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| In der Folge wurde in vielen Studien (mehrere hundert) untersucht ob es kausale Zusammenhänge zwischen der Depression, Stress (chron. oder akut), traumatisch erlebten Ereignissen (''life-event'' 11.September 2001, Tod eines Angehörigen) und Krebs gäbe. Viele Untersuchungen beschäftigten sich in diesem Zusammenhang dabei mit dem häufigen Brustkrebs der Frau. | | In der Folge wurde in vielen Studien (mehrere hundert) untersucht ob es kausale Zusammenhänge zwischen der Depression, Stress (chron. oder akut), traumatisch erlebten Ereignissen (''life-event'' 11.September 2001, Tod eines Angehörigen) und Krebs gäbe. Viele Untersuchungen beschäftigten sich in diesem Zusammenhang dabei mit dem häufigen Brustkrebs der Frau. |
| Ebenso gibt es viele Arbeiten zum Thema des sogenannten ''coping-style'', der Bewältigung der eigenen schweren Erkrankung. Beachtung hatte man dem '''fighting-spirit''' gewidmet, sowie dem rationalen lösungsorientierten Herangehen als Gegensatz zur Verzweiflung und des Sich-Aufgebens. Wie Patienten emotional auf die Diagnose einer Krebserkrankung reagieren, hat jedoch nach heutigem Wissen keinerlei Auswirkungen auf die Prognose. Die mentale Einstellung von Patienten und sein ''fighting spirit'' haben keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben oder den Verlauf einer Krebserkrankung. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Universität von Pennsylvania. Etwa 1000 Patienten mit Kopf- und Hals-Tumoren hatten an der Studie teilgenommen. Ob Patienten geheilt würden oder nicht, sei keine Frage der Einstellung von Patienten. Optimismus könne aber dabei helfen, die Folgen einer Behandlung besser zu verarbeiten und schneller zu einem normalen Leben zurück zu finden <ref>Coyne JC, Pajak TF, Harris J, Konski A, Movsas B, Ang K, Watkins Bruner D. Emotional well-being does not predict survival in head and neck cancer patients: a Radiation Therapy Oncology Group study. Cancer. 2007 Dez 1;110(11):2568-75. PMID: 17955501</ref> <ref>Coyne JC, Hanisch LJ, Palmer SC. Psychotherapy does not promote survival (Kissane et al., 2007): now what? Psychooncology. 2007 Nov;16(11):1050-2. Review. PMID: 17937383</ref>. Damit wurde auch eine unter Ärzten weit verbreitete Ansicht widerlegt, nach der die Psyche einen Einfluss auf die Prognose von Krebserkrankungen hat. Eine psychologische Unterstüzung von Patienten kann die Verarbeitung der Krebsdiagnose fördern, die Prognose des Tumors bleibt dadurch jedoch unbeeinflusst, wie die Studie zeigt. Nach Einschätzung des Autors Coyne handelt es sich um die methodisch bisher beste Studie zur Fragestellung. Frühere Studien mit teilweise positivem Ausgang, nach denen eine starke Psyche sehr wohl die Prognose beeinflusst, haben nach Auskunft der Autoren alle Schwächen gehabt. Sie hätten Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen zusammengefasst und ihre Schlüsse hätten auf einer geringen Teilnehmerzahl und wenigen Todesfälle und damit auf einer wackeligen Grundlage gestanden. Zu dieser Fragestellung publizierte die dänische Krebsgesellschaft 2005 eine gross angelegte Studie mit 8.527 Teilnehmern. Typische Merkmale von Lebenskrisen und vitaler Erschöpfung, dauerhafte Übermüdung, Energieverlust, Reizbarkeit und allgemeine Demoralisierung wurden dabei erfasst. Innerhalb von 8,6 Jahren nach der Befragung waren 976 Studienteilnehmer an Krebs erkrankt (12%). Die vital erschöpften und unglücklichen Menschen waren aber in dieser Gruppe keineswegs in der Überzahl. Im Gegenteil: Die "Pessimisten" wiesen sogar eine um 20 Prozent niedrigere Krebsrate auf <ref>Bergelt C: Vital exhaustion and risk for cancer: a prospective cohort study on the association between depressive feelings, fatigue, and risk of cancer. Cancer. 2005 Sep 15;104(6):1288-95.</ref> [http://www3.interscience.wiley.com/journal/110577511/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0]. | | Ebenso gibt es viele Arbeiten zum Thema des sogenannten ''coping-style'', der Bewältigung der eigenen schweren Erkrankung. Beachtung hatte man dem '''fighting-spirit''' gewidmet, sowie dem rationalen lösungsorientierten Herangehen als Gegensatz zur Verzweiflung und des Sich-Aufgebens. Wie Patienten emotional auf die Diagnose einer Krebserkrankung reagieren, hat jedoch nach heutigem Wissen keinerlei Auswirkungen auf die Prognose. Die mentale Einstellung von Patienten und sein ''fighting spirit'' haben keinen signifikanten Einfluss auf das Überleben oder den Verlauf einer Krebserkrankung. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Universität von Pennsylvania. Etwa 1000 Patienten mit Kopf- und Hals-Tumoren hatten an der Studie teilgenommen. Ob Patienten geheilt würden oder nicht, sei keine Frage der Einstellung von Patienten. Optimismus könne aber dabei helfen, die Folgen einer Behandlung besser zu verarbeiten und schneller zu einem normalen Leben zurück zu finden <ref>Coyne JC, Pajak TF, Harris J, Konski A, Movsas B, Ang K, Watkins Bruner D. Emotional well-being does not predict survival in head and neck cancer patients: a Radiation Therapy Oncology Group study. Cancer. 