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* Sonstige Indikationen: chronisches Müdigkeitssyndrom, Schlafstörungen, Übererregbarkeit und Depression, Nikotinsucht, Drogenentzug
 
* Sonstige Indikationen: chronisches Müdigkeitssyndrom, Schlafstörungen, Übererregbarkeit und Depression, Nikotinsucht, Drogenentzug
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==Wissenschaftlice Studienlage==
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==Wissenschaftliche Studienlage==
 
Ein Teil der wissenschaftlichen Medizin sieht es weiterhin als Aufgabe der Forschung an, der hinter der Akupunktur stehenden ursprünglichen [[TCM]]-Hypothese der [[Meridian]]e und Akupunkturpunkte wissenschaftlich nachzugehen. Ein anderer Teil hält diese Hypothesen jedoch für abwegig, so dass kein Forschungsbedarf auf diesem Gebiet gesehen wird.
 
Ein Teil der wissenschaftlichen Medizin sieht es weiterhin als Aufgabe der Forschung an, der hinter der Akupunktur stehenden ursprünglichen [[TCM]]-Hypothese der [[Meridian]]e und Akupunkturpunkte wissenschaftlich nachzugehen. Ein anderer Teil hält diese Hypothesen jedoch für abwegig, so dass kein Forschungsbedarf auf diesem Gebiet gesehen wird.
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Zur Akupunktur liegen mittlerweile tausende Studienergebnisse häufig minderer Qualität vor. 2006 zeigte der Forscher Edzard Ernst (Lehrstuhlinhaber für Komplementäre Medizin der Universität von Exeter in Großbritannien) auf, dass die chinesischen Akupunkturstudien in keinem einzigen Fall zu einem negativen Ergebnis gekommen seien. Praktisch alle der zahlreichen chinesischen Studien zur Akupunktur arbeiten nicht randomisiert sowie prospektiv und ohne geeignete Kontrollgruppen.<ref>Zitiert nach E. Ernst: Warum klappt das nur in China? In: MMW-Fortschr Med. Nr. 47 / 2006 (148. Jg.), S. 24</ref> Ernst hatte bereits 2002 geäußert, dass nur bei wenigen der von Akupunkteuren genannten Indikationen wirklich glaubhafte Wirkungen der Akupunktur literaturmäßig belegbar sind.<ref>E. Ernst, A. R. White und B. Wider: Acupuncture for back pain: meta-analysis of randomised controlled trials and an update with data from the most recent studies. Der Schmerz, Volume 16, Number 2 / Seiten 129-139, April 2002. DOI 10.1007/s004820100099</ref><ref>Zitat E. Ernst: [...] Wir räumen ein, dass auch bei kritischer Analyse die Akupunktur möglicherweise wirksam ist für gewisse Schmerzzustände, und gegen Übelkeit und Erbrechen. Bei anderen Indikationen, die ebenso häufig mit Akupunktur behandelt werden, ist die Wirksamkeit mehr oder weniger widerlegt, zum Beispiel bei Rauchentwöhnung und Übergewicht. Das Ganze ist aber, trotz mehrerer tausend Studien, noch mit einiger Unsicherheit behaftet. Denn erst in den letzten Jahren entstanden gute Möglichkeiten, die Placebo-Effekte in Akupunktur-Studien zu kontrollieren, und zwar mit nicht penetrierenden Akupunktur-Nadeln, die wir und andere entwickelt haben. Studien mit solchen Nadeln kommen jetzt gerade erst heraus. Die Mehrzahl dieser Studien spricht gegen spezifische Effekte der Akupunktur.</ref> Lediglich Lumbago, Migräne, Übelkeit/Erbrechen und Zahnschmerzen können seiner Ansicht nach mit der Akupunktur behandelt werden. Bei Arthrose, Asthma, Kopf-/Nackenschmerzen, rheumatoider Arthritis, Suchtkrankheiten und in der Rehabilitation von Schlaganfällen ist die Wirksamkeit der Akupunktur weiterhin nicht bewiesen bzw. umstritten. Eindeutig unwirksam ist die Akupunktur bei der Gewichtsreduktion und der Raucherentwöhnung.<ref>Ernst E: Akupunktur - Indikationen und Risiken. Münch Med Wschr, 142, Nr.22, 44-45, 2000</ref> Zusätzlich wurde in einer Dissertation von Baumann-Jiang an der Universität Heidelberg in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie nachgewiesen, dass weder die Nadel- noch die Laserakupunktur einen nachweisbaren milchsteigernden Einfluss bei stillenden Müttern bewirkte. In einer Literaturübersicht der Cochrane Library wurden randomisierte Akupunkturstudien hinsichtlich der Indikation von Rückenschmerzen untersucht. Die 11&nbsp;ermittelbaren Studien zeigten nach Ansicht der Autoren keinen Hinweis auf eine Wirksamkeit der Methode bei dieser Indikation.<ref>Tulder MV van, Cherkin DC, Berman B, Lao L, Koes BW: Acupuncture for low back pain. The Cochrane Library, Issue 2, 2000</ref>
