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| ==Gefahren== | | ==Gefahren== |
− | Da die Apotheken in Deutschland der Kontrolle der Arzneimittelbehörden unterworfen sind, werden sämtliche dort verkauften Produkte mittels vorgeschriebener Verfahren analysiert und müssen bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Unerwünschte Wirkungen können bei chinesischen Arzneien wie bei allen Medikamenten bei unsachgemäßer Einnahme auftreten. Bei den chinesischen Abkochungen von Pflanzenteilen handelt es sich teilweise um potente Substanzen, die schwere Störungen hervorrufen können, wenn sie zur falschen Zeit oder bei der falschen Indikation eingenommen wurden. | + | Da die Apotheken in Deutschland der Kontrolle der Arzneimittelbehörden unterworfen sind, werden sämtliche dort verkauften Produkte mittels vorgeschriebener Verfahren analysiert und müssen bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen. Unerwünschte Wirkungen können bei chinesischen Arzneien wie bei allen Medikamenten bei unsachgemäßer Einnahme auftreten. Bei den chinesischen Abkochungen von Pflanzenteilen handelt es sich teilweise um potente Substanzen, die schwere Störungen hervorrufen können, wenn sie zur falschen Zeit oder bei der falschen Indikation eingenommen werden. |
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− | Bei der Vermarkung über das Internet können auch ungetestete Präparate unklarer Zusammensetzung gehandelt werden. Durch die Verwendung exotischer Pflanzen, die unbekannte Mengen an verschiedenen, teils ungetesteten oder undeklarierten Inhaltsstoffen enthalten sowie den möglichen Schadstoff- oder Pestizidgehalt der Mittel kann es zu teilweise schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen. | + | Bei der Vermarktung über das Internet können auch ungetestete Präparate unklarer Zusammensetzung gehandelt werden. Durch die Verwendung exotischer Pflanzen, die unbekannte Mengen an verschiedenen, teils ungetesteten oder undeklarierten Inhaltsstoffen enthalten, sowie den möglichen Schadstoff- oder Pestizidgehalt der Mittel kann es zu teilweise schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen. |
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| Da nur ein geringer Teil der Heilpflanzen aus kontrolliertem Anbau stammt, kann es zur Überschreitung der Grenzwerte für Schadstoffe in den daraus hergestellten Arzneimitteln kommen, wie zum Beispiel für Schwermetalle Cadmium, Blei und Quecksilber oder Verunreinigungen mit den krebserregenden Schimmelpilzgiften aus der Gruppe der Aflatoxine.<ref>Gute Pillen – Schlechte Pillen, 2005/02, S. 4: http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2005/nr.-2-dez.-2005/produkte-der-traditionellen-chinesischen-medizin-mit-schadstoffen-belastet-bleierne-regenwuermer.php?searchresult=1&sstring=TCM#wb_325 Produkte der traditionelle chinesischen Medizin mit Schadstoffen belastet]</ref> Einige pflanzliche Präparate und Mixturen erwiesen sich als potentiell hepatotoxisch (leberschädigend).<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=52632</ref> | | Da nur ein geringer Teil der Heilpflanzen aus kontrolliertem Anbau stammt, kann es zur Überschreitung der Grenzwerte für Schadstoffe in den daraus hergestellten Arzneimitteln kommen, wie zum Beispiel für Schwermetalle Cadmium, Blei und Quecksilber oder Verunreinigungen mit den krebserregenden Schimmelpilzgiften aus der Gruppe der Aflatoxine.<ref>Gute Pillen – Schlechte Pillen, 2005/02, S. 4: http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2005/nr.-2-dez.-2005/produkte-der-traditionellen-chinesischen-medizin-mit-schadstoffen-belastet-bleierne-regenwuermer.php?searchresult=1&sstring=TCM#wb_325 Produkte der traditionelle chinesischen Medizin mit Schadstoffen belastet]</ref> Einige pflanzliche Präparate und Mixturen erwiesen sich als potentiell hepatotoxisch (leberschädigend).<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=52632</ref> |
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− | Pflanzliche Präparate, die Aristolochiasäure enthalten, erwiesen sich als karzinogen (krebserregenden) und stark nephrotoxisch (nierenschädigend).<ref>http://www.bfs-ev.de/index.php?menuid=27&reporeid=1205</ref> Deshalb wurden in Deutschland diese Produkte aufgrund eines Stufenplanverfahrens (vom 3. Juni 1981), alle „Aristolochiasäure-haltigen Human- und Tierarzneimittel, einschließlich [[Phytotherapie|phytotherapeutischer]] und [[Homöopathie|homöopathischer]] Arzneimittel, die unter Verwendung Aristolochiasäure-haltiger Pflanzen hergestellt werden“, verboten. Doch auch nach dem Verbot taucht Aristolochiasäure, begünstigt durch den Vertrieb über das Internet, immer wieder in Naturheilmitteln auf, so 1992 in Belgien in dem Schlankheitsmittel „Fang Ji“. Damals hatten die Hersteller aufgrund eines Übersetzungsfehlers statt „Han Fang Ji“ (''Stephania tetrandra'') „Guang Fang Ji“ (''Aristolochia fangchi'') in die Präparate gemischt. Etliche Anwenderinnen wurden dialysepflichtig, einige entwickelten später Karzinome in den ableitenden Harnwegen.<ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30886</ref> 39 Frauen mussten die Nieren prophylaktisch entfernen lassen, weil sie Schlankheitstees mit Aristolochiasäure zum Abnehmen getrunken hatten.<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10841870</ref> | + | Pflanzliche Präparate, die Aristolochiasäure enthalten, erwiesen sich als karzinogen (krebserregendend) und stark nephrotoxisch (nierenschädigend).<ref>http://www.bfs-ev.de/index.php?menuid=27&reporeid=1205</ref> Deshalb wurden in Deutschland diese Produkte aufgrund eines Stufenplanverfahrens (vom 3. Juni 1981), alle „Aristolochiasäure-haltigen Human- und Tierarzneimittel, einschließlich [[Phytotherapie|phytotherapeutischer]] und [[Homöopathie|homöopathischer]] Arzneimittel, die unter Verwendung Aristolochiasäure-haltiger Pflanzen hergestellt werden“, verboten. Doch auch nach dem Verbot taucht Aristolochiasäure, begünstigt durch den Vertrieb über das Internet, immer wieder in Naturheilmitteln auf, so 1992 in Belgien in dem Schlankheitsmittel „Fang Ji“. Damals hatten die Hersteller aufgrund eines Übersetzungsfehlers statt „Han Fang Ji“ (''Stephania tetrandra'') „Guang Fang Ji“ (''Aristolochia fangchi'') in die Präparate gemischt. Etliche Anwenderinnen wurden dialysepflichtig, einige entwickelten später Karzinome in den ableitenden Harnwegen.<ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=30886</ref> 39 Frauen mussten die Nieren prophylaktisch entfernen lassen, weil sie Schlankheitstees mit Aristolochiasäure zum Abnehmen getrunken hatten.<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10841870</ref> |
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− | Prinzipiell besteht das Problem, dass Mittel der TCM auch Substanzen enthalten können, die nicht im Begleitschreiben enthalten sind. Australische Forscher untersuchten im Jahre 2012 15 verschiedene TCM-Mittel und gewannen aus diesen 49000 genetische Spuren, die die Herkunft der Inhaltsstoffe aufzeigten. Die Forscher fanden unter anderem Spuren geschützter Pflanzen- und Tierarten sowie Spuren von krebserregenden Substanzen. Dreiviertel der untersuchten Mittel enthielt Spuren von Lebewesen, die nicht in einem Begleitschreiben aufgeführt waren.<ref>Coghlan, M. L., et al. "Deep Sequencing of Plant and Animal DNA Contained within Traditional Chinese Medicines Reveals Legality Issues and Health Safety Concerns", PLoS Genet. 8, e1002657 (2012)</ref><ref>http://www.nature.com/news/screen-uncovers-hidden-ingredients-of-chinese-medicine-1.10430</ref> | + | Prinzipiell besteht das Problem, dass Mittel der TCM auch Substanzen enthalten können, die nicht im Begleitschreiben enthalten sind. Australische Forscher untersuchten im Jahre 2012 15 verschiedene TCM-Mittel und gewannen aus diesen 49.000 genetische Spuren, die die Herkunft der Inhaltsstoffe aufzeigten. Die Forscher fanden unter anderem Spuren geschützter Pflanzen- und Tierarten sowie Spuren von krebserregenden Substanzen. Dreiviertel der untersuchten Mittel enthielt Spuren von Lebewesen, die nicht in einem Begleitschreiben aufgeführt waren.<ref>Coghlan, M. L., et al. "Deep Sequencing of Plant and Animal DNA Contained within Traditional Chinese Medicines Reveals Legality Issues and Health Safety Concerns", PLoS Genet. 8, e1002657 (2012)</ref><ref>http://www.nature.com/news/screen-uncovers-hidden-ingredients-of-chinese-medicine-1.10430</ref> |
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− | Pflanzliche Medikamente aus der TCM werden mitunter auch mit undeklarierten synthetischen Substanzen gepanscht, die die Wirksamkeit des angeblich rein natürlichen Arzneimittels erhöhen sollen. Teilweise handelt es sich um illegale Substanzen, die in Deutschland wegen ihrer Gefährlichkeit vom Markt genommen wurden oder niemals zugelassen wurden, wie zum Beispiel den Appetitszügler Siburamin.<ref>Gute Pillen – Schlechte Pillen, 2011/06, S. 14: [http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2011/nr.-6-nov.dez.-2011/gepanschtes-kriminell-und-weit-verbreitet.php?searchresult=1&sstring=TCM#wb_3938 Gepanschtes: Kriminell und weit verbreitet, Gefährliches aus dem asiatischen Raum]</ref> | + | Pflanzliche Medikamente aus der TCM werden mitunter auch mit undeklarierten synthetischen Substanzen gepanscht, die die Wirksamkeit des angeblich rein natürlichen Arzneimittels erhöhen sollen. Teilweise handelt es sich um illegale Substanzen, die in Deutschland wegen ihrer Gefährlichkeit vom Markt genommen oder niemals zugelassen wurden, wie zum Beispiel den Appetitszügler Siburamin.<ref>Gute Pillen – Schlechte Pillen, 2011/06, S. 14: [http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2011/nr.-6-nov.dez.-2011/gepanschtes-kriminell-und-weit-verbreitet.php?searchresult=1&sstring=TCM#wb_3938 Gepanschtes: Kriminell und weit verbreitet, Gefährliches aus dem asiatischen Raum]</ref> |
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| ==Anmerkungen zum Artenschutz== | | ==Anmerkungen zum Artenschutz== |