2007 Dez 1;110(11):2568-75. PMID: 17955501</ref> <ref>Coyne JC, Hanisch LJ, Palmer SC. Psychotherapy does not promote survival (Kissane et al., 2007): now what? Psychooncology. 2007 Nov;16(11):1050-2. Review. PMID: 17937383</ref>. Damit wurde auch eine unter Ärzten weit verbreitete Ansicht widerlegt, nach der die Psyche einen Einfluss auf die Prognose von Krebserkrankungen hat. Eine psychologische Unterstüzung von Patienten kann die Verarbeitung der Krebsdiagnose fördern, die Prognose des Tumors bleibt dadurch jedoch unbeeinflusst, wie die Studie zeigt. Nach Einschätzung des Autors Coyne handelt es sich um die methodisch bisher beste Studie zur Fragestellung. Frühere Studien mit teilweise positivem Ausgang, nach denen eine starke Psyche sehr wohl die Prognose beeinflusst, haben nach Auskunft der Autoren alle Schwächen gehabt. Sie hätten Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen zusammengefasst und ihre Schlüsse hätten auf einer geringen Teilnehmerzahl und wenigen Todesfälle und damit auf einer wackeligen Grundlage gestanden. Zu dieser Fragestellung publizierte die dänische Krebsgesellschaft 2005 eine gross angelegte Studie mit 8.527 Teilnehmern. Typische Merkmale von Lebenskrisen und vitaler Erschöpfung, dauerhafte Übermüdung, Energieverlust, Reizbarkeit und allgemeine Demoralisierung wurden dabei erfasst. Innerhalb von 8,6 Jahren nach der Befragung waren 976 Studienteilnehmer an Krebs erkrankt (12%). Die vital erschöpften und unglücklichen Menschen waren aber in dieser Gruppe keineswegs in der Überzahl. Im Gegenteil: Die "Pessimisten" wiesen sogar eine um 20 Prozent niedrigere Krebsrate auf <ref>Bergelt C: Vital exhaustion and risk for cancer: a prospective cohort study on the association between depressive feelings, fatigue, and risk of cancer. Cancer. 2005 Sep 15;104(6):1288-95.</ref> [http://www3.interscience.wiley.com/journal/110577511/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0]. |
− | *'''Die Spontanremissionen'''. Diese treten bei etwa jeden 50.000 - 100.000 krebskranken Menschen auf. Dennoch können wie bei anderen Krankheitsverläufen auch, nach einer derartigen Remission Rezidive (Rückfälle) auftreten. Trotz intensiver Forschung (in Deutschland gibt es dazu zwei Arbeitsgruppen) ist es bis heute nicht gelungen spontane Remissionen gezielt zu induzieren. Walter Gallmeier der Arbeitsgruppe ''Biologische Krebstherapie'' an der Medizinischen Klinik des Klinikum Nürnberg (wo geszielt über dieses Phänomen geforscht wird) sagt dazu: ''Es gibt keine Hinweise, auch nicht die Spur davon, wie man eine Spontanremission sozusagen erzwingen oder erreichen kann oder auf den Weg bringen kann. Wir wissen das nicht, je stärker wir uns in dieses Thema hineinvertiefen um so weniger können wir sagen was denn eine Spontanremission auf den Weg bringt, der Patient kann es nicht erzwingen''. Dennoch wird heute in der wissenschaftlichen Medizin auch mit der BCG-Impfung bei Blasenkrebs gearbeitet sowie der therapeutischen Hyperthermie, es war ja beobachtet worden das spontane Remissionen nach hohem Fieber und Infekten auftraten. Ein sehr bekannter Fall ist der des Patienten Wright, der mehrmals nach Placebo-Gabe sich von Krebs vorübergehend erholte, bis er dann dennoch starb. | + | *'''Die Spontanremissionen'''. Diese treten bei etwa jeden 50.000 - 100.000 krebskranken Menschen auf. Dennoch können wie bei anderen Krankheitsverläufen auch, nach einer derartigen Remission Rezidive (Rückfälle) auftreten. Trotz intensiver Forschung (in Deutschland gibt es dazu zwei Arbeitsgruppen) ist es bis heute nicht gelungen spontane Remissionen gezielt zu induzieren. Walter Gallmeier der Arbeitsgruppe ''Biologische Krebstherapie'' an der Medizinischen Klinik des Klinikum Nürnberg (wo geszielt über dieses Phänomen geforscht wird) sagt dazu: ''Es gibt keine Hinweise, auch nicht die Spur davon, wie man eine Spontanremission sozusagen erzwingen oder erreichen kann oder auf den Weg bringen kann. Wir wissen das nicht, je stärker wir uns in dieses Thema hineinvertiefen um so weniger können wir sagen was denn eine Spontanremission auf den Weg bringt, der Patient kann es nicht erzwingen''. Dennoch wird heute in der wissenschaftlichen Medizin auch mit der BCG-Impfung bei Blasenkrebs gearbeitet sowie der therapeutischen Hyperthermie, es war ja beobachtet worden das spontane Remissionen nach hohem Fieber und Infekten auftraten. Ein sehr bekannter Fall ist der des Patienten Wright aus dem Jahre 1957, der mehrmals nach Placebo-Gabe sich von Krebs vorübergehend erholte, bis er dann dennoch starb <ref>Brono Klopfer, Psychological Variables in Human Cancer, Journal of Prospective Techniques 31, 1957, Seiten 331-40</ref><ref>http://webspace.quinnipiac.edu/thomas/InformedConsentPlaceboEffectACLMversion2.pdf</ref><ref>Rossi, EL (1986). The psychobiology of mind-body healing. (First edition) WW Norton & Company, Inc. |
