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− | Unter '''Alternativmedizin''' (zur Etymologie siehe <ref>"alternativ": etymologische Bedeutung. Adj. "eine zweite Möglichkeit bildend". In lateinischer Form begegnet das Adverb alternative (vgl. mlat. alternativus Adj.) seit dem 15. Jh. in dt. Texten. Mit beginnendem 18. Jh. wird das auslautende -e aufgegeben und adjektivischer Gebrauch möglich. Zugrunde liegt lat. alternus "abwechselnd". Ableitung von lat. alter "der eine von zweien, der andere". - Alternative für "Entscheidungszwang zwischen zwei Möglichkeiten." Zuerst in lat. Form Alternativa (Leibniz 1670); danach gewinnt das Wort mit deutscher Endung (wohl unter Einfluss von gleichbed. frz. alternative) rasch an Verbreitung. Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 5. Auflage 2000. München: DTV</ref>) versteht man Methoden und Behandlungen, welche nicht von der wissenschaftsbasierten Medizin (auch ''evidenzbasierte Medizin''<ref>Die Bezeichnung Evidenz wird in Zusammenhang mit Medizin auf die Bedeutung von evidence (Beweis) im Englischen bezogen, welche nicht mit der von [http://de.wikipedia.org/wiki/Evidenz Evidenz] im Deutschen übereinstimmt. Eine sinngemäßere Übersetzung wäre vielleicht "beweisbasierte Medizin"</ref> oder ''evidence based medicine, EBM'') angewendet werden. Vor allem von Befürwortern werden auch die Begriffe ''Komplementärmedizin'', ''Erfahrungsmedizin'' und ''Integrative Medizin'' benutzt. Im englischen Sprachraum, aber zunehmend auch bei uns, werden komplementär- und alternativmedizinische Verfahren als ''CAM'' bezeichnet. Daneben ist aus dem Umfeld der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] der Begriff ''Cognition-based Medicine (CBM)'' vorgeschlagen worden.<ref>Helmut Kiene: Komplementäre Methodenlehre der klinischen Forschung. Cognition-based Medicine. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001. Zitat aus dem Vorwort: ''Die komplementäre Methodenlehre bietet die Grundlagen für eine wissenschaftliche Fortentwicklung der Medizin über die sogenannte Evidence-based Medicine hinaus. Dort wurde bisher nur die wissenschaftliche Basis für die „externe“ Evidenz entwickelt; die komplementäre Methodenlehre fügt nun die Basis für „interne“ Evidenz, für individuelle ärztliche Erkenntnis hinzu. Zur Unterscheidung gegenüber Evidence-based Medicine wird deshalb von einer „Cognition-based Medicine“ gesprochen.''</ref> | + | Unter '''Alternativmedizin''' versteht man Methoden und Behandlungen, welche nicht von der wissenschaftsbasierten Medizin (auch ''evidenzbasierte Medizin''<ref>Die Bezeichnung Evidenz wird in Zusammenhang mit Medizin auf die Bedeutung von evidence (Beweis) im Englischen bezogen, welche nicht mit der von [http://de.wikipedia.org/wiki/Evidenz Evidenz] im Deutschen übereinstimmt. Eine sinngemäßere Übersetzung wäre vielleicht "beweisbasierte Medizin"</ref> oder ''evidence based medicine, EBM'') angewendet werden. Vor allem von Befürwortern werden auch die Begriffe ''Komplementärmedizin'', ''Erfahrungsmedizin'' und ''Integrative Medizin'' benutzt. Im englischen Sprachraum, aber zunehmend auch bei uns, werden komplementär- und alternativmedizinische Verfahren als ''CAM'' bezeichnet. Daneben ist aus dem Umfeld der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]] der Begriff ''Cognition-based Medicine (CBM)'' vorgeschlagen worden.<ref>Helmut Kiene: Komplementäre Methodenlehre der klinischen Forschung. Cognition-based Medicine. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001. Zitat aus dem Vorwort: ''Die komplementäre Methodenlehre bietet die Grundlagen für eine wissenschaftliche Fortentwicklung der Medizin über die sogenannte Evidence-based Medicine hinaus. Dort wurde bisher nur die wissenschaftliche Basis für die „externe“ Evidenz entwickelt; die komplementäre Methodenlehre fügt nun die Basis für „interne“ Evidenz, für individuelle ärztliche Erkenntnis hinzu. Zur Unterscheidung gegenüber Evidence-based Medicine wird deshalb von einer „Cognition-based Medicine“ gesprochen.''</ref> |
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| ==Allgemeines== | | ==Allgemeines== |
− | Edzard Ernst, ehemaliger Professor für Komplementärmedizin an der Universität von Exeter in England argumentierte, dass die Bezeichnung "Complementary and Alternative Medicine"("CAM") ein fast sinnloser Überbegriff ist und dass Unterscheidungen zwischen diesen Modalitäten gemacht werden müssten. Alle Behandlungen, ob "etabliert" oder "alternativ", müssen denselben Standards der wissenschaftlichen Methodik entsprechen. Die "Evidenzbasierte Medizin" ist ein Ideal, das weder von der etablierten noch von der alternativen Medizin erreicht wurde. Ernst bezeichnet die Beweislage für viele alternative Techniken als schwach, nichtexistent oder negativ, gibt aber an, dass für etwa 20 Behandlungsmethoden Belege vorliegen, speziell für manche Kräuter und [[Akupunktur]] – was aber nicht bedeutet, dass die Behandlungsmethoden etabliert sind, speziell nicht weltweit.<ref>[http://www.cosmolearning.com/topics/alternative-medicine/ Cosmo Learning: Alternative medicine], abgerufen am 4. Juni 2011</ref><ref name="GWUP2">[http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/06/gwuptagung-in-wien-zweiter-tag-homoopathie-und-der-mozarteffekt.php GWUP-Tagung in Wien, zweiter Tag: Homöopathie und der Mozart-Effekt], Florian Freistetter, ScienceBlogs, abgerufen am 4. Juni 2011</ref>
| + | Das US-amerikanische ''National Center for Complementary and Alternative Medicine NCCAM'' definiert komplementär- und alternativmedizinische Therapien als Behandlungen, die anstatt ("alternativ") oder zusätzlich ("komplementär") zu einer konventionellen, etablierten Therapie durchgeführt werden.<ref>[http://nccam.nih.gov/health/whatiscam/ What Is Complementary and Alternative Medicine?] National Center for Complementary and Alternative Medicine NCCAM, abgerufen am 3. Juni 2011</ref> Eine Behandlung gilt dann als etabliert, wenn die klinische Wirksamkeit in prospektiven, randomisierten Studien zweifelsfrei belegt ist oder eine biologische Rationale die Behandlung als sinnvoll erscheinen lässt. Eine englisch-australische Forschergruppe zeigte 2009 mit einem Rechenmodell, dass merkwürdigerweise gerade wenig oder nicht wirksame Methoden die Eigenschaft haben, sich schnell zu verbreiten.<ref name="Tanaka">[http://www.plosone.org/article/fetchObjectAttachment.action?uri=info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0005192&representation=PDF Tanaka MM, Kendal JR, Laland KN (2009): From Traditional Medicine to Witchcraft: Why Medical Treatments Are Not Always Efficacious]. PLoS ONE 4(4): e5192. doi:10.1371/journal.pone.0005192</ref><ref>[http://www.newscientist.com/article/dn17064-quack-remedies-spread-by-virtue-of-being-useless.html Quack remedies spread by virtue of being useless], New Scientist, May 01, 2009</ref> |
