| Die Anwendung von Alpha-Stim habe keinerlei Nebenwirkungen und sei "klinisch erprobt". Eine positive Wirkung sei zwar nicht bei jedem Patienten zu erzielen, aber bei 9 von 10.<ref name="results">http://www.alpha-stim.com/alpha-stim-results/ Aufruf am 24. Februar 2014</ref> Bei Depression stelle sich eine spürbare Wirkung nach etwa drei Wochen ein, bei Angstzuständen führe oft schon eine einzige Behandlung zu einer Besserung. | | Die Anwendung von Alpha-Stim habe keinerlei Nebenwirkungen und sei "klinisch erprobt". Eine positive Wirkung sei zwar nicht bei jedem Patienten zu erzielen, aber bei 9 von 10.<ref name="results">http://www.alpha-stim.com/alpha-stim-results/ Aufruf am 24. Februar 2014</ref> Bei Depression stelle sich eine spürbare Wirkung nach etwa drei Wochen ein, bei Angstzuständen führe oft schon eine einzige Behandlung zu einer Besserung. |
− | In der Werbung wird eine Tabelle präsentiert (siehe Bild rechts), nach der sich bei rund 90% aller Anwender eine "signifikante" Besserung bei Schmerzen, Angst, Depression, Schlafstörungen und allgemeinen psychischen Störungen eingestellt habe. Eine "deutliche" Besserung ("marked", "75-100%") habe sich je nach Beschwerde bei 23 bis 36% der Benutzer eingestellt. Die Zahlen werden irreführend als "peer-reviewed outcomes" bezeichnet, womit versucht wird, eine wissenschaftliche Wertigkeit dieser Zahlen zu suggerieren. Der Tabellenbeschriftung zufolge basieren sie auf "postcard surveys", es wurden also Kunden oder Anwender von Alpha-Stim nach ihrer Zufriedenheit befragt. Es handelt sich also nicht um eine wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit und ist kein Beleg für einen Zusammenhang zwischen der Anwendung des Gerätes und einer subjektiv empfundenen Besserung der Beschwerden. Für einen solchen Nachweis wäre vorzugsweise eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT, randomized controlled trial) erforderlich. | + | In der Werbung wird eine Tabelle präsentiert (siehe Bild rechts), nach der sich bei rund 90% aller Anwender eine "signifikante" Besserung bei Schmerzen, Angst, Depression, Schlafstörungen und allgemeinen psychischen Störungen eingestellt habe. Eine "deutliche" Besserung ("marked", "75-100%") habe sich je nach Beschwerde bei 23 bis 36% der Benutzer eingestellt. Die Zahlen werden irreführend als "peer-reviewed outcomes" bezeichnet, womit versucht wird, eine wissenschaftliche Wertigkeit dieser Zahlen zu suggerieren. Der Tabellenbeschriftung zufolge basieren sie auf "postcard surveys", es wurden also Kunden oder Anwender von Alpha-Stim nach ihrer Zufriedenheit befragt. Es handelt sich also nicht um eine wissenschaftliche Untersuchung der Wirksamkeit und die Zahlen sind kein Beleg für einen Zusammenhang zwischen der Anwendung des Gerätes und einer subjektiv empfundenen Besserung der Beschwerden. Für einen solchen Nachweis wäre vorzugsweise eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT, randomized controlled trial) erforderlich. |
| Auch können Ergebnisse als solche nicht "peer-reviewt" sein, sondern allenfalls die Publikation, in der die Ergebnisse und die Methodik dargestellt werden (unter Peer Review versteht man bei wissenschaftlichen Zeitschriften eine Begutachtung eines eingereichten Beitrags durch unabhängige Fachkollegen). Für nähere Einzelheiten zu den präsentierten Zahlen verweist EPI in der Zeitschrift ''American Journal of Pain Management'' aus dem Jahr 2001 des damaligen EPI-Mitarbeiters Ray Smith. <ref>Smith, Ray B. Is microcurrent stimulation effective in pain management? An additional perspective. American Journal of Pain Management, 11(2):62-66, 2001</ref> Der Artikel beschäftigt sich aber ausdrücklich nur mit der Behandlung von Schmerzen mit Alpha-Sim; zur Anwendung bei Depression und den anderen genannten Indikationen wird darin nichts gesagt. Ob dieser Artikel einen echten Peer Review durchlaufen hat, ist unklar, da es sich um eine Art Firmenzeitschrift der "American Academy of Pain Management" handelte, einer Einrichtung, die Ausbildungen in Schmerzbehandlung z.B. für Heilpraktiker anbietet. Die anscheinend seit längerem eingestellte Zeitschrift ist nicht zu verwechseln mit dem bekannteren ''Journal of Pain'', das von der American Pain Society herausgegeben wird und bei Elsevier erscheint, und auch nicht mit dem ''Journal of Pain Managment'' (Verlag Nova Science, New York). | | Auch können Ergebnisse als solche nicht "peer-reviewt" sein, sondern allenfalls die Publikation, in der die Ergebnisse und die Methodik dargestellt werden (unter Peer Review versteht man bei wissenschaftlichen Zeitschriften eine Begutachtung eines eingereichten Beitrags durch unabhängige Fachkollegen). Für nähere Einzelheiten zu den präsentierten Zahlen verweist EPI in der Zeitschrift ''American Journal of Pain Management'' aus dem Jahr 2001 des damaligen EPI-Mitarbeiters Ray Smith. <ref>Smith, Ray B. Is microcurrent stimulation effective in pain management? An additional perspective. American Journal of Pain Management, 11(2):62-66, 2001</ref> Der Artikel beschäftigt sich aber ausdrücklich nur mit der Behandlung von Schmerzen mit Alpha-Sim; zur Anwendung bei Depression und den anderen genannten Indikationen wird darin nichts gesagt. Ob dieser Artikel einen echten Peer Review durchlaufen hat, ist unklar, da es sich um eine Art Firmenzeitschrift der "American Academy of Pain Management" handelte, einer Einrichtung, die Ausbildungen in Schmerzbehandlung z.B. für Heilpraktiker anbietet. Die anscheinend seit längerem eingestellte Zeitschrift ist nicht zu verwechseln mit dem bekannteren ''Journal of Pain'', das von der American Pain Society herausgegeben wird und bei Elsevier erscheint, und auch nicht mit dem ''Journal of Pain Managment'' (Verlag Nova Science, New York). |