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| Trotz einer Vielzahl verschiedener Studien ist die Frage nach den Hauptwirkstoffen und ihrer pharmakologischen Wirkungen immer noch ungeklärt. | | Trotz einer Vielzahl verschiedener Studien ist die Frage nach den Hauptwirkstoffen und ihrer pharmakologischen Wirkungen immer noch ungeklärt. |
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− | Die auf dem Markt befindlichen Aloe-vera-Präparate sind zudem hinsichtlich der Qualität und Stoffgehalte sehr unterschiedlich, da die jeweiligen Produkte nach unterschiedlichen Verfahren hergestellt sind. Ein befriedigender Vergleich der dieser Produkte ist daher kaum möglich. | + | Die auf dem Markt befindlichen Aloe-vera-Präparate sind zudem hinsichtlich der Qualität und Stoffgehalte sehr unterschiedlich, da die jeweiligen Produkte nach unterschiedlichen Verfahren hergestellt werden. Ein befriedigender Vergleich dieser Produkte ist daher kaum möglich. |
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| Hauptsächliche Nebenwirkungen von Aloe-Vera-Cremes oder Gels sind Hautreizungen. Vor allem bei Aloe-haltigen Cremes sind Allergien möglich. | | Hauptsächliche Nebenwirkungen von Aloe-Vera-Cremes oder Gels sind Hautreizungen. Vor allem bei Aloe-haltigen Cremes sind Allergien möglich. |
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| Risiken ergeben sich vor allem bei Überdosierung, bei der es zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. Diese äußern sich in krampfartigen Schmerzen und schweren Durchfällen, die zu lebensgefährlichen Elektrolyt- und Wasserverlusten führen können. Auch üüber Nierenschäden wurde berichtet. | | Risiken ergeben sich vor allem bei Überdosierung, bei der es zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. Diese äußern sich in krampfartigen Schmerzen und schweren Durchfällen, die zu lebensgefährlichen Elektrolyt- und Wasserverlusten führen können. Auch üüber Nierenschäden wurde berichtet. |
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− | Die Einnahme von Aloe-vera-Produkten als Abführmittel ist auch aus einem anderen Grund gesundheitlich nicht unbedenklich. Das möglicherweise in den Aloe-vera-Produkten enthaltene Aloin und andere Anthrachinone können bei Langzeitanwendung Veränderungen der Darmschleimhaut im Sinne von Krebsvorstufen verursachen. | + | Die Einnahme von Aloe-vera-Produkten als Abführmittel ist auch aus einem anderen Grund gesundheitlich nicht unbedenklich: Das möglicherweise in den Aloe-vera-Produkten enthaltene Aloin und andere Anthrachinone können bei Langzeitanwendung Veränderungen der Darmschleimhaut im Sinne von Krebsvorstufen verursachen. |
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− | Gesundheitsdrinks, die Aloe Vera enthalten, können je nach Herstellungsverfahren in unterschiedlichem Maße Aloin enthalten. Der unterschiedliche Gehalt von Aloin in den verschiedenen Aloesäften resultiert daher, dass während der Produktion nicht sauber zwischen dem Mark und den Rinden der Blätter getrennt wird. Das Mark der Blätter, das Aloe-Gel enthält wenig bis kein Aloin, während die Blattrinde besonders reich an Aloin sein kann. Es kann also gleichzeitig Produkte geben, die aloinhaltig oder nicht aloinhaltig sind. Ebenfalls ist es möglich, dass der Saft des gleichen Herstellers chargenabhängig einmal mit Aloin belastet ist und das andere Mal nicht. Insofern ist die Zufuhr von Aloin nicht kalkulierbar. | + | Gesundheitsdrinks, die Aloe Vera enthalten, können je nach Herstellungsverfahren in unterschiedlichem Maße Aloin enthalten. Der unterschiedliche Gehalt von Aloin in den verschiedenen Aloesäften resultiert daher, dass während der Produktion nicht sauber zwischen dem Mark und den Rinden der Blätter getrennt wird. Das Mark der Blätter, das Aloe-Gel, enthält wenig bis kein Aloin, während die Blattrinde besonders reich an Aloin sein kann. Es kann also gleichzeitig Produkte geben, die aloinhaltig oder nicht aloinhaltig sind. Ebenfalls ist es möglich, dass der Saft des gleichen Herstellers chargenabhängig mit Aloin belastet ist, während andere Chargen keine Belastung aufweisen. Insofern ist die Zufuhr von Aloin nicht kalkulierbar. |
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− | Durch den unkalkulierbaren Gehalt an Aloin können bei schwangeren Frauen die Gefahr von Fehlgeburten steigen. In Deutschland müssen jedoch weder die Beipackzettel von Aloe-Produkten noch entsprechende Lebensmittel einen Warnhinweis vor möglichen Nebenwirkungen enthalten<ref>Arznei-Telegramm: Warnhinweis. Pflanzliche Arzneimittel: Hinweise auf Krebsrisiko fehlen im Beipackzettel. AT Nr.8, 82, 1996</ref>.
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| + | Durch den unkalkulierbaren Gehalt an Aloin kann bei schwangeren Frauen die Gefahr von Fehlgeburten steigen. In Deutschland müssen jedoch weder die Beipackzettel von Aloe-Produkten noch entsprechende Lebensmittel einen Warnhinweis vor möglichen Nebenwirkungen enthalten.<ref>Arznei-Telegramm: Warnhinweis. Pflanzliche Arzneimittel: Hinweise auf Krebsrisiko fehlen im Beipackzettel. AT Nr.8, 82, 1996</ref> |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |
| *Thomas Wilke: [http://www.bild-der-wissenschaft.debdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=10096046 Aloe vera – Alles nur Werbung?], Interview mit Prof. Edzard Ernst, Bild der Wissenschaft, Ausgabe 10/2003, Seite 46 | | *Thomas Wilke: [http://www.bild-der-wissenschaft.debdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=10096046 Aloe vera – Alles nur Werbung?], Interview mit Prof. Edzard Ernst, Bild der Wissenschaft, Ausgabe 10/2003, Seite 46 |