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− | Das US-amerikanische ''National Center for Complementary and Alternative Medicine NCCAM'' definiert komplementär- und alternativmedizinische Therapien als Behandlungen, die anstatt ("alternativ") oder zusätzlich ("komplementär") zu einer konventionellen, etablierten Therapie durchgeführt werden.<ref>[http://nccam.nih.gov/health/whatiscam/ What Is Complementary and Alternative Medicine?], National Center for Complementary and Alternative Medicine NCCAM, abgerufen am 3. Juni 2011</ref> Eine Behandlung gilt dann als etabliert, wenn die klinische Wirksamkeit in prospektiven, randomisierten Studien zweifelsfrei belegt ist oder eine biologische Rationale die Behandlung als sinnvoll erscheinen lässt. Eine englisch-australische Forschergruppe zeigte 2009 mit einem Rechenmodell, dass merkwürdigerweise gerade wenig oder nicht wirksame Methoden die Eigenschaft haben, sich schnell zu verbreiten.<ref name="Tanaka">Tanaka MM, Kendal JR, Laland KN (2009) [http://www.plosone.org/article/fetchObjectAttachment.action?uri=info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0005192&representation=PDF From Traditional Medicine to Witchcraft: Why Medical Treatments Are Not Always Efficacious]. PLoS ONE 4(4): e5192. doi:10.1371/journal.pone.0005192</ref><ref>[http://www.newscientist.com/article/dn17064-quack-remedies-spread-by-virtue-of-being-useless.html Quack remedies spread by virtue of being useless], New Scientist, May 01, 2009</ref>
| + | Edzard Ernst, ehemaliger Professor für Komplementärmedizin an der Universität von Exeter in England argumentierte, dass die Bezeichnung "Complementary and Alternative Medicine"("CAM") ein fast sinnloser Überbegriff ist und dass Unterscheidungen zwischen diesen Modalitäten gemacht werden müssten. Alle Behandlungen, ob "etabliert" oder "alternativ", müssen denselben Standards der wissenschaftlichen Methodik entsprechen. Die "Evidenzbasierte Medizin" ist ein Ideal, das weder von der etablierten noch von der alternativen Medizin erreicht wurde. Ernst bezeichnet die Beweislage für viele alternative Techniken als schwach, nichtexistent oder negativ, gibt aber an, dass für etwa 20 Behandlungsmethoden Belege vorliegen, speziell für manche Kräuter und [[Akupunktur]] – was aber nicht bedeutet, dass die Behandlungsmethoden etabliert sind, speziell nicht weltweit.<ref>[http://www.cosmolearning.com/topics/alternative-medicine/ Cosmo Learning: Alternative medicine], abgerufen am 4. Juni 2011</ref><ref name="GWUP2">[http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/06/gwuptagung-in-wien-zweiter-tag-homoopathie-und-der-mozarteffekt.php Florian: GWUP-Tagung in Wien, zweiter Tag: Homöopathie und der Mozart-Effekt] scienceblogs.de, 4. Juni 2011</ref> |
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− | Die Begriffe ''Alternativmedizin'' und ''Komplementärmedizin'' sind daher beschönigend, da sie in der Regel keine wirklichen Alternativen anbieten, sondern nicht oder weniger wirksame Methoden. Das gilt auch für die Bezeichnung ''Erfahrungsmedizin'', mit der die Berufung auf anekdotische Heilerfolge statt auf solide Wirkungsnachweise als positive Eigenschaft dargestellt werden soll.<ref>[http://www.skepdic.com/compmed.html complementary medicine] im Skeptic Dictionary, abgerufen am 4. Juni 2011</ref> Fast alle alternativmedizinischen Verfahren sind der [[Pseudomedizin]] zuzurechnen. In der Regel beruhen die Konzepte der Alternativ- und Komplementärmedizin auf einem Axiom, eine selbstverständliche Wahrheit, die keinen Beweis benötigt.<ref>[http://www.uni-marburg.de/ivv/downloads/praesentationen/adhs081217trott So genannte „alternative“ Behandlungen der ADHS], Götz-Erik Trott, 17. Dezember 2008, p. 10</ref><ref>axiom. Dictionary.com. Dictionary.com Unabridged. Random House, Inc. http://dictionary.reference.com/browse/axiom (abgeholt: 3. Juni 2011).</ref> | + | Die Begriffe ''Alternativmedizin'' und ''Komplementärmedizin'' sind daher beschönigend, da sie in der Regel keine wirklichen Alternativen anbieten, sondern nicht oder weniger wirksame Methoden. Das gilt auch für die Bezeichnung ''Erfahrungsmedizin'', mit der die Berufung auf anekdotische Heilerfolge statt auf solide Wirkungsnachweise als positive Eigenschaft dargestellt werden soll.<ref>[http://www.skepdic.com/compmed.html complementary medicine] im Skeptic Dictionary, abgerufen am 4. Juni 2011</ref> Fast alle alternativmedizinischen Verfahren sind der [[Pseudomedizin]] zuzurechnen. In der Regel beruhen die Konzepte der Alternativ- und Komplementärmedizin auf einem Axiom, eine selbstverständliche Wahrheit, die keinen Beweis benötigt.<ref>[http://www.uni-marburg.de/ivv/downloads/praesentationen/adhs081217trott Götz-Erik Trott: So genannte „alternative“ Behandlungen der ADHS], 17. Dezember 2008, p. 10</ref> |
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− | CAM hat sich zu einem großen Geschäft entwickelt: der weltweite Umsatz wird auf 60 Milliarden US-Dollar geschätzt.<ref name="Tanaka" />
| + | ==Anziehungskraft der Alternativmedizin== |
| + | Für die Beliebtheit von Angeboten außerhalb der wissenschaftsbasierten Medizin wurden einige Faktoren identifiziert. Menschen, die alternative Behandlungen suchten, hatten oft extreme Erlebnisse, die ihre Weltsicht veränderten, setzen sich für die Umwelt und Feminismus ein und zeigen Interesse an Spiritualität und persönlichem geistigem Wachstum. Eine Studie stellte fest, dass Unzufriedenheit mit konventioneller Medizin kein entscheidender Faktor für die Verwendung von Alternativmedizin ist. Nur 4,4 % der befragten Personen erklärten, sich primär auf alternative Therapien zu verlassen. Die Studie folgerte, dass Menschen die alternative Gesundheitsversorgung besser zu ihren eigenen Werten, Glauben und philosophischer Einstellung zu Gesundheit und Leben passend finden.<ref name="Astin" /> Dennoch werden Argumente wie "[[Heilpraktiker]] nehmen sich mehr Zeit für den Patienten als Ärzte" häufig gehört. |
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− | ==Der typische Patient==
| + | Enttäuschung und Misstrauen gegenüber konventioneller Medizin können ebenfalls eine Rolle spielen. Viele Patienten und Kunden finden auch Gefallen an einer mehr oder weniger deutlichen Kritik an "der [[Schulmedizin]]" oder auch "der Pharmaindustrie", die im alternativmedizinischen Umfeld nicht selten ist. Oft wird auch eine anti-wissenschaftliche Einstellung mit [[New Age]]-Mystizismus verknüpft. Energisches Marketing und extravagante Behauptungen erzeugen falsche Hoffnungen. Wenn Menschen krank werden, ist jedes Heilversprechen verführend.<ref>Beyerstein BL: Alternative medicine and common errors of reasoning. Acad Med. 2001 Mar;76(3):230-7</ref> |
− | Der durchschnittliche Patient oder Kunde kann laut Studien durch folgende Eigenschaften charakterisiert werden:<ref name="Astin">Astin JA (May 1998). [http://jama.ama-assn.org/content/279/19/1548 "Why patients use alternative medicine: results of a national study"]. JAMA 279 (19): 1548–53.</ref>
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− | * jung (30-50 Jahre)<ref>Richardson MA, Ramirez T, Palmer JL (2000): Complementary/alternative medicine use in a comprehensive cancer center and the implications for oncology. J Clin Oncol 18: 2505-2514</ref>, höhere Ausbildung, schlechtere Gesundheit, tendiert dazu politisch "links" oder "grün" zu sein<ref>Lee MM, Lin SS, Wrensch MR (2000): Alternative therapies used by women with breast cancer in four ethnic populations. J Natl Cancer Inst 92: 42-47</ref>, relativ hohes Einkommen, weiblich, eine "ganzheitliche" Einstellung zur Gesundheit und leidet an Angstgefühlen, Rückenschmerzen, chronischen Schmerzen oder Harnwegsproblemen.