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Zur Akupunktur liegen mittlerweile tausende Studienergebnisse häufig minderer Qualität vor. 2006 zeigte der Forscher Edzard Ernst (Lehrstuhlinhaber für Komplementäre Medizin der Universität von Exeter in Großbritannien) auf, dass die chinesischen Akupunkturstudien in keinem einzigen Fall zu einem negativen Ergebnis kamen. Praktisch alle der zahlreichen chinesischen Studien zur Akupunktur arbeiten nicht randomisiert sowie prospektiv und ohne geeignete Kontrollgruppen.<ref>Zitiert nach E. Ernst: Warum klappt das nur in China? In: MMW-Fortschr Med. Nr. 47 / 2006 (148. Jg.), S. 24</ref> Ernst hatte bereits 2002 geäußert, dass nur bei wenigen der von Akupunkteuren genannten Indikationen wirklich glaubhafte Wirkungen der Akupunktur literaturmäßig belegbar sind.<ref>E. Ernst, A. R. White und B. Wider: Acupuncture for back pain: meta-analysis of randomised controlled trials and an update with data from the most recent studies. Der Schmerz, Volume 16, Number 2 / Seiten 129-139, April 2002. DOI 10.1007/s004820100099</ref><ref>Zitat E. Ernst: [...] Wir räumen ein, dass auch bei kritischer Analyse die Akupunktur möglicherweise wirksam ist für gewisse Schmerzzustände, und gegen Übelkeit und Erbrechen. Bei anderen Indikationen, die ebenso häufig mit Akupunktur behandelt werden, ist die Wirksamkeit mehr oder weniger widerlegt, zum Beispiel bei Rauchentwöhnung und Übergewicht. Das Ganze ist aber, trotz mehrerer tausend Studien, noch mit einiger Unsicherheit behaftet. Denn erst in den letzten Jahren entstanden gute Möglichkeiten, die Placebo-Effekte in Akupunktur-Studien zu kontrollieren, und zwar mit nicht penetrierenden Akupunktur-Nadeln, die wir und andere entwickelt haben. Studien mit solchen Nadeln kommen jetzt gerade erst heraus. Die Mehrzahl dieser Studien spricht gegen spezifische Effekte der Akupunktur.</ref> Lediglich Lumbago, Migräne, Übelkeit/Erbrechen und Zahnschmerzen können seiner Ansicht nach mit der Akupunktur behandelt werden. Bei Arthrose, Asthma, Kopf-/Nackenschmerzen, rheumatoider Arthritis, Suchtkrankheiten und in der Rehabilitation von Schlaganfällen ist die Wirksamkeit der Akupunktur weiterhin nicht bewiesen bzw. umstritten. Eindeutig unwirksam ist die Akupunktur bei der Gewichtsreduktion und der Raucherentwöhnung.<ref>Ernst E: Akupunktur - Indikationen und Risiken. Münch Med Wschr, 142, Nr.22, 44-45, 2000</ref> Zusätzlich wurde in einer Dissertation von Baumann-Jiang an der Universität Heidelberg in einer placebokontrollierten Doppelblindstudie nachgewiesen, dass weder die Nadel- noch die Laserakupunktur einen nachweisbaren milchsteigernden Einfluss bei stillenden Müttern bewirkte. In einer Literaturübersicht der Cochrane Library wurden randomisierte Akupunkturstudien hinsichtlich der Indikation von Rückenschmerzen untersucht. Die elf ermittelbaren Studien zeigten nach Ansicht der Autoren keinen Hinweis auf eine Wirksamkeit der Methode bei dieser Indikation.<ref>Tulder MV van, Cherkin DC, Berman B, Lao L, Koes BW: Acupuncture for low back pain. The Cochrane Library, Issue 2, 2000</ref>
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Die geringe Systematik in der Forschung zur Wirkung der Akupunktur wird immer wieder kritisiert.<ref>Resch KL, Ernst E: Wirksamkeitsnachweise komplementärer Therapien. Forschr Med, 113, Nr.5, 49-53, 1995</ref> Berücksichtigt man, dass einige therapeutische Schwerpunkte nur scheinbar solche sind, weil oft mehrere oder sogar alle Arbeiten zu einem bestimmten Thema vom gleichen Autor oder einer sich in der Besetzung kaum verändernden Arbeitsgruppe stammen, drängt sich das Bild einer 'Schrotschuss-Forschung' auf. Durch das zentrierte Verhalten der Forscherlandschaft in der Akupunkturszene, die sich kaum nach außen öffnet oder Kritik zur Kenntnis nimmt, erklärt sich auch die niedrige Qualität vieler klinischer Studien in diesem Bereich. Die Anzahl der Studien ist zwar groß, ihre Qualität aber überwiegend als sehr niedrig einzustufen.
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Die geringe Systematik in der Forschung zur Wirkung der Akupunktur wird immer wieder kritisiert.<ref>Resch KL, Ernst E: Wirksamkeitsnachweise komplementärer Therapien. Forschr Med, 113, Nr.5, 49-53, 1995</ref> Berücksichtigt man, dass einige therapeutische Schwerpunkte nur scheinbar solche sind, weil oft mehrere oder sogar alle Arbeiten zu einem bestimmten Thema vom gleichen Autor oder einer sich in der Besetzung kaum verändernden Arbeitsgruppe stammen, entsteht das Bild einer 'Schrotschuss-Forschung'. Durch das zentrierte Verhalten der Forscherlandschaft in der Akupunkturszene, die sich kaum nach außen öffnet oder Kritik zur Kenntnis nimmt, erklärt sich auch die niedrige Qualität vieler klinischer Studien in diesem Bereich. Die Anzahl der Studien ist zwar groß, ihre Qualität aber überwiegend als sehr niedrig einzustufen.
    