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− | Der Fall Wright aus dem Jahre 1957: "Psychologist Bruno Klopfer was treating a man named Wright who had advanced cancer of the lymph nodes. All standard treatments had been exhausted and Wright appeared to have little time left. His neck, armpits, chest, abdomen, and groin were filled with tumors the size of oranges, and his spleen and liver were so enlarged that two quarts of milky fluid had to be drained out of his chest every day.
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− | Wright heard about an exciting new drug called Krebiozen, and he begged his doctor to let him try it. At first the doctor refused because the drug was being tried on people with a life expectancy of at least three months. Finally the doctor gave in and gave Wright an injection of Krebiozen on Friday, but in his heart of hearts he did not expect Wright to last the weekend. "To his surprise, on the following Monday he found Wright out of bed and walking around. Klopfer reported that his tumors had 'melted like snowballs on a hot stove' and were half their original size. Ten days after Wright's first treatment, he left the hospital and was, as far as his doctors could tell, cancer free. When he entered the hospital he had needed an oxygen mask to breathe, but when he left, he was well enough to fly his own plane at 12,000 feet with no discomfort. "Wright remained well for about two months, but then articles began to appear asserting that Krebiozen actually had no effect on cancer of the lymph nodes. Wright, who was rigidly logical and scientific in his thinking, became very depressed, suffered a relapse, and was readmitted to the hospital. This time his physician decided to try an experiment. He told Wright that Krebiozen was every bit as effective as it had seemed, but that some of the initial supplies of the drug had deteriorated during shipping. He explained, however, that he had a new highly concentrated version of the drug and could treat Wright with this. The physician used only plain water and went through an elaborate procedure before injecting Wright with the placebo. "Again the results were dramatic. Tumor masses melted, chest fluid vanished, and Wright was quickly back on his feet and feeling great. He remained symptom-free for another two months, but then the AMA announced that a nationwide study of Krebiozen had found the drug worthless for the treatment of cancer. This time Wright's faith was completely shattered. His cancer blossomed anew and he died two days later."
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− | (Brono Klopfer, Psychological Variables in Human Cancer, Journal of Prospective Techniques 31, 1957, pp. 331-40.)
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− | The best known sample of the placebo response, is perhaps the case of Mr Wright, documented in 1957 by Dr Phillip West and Dr Bruno Klopfer. Mr Wright had advanced widespread lymphosarcoma, and as standard treatment has failed, he was expected to live no more than a few weeks. A then new drug (Krebiozen) was being tested as a potential cancer cure, and on Mr Wright`s request, he was included in the trial. Shortly after the first injection of the drug, the patient`s tumor masses “melted like snowballs on a hot stove”. Wright was soon released, apparently free of malignancy. Two months later, shortly after the worthlessness of the drug was being published in newspapers, Mr Wright`s tumours returned. Dr Klopfer, suspecting that this was due to Wright`s expectations, again involved Mr Wright, pretending to give him a double-strength of a new, more active form of the drug, while merely treating him with distilled water. Again the tumours disappeared and Mr Wright was symptom-free for another two months. Then a report from the American Medical Association stating beyond doubt that Krebiozen was worthless, was published in the newspapers. Wright`s tumours reappeared and he died within two days. It is said that it was his total belief in the efficacy of a worthless drug that mobilized a healing placebo response by activating all the major systems of mind-body communication and healing, namely endocrine, autonomic nervous and immune systems.
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− | Links zum Fall: <ref>http://webspace.quinnipiac.edu/thomas/InformedConsentPlaceboEffectACLMversion2.pdf</ref><ref>Rossi, EL (1986). The psychobiology of mind-body healing. (First edition) WW Norton & Company, Inc.
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| Watkins, A (1997). Mind-body medicine. A clinicians guide to psychoneuroimmunology. (First edition) Churchill &Livingston.</ref> | | Watkins, A (1997). Mind-body medicine. A clinicians guide to psychoneuroimmunology. (First edition) Churchill &Livingston.</ref> |
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