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− | ==Anziehungskraft der Alternativmedizin==
| + | Eine Attraktivität kann sich auch aus den typischen [[Pseudomedizin#Typische_Merkmale|Merkmalen pseudomedizinischer Verfahren]] ergeben, beispielsweise schlichte, anschauliche Erklärungen zum Wirkmechanismus, das Versprechen einer[[Ganzheitlichkeit|"ganzheitlichen"]] oder "natürlichen" Behandlung, ferner das angebliche Fehlen von Nebenwirkungen. Nebenwirkungen gibt es jedoch auch bei alternativmedizinischen Verfahren.<ref>N. C. Abbot, A. R. White & E. Ernst: Complimentary Medicine. Nature 381, 361 (30 May 1996)</ref> |
− | Für die Beliebtheit von Angeboten außerhalb der wissenschaftsbasierten Medizin wurden einige Faktoren identifiziert.
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− | Menschen, die alternative Behandlungen suchten, hatten oft extreme Erlebnisse, die ihre Weltsicht veränderten, setzen sich für die Umwelt und Feminismus ein und zeigen Interesse an Spiritualität und persönlichem geistigem Wachstum. Eine Studie stellte fest, dass Unzufriedenheit mit konventioneller Medizin kein entscheidender Faktor für die Verwendung von Alternativmedizin ist. Nur 4,4% der befragten Personen erklärten, sich primär auf alternative Therapien zu verlassen. Die Studie folgerte, dass Menschen die alternative Gesundheitsversorgung besser zu ihren eigenen Werten, Glauben und philosophischer Einstellung zu Gesundheit und Leben passend finden.<ref name="Astin" /> Dennoch werden Argumente wie "[[Heilpraktiker]] nehmen sich mehr Zeit für den Patienten als Ärzte" häufig gehört.
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− | Andere Studien fanden, dass Enttäuschung und Misstrauen gegenüber konventioneller Medizin durchaus eine Rolle spielen. Viele Patienten und Kunden finden auch Gefallen an einer mehr oder weniger deutlichen Kritik an "der [[Schulmedizin]]" oder auch "der Pharmaindustrie", die im alternativmedizinischen Umfeld nicht selten ist. Oft wird auch eine anti-wissenschaftliche Einstellung mit [[New Age]]-Mystizismus verknüpft. Energisches Marketing und extravagante Behauptungen erzeugen falsche Hoffnungen. Wenn Menschen krank werden, ist jedes Heilversprechen verführend.<ref>Beyerstein BL (March 2001). [http://dx.doi.org/10.1097%2F00001888-200103000-00009 "Alternative medicine and common errors of reasoning"]. Academic Medicine 76 (3): 230–7.</ref>
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− | Eine Attraktivität kann sich auch aus den typischen [[Pseudomedizin#Typische_Merkmale|Merkmalen pseudomedizinischer Verfahren]] ergeben, beispielsweise schlichte, anschauliche Erklärungen zum Wirkmechanismus oder das angebliche Fehlen von Nebenwirkungen. Edzard Ernst zeigte mit einer Studie, dass diese Vorstellung falsch ist und tatsächlich Nebenwirkungen auftreten können.<ref>, N. C. Abbot, A. R. White & E. Ernst: [http://www.nature.com/nature/journal/v381/n6581/pdf/381361a0.pdf Complimentary Medicine] Nature 381, 361 (30 May 1996), doi:10.1038/381361a0</ref>
| + | Verschiedenen Autoren zufolge könne der typische Patient oder Kunde von Alternativmedizin durch folgende Eigenschaften charakterisiert werden:<ref name="Astin">Astin JA (May 1998). [http://jama.ama-assn.org/content/279/19/1548 "Why patients use alternative medicine: results of a national study"]. JAMA 279 (19): 1548–53.</ref> jung (30 bis 50 Jahre)<ref>Richardson MA, Ramirez T, Palmer JL (2000): Complementary/alternative medicine use in a comprehensive cancer center and the implications for oncology. J Clin Oncol 18: 2505-2514</ref>, höhere Ausbildung, schlechtere Gesundheit, tendiert dazu politisch "links" oder "grün" zu sein<ref>Lee MM, Lin SS, Wrensch MR (2000): Alternative therapies used by women with breast cancer in four ethnic populations. J Natl Cancer Inst 92: 42-47</ref>, relativ hohes Einkommen, weiblich, eine "ganzheitliche" Einstellung zur Gesundheit und leidet an Angstgefühlen, Rückenschmerzen, chronischen Schmerzen oder Harnwegsproblemen. |
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− | In einem Interview mit der englischen Zeitung "The Independent" beschuldigte Ernst die Anbieter und die Nachlässigkeit der Ärzte, die die Lücke, in die die alternativen Therapien eingedrungen sind, aufgetan haben:
| + | ==Markt== |
− | :"People are told lies. There are 40 million websites and 39.9 million tell lies, sometimes outrageous lies. They mislead cancer patients, who are encouraged not only to pay their last penny but to be treated with something that shortens their lives. "At the same time, people are gullible. It needs gullibility for the industry to succeed. It doesn't make me popular with the public, but it's the truth."<ref>[http://www.independent.co.uk/life-style/health-and-families/features/complementary-therapies-the-big-con-813248.html Complementary therapies: The big con?], The Independent, 22. April, 2008, abgeholt 4. Juni, 2011</ref>
| + | Im Jahr 2008 wurde der weltweite Umsatz mit Alternativmedizin auf 60 Milliarden US-Dollar geschätzt.<ref name="Tanaka" /> |
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− | ==Deutscher Markt== | + | ===Deutschland=== |
− | [[image:HOMANT.jpg|Umsätze Homöopathika und Anthroposophika in Deutschland für die Jahre 2000 bis 2010 in Millionen Euro. Der Homöopathika-Umsatz nahm im Zeitraum um 11,2 Prozent zu, der Umsatz der Anthroposophika um 59,3 Prozent, die Inflation betrug im gleichen Zeitraum 17,5%. Quellen: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. und Statistisches Bundesamt.|320px|thumb]] | + | [[image:HOMANT.jpg|Umsätze Homöopathika und Anthroposophika in Deutschland für die Jahre 2000 bis 2010 in Millionen Euro. Der Homöopathika-Umsatz nahm im Zeitraum um 11,2 % zu, der Umsatz der Anthroposophika um 59,3 %, die Inflation betrug im gleichen Zeitraum 17,5 %. Quellen: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. und Statistisches Bundesamt.|320px|thumb]] |
