkungen elektrostatischer Felder auf das Keimverhalten und die Ontogenie verschiedener Getreidearten. 2001. Biologie-Diplomarbeit. Universität Mainz, Institut für Allgemeine Botanik</ref> Eine Veröffentlichung der Experimente in einem Journal erfolgte nicht, die Diplomarbeit wurde jedoch auszugsweise in einem Buch zitiert. Einem Aachener Biologen namens Rauschen, der die Arbeit im Jahre 2008 einsehen wollte, wurde nach mehrmaligen Anfragen mitgeteilt, dass die Arbeiten nicht abgeschlossen seien. Er solle doch stattdessen das Buch des Journalisten und Laien Luc Bürgin kaufen. Später erhielt er jedoch Kopien von Auszügen der Diplomarbeit, so wie sie im Anhang im Buch von Bürgin wiedergegeben sind.<ref>[[media:Buergin-Urzeitcode-196-200.png|Bürgin L: Der Urzeit-Code, F.A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2007, Seite 196-200]]</ref> Es wurden lediglich Keimungsrate und Pflanzenwuchshöhe im E-Feld untersucht. Aus den Unterlagen ist keine Dosis-Wirkungs-Beziehung erkennbar. Die Pflanzen wurden demnach mit 1.111 V/cm, 2.222 V/cm, 3.333 V/cm, 4.444 V/cm und 5.555 V/cm (manchmal auch mit 5.554 V/cm) behandelt. Bei einigen Kulturpflanzen traten Effekte nur bei einer einzelnen Behandlung auf, mal bei der niedrigsten, mal bei der höchsten, manchmal bei einer mittleren Behandlung. Der Effekt erscheint dabei in den allermeisten Fällen nicht mit der benutzten Spannung in Bezug zu stehen. Die Effekte sind bei den einzelnen Pflanzen extrem unterschiedlich. Manchmal findet eine deutliche Steigerung der Keimrate oder der Pflanzengröße statt, in anderen Fällen sind beide oder nur einer der Parameter deutlich erniedrigt. In weiteren Fällen ist gar kein Einfluss erkennbar. Bei Versuchen mit Mais fiel auf, dass mehr Blütenstände gebildet wurden, bei ''Lemna minor'' (Kleine Wasserlinse, Familie der Aronstabgewächse) wurden höhere Teilungsraten beobachtet (bis 470% höher als in der Kontrolle). Das bedeutet, dass im Grunde gar nicht erwiesen ist, ob auch ein höherer Ertrag erzielt wird. Zudem ist nicht klar, wie sich die Zusammensetzung (zum Beispiel Wassergehalt) der Pflanzen ändert. Ein häufigere Zellteilung kann prinzipiell auch als Stressreaktion verstanden werden. | + | Am Institut für Allgemeine Botanik der Universität Mainz (Leitung: Gunter M. Rothe) wurden die Ebner-Schürch-Versuche offenbar 2001-2002 wiederholt. Der Diplomand Axel Schoen führte dazu analoge Hochspannungsexperimente durch; die Diplomarbeit wird mit der Jahresangabe 2001 angegeben.<ref>Schoen, Axel. Auswirkungen elektrostatischer Felder auf das Keimverhalten und die Ontogenie verschiedener Getreidearten. 2001. Biologie-Diplomarbeit. Universität Mainz, Institut für Allgemeine Botanik</ref> Eine Veröffentlichung der Experimente in einem Journal erfolgte nicht, die Diplomarbeit wurde jedoch auszugsweise in einem Buch zitiert. Einem Aachener Biologen namens Rauschen, der die Arbeit im Jahre 2008 einsehen wollte, wurde nach mehrmaligen Anfragen mitgeteilt, dass die Arbeiten nicht abgeschlossen seien. Er solle doch stattdessen das Buch des Journalisten und Laien Luc Bürgin kaufen. Später erhielt er jedoch Kopien von Auszügen der Diplomarbeit, so wie sie im Anhang im Buch von Bürgin wiedergegeben sind.<ref>[[media:Buergin-Urzeitcode-196-200.png|Bürgin L: Der Urzeit-Code, F.A Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München 2007, Seite 196-200]]</ref> Es wurden lediglich Keimungsrate und Pflanzenwuchshöhe im E-Feld untersucht. Aus den Unterlagen ist keine Dosis-Wirkungs-Beziehung erkennbar. Die Pflanzen wurden demnach mit 1111 V/cm, 2222 V/cm, 3333 V/cm, 4444 V/cm und 5555 V/cm behandelt (manchmal werden auch 5554 V/cm genannt, wobei die Angabe der Feldstärke auf vier Dezimalstellen bei dem verwendeten Versuchsaufbau unsinnig ist). Bei einigen Kulturpflanzen traten Effekte nur bei einer einzelnen Behandlung auf, mal bei der niedrigsten, mal bei der höchsten, manchmal bei einer mittleren Behandlung. Der Effekt erscheint dabei in den allermeisten Fällen nicht mit der benutzten Spannung in Bezug zu stehen. Die Effekte sind bei den einzelnen Pflanzen extrem unterschiedlich. Manchmal findet eine deutliche Steigerung der Keimrate oder der Pflanzengröße statt, in anderen Fällen sind beide oder nur einer der Parameter deutlich erniedrigt. In weiteren Fällen ist gar kein Einfluss erkennbar. Bei Versuchen mit Mais fiel auf, dass mehr Blütenstände gebildet wurden, bei ''Lemna minor'' (Kleine Wasserlinse, Familie der Aronstabgewächse) wurden höhere Teilungsraten beobachtet (bis 470% höher als in der Kontrolle). Das bedeutet, dass im Grunde gar nicht erwiesen ist, ob auch ein höherer Ertrag erzielt wird. Zudem ist nicht klar, wie sich die Zusammensetzung (zum Beispiel Wassergehalt) der Pflanzen ändert. Ein häufigere Zellteilung kann prinzipiell auch als Stressreaktion verstanden werden. |