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| '''Dietrich Grönemeyer''' (geb. 12. November 1952) ist ein deutscher Arzt, Radiologe und Medizingeschäftsmann aus Sprockhövel bei Wuppertal. Er lehrt an der [[Anthroposophie|anthroposophisch]] geprägten [[Universität Witten-Herdecke]] Radiologie und die von ihm so bezeichnete [http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrotherapie Mikrotherapie] (Lehrstuhl für Radiologie und Mikrotherapie). Grönemeyer ist Gründer und Leiter des "Entwicklungs- und Forschungszentrums für Mikrotherapie Bochum", des "Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie Bochum" sowie verschiedener anderer Medizintechnikunternehmen. | | '''Dietrich Grönemeyer''' (geb. 12. November 1952) ist ein deutscher Arzt, Radiologe und Medizingeschäftsmann aus Sprockhövel bei Wuppertal. Er lehrt an der [[Anthroposophie|anthroposophisch]] geprägten [[Universität Witten-Herdecke]] Radiologie und die von ihm so bezeichnete [http://de.wikipedia.org/wiki/Mikrotherapie Mikrotherapie] (Lehrstuhl für Radiologie und Mikrotherapie). Grönemeyer ist Gründer und Leiter des "Entwicklungs- und Forschungszentrums für Mikrotherapie Bochum", des "Grönemeyer-Instituts für Mikrotherapie Bochum" sowie verschiedener anderer Medizintechnikunternehmen. |
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− | Grönemeyer ist auch Buchautor von populärwissenschaftlichen Bestsellern. Der auch als "Der Popstar der Medizin", "Medizinpapst"<ref>Zitat Bild-Zeitung</ref> oder "Rückenpapst" bezeichnete Dietrich Grönemeyer ist der Bruder des Musikers Herbert Grönemeyer. | + | Grönemeyer ist auch Autor populärwissenschaftlicher Bestseller. Der auch als "Der Popstar der Medizin", "Medizinpapst"<ref>Zitat Bild-Zeitung</ref> oder "Rückenpapst" bezeichnete Dietrich Grönemeyer ist der Bruder des Musikers Herbert Grönemeyer. |
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| ==Grönemeyer und die Massenmedien== | | ==Grönemeyer und die Massenmedien== |
− | Der beredsame Grönemeyer ist häufiger Gast in der Boulevardpresse, Talkrunden und Fernsehshows ("Bei Beckmann", "Johannes B. Kerner", "Herman & Tietjen", "Wirtschaftswoche", "Frau im Spiegel", "Bild"-Zeitung") und ist einem Millionenpublikum in Deutschland über seine Werke bekannt und kann auf diese Weise kostenlos auf seine Bochumer Privatklinik und seine von ihm angewandten Methoden hinweisen. | + | Der wortgewandte Grönemeyer ist häufiger Gast in der Boulevardpresse, Talkrunden und Fernsehshows ("Bei Beckmann", "Johannes B. Kerner", "Herman & Tietjen", "Wirtschaftswoche", "Frau im Spiegel", "Bild"-Zeitung"), wodurch er einem Millionenpublikum in Deutschland bekannt wurde und kann auf diese Weise kostenlos auf seine Bochumer Privatklinik und die von ihm angewandten Methoden hinweisen. |
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− | Ende 2006 wurde Grönemeyer von seinem ehemaligen Medienberater, dem Ex-RTL-Mann Olaf Sperwer, verklagt. Sperwer behauptete, dass die Grönemeyer-Medienaufmerksamkeit nur durch seine Kontakte zum Fernsehen geweckt worden wäre und dieser dafür ausstehende Honorare für einen Werbe-"Masterplan" in Höhe von 150.000 Euro nicht gezahlt habe.<ref>Börsenblatt 18.12.2006</ref><ref>Udo Ludwig, Barbara Schmid: ''Ein Plan für das Ego''. Der Spiegel, 18.12.2006 [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49929789.html]</ref> Sperwer behauptete auch, den Titel für das Grönemeyer-Buch "Mensch bleiben" gefunden zu haben, in gezielter Anspielung auf einen Song des Bruders mit dem Titel "Mensch". Der Bruder Herbert, schreibt Sperwer in seiner Klage, sei vom "Titelklau nicht begeistert gewesen". | + | Ende 2006 wurde Grönemeyer von seinem ehemaligen Medienberater, dem Ex-RTL-Mann Olaf Sperwer, verklagt. Sperwer behauptete, dass die Grönemeyer durch die Medien zuteil werdende Aufmerksamkeit nur durch seine Kontakte zum Fernsehen geweckt worden sei und dieser ausstehende Honorare für einen Werbe-"Masterplan" in Höhe von 150.000 Euro nicht gezahlt habe.<ref>Börsenblatt 18.12.2006</ref><ref>Udo Ludwig, Barbara Schmid: ''Ein Plan für das Ego''. Der Spiegel, 18.12.2006 [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49929789.html]</ref> Sperwer behauptete auch, den Titel für das Grönemeyer-Buch "Mensch bleiben" gefunden zu haben, in gezielter Anspielung auf einen Song des Bruders mit dem Titel "Mensch". Der Bruder Herbert, schreibt Sperwer in seiner Klage, sei vom "Titelklau nicht begeistert gewesen". |