In einem Modellvorhaben betrieben die deutschen Krankenkassen ab Oktober 2000 eine Fragebogenaktion bei Akupunkturpatienten, um einen Wirksamkeitsnachweis ohne Kontrolle durch Anwendung einer konventionellen Therapie oder Akupunkturscheinbehandlung zu erlangen. Unter Führung der Techniker Krankenkasse sollte das „Modellvorhaben Akupunktur“ überprüfen, ob die Aufnahme der Akupunktur in den Leistungskatalog sinnvoll sei. Dieses Projekt wurde vom ''Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie'' des Berliner Universitätsklinikums [[Charité]] wissenschaftlich unterstützt und beinhaltete drei Studien:
 
In einem Modellvorhaben betrieben die deutschen Krankenkassen ab Oktober 2000 eine Fragebogenaktion bei Akupunkturpatienten, um einen Wirksamkeitsnachweis ohne Kontrolle durch Anwendung einer konventionellen Therapie oder Akupunkturscheinbehandlung zu erlangen. Unter Führung der Techniker Krankenkasse sollte das „Modellvorhaben Akupunktur“ überprüfen, ob die Aufnahme der Akupunktur in den Leistungskatalog sinnvoll sei. Dieses Projekt wurde vom ''Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie'' des Berliner Universitätsklinikums [[Charité]] wissenschaftlich unterstützt und beinhaltete drei Studien:
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* Acupuncture Randomized Trials (ART)<ref>[http://www.charite.de/epidemiologie/german/projekte/akuART.html Acupuncture Randomized Trials] (ART)</ref>
 