− | In Deutschland ist ein Anstieg der CAM-Anbieter zu verzeichnen. Von 1993 bis 2000 stieg die Anzahl der Heilpraktiker als wichtigster, nichtärztlicher CAM-Beruf um 90 Prozent (von 11/100.000 auf 21/100.000 Einwohner). Die ärztlichen CAM-Qualifikationen erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 125 Prozent (von 19/100.000 auf 43/100.000).<ref>Susanne Weinbrenner, MPH FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin</ref> 65 Prozent der Bevölkerung und fast alle Krebspatienten nutzen die Dienste von CAM mindestens ein mal pro Jahr.<ref name="GWUP2" /> | + | In Deutschland ist ein Anstieg der CAM-Anbieter zu verzeichnen. Von 1993 bis 2000 stieg die Anzahl der Heilpraktiker als wichtigster, nichtärztlicher CAM-Beruf um 90 % (von 11/100.000 auf 21/100.000 Einwohner). Die ärztlichen CAM-Qualifikationen erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 125 % (von 19/100.000 auf 43/100.000).<ref>Susanne Weinbrenner: MPH FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin</ref> 65 Prozent der Bevölkerung und fast alle Krebspatienten nutzen die Dienste von CAM mindestens einmal pro Jahr.<ref name="GWUP2" /> |
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| Jährlich werden in Deutschland pflanzliche Heilmittel für rund zwei Milliarden Euro verschrieben und rund neun Milliarden Euro für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren ausgegeben (Stand 2006).<ref>Anja Achenbach: Millionenmarkt Naturheilkunde. In: Financial Times, 21. Januar 2009</ref> Fünf Milliarden Euro davon zahlen die Patienten selbst. Vier Milliarden Euro erstatten die Krankenkassen. 40.000 Ärzte bieten entsprechende Therapien an.<ref>[http://www.aerzteblatt.de/archiv/57593 Petra Spielberg: Schul- und Komplementärmedizin: Miteinander statt nebeneinander. Dtsch Arztebl 2007; 104(46)</ref> | | Jährlich werden in Deutschland pflanzliche Heilmittel für rund zwei Milliarden Euro verschrieben und rund neun Milliarden Euro für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren ausgegeben (Stand 2006).<ref>Anja Achenbach: Millionenmarkt Naturheilkunde. In: Financial Times, 21. Januar 2009</ref> Fünf Milliarden Euro davon zahlen die Patienten selbst. Vier Milliarden Euro erstatten die Krankenkassen. 40.000 Ärzte bieten entsprechende Therapien an.<ref>[http://www.aerzteblatt.de/archiv/57593 Petra Spielberg: Schul- und Komplementärmedizin: Miteinander statt nebeneinander. Dtsch Arztebl 2007; 104(46)</ref> |
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− | Eine weitere Schätzung ergibt, dass in Deutschland der Gesamtumsatz der Branche bei etwa 20% der gesamten [[Wellness]]branche liegt, die jährlich etwa 50 Milliarden Euro umsetzt.<ref>Horst Klinkmann, Third National Conference for Health Economics (Rostock), 2007</ref>
| + | Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2007 Schätzung liegt in Deutschland der Gesamtumsatz der Branche bei etwa 20 % der gesamten [[Wellness]]branche, die jährlich etwa 50 Milliarden Euro umsetzt.<ref>Horst Klinkmann, Third National Conference for Health Economics (Rostock), 2007</ref> |
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− | ==Amerikanischer Markt== | + | ===USA=== |
− | Eine Umfrage 2008 unter amerikanischen Krankenhäusern durch das "Health Forum", einer Tochter der American Hospital Association, stellte fest, dass mehr als 37% der antwortenden Krankenhäuser angaben, eine oder mehrere alternativmedizinische Therapien anzubieten, was einen Zuwachs von 26,5% seit 2005 darstellt. Mehr als 70% der Krankenhäuser, die CAM Therapien anboten, befanden sich im städtischen Bereich.<ref>[http://www.aha.org/aha/press-release/2008/080915-pr-cam.html Latest Survey Shows More Hospitals Offering Complementary and Alternative Medicine Services], Press Release, American Hospital Association, accessed June 4, 2011</ref> | + | Eine Umfrage 2008 unter amerikanischen Krankenhäusern durch das ''Health Forum'', einer Organisation der ''American Hospital Association'', stellte fest, dass mehr als 37 % der antwortenden Krankenhäuser angaben, eine oder mehrere alternativmedizinische Therapien anzubieten, was einen Zuwachs von 26,5 % seit 2005 darstellt. Mehr als 70 % der Krankenhäuser, die CAM Therapien anboten, befanden sich im städtischen Bereich.<ref>[http://www.aha.org/aha/press-release/2008/080915-pr-cam.html Latest Survey Shows More Hospitals Offering Complementary and Alternative Medicine Services], Press Release, American Hospital Association, accessed June 4, 2011</ref> |
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− | Für das Jahr 2007 gibt das National Health Statistic Report an, dass amerikanische Patienten 33,9 Milliarden Dollar für CAM-Leistungen und Produkte ausgegeben haben.<ref> Richard L. Nahin, Patricia M. Barnes, Barbara J. Stussman, Barbara Bloom. NHSR, Number 18 n July 30, 2009. Costs of Complementary and Alternative Medicine (CAM) and Frequency of Visits to CAM Practitioners: United States, 2007</ref> Auf die Homöopathie entfielen 3 Milliarden, auf [[Qigong]] 4 Milliarden. Bei dieser Summe sind Ausgaben für [[Nahrungsergänzungsmittel]] mit Vitaminen und Mineralstoffen nicht enthalten.<ref>http://www.quackometer.net/blog/2009/07/what-would-34-billion-of-quack-money.html</ref> 1997 wurden in den USA für Komplementärmedizin 36 bis 47 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Davon wurden 12 bis 20 Milliarden US-Dollar aus eigener Tasche für Komplementär-Therapeuten eingesetzt.<ref>Eisenberg DM, Davis RB, Ettner SL, Appel S, Wilkey S, Van Rompay M, Kessler RC. Trends in alternative medicine use in the United States, 1990–1997: results of a follow-up national survey. JAMA 1998;280:1569–75</ref> Dies entspricht der Hälfte der aus eigener Tasche ausgegebenen Summe für eine ärztliche Dienstleistung. | + | Für das Jahr 2007 gibt das National Health Statistic Report an, dass amerikanische Patienten 33,9 Milliarden Dollar für CAM-Leistungen und Produkte ausgegeben haben.<ref> Richard L. Nahin, Patricia M. Barnes, Barbara J. Stussman, Barbara Bloom. NHSR, Number 18 n July 30, 2009. Costs of Complementary and Alternative Medicine (CAM) and Frequency of Visits to CAM Practitioners: United States, 2007</ref> Auf die Homöopathie entfielen 3 Milliarden, auf [[Qigong]] 4 Milliarden. Bei dieser Summe sind Ausgaben für [[Nahrungsergänzungsmittel]] mit Vitaminen und Mineralstoffen nicht enthalten.<ref>http://www.quackometer.net/blog/2009/07/what-would-34-billion-of-quack-money.html</ref> 1997 wurden in den USA für Komplementärmedizin 36 bis 47 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Davon wurden 12 bis 20 Milliarden US-Dollar aus eigener Tasche für Komplementär-Therapeuten eingesetzt.<ref>Eisenberg DM, Davis RB, Ettner SL, Appel S, Wilkey S, Van Rompay M, Kessler RC: Trends in alternative medicine use in the United States, 1990–1997: results of a follow-up national survey. JAMA 1998;280:1569–75</ref> Dies entspricht der Hälfte der aus eigener Tasche ausgegebenen Summe für eine ärztliche Dienstleistung. |