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| Ärzten ist es in Deutschland grundsätzlich verboten, Werbung für sich selbst zu machen. | | Ärzten ist es in Deutschland grundsätzlich verboten, Werbung für sich selbst zu machen. |
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| ==Grönemeyer und umstrittene Krebstherapien== | | ==Grönemeyer und umstrittene Krebstherapien== |
− | Seine umstrittenen Äußerungen zu Krebs haben ihm in Kreisen kritischer Ärzte den Ruf eines populistischen Scharlatans eingebracht,<ref>Stefan Alberti: ''Wenn der Arzt ins Grübeln kommt''. Neue Osnabrücker Zeitung, 13.11.2008</ref> die Wochenzeitschrift "Der Spiegel" titulierte ihn gar als "Professor Hokuspokus",<ref name="hokuspokus">Udo Ludwig, Barbara Schmid: ''Professor Hokuspokus''. Der Spiegel, Heft 43-2006 vom 23.10.2006 [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49298906.html]</ref> die FAZ als "Doktor Hokuspokus"<ref>http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E42344BF9712F4754B83C409953BD1EF1~ATpl~Ecommon~Scontent.html</ref>. In einem Brief an den NDR-Intendanten Jobst Plog bezeichneten leitende Wissenschaftler der Deutschen Krebsgesellschaft und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg einen Grönemeyer-Auftritt in der ARD als "einen Schlag ins Gesicht" all jener, die sich ernsthaft um die Heilung von Patienten bemühen. Der Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Otmar Wiestler bezeichnete viele von Grönemeyers Ideen als "wissenschaftlich nicht haltbar" und nach Auffassung des Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft Michael Bamberg wecke Grönemeyer "unberechtigte Hoffnungen".<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49298906.html</ref> | + | Seine umstrittenen Äußerungen zu Krebs haben ihm in Kreisen kritischer Ärzte den Ruf eines populistischen Scharlatans eingebracht,<ref>Stefan Alberti: ''Wenn der Arzt ins Grübeln kommt''. Neue Osnabrücker Zeitung, 13.11.2008</ref> die Wochenzeitschrift "Der Spiegel" titulierte ihn gar als "Professor Hokuspokus",<ref name="hokuspokus">Udo Ludwig, Barbara Schmid: ''Professor Hokuspokus''. Der Spiegel, Heft 43-2006 vom 23.10.2006 [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49298906.html]</ref> die FAZ als "Doktor Hokuspokus".<ref>http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E42344BF9712F4754B83C409953BD1EF1~ATpl~Ecommon~Scontent.html</ref> In einem Brief an den NDR-Intendanten Jobst Plog bezeichneten leitende Wissenschaftler der Deutschen Krebsgesellschaft und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg einen Grönemeyer-Auftritt in der ARD als "einen Schlag ins Gesicht" all jener, die sich ernsthaft um die Heilung von Patienten bemühen. Der Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Otmar Wiestler bezeichnete viele von Grönemeyers Ideen als "wissenschaftlich nicht haltbar" und nach Auffassung des Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft Michael Bamberg wecke Grönemeyer "unberechtigte Hoffnungen".<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-49298906.html</ref> |
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− | Zur Grönemeyer-Mikrotherapie liegen bislang nur wenige wissenschaftliche Studien vor. Daher gilt die Überlegenheit der mikrotherapeutischen Verfahren gegenüber konventionellen Eingriffen (etwa unter Röntgendurchleuchtung) als nicht erwiesen. Die Krankenkassen erstatten die Kosten nur in einem beschränkten Umfang. | + | Zur Grönemeyer-Mikrotherapie liegen bislang nur wenige wissenschaftliche Studien vor. Daher gilt die Überlegenheit der mikrotherapeutischen Verfahren gegenüber konventionellen Eingriffen (etwa unter Röntgendurchleuchtung) als nicht erwiesen. Die Krankenkassen erstatten die Kosten nur in einem begrenzten Umfang. |
