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| Der '''ES-Transformer''' ist ein Gerät, durch dessen Einsatz elektrische Energie gespart werden können soll. Der Anbieter garantiert eine Einsparung von 5 Prozent; im Durchschnitt würden 8 bis 12 Prozent erreicht, möglich seien bis zu 18 Prozent. Es handelt sich um einen Kasten unbekannten Inhalts, der in der Nähe des Stromzählers montiert wird. Erfinder ist der Österreicher Alois Anichhofer. Vermarktet wird das Produkt von der ES-Transformer GmbH. | | Der '''ES-Transformer''' ist ein Gerät, durch dessen Einsatz elektrische Energie gespart werden können soll. Der Anbieter garantiert eine Einsparung von 5 Prozent; im Durchschnitt würden 8 bis 12 Prozent erreicht, möglich seien bis zu 18 Prozent. Es handelt sich um einen Kasten unbekannten Inhalts, der in der Nähe des Stromzählers montiert wird. Erfinder ist der Österreicher Alois Anichhofer. Vermarktet wird das Produkt von der ES-Transformer GmbH. |
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− | == Angaben des Anbieters== | + | == Angaben des Anbieters zur Funktion== |
− | Der ES-Transformer soll "an der Stromschiene hinter dem Stromzähler montiert" werden. Die Stromleitungen werden aber nicht durch das Gerät geführt. Vielmehr hat dieses nur ein einfaches Anschlusskabel mit einem Netzstecker, verbrauche aber selbst keine Energie. In der Werbung werden Ausführungen für einen Jahresenergieverbrauch bis 900.000 kWh genannt, die individuell berechnet und angefertigt würden.<ref name="prospekt">Prospekt zum ES-Transformer vom März 2013</ref> Ein Modell namens "ES-Transformer Home" für Privathaushalte sollte Mitte 2013 zum Preis von etwa 370 Euro standardmäßig lieferbar sein. Inzwischen taucht diese Modellbezeichnung in der Werbung allerdings nicht mehr auf. | + | Der ES-Transformer soll "an der Stromschiene hinter dem Stromzähler montiert" werden. Die hier befindlichen Hauptleitungen werden aber nicht mit dem Gerät verbunden. Vielmehr hat dieses nur ein Anschlusskabel mit einem gewöhnlichen Netzstecker und verbrauche selbst keine Energie. Behauptet wird also eine Art Fernwirkung auf das Lichtnetz eines Hauses und die daran angeschlossenen Elektrogeräte. In [[pseudowissenschaft]]liche Formulierungen heißt es dazu, das Gerät sei in der Lage, durch "Simulation von Supraleitungsbedingungen" den elektrischen Widerstand zu verringern. Das bedeute einen "geordneten Fluss der Elektronen" und als Folge "weniger Reibungswiderstand und damit weniger Stromverbrauch". |
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− | Zur angeblichen Funktionsweise werden [[pseudowissenschaft]]liche und unsinnige Aussagen verbreitet. So wird behauptet, das Gerät basiere auf der "Simulation von Supraleitungsbedingungen". Diese bewirke einen "geordneten Fluss der Elektronen" und als Folge "weniger Reibungswiderstand und damit weniger Stromverbrauch". Weiter verbessert werde die Wirkung "durch den zusätzlichen Einsatz der YCTinside®-Technologie". "YCTinside" ist ein Marketingbegriff der [[Pro Energetic|Pro Energetic Wittmann GmbH & Co. KG]] aus Köflach in der Steiermark, der mit [[Quantenmystik|quantenmystischen]] Phrasen umschrieben wird.<ref>[http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2009/11/28/pro-energetic-mit-yctinside/ Ulrich Berger: Die Humbug-Connection, Teil 3: PRO ENERGETIC mit YCT-inside. Scienceblogs.de, 28. November 2009]</ref>
| + | Diese Aussagen sind in mehrfacher Hinsicht unsinnig. Zwar zeigen einige Metalle den Effekt der Supraleitung, d.h. das praktische Verschwinden des elektrischen Widerstands bei einer Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt. Dies kann aber nicht durch "Simulation" bewirkt werden, sondern nur durch eine entsprechende (technisch sehr aufwändige) Kühlung. Normale elektrische Leitungen bestehen zudem aus Kupfer; dieses Metall wird bei keiner Temperatur supraleitend. Eine Verringerung des Widerstands ist nur durch einen höheren Leiterquerschnitt zu erreichen, also durch dickere Kabel, aber nicht durch die bloße Gegenwart eines Blechkästchens, gleich welchen Inhalts. Doch selbst wenn es möglich wäre, den Widerstand der Stromleitung vom Hausanschluss bis beispielsweise zu einem Backofen von typisch einigen zehntel Ohm auf null zu reduzieren, ließe sich so keine Energie sparen. In Phasen des Aufheizens wäre der Energieverbrauch sogar minimal geringfügig höher, würde sich aber durch die thermostatische Regelung in solchen Geräten im Mittel nicht ändern. Ähnliche Überlegungen lassen sich für alle Arten elektrischer Verbraucher anstellen. |
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| + | Weiter verbessert werde die Wirkung des ES-Transformers laut Werbung "durch den zusätzlichen Einsatz der YCTinside®-Technologie". "YCTinside" ist ein Marketingbegriff der [[Pro Energetic|Pro Energetic Wittmann GmbH & Co. KG]] aus Köflach in der Steiermark, der mit [[Quantenmystik|quantenmystischen]] Phrasen umschrieben wird.<ref>[http://scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2009/11/28/pro-energetic-mit-yctinside/ Ulrich Berger: Die Humbug-Connection, Teil 3: PRO ENERGETIC mit YCT-inside. Scienceblogs.de, 28. November 2009]</ref> |
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| ==Behauptungen zu einer Wirkung gegen Elektrosmog== | | ==Behauptungen zu einer Wirkung gegen Elektrosmog== |