* Acupuncture Randomized Trials (ART)<ref>[http://www.charite.de/epidemiologie/german/projekte/akuART.html Acupuncture Randomized Trials] (ART)</ref>
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Eine randomisierte, placebokontrollierte cross-over-Studie bei rheumatoider Arthritis zeigte keine Überlegenheit von Akupunktur gegenüber einer Scheinakupunktur an beliebigen Punkten.<ref>David J, Townsend S, Sathanathan R, Kriss S, Doré CJ.l: The effect of acupuncture on patients with rheumatoid arthritis: a randomized, placebo-controlled cross-over study. Rheumatology (Oxford). 1999 Sep;38(9):864-9.PMID: 10515648</ref>
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Eine randomisierte, placebokontrollierte cross-over-Studie bei rheumatoider Arthritis zeigte keine Überlegenheit der Akupunktur gegenüber einer Scheinakupunktur an beliebigen Punkten.<ref>David J, Townsend S, Sathanathan R, Kriss S, Doré CJ.l: The effect of acupuncture on patients with rheumatoid arthritis: a randomized, placebo-controlled cross-over study. Rheumatology (Oxford). 1999 Sep;38(9):864-9.PMID: 10515648</ref>
    
Bei einem Vergleich zwischen Akupunktur, Massage und simpler Ausgabe von Selbsthilfeliteratur bei Rückenschmerzen zeigte sich in einer Studie im Jahre 2001, dass nach zehn Wochen die Massage wirksamer half als die Weitergabe von Selbsthilfeliteratur. Die Massage war aber ebenfalls wirksamer als die Akupunkturbehandlung. Nach einem Jahr war die Massage zwar nicht hilfreicher als die Benutzung der Selbsthilfeliteratur, blieb aber der Akupunktur überlegen.<ref>Cherkin DC, Eisenberg D, Sherman KJ, Barlow W, Kaptchuk TJ, Street J, Deyo RA.: Randomized trial comparing traditional Chinese medical acupuncture, therapeutic massage, and self-care education for chronic low back pain. Arch Intern Med. 2001 Apr 23;161(8):1081-8</ref>
 
Bei einem Vergleich zwischen Akupunktur, Massage und simpler Ausgabe von Selbsthilfeliteratur bei Rückenschmerzen zeigte sich in einer Studie im Jahre 2001, dass nach zehn Wochen die Massage wirksamer half als die Weitergabe von Selbsthilfeliteratur. Die Massage war aber ebenfalls wirksamer als die Akupunkturbehandlung. Nach einem Jahr war die Massage zwar nicht hilfreicher als die Benutzung der Selbsthilfeliteratur, blieb aber der Akupunktur überlegen.<ref>Cherkin DC, Eisenberg D, Sherman KJ, Barlow W, Kaptchuk TJ, Street J, Deyo RA.: Randomized trial comparing traditional Chinese medical acupuncture, therapeutic massage, and self-care education for chronic low back pain. Arch Intern Med. 2001 Apr 23;161(8):1081-8</ref>
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===Die GERAC-Studien===
 