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− | Das von Grönemeyer 1991 gegründete "Entwicklungs- und Forschungsinstitut für Mikrotherapie" geriet wegen der hohen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen derart in die Kritik, dass der zuständige Minister Hermann Heinemann 1992 auf öffentlichen Druck zurück trat. | + | Das von Grönemeyer 1991 gegründete "Entwicklungs- und Forschungsinstitut für Mikrotherapie" geriet wegen der hohen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen derart in die Kritik, dass der zuständige Minister Hermann Heinemann 1992 auf öffentlichen Druck zurücktrat. |
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| ==Hochschullehrer Grönemeyer== | | ==Hochschullehrer Grönemeyer== |
− | Ungewöhnlich ist, wie Grönemeyer an seinen Professorentitel gelangte. Üblicherweise erfolgt ein Ruf aufgrund wissenschaftlicher Leistungen oder einer umfangreichen Habilitation. Grönemeyer hatte sich bis dato weder einen wissenschaftlichen Ruf erworben noch erwähnenswerte Publikationen veröffentlicht. Für seine Herdecke-Habilitation reichten einige wenige eingereichte Fachartikel als zu einer regulären Habilitationsschrift "gleichwertige Arbeiten". Eine Habilitationsschrift von Grönemeyer ist unbekannt. 1982 hatte der Gründungspräsident der Privatuniversität Witten/Herdecke Konrad Schily (FDP) große Mühe, angesehene Wissenschaftler für die entstehende Hochschule zu gewinnen. Laut Grönemeyer hätten xterne Gutachter hätten seinerzeit festgestellt, dass er die "notwendigen Kriterien" erfülle. Grönemeyer soll dann jedoch die "2. Wahl" gewesen sein, als sich Schily für Grönemeyer entschied.<ref name="hokuspokus"/> | + | Ungewöhnlich ist, wie Grönemeyer an seinen Professorentitel gelangte. Üblicherweise erfolgt ein Ruf aufgrund wissenschaftlicher Leistungen oder einer umfangreichen Habilitation. Grönemeyer hatte sich bis dato weder einen wissenschaftlichen Ruf erworben noch erwähnenswerte Publikationen veröffentlicht. Für seine Herdecke-Habilitation reichten einige wenige eingereichte Fachartikel, die als einer regulären Habilitationsschrift "gleichwertige Arbeiten" gewertet wurden. Eine Habilitationsschrift von Grönemeyer ist unbekannt. 1982 kostete es den Gründungspräsidenten der Privatuniversität Witten/Herdecke Konrad Schily (FDP) große Mühe, angesehene Wissenschaftler für die entstehende Hochschule zu gewinnen. Laut Grönemeyer sollen externe Gutachter seinerzeit festgestellt haben, dass er die "notwendigen Kriterien" erfülle. Schilys Entscheidung für Grönemeyer soll dann jedoch die "2. Wahl" gewesen sein.<ref name="hokuspokus"/> |
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| =="Sanfte Medizin"== | | =="Sanfte Medizin"== |
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| ==Auszeichnungen== | | ==Auszeichnungen== |
| [[image:GroenemeyerAwards.jpg|IBC-Awards<ref name="millenium">http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=2713&RID=1</ref>|300px|thumb]] | | [[image:GroenemeyerAwards.jpg|IBC-Awards<ref name="millenium">http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=2713&RID=1</ref>|300px|thumb]] |
− | Grönmeyer ist Inhaber diverser wertloser "vanity awards". Die englische Firma [[International Biographical Centre]] (IBC) bietet gegen eine Gebühr zwischen 100 und 1.000 Dollar "Auszeichnungen" unabhängig von persönlichen Leistungen an. Diese werden als Award, Diploma oder Zertifikat bezeichnet. Die "symbolisch" genannte Gebühr fällt dabei für Druck, Rahmung und Herstellung der Papiere an. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass viele Internetdokumente, die IBC-Titel für Grönemeyer erwähnen, inzwischen gelöscht wurden.
| + | Grönemeyer ist Inhaber diverser wertloser "vanity awards". Die englische Firma [[International Biographical Centre]] (IBC) bietet gegen Zahlung von Beträgen zwischen 100 und 1.000 Dollar "Auszeichnungen" unabhängig von persönlichen Leistungen an. Diese werden als Award, Diploma oder Zertifikat bezeichnet. Die "symbolisch" genannte Gebühr fällt dabei für Druck, Rahmung und Herstellung der Papiere an. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass viele Internetdokumente, die IBC-Titel für Grönemeyer erwähnen, inzwischen gelöscht wurden. |
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| *"Man of the Millennium" der Firma IBC<ref name="millenium"/> | | *"Man of the Millennium" der Firma IBC<ref name="millenium"/> |