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| Eine Studie stellte fest, dass im Jahr 2002 27 Milliarden US-Dollar für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren durch die Konsumenten selbst ausgegeben wurden.<ref>Curt G.A.: Introduction: Complementary and Alternative Medicine in Cancer Treatment. Sem Oncol 2002; 29: 529-530</ref> Nach einer weiteren Studie wurde in den USA 1987 viermal mehr Geld für Komplementärmedizin ausgegeben als für die gesamte Krebsforschung.<ref>McGinnis L.S.: Alternative therapies, 1990. An overview. Cancer 1991; 67 (6 Suppl): 1788-1792</ref> 1981 erzielte [[Amygdalin|Laetrile]], ein damals populäres, aber unwirksames alternatives Krebsmedikament aus Aprikosenstein-Extrakt, einen Umsatz von 2 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Zeitraum wurde für Chemotherapie 0,2 Milliarden US-Dollar ausgegeben. | | Eine Studie stellte fest, dass im Jahr 2002 27 Milliarden US-Dollar für komplementär- und alternativmedizinische Verfahren durch die Konsumenten selbst ausgegeben wurden.<ref>Curt G.A.: Introduction: Complementary and Alternative Medicine in Cancer Treatment. Sem Oncol 2002; 29: 529-530</ref> Nach einer weiteren Studie wurde in den USA 1987 viermal mehr Geld für Komplementärmedizin ausgegeben als für die gesamte Krebsforschung.<ref>McGinnis L.S.: Alternative therapies, 1990. An overview. Cancer 1991; 67 (6 Suppl): 1788-1792</ref> 1981 erzielte [[Amygdalin|Laetrile]], ein damals populäres, aber unwirksames alternatives Krebsmedikament aus Aprikosenstein-Extrakt, einen Umsatz von 2 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Zeitraum wurde für Chemotherapie 0,2 Milliarden US-Dollar ausgegeben. |
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| ==Kritik== | | ==Kritik== |
− | Anwender alternativmedizinischer Methoden berufen sich bei der Frage nach einer Wirksamkeit häufig lediglich auf ihre eigene Erfahrung, die sich auf die selektive Auswahl bestimmter eigener Wahrnehmungen in der Vergangenheit bezieht. Derartige retrospektive Betrachtungen haben jedoch keinen beweisenden Charakter. Deshalb ist auch die gelegentlich zu hörende Argumentation [[Wer heilt hat Recht]] irreführend, da ihr fast immer eine Verwechslung von Kausalität mit Korrelation aufgrund anekdotischer Erlebnisse oder Berichte zugrunde liegt. Anders ausgedrückt, die Erkrankung könnte statt durch homöopathische [[Globuli]] auch genauso gut "von selbst" verschwunden sein. | + | ===Wer heilt hat Recht=== |
| + | Anwender alternativmedizinischer Methoden berufen sich bei der Frage nach einer Wirksamkeit häufig lediglich auf ihre eigene Erfahrung, die sich auf die selektive Auswahl bestimmter eigener Wahrnehmungen in der Vergangenheit bezieht. Derartige retrospektive Betrachtungen haben jedoch keinen beweisenden Charakter. Deshalb ist auch die gelegentlich zu hörende Argumentation [[Wer heilt hat Recht]] irreführend, da ihr fast immer eine Verwechslung von Korrelation mit Kausalität aufgrund anekdotischer Erlebnisse oder Berichte zugrunde liegt. Anders ausgedrückt, die Erkrankung könnte statt durch homöopathische [[Globuli]] auch genauso gut "von selbst" verschwunden sein. |
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− | Der Begriff einer postulierten und unscharf formulierten "[[Ganzheitlichkeit]]" (meist verbunden mit "von Körper, Geist und Seele") bleibt innerhalb der Alternativmedizin ein reines Versprechen, das aufgrund des zeitlichen oder finanziellen Bedarfs auch nur schwer umzusetzen wäre (siehe Ganzheitlichkeit nach [[Josef Issels]]). | + | Der Begriff einer postulierten und unscharf formulierten "[[Ganzheitlichkeit]]" (oft verbunden mit "von Körper, Geist und Seele") bleibt innerhalb der Alternativmedizin ein reines Versprechen, das aufgrund des zeitlichen oder finanziellen Bedarfs auch nur schwer umzusetzen wäre. |
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− | ==Gefahrenpotential== | + | ===Gefahrenpotential=== |
− | Die Alternativmedizin birgt Gefahren und Risiken<ref>Markman M (2002): Safety issues in using complementary and alternative medicine. J Clin Oncol 20: 39-41</ref><ref>http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=59&Itemid=36</ref><ref>http://www.eurekalert.org/pub_releases/2010-12/bmj-cmc122210.php (engl.)</ref>: | + | Die Alternativmedizin birgt Risiken:<ref>Markman M (2002): Safety issues in using complementary and alternative medicine. J Clin Oncol 20: 39-41</ref><ref>http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=59&Itemid=36</ref><ref>http://www.eurekalert.org/pub_releases/2010-12/bmj-cmc122210.php (engl.)</ref>: |
| * Ablehnung effektiver Diagnostik oder Therapie zugunsten [[pseudomedizin]]ischer Methoden ohne Wirksamkeitsnachweis, mit der Folge einer Verschleppung einer Krankheit oder dem Erscheinen vermeidbarer Symptome | | * Ablehnung effektiver Diagnostik oder Therapie zugunsten [[pseudomedizin]]ischer Methoden ohne Wirksamkeitsnachweis, mit der Folge einer Verschleppung einer Krankheit oder dem Erscheinen vermeidbarer Symptome |
| * Fehldiagnosen aufgrund mangelhafter medizinischer Ausbildung von in der Alternativmedizin Tätigen | | * Fehldiagnosen aufgrund mangelhafter medizinischer Ausbildung von in der Alternativmedizin Tätigen |
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| * Todesfälle oder körperliche Schäden durch nicht geeignete Verfahren | | * Todesfälle oder körperliche Schäden durch nicht geeignete Verfahren |
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− | In einer im Dezember 2010 veröffentlichten Studie des Royal Children's Hospital in Melbourne wurden 39 Fälle untersucht, bei denen Kinder nach alternativmedizinischen Behandlungen zu Schaden gekommen waren. In 30 Fällen konnte ein Zusammenhang zwischen der Schädigung der Patienten und dem Einsatz alternativmedizinischen Therapieansätzen beziehungsweise der Verweigerung der von den Ärzten verordneten Medikamente hergestellt werden. Vier der Kinder starben, weil die Eltern medizinische Therapien verweigerten: Ein acht Monate alter unterernährter Säugling erlag einem septischen Schock, nachdem er seit dem 3. Lebensmonat wegen einer vermeintlichen Verstopfung auf eine “naturopathische” Reismilchdiät gesetzt worden war. Ein 10 Monate alter Säugling starb ebenfalls an einem septischen Schock, nachdem er wegen eines chronischen Ekzems auf eine restriktive Diät gesetzt worden war. Ein weiteres Kind starb nach mehrfachen epileptischen Anfällen, nachdem die Eltern die antiepileptischen Medikamente aus Angst vor Nebenwirkungen abgesetzt und das Kind mit alternativmedizinischen Mittelchen behandelt hatten. Das vierte Kind erlitt tödliche Blutungen, weil die Eltern die Therapie mit Gerinnungsfaktoren zugunsten einer komplementärmedizinischen Behandlung verweigert hatten.