===Die GERAC-Studien===
Die bislang größte prospektive und randomisierte Untersuchung zur Akupunktur wurde in Deutschland ab 2002 in Form von vier getrennten Studien unter der Bezeichnung ''GERAC-Studien'' (german acupuncture trials) durchgeführt. Die Studien liefen über mehrere Jahre und sorgten bereits zur Laufzeit für Aufmerksamkeit und Polemik in den Medien. Im Kern kommt die Auswertung der GERAC-Studien im Dezember 2005 zum Schluss, dass einerseits die Wirksamkeit einer Akupunkturbehandlung nicht nachgewiesen werden konnte und die Akupunktur genauso wirksam sei wie eine Scheinbehandlung (''sham'') durch eine Placebo-Akupunkturbehandlung, die studienintern als ''Gerac-Akupunktur'' bezeichnet wurde.<ref>S. Witte u.a.: ''[http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_med_biometrie/pdf/51_geracGA_Bericht.pdf Wirksamkeit und Sicherheit von Akupunktur bei gonarthrosebedingten chronischen Schmerzen: Multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie.]'' Dezember 2005</ref><ref>[http://www.annals.org/cgi/content/abstract/145/1/12] H. P. Scharf u.a.: ''Acupuncture and Knee Osteoarthritis A Three-Armed Randomized Trial.'', In: ''Annals'' 145/2006, S.12–20.</ref> (Bericht in Der Spiegel: [http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=32565481&top=SPIEGEL]). Die Placebo-Akupunkturbehandlung unterschied sich von der echten Akupunktur (''verum'') (entsprechend der Traditionellen Chinesischen Medizin) hinsichtlich der Einstichorte. Der Behandler wählte dazu willkürliche ''Akupunkturorte''. Andererseits wurde den beiden Akupunkturmethoden (Verum '''und''' Placebo) bei bestimmten Erkrankungen jedoch eine Wirkung attestiert, die diejenige einer herkömmlichen symptomatischen medikamentösen Schmerztherapie übertrafen. Die TCM-Postulate eines Meridiansystems und der laut klassischer Lehre therapierelevanten Akupunkturpunkte konnten widerlegt werden, in Bestätigung bereits vorher durchgeführter Studien. Die Studie selbst besagt in ihrer Auswertung, dass es unklar bleibt, ob und in welchem Maße die Wirkung psychologischer oder physiologischer Natur ist. Ebenso bleibt unklar, wie stark eine eventuelle Wirkung von Einstichstelle und -tiefe abhängt.<br>
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Die bislang größte prospektive und randomisierte Untersuchung zur Akupunktur wurde in Deutschland ab 2002 in Form von vier getrennten Studien unter der Bezeichnung ''GERAC-Studien'' (German Acupuncture Trials) durchgeführt. Die Studien liefen über mehrere Jahre und sorgten bereits zur Laufzeit für Aufmerksamkeit und Polemik in den Medien. Im Kern kommt die Auswertung der GERAC-Studien im Dezember 2005 zum Schluss, dass einerseits die Wirksamkeit einer Akupunkturbehandlung nicht nachgewiesen werden konnte und die Akupunktur genauso wirksam sei wie eine Scheinbehandlung (''sham'') durch eine Placebo-Akupunkturbehandlung, die studienintern als ''GERAC-Akupunktur'' bezeichnet wurde.<ref>S. Witte u.a.: ''[http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_med_biometrie/pdf/51_geracGA_Bericht.pdf Wirksamkeit und Sicherheit von Akupunktur bei gonarthrosebedingten chronischen Schmerzen: Multizentrische, randomisierte, kontrollierte Studie.]'' Dezember 2005</ref><ref>[http://www.annals.org/cgi/content/abstract/145/1/12] H. P. Scharf u.a.: ''Acupuncture and Knee Osteoarthritis A Three-Armed Randomized Trial.'', In: ''Annals'' 145/2006, S.12–20.</ref> (Bericht in Der Spiegel: [http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=32565481&top=SPIEGEL]). Die Placebo-Akupunkturbehandlung unterschied sich von der echten Akupunktur (''verum'') (entsprechend der Traditionellen Chinesischen Medizin) hinsichtlich der Einstichorte. Der Behandler wählte dazu willkürliche ''Akupunkturorte''. Andererseits wurde den beiden Akupunkturmethoden (Verum '''und''' Placebo) bei bestimmten Erkrankungen jedoch eine Wirkung attestiert, die diejenige einer herkömmlichen symptomatischen medikamentösen Schmerztherapie übertrafen. Die TCM-Postulate eines Meridiansystems und der laut klassischer Lehre therapierelevanten Akupunkturpunkte konnten widerlegt werden, in Bestätigung bereits vorher durchgeführter Studien. Die Studie selbst besagt in ihrer Auswertung, dass es unklar bleibt, ob und in welchem Maße die Wirkung psychologischer oder physiologischer Natur ist. Ebenso bleibt unklar, wie stark eine eventuelle Wirkung von Einstichstelle und -tiefe abhängt.<br>
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An den GERAC-Studien wurde auch Kritik geübt. So wurde Folgendes zur Randomisierung und Verblindung im Zusammenhang mit den im Vergleich schlechteren Ergebnissen der konventionellen Schmerzbehandlung vorgebracht:
 
