| Häufig sind die Geräte so aufgebaut, dass eine Extremität oder der ganze Körper in eine rohrförmige große Spule gelegt wird. Noch verbreiteter sind flache Magnetspulen in Matten, Decken und Kissen, auf die sich der Patient legt oder die auf die zu behandelnden Körperpartien gelegt werden. Manchmal sind die Spulen auch in Stühle oder Liegen eingebaut. Alle diese Anordnungen werden meistens als "Applikatoren" bezeichnet. Für viele Produkte gibt es außerdem einen "Stabapplikator", der einem dicken Schreibstift ähnelt. | | Häufig sind die Geräte so aufgebaut, dass eine Extremität oder der ganze Körper in eine rohrförmige große Spule gelegt wird. Noch verbreiteter sind flache Magnetspulen in Matten, Decken und Kissen, auf die sich der Patient legt oder die auf die zu behandelnden Körperpartien gelegt werden. Manchmal sind die Spulen auch in Stühle oder Liegen eingebaut. Alle diese Anordnungen werden meistens als "Applikatoren" bezeichnet. Für viele Produkte gibt es außerdem einen "Stabapplikator", der einem dicken Schreibstift ähnelt. |
− | Ein Effekt auf Zellebene, den viele Anbieter behaupten, ist für schwache Magnetfelder im Milli-Tesla-Bereich<ref>Die Einheit der magnetischen Feldstärke H ist A/m (Ampere/Meter). Viel häufiger wird aber die magnetische Induktion B = µ<sub>0</sub>µ<sub>r</sub>H als Synonym für die Feldstärke benutzt, die in der Einheit Tesla (T) angegeben wird. In der Gleichung ist µ<sub>0</sub> = 1,257⋅10<sup>-6</sup> Vs/Am die sog. magnetische Feldkonstante. µ<sub>r</sub> ist die relative Permeabilität, die außer bei eisengefüllten Spulen etwa den Wert 1 hat. Eine Feldstärke von 1 A/m bedeutet also eine Induktion von 1,257 µT. Gelegentlich findet man auch noch Angaben in der Einheit Gauss. Es gilt: 1 Gauss = 100 µT.</ref> physikalisch nicht plausibel.<ref>R. Glaser: Biophysiscs, S. 270ff ("Biological effects of electromagnetic fields"). Springer-Verlag, 2001</ref> Etliche Verfahren bleiben deutlich unter dem Grenzwert der 26. BImSchV<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_26/ Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektromagnetische Felder - 26. BImSchV) vom 16.12.1996]</ref> von 100 µT bei 50 Hz. Dieser Wert für die magnetische Induktion wird auch bei permanenter Einwirkung als unbedenklich angesehen. In Wohnungen sind dauerhafte Stärken um 1 µT bei 50 Hz nicht ungewöhnlich. Einige der angebotenen Therapiegeräte erzeugen am Körper noch schwächere Felder. | + | Ein Effekt auf Zellebene, den viele Anbieter behaupten, ist für schwache Magnetfelder im Milli-Tesla-Bereich<ref>Die Einheit der magnetischen Feldstärke H ist A/m (Ampere/Meter). Viel häufiger wird aber die magnetische Induktion B = µ<sub>0</sub>µ<sub>r</sub>H als Synonym für die Feldstärke benutzt, die in der Einheit Tesla (T) angegeben wird. In der Gleichung ist µ<sub>0</sub> = 1,257⋅10<sup>-6</sup> Vs/Am die sog. magnetische Feldkonstante. µ<sub>r</sub> ist die relative Permeabilität, die außer bei eisengefüllten Spulen etwa den Wert 1 hat. Eine Feldstärke von 1 A/m bedeutet also eine Induktion von 1,257 µT. Gelegentlich findet man auch noch Angaben in der Einheit Gauss. Es gilt: 1 Gauss = 100 µT.</ref> physikalisch nicht plausibel.<ref>R. Glaser: Biophysiscs, S. 270ff ("Biological effects of electromagnetic fields"). Springer-Verlag, 2001</ref> Etliche Verfahren bleiben deutlich unter dem Grenzwert der 26. BImSchV<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_26/ Sechsundzwanzigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über elektromagnetische Felder - 26. BImSchV) vom 16.12.1996]</ref> von 100 µT bei 50 Hz; dieser Wert für die magnetische Induktion wird auch bei permanenter Einwirkung als wirkungslos auf den Organismus und somit als unbedenklich angesehen. In Wohnungen sind dauerhafte Felder um 1 µT bei 50 Hz nicht ungewöhnlich. Einige der angebotenen Therapiegeräte erzeugen am Körper noch schwächere Felder. |
| Andererseits sind Angaben über Feldstärken von mehreren 10 mT, die noch dazu mit Impulsraten von mehreren kHz erzeugt werden sollen, ebenfalls skeptisch zu betrachten. Angenommen, ein "Therapiekissen" besteht im Innern aus einer ringförmigen Drahtspule von 10 cm Durchmesser und 100 Windungen. Um in der Spulenebene eine magnetische Induktion von 50 mT zu erzeugen (in 5 cm Abstand von der Spulenebene würde noch etwa 1/3 dieses Wertes erreicht), müsste durch die Spule ein Strom von etwa 40 A fließen. Dies erfordert eine Leistungselektronik mit Kühlung usw., die mit den oft handlichen kleinen Steuergeräten kaum in Einklang zu bringen ist. | | Andererseits sind Angaben über Feldstärken von mehreren 10 mT, die noch dazu mit Impulsraten von mehreren kHz erzeugt werden sollen, ebenfalls skeptisch zu betrachten. Angenommen, ein "Therapiekissen" besteht im Innern aus einer ringförmigen Drahtspule von 10 cm Durchmesser und 100 Windungen. Um in der Spulenebene eine magnetische Induktion von 50 mT zu erzeugen (in 5 cm Abstand von der Spulenebene würde noch etwa 1/3 dieses Wertes erreicht), müsste durch die Spule ein Strom von etwa 40 A fließen. Dies erfordert eine Leistungselektronik mit Kühlung usw., die mit den oft handlichen kleinen Steuergeräten kaum in Einklang zu bringen ist. |