<ref>http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/44039/Paediatrie--Tod-nach-Alternativmedizin.htm</ref><ref>http://adc.bmj.com/content/early/2010/11/24/adc.2010.183152.short?q=w_adc_ahead_tab (engl.)</ref> | + | In einer im Dezember 2010 veröffentlichten Studie des Royal Children's Hospital in Melbourne wurden 39 Fälle untersucht, bei denen Kinder nach alternativmedizinischen Behandlungen zu Schaden gekommen waren. In 30 Fällen konnte ein Zusammenhang zwischen der Schädigung der Patienten und dem Einsatz alternativmedizinischen Therapieansätzen beziehungsweise der Verweigerung der von den Ärzten verordneten Medikamente hergestellt werden. Vier der Kinder starben, weil die Eltern medizinische Therapien verweigerten: Ein acht Monate alter unterernährter Säugling erlag einem septischen Schock, nachdem er seit dem 3. Lebensmonat wegen einer vermeintlichen Verstopfung auf eine "naturopathische" Reismilchdiät gesetzt worden war. Ein 10 Monate alter Säugling starb ebenfalls an einem septischen Schock, nachdem er wegen eines chronischen Ekzems auf eine restriktive Diät gesetzt worden war. Ein weiteres Kind starb nach mehrfachen epileptischen Anfällen, nachdem die Eltern die antiepileptischen Medikamente aus Angst vor Nebenwirkungen abgesetzt und das Kind mit alternativmedizinischen Mittelchen behandelt hatten. Das vierte Kind erlitt tödliche Blutungen, weil die Eltern die Therapie mit Gerinnungsfaktoren zugunsten einer komplementärmedizinischen Behandlung verweigert hatten.<ref>http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/44039/Paediatrie--Tod-nach-Alternativmedizin.htm</ref><ref>http://adc.bmj.com/content/early/2010/11/24/adc.2010.183152.short?q=w_adc_ahead_tab (engl.)</ref> |
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− | ==Einschüchterungsversuche und Aktivitäten gegen Kritiker==
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− | Personen oder Institutionen, die die Alternativmedizin kritisch betrachten und auf den [[pseudomedizin]]ischen Charakter hinweisen, müssen auch mit persönlichen Angriffen rechnen. So wurden zwei Frauen, die auf einer Veranstaltung von [[Helmut Pilhar]] zur [[Germanische Neue Medizin|Germanischen neuen Medizin]] in Frankfurt kritische Fragen zu dem Verfahren stellten, von glatzköpfigen Herren "nach Hause" begleitet. Die beiden Frauen mussten die Polizei zu Hilfe holen. Auch wollten Frischzellen-Therapeuten einem Kritiker gerichtlich verbieten lassen, gegenüber der Presse auf Anfrage seine Beurteilung der [[Frischzellentherapie]] mitzuteilen.<ref>LG Stuttgart AZ 17 0 289/76 Streitwert 500.000 DM</ref> Ein weiteres Beispiel sind Zivilklagen gegen das Projekt Paralex, die zur dessen zeitweiser Einstellung führten.
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− | Die Stiftung Warentest wollte ein Buch mit kritischer Analyse und Bewertung von Natur- und Alternativmedizin herausgeben. Die Zeitschrift Stern nutzte die Gelegenheit für eine Vorveröffentlichung: Krista Federspiel, eine der beiden Autorinnen, und ihr Kollege Hans Weiss boten an, eine "Wallraffiade" durch diese Szene zu unternehmen und sich von je zehn Naturheilern eine Diagnose erstellen zu lassen. Der Stern garantierte eine großzügige Bezahlung für die Reportage und forderte einen zweiten Teil an, in dem von Alternativmethoden Geschädigte namentlich vorgestellt werden sollten. Zum Nachweis, dass die Journalisten tatsächlich bei den Naturheilern waren, hielt ein Fotograf das Geschehen fest. Jeder besuchte Heiler dichtete den Probanden mehrere Krankheiten an: Insgesamt wurden 38 verschiedene Krankheiten sowie eine Unzahl von Störungen und Allergien attestiert und mehr als 130 Medikamente verschrieben. Als die Reportage "Wunderheiler und Krankbeter" im Stern 49/1991 zu lesen war, löste die darin erhobene Kritik so viel Empörung und massive Proteste von Heilpraktikern aus, dass die Redaktion aus Angst vor Leserverlust die Veröffentlichung des zweiten Teils scheute und ihn schließlich ganz absagte. Man gab die Rechte an die Autoren zurück.<ref>http://kritischgedacht.wordpress.com/2007/12/25/sanfte-alternative/</ref>
| + | ===Sinn alternativmedizinischer Forschung=== |
| + | Kritisiert werden auch Untersuchungen pseudomedizinischer Verfahren.<ref>[http://www.nbcnews.com/id/31190909/#.UtErrfvtVvQ $2.5 billion spent, no alternative cures found. NBC News, 10. Juni 2009] R. Barker Bausell, Autor des Buches ''Snake Oil Science'', kritisierte beispielsweise, dass es "politisch korrekt wurde, Unsinn zu untersuchen".</ref> Nach Ansicht einiger Kritiker sei die Idee, physikalische Unmöglichkeiten (wie die Homöopathie) mit empirischen Methoden zu untersuchen, nicht offen und wissenschaftlich, sondern stelle im Grunde einen Missbrauch wissenschaftlicher Methoden dar.<ref>Jürgen Windeler: Evidenzbasierte Medizin und "Scientabilität" – Widerspruch oder Ergänzung? Skeptiker 4/2013, 175-177</ref> Es wurde das Konzept der "Scientabilität" vorgeschlagen, das besagt, dass medizinische Maßnahmen nur dann in klinischen Studien untersucht werden sollen, wenn sie sicheren Erkenntnissen nicht widerspricht.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wissen/homoeopathie-auf-der-suche-nach-dem-nichts-1.1860104-2 Christian Weber: Auf der Suche nach dem Nichts. Sueddeutsche.de, 11. Januar 2014]</ref><ref>Christian Weymayr: Soll man Homöopathika an Patienten untersuchen? Nein. Skeptiker 4/2013, 171-174. Weymayr weist darauf hin, dass das Konzept der Scientabilität keine Forschungsverbote fordere. Auch setze es kein plausibles Wirkprinzip voraus, sondern "verwahrt sich gegen postulierte Wirkprinzipien, die sicheren Erkenntnissen widersprechen."</ref> Die Homöopathie (wie auch andere pseudomedizinische Verfahren) erfüllt diese Voraussetzung nicht, sondern stehen im Widerspruch zu wohlbestätigtem Wissen. Selbst ein wiederholtes positives Ergebnis eines klinischen Tests wäre kein Beleg, dass die Grundannahmen der Homöopathie, z.B. dass eine extreme Verdünnung ([[Potenzierung|"Potenzierung"]]) eines Mittels dessen Wirksamkeit erhöhe, zutreffen. |