An den GERAC-Studien wurde auch Kritik geübt. So wurde Folgendes zur Randomisierung und Verblindung im Zusammenhang mit den im Vergleich schlechteren Ergebnissen der konventionellen Schmerzbehandlung vorgebracht:
* Patienten mit langjähriger Schmerzgeschichte (z.B. 8&nbsp;Jahre bei Kreuzschmerzen) haben in der Regel schon viele konventionelle Behandlungen ohne oder mit nur geringem Erfolg durchlaufen. Ein Einschluss derartiger Patienten führt also von vornherein zu Patientengruppen, bei denen kein guter Erfolg der konventionellen Behandlung zu erwarten ist.
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* Patienten mit langjähriger Schmerzgeschichte (z.B. acht Jahre bei Kreuzschmerzen) haben in der Regel schon viele konventionelle Behandlungen ohne oder mit nur geringem Erfolg durchlaufen. Ein Einschluss derartiger Patienten führt also von vornherein zu Patientengruppen, bei denen kein guter Erfolg der konventionellen Behandlung zu erwarten ist.
 
* Die über zehnfache Anzahl an Studienrückziehern in der konventionell zu behandelnden Migräne-Gruppe (109 gegenüber ca.&nbsp;10 aus jeder Akupunkturgruppe) zeigt eine hohe Erwartungshaltung der Teilnehmer. Entsprechend stark sollte auch der Einfluss auf den Placeboeffekt ausfallen.
 
* Die über zehnfache Anzahl an Studienrückziehern in der konventionell zu behandelnden Migräne-Gruppe (109 gegenüber ca.&nbsp;10 aus jeder Akupunkturgruppe) zeigt eine hohe Erwartungshaltung der Teilnehmer. Entsprechend stark sollte auch der Einfluss auf den Placeboeffekt ausfallen.
 
* Die konventionell behandelten Teilnehmer wussten, dass sie "nur" der Kontrollgruppe angehören. Dies kann zur einer negativen Einstellung gegenüber der Behandlung führen, zumal die hier untersuchten chronischen Schmerzpatienten i.d.R. bereits viele konventionelle Methoden angwendet haben. Dies kann zur Verstärkung des Noceboeffekts führen.
 
* Die konventionell behandelten Teilnehmer wussten, dass sie "nur" der Kontrollgruppe angehören. Dies kann zur einer negativen Einstellung gegenüber der Behandlung führen, zumal die hier untersuchten chronischen Schmerzpatienten i.d.R. bereits viele konventionelle Methoden angwendet haben. Dies kann zur Verstärkung des Noceboeffekts führen.
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===Die Individuelle Patientendaten-Metaanalyse von Vickers et al. 2012===
 