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− | In einer Sendung des ZDF vom 5. September 2007 mit dem Titel "Heilen mit dem Nichts?" berichtete der Journalist Joachim Bublath über wissenschaftliche Erkenntnisse zur [[Homöopathie]] (unter anderem über eine Analyse des renommierten ''The Lancet''<ref>[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16125589 Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy], The Lancet, 2005</ref>), die eine etwaige Wirksamkeit dieser umstrittenen Methode gegenüber [[Placebo]]s in Frage stellte. Die Folge waren Aufrufe von Homöopathie-Befürwortern zum ''spamming'' und das ZDF kuschte, indem es die Webseiten mit den zitierten Lancet-Angaben löschte.<ref>http://www.promed-ev.de/modules/news/article.php?storyid=110</ref><ref>http://www.bdhn-ev.de/uploads/media/Die_modernen_Wunderheiler.pdf abgerufen am 13. Juni 2011</ref>
| + | ===Einschüchterungsversuche und Aktivitäten gegen Kritiker=== |
| + | Die Stiftung Warentest wollte ein Buch mit kritischer Analyse und Bewertung von Natur- und Alternativmedizin herausgeben. Die Zeitschrift Stern nutzte die Gelegenheit für eine Vorveröffentlichung: Krista Federspiel, eine der beiden Autorinnen, und ihr Kollege Hans Weiss boten an, eine "Wallraffiade" durch die Szene zu unternehmen und sich von je zehn Naturheilern eine Diagnose erstellen zu lassen. Der Stern garantierte eine großzügige Bezahlung für die Reportage und forderte einen zweiten Teil an, in dem von Alternativmethoden Geschädigte namentlich vorgestellt werden sollten. Zum Nachweis, dass die Journalisten tatsächlich bei den Naturheilern waren, hielt ein Fotograf das Geschehen fest. Jeder besuchte Heiler dichtete den Probanden mehrere Krankheiten an: Insgesamt wurden 38 verschiedene Krankheiten sowie eine Unzahl von Störungen und Allergien attestiert und mehr als 130 Medikamente verschrieben. Als die Reportage "Wunderheiler und Krankbeter" im Stern 49/1991 zu lesen war, löste die darin erhobene Kritik so viel Empörung und massive Proteste von Heilpraktikern aus, dass die Redaktion aus Angst vor Leserverlust die Veröffentlichung des zweiten Teils scheute und ihn schließlich ganz absagte. Man gab die Rechte an die Autoren zurück.<ref>http://kritischgedacht.wordpress.com/2007/12/25/sanfte-alternative/</ref> |
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− | {{OtherLang|en=Alternative medicine|ge=Alternativmedizin}}
| + | In einer Sendung des ZDF vom 5. September 2007 mit dem Titel "Heilen mit dem Nichts?" berichtete der Journalist Joachim Bublath über wissenschaftliche Erkenntnisse zur [[Homöopathie]] (unter anderem über eine Analyse in ''The Lancet''<ref>[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16125589 Shang A, Huwiler-Müntener K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne JA, Pewsner D, Egger M: Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy]. Lancet. 2005 Aug 27-Sep 2;366(9487):726-32</ref>), die eine etwaige Wirksamkeit dieser umstrittenen Methode gegenüber [[Placebo]]s in Frage stellte. Die Folge waren Aufrufe von Homöopathie-Befürwortern zum ''spamming'' und das ZDF reagierte, indem es die Webseiten mit den zitierten Lancet-Angaben löschte.<ref>http://www.promed-ev.de/modules/news/article.php?storyid=110</ref><ref>http://www.bdhn-ev.de/uploads/media/Die_modernen_Wunderheiler.pdf abgerufen am 13. Juni 2011</ref> |
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| ==Literatur== | | ==Literatur== |
− | (Deutsch)
| + | '''Deutsch''' |
− | *M. Shermer und Lee Traynor: ''Heilungsversprechen - Alternativmedizin zwischen Versuch und Irrtum'', Skeptisches Jahrbuch III, Alibri, 2004, ISBN 3-932710-86-X | + | * Simon Singh, Edzard Ernst: ''Gesund ohne Pillen - was kann die Alternativmedizin?'' Hanser, 2009 |
− | *Christian Ullmann: ''Fakten über die „andere Medizin“''. Augsburg, Foitzick 2006 | + | *M. Shermer und Lee Traynor: ''Heilungsversprechen - Alternativmedizin zwischen Versuch und Irrtum''. Skeptisches Jahrbuch III, Alibri, 2004, ISBN 3-932710-86-X |
− | *Martin Lambeck: ''Irrt die Physik?'' Über alternative Medizin und Esoterik, 2003 Beck Verlag | + | *Christian Ullmann: ''Fakten über die „andere Medizin“''. Augsburg, Foitzick, 2006 |
− | *Uwe Heyll: ''Wasser, Fasten, Luft und Licht.'' Die Geschichte der Naturheilkunde in Deutschland, 2006 Campus Verlag | + | *Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über alternative Medizin und Esoterik''. Beck Verlag, 2003 |
− | *Colin Goldner: ''Alternative Diagnose- und Therapieverfahren.'' Eine kritische Bestandsaufnahme. Alibri 2008 ISBN-10: 3865690432 | + | *Uwe Heyll: ''Wasser, Fasten, Luft und Licht. Die Geschichte der Naturheilkunde in Deutschland''. Campus Verlag 2006 |
| + | *Colin Goldner: ''Alternative Diagnose- und Therapieverfahren. Eine kritische Bestandsaufnahme.'' Alibri 2008 ISBN-10: 3865690432 |
| *Krista Federspiel, I. Lackinger-Karger: ''Kursbuch Seele.'' Köln, Kiepenheuer & Witsch 1996 (544 S.) | | *Krista Federspiel, I. Lackinger-Karger: ''Kursbuch Seele.'' Köln, Kiepenheuer & Witsch 1996 (544 S.) |
| *B.L. Beyerstein: ''Warum falsche Therapien zu wirken scheinen.'' In: Shermer/Traynor (s. o.) | | *B.L. Beyerstein: ''Warum falsche Therapien zu wirken scheinen.'' In: Shermer/Traynor (s. o.) |
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| *Theodor Much: ''Der veräppelte Patient?'' Alternativmedizin zwischen (Aber-)Glauben und Wissenschaft. Verlag EDITION VA BENE, Klosterneuburg 2003. ISBN-10: 3851671430 | | *Theodor Much: ''Der veräppelte Patient?'' Alternativmedizin zwischen (Aber-)Glauben und Wissenschaft. Verlag EDITION VA BENE, Klosterneuburg 2003. ISBN-10: 3851671430 |
| *Irmgard Oepen: ''An den Grenzen der Schulmedizin.'' Eine Analyse umstrittener Methoden. Köln: Dt. Ärzte-Verlag 1985 | | *Irmgard Oepen: ''An den Grenzen der Schulmedizin.'' Eine Analyse umstrittener Methoden. Köln: Dt. Ärzte-Verlag 1985 |
− | *Irmgard Oepen, Otto Prokop (Hrsg.): ''Außenseitermethoden in der Medizin.'' Ursprünge, Gefahren, Konsequenzen. WBG 1989 | + | *Irmgard Oepen, Otto Prokop (Hrsg.): ''Außenseitermethoden in der Medizin. Ursprünge, Gefahren, Konsequenzen''. WBG 1989 |
| *Irmgard Oepen: ''Unkonventionelle medizinische Verfahren.'' Stuttgart 1993 | | *Irmgard Oepen: ''Unkonventionelle medizinische Verfahren.'' Stuttgart 1993 |
| *Irmgard Oepen, Amardeo Sarma (Hrsg.): ''Paramedizin - Analysen und Kommentare.'' Münster 1998 | | *Irmgard Oepen, Amardeo Sarma (Hrsg.): ''Paramedizin - Analysen und Kommentare.'' Münster 1998 |
− | *Irmgard Oepen, Rolf Scheidt: ''Wunderheiler heute.'' Eine kritische Literaturstudie. München, Zuckschwerdt 1989 | + | *Irmgard Oepen, Rolf Scheidt: ''Wunderheiler heute. Eine kritische Literaturstudie''. München, Zuckschwerdt 1989 |
| *Arvid Siebert: ''Strafrechtliche Grenzen ärztlicher Therapiefreiheit.'' Berlin: Springer 1983 | | *Arvid Siebert: ''Strafrechtliche Grenzen ärztlicher Therapiefreiheit.'' Berlin: Springer 1983 |
− | *Tobias Weber: Christian Ullmanns „Fakten über die andere Medizin“. Skeptiker 19 (3/06) 103-106
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− | (Englisch)
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− | *Randi J.: ''Flim-Flam!'' Buffalo: Prometheus 1982, chapter 9 (The medical humbugs)
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− | *Stalker D., C. Glymour (eds.): ''Examining holistic medicine.'' Buffalo: Prometheus 1985
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− | *R. Barker Bausell: ''Snake Oil Science. The Truth about Complementary and Alternative Medicine.'' Oxford University Press 2009
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− | *Margaret Thaler Singer und Janja Lalich: (1996) ''"Crazy" Therapies - What are they? Do They Work?'' San Francisco: Jossey-Bass Publishers, 1996
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− | *Edzard Ernst: ''The Desktop Guide to Complementary and Alternative Medicine.'' An evidence-based approach. Mosby, Harcourt Publishers Limited 2001
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− | *Edzard Ernst: ''How to get rich quickly with 'alternative' medicine.'' Skeptical Inquirer 2009, Mar-Apr S. 57
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− | *Simon Singh, Edzard Ernst: ''Trick or Treatment: The Undeniable Facts about Alternative Medicine.'' Random House 2008
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− | *Ben Goldacre: ''Bad Science: Quacks, Hacks, and Big Pharma Flacks.'' Faber & Faber, ISBN 978-0865479180
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− | ==Siehe auch==
| + | '''Englisch''' |
− | [[Helsana-Studie]]
| + | *James Randi: ''Flim-Flam!'' Prometheus, 1982, chapter 9 (The medical humbugs) |
| + | *D. Stalker, C. Glymour (eds.): ''Examining holistic medicine.'' Prometheus, 1985 |
| + | *R. Barker Bausell: ''Snake Oil Science. The Truth about Complementary and Alternative Medicine''. Oxford University Press 2009 |
| + | *Margaret Thaler Singer, Janja Lalich: ''"Crazy" Therapies - What are they? Do They Work?'' San Francisco: Jossey-Bass Publishers, 1996 |
| + | *Edzard Ernst: ''The Desktop Guide to Complementary and Alternative Medicine. An evidence-based approach''. Mosby, Harcourt Publishers Limited 2001 |
| + | *Edzard Ernst: ''How to get rich quickly with 'alternative' medicine''. Skeptical Inquirer 2009, Mar-Apr S. 57 |
| + | *Simon Singh, Edzard Ernst: ''Trick or Treatment: The Undeniable Facts about Alternative Medicine''. Random House 2008 |
| + | *Ben Goldacre: ''Bad Science: Quacks, Hacks, and Big Pharma Flacks''. Faber & Faber (Reprint 2010) |
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| ==Weblinks== | | ==Weblinks== |
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| * [http://www.hauszumdolder.ch/docs/03_01_Robert_Juette.pdf Robert Jütte: Die Faszination des Anderen: Die Alternativmedizin aus der Sicht des Medizinhistorikers] | | * [http://www.hauszumdolder.ch/docs/03_01_Robert_Juette.pdf Robert Jütte: Die Faszination des Anderen: Die Alternativmedizin aus der Sicht des Medizinhistorikers] |
| *[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=48961 Edzard Ernst: komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. Dtsch Arztebl 2005; 102(44)] | | *[http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=48961 Edzard Ernst: komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. Dtsch Arztebl 2005; 102(44)] |
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| * [http://www.laborjournal.de/blog/?p=1983 Ein Flussdiagramm der Alternativen Medizin] Laborjournal-Blog, 22. Oktober 2010 | | * [http://www.laborjournal.de/blog/?p=1983 Ein Flussdiagramm der Alternativen Medizin] Laborjournal-Blog, 22. Oktober 2010 |
| * [http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=59&Itemid=36 Sekten-Info NRW: Kriterien zur Beurteilung alternativer/komplementärer Heilmethoden] | | * [http://sekten-info-nrw.de/index.php?option=com_content&task=view&id=59&Itemid=36 Sekten-Info NRW: Kriterien zur Beurteilung alternativer/komplementärer Heilmethoden] |
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| * [http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/alternativmedizin_antroposophie_kinesiologie_geistheilung.pdf Krista Federspiel: Alternativmedizinische Angebote und ihre ideologischen Hintergründe] Vortrag bei der Jahresfachtagung der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. und der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise (ADK) | | * [http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/alternativmedizin_antroposophie_kinesiologie_geistheilung.pdf Krista Federspiel: Alternativmedizinische Angebote und ihre ideologischen Hintergründe] Vortrag bei der Jahresfachtagung der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. und der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise (ADK) |
| * [http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/esoterik_krankheitsbegriff.pdf Alma Fathi: Der Krankheitsbegriff in esoterischen Weltanschauungssystemen] Vortrag bei der Jahresfachtagung der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. und der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise (ADK) | | * [http://www.sektenwatch.de/drupal/sites/default/files/files/esoterik_krankheitsbegriff.pdf Alma Fathi: Der Krankheitsbegriff in esoterischen Weltanschauungssystemen] Vortrag bei der Jahresfachtagung der Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen Extremismus e.V. und der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise (ADK) |
| + | *[ http://www.belfasttelegraph.co.uk/news/health/complementary-therapies-the-big-con-28387089.html Complementary therapies: The big con?] Belfast Telegraph, 22. April 2008, abgerufen am 7. Januar 2014 |
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| ==Quellenangaben== | | ==Quellenangaben== |
| <references/> | | <references/> |
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| + | {{OtherLang|en=Alternative medicine|ge=Alternativmedizin}} |
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| [[category:Abkürzung/Begriffserklärung]] | | [[category:Abkürzung/Begriffserklärung]] |
| [[category:Pseudomedizin]] | | [[category:Pseudomedizin]] |