===Die Individuelle Patientendaten-Metaanalyse von Vickers et al. 2012===
Im September 2012 erschien eine Meta-Analyse der bisher publizierten kontrollierten  Untersuchungen zur Wirksamkeit der Akupunktur in der Behandlung von chronischen Schmerzen (unspezifischer Rücken- oder Nackenschmerz, Schulterschmerzen, chronische Kopfschmerzen oder Arthrose) <ref>Vickers AV, AM Cronin, AC Maschino et al: Acupuncture for Chronic Pain. Individual Patient Data Meta-analysis. Arch Intern Med. Published online September 10, 2012. doi:10.1001/archinternmed.2012.3654</ref>. Das Studienprotokoll war vorher veröffentlicht worden; die Methodik entsprach im Ganzen heute gültigen wissenschaftlichen Standards. Nach dieser Analyse erzielte die „Verum-Akupunktur“, verglichen mit einer Schein-Behandlung, einen mittleren Effekt von 5 Punkten mehr Schmerzlinderung auf einer 100-Punkte-Skala. Gegenüber einer „üblichen“ Behandlung (d. h. einer Behandlung mit nur geringem Placebo-Effekt) war der Unterschied größer.
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Im September 2012 erschien eine Meta-Analyse der bisher publizierten kontrollierten  Untersuchungen zur Wirksamkeit der Akupunktur in der Behandlung von chronischen Schmerzen (unspezifischer Rücken- oder Nackenschmerz, Schulterschmerzen, chronische Kopfschmerzen oder Arthrose).<ref>Vickers AV, AM Cronin, AC Maschino et al: Acupuncture for Chronic Pain. Individual Patient Data Meta-analysis. Arch Intern Med. Published online September 10, 2012. doi:10.1001/archinternmed.2012.3654</ref> Das Studienprotokoll war vorher veröffentlicht worden; die Methodik entsprach im Ganzen heute gültigen wissenschaftlichen Standards. Nach dieser Analyse erzielte die „Verum-Akupunktur“, verglichen mit einer Schein-Behandlung, einen mittleren Effekt von 5 Punkten mehr Schmerzlinderung auf einer 100-Punkte-Skala. Gegenüber einer „üblichen“ Behandlung (d.h. einer Behandlung mit nur geringem Placebo-Effekt) war der Unterschied größer.
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Allerdings ist ein solcher Effekt klinisch nicht bedeutsam und liegt weit unter demjenigen, der in anderen Studien als „guter schmerzlindernder Effekt“ akzeptiert wird. Verschiedene Details in der statistischen Aufbereitung lassen darauf schließen, dass die Untersucher ein bestimmtes Ergebnis ihrer Arbeit favorisierten. Der wesentliche Einwand ist jedoch, dass es bisher keine einzige Doppelblindstudie gibt; die Kenntnis des Behandelnden über die Natur der Behandlung beeinflusst die Erwartungshaltung des Erkrankten bewusst oder unbewusst. Der statistisch signifikante aber praktisch nicht bedeutsame Vorteil der Akupunktur ist daher als Ausdruck der unausweichlich verbleibenden Ergebnisverzerrung anzusehen und deshalb völlig konsistent mit der Annahme einer reinen Placebo-Wirkung der Akupunktur. <ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/index.php/can-we-finally-just-say-that-acupuncture-is-nothing-more-than-an-elaborate-placebo/</ref>
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Allerdings ist ein solcher Effekt klinisch nicht bedeutsam und liegt weit unter demjenigen, der in anderen Studien als „guter schmerzlindernder Effekt“ akzeptiert wird. Verschiedene Details in der statistischen Aufbereitung lassen darauf schließen, dass die Untersucher ein bestimmtes Ergebnis ihrer Arbeit favorisierten. Der wesentliche Einwand ist jedoch, dass es bisher keine einzige Doppelblindstudie gibt; die Kenntnis des Behandelnden über die Natur der Behandlung beeinflusst die Erwartungshaltung des Erkrankten bewusst oder unbewusst. Der statistisch signifikante, aber praktisch nicht bedeutsame Vorteil der Akupunktur ist daher als Ausdruck der unausweichlich verbleibenden Ergebnisverzerrung anzusehen und deshalb völlig konsistent mit der Annahme einer reinen Placebo-Wirkung der Akupunktur.<ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/index.php/can-we-finally-just-say-that-acupuncture-is-nothing-more-than-an-elaborate-placebo/</ref>
    
Es gibt bisher keine überprüfbaren Hinweise, dass Akupunktur bei akuten Rückenschmerzen hilfreich ist.
 
Es gibt bisher keine überprüfbaren Hinweise, dass Akupunktur bei akuten Rückenschmerzen hilfreich ist.
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