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| ===Falsche Titulierungen=== | | ===Falsche Titulierungen=== |
− | Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden Fehlinformationen zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten fälschlich als Dr. med, Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm</ref><ref>http://www.campus-heidelberg.de/beirat.htm</ref><ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther, bei Wikipedia unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner" (bis Mai 2011)</ref><ref>http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Zitat: "Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref> Selbst [[Peter Schipek]], der als Webmaster für Hüthers Webseite "Win Future" verantwortlich ist,<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/peterschipek.html</ref> bezeichnete Hüther auf seiner Homepage lernwelt.at trotz über einen längeren Zeitraum besseren Wissens weiterhin als "Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen.<ref>http://www.lernwelt.at/begegnungen/begegnungenteil1/profdrghuether/index.html</ref> Diese Funktion hat Gerald Hüther aber bereits seit mehreren Jahren nicht mehr inne. Hüther selbst scheint zumindest nichts zu unternehmen, um die Verbreitung solcher Irrtümer bzw. im letzten Fall absichtlicher Fehlinformationen zu korrigieren. | + | Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden Fehlinformationen zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten fälschlich als Dr. med, Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm</ref><ref>http://www.campus-heidelberg.de/beirat.htm</ref><ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther, bei Wikipedia unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner" (bis Mai 2011)</ref><ref>http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Zitat: "Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref> Selbst [[Peter Schipek]], der als Webmaster für Hüthers Webseite "Win Future" verantwortlich ist,<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/peterschipek.html</ref> bezeichnete Hüther auf seiner Homepage lernwelt.at trotz besseren Wissens über einen längeren Zeitraum weiterhin als "Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen.<ref>http://www.lernwelt.at/begegnungen/begegnungenteil1/profdrghuether/index.html</ref> Diese Funktion hat Gerald Hüther aber bereits seit mehreren Jahren nicht mehr inne. Hüther selbst scheint zumindest nichts zu unternehmen, um die Verbreitung solcher Irrtümer bzw. im letzten Fall absichtlicher Fehlinformationen zu korrigieren. |
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| ===Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung=== | | ===Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung=== |
− | Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.<ref> Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse ''med.uni-goettingen.de'' erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (''www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de''). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse ''psychiatrie-uni-goettingen.de'' vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite ''psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php'' von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.</ref> In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern ein "Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der Zeit mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".<ref name="zeit36-2013">[http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013]</ref> In einem Interview von 3sat/ZDF äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen und er habe nie behauptet, dass es eine "großartige universitäre Einrichtung" sei.<ref>Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: ''Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei.'' 3sat, Sendung ''Kulturzeit'' vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz ''Vision Summit 2013''</ref> | + | Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.<ref> Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse ''med.uni-goettingen.de'' erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (''www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de''). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse ''psychiatrie-uni-goettingen.de'' vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite ''psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php'' von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.</ref> In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern ein "Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der Zeit mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".<ref name="zeit36-2013">[http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013]</ref> In einem Interview von 3sat/ZDF äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen und er habe nie behauptet, dass es eine "großartige universitäre Einrichtung" sei.<ref>Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: ''"Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei."'' 3sat, Sendung ''Kulturzeit'' vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz ''Vision Summit 2013''</ref> |
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| ==Auffassungen zu ADHS== | | ==Auffassungen zu ADHS== |
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| Kritikpunkte an den Schlussfolgerungen zu den Ratten-Experimenten sind vor allem, dass man mit der geringen Anzahl von nur 5 Versuchstieren keine validen und signifikanten Ergebnisse liefern kann und dass in der Praxis, wo Methylphenidat bereits seit 40 Jahren angewendet wird, keine Parkinson-Fälle in Folge dieses Medikamentes auftraten. Der Zusammenhang zwischen einer Langzeit-Methylphenidatgabe im Kindesalter und einem erhöhten Risiko, später an der Parkinson-Krankheit zu erkranken, ist mittlerweile widerlegt.<ref>http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat</ref><ref>V. Roessner, T. Sagvolden, T. DasBanerjee, F.A. Middleton, S.V. Faraone, S.I. Walaas, A. Becker, A. Rothenberger, N. Bock (2010): Methylphenidate normalizes elevated dopamine transporter densities in an animal model of the attention-deficit/hyperactivity disorder combined type, but not to the same extent in one of the attention-deficit/hyperactivity disorder inattentive type. Neuroscience (in print, doi:10.1016/j.neuroscience.2010.02.073)</ref><ref>http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat</ref> Bei ADHS ist die Dopamin-Transporterdichte im striato''frontalen'' Gehirnbereich erhöht, während die Dopamin-Produktion normal ist. Bei Parkinson hingegen liegt das Problem im striato''nigralen'' Gehirnbereich, hierbei degenerieren die Zellen, die das Dopamin produzieren, in der Substantia nigra. Darum wird zu wenig Dopamin hergestellt. Dafür funktionieren bei Parkinson die Dopamin-Transporter normal. Der Arbeitskreis Neurobiologie der Georg-August-Universität Göttingen distanziert sich nachdrücklich von Hüthers Aussagen hierzu.<ref>http://wwwuser.gwdg.de/~ukyk/dgkjpp.pdf</ref> | | Kritikpunkte an den Schlussfolgerungen zu den Ratten-Experimenten sind vor allem, dass man mit der geringen Anzahl von nur 5 Versuchstieren keine validen und signifikanten Ergebnisse liefern kann und dass in der Praxis, wo Methylphenidat bereits seit 40 Jahren angewendet wird, keine Parkinson-Fälle in Folge dieses Medikamentes auftraten. Der Zusammenhang zwischen einer Langzeit-Methylphenidatgabe im Kindesalter und einem erhöhten Risiko, später an der Parkinson-Krankheit zu erkranken, ist mittlerweile widerlegt.<ref>http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat</ref><ref>V. Roessner, T. Sagvolden, T. DasBanerjee, F.A. Middleton, S.V. Faraone, S.I. Walaas, A. Becker, A. Rothenberger, N. Bock (2010): Methylphenidate normalizes elevated dopamine transporter densities in an animal model of the attention-deficit/hyperactivity disorder combined type, but not to the same extent in one of the attention-deficit/hyperactivity disorder inattentive type. Neuroscience (in print, doi:10.1016/j.neuroscience.2010.02.073)</ref><ref>http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/medizinische_fakultaet/news/news-20100324-methylphenidat</ref> Bei ADHS ist die Dopamin-Transporterdichte im striato''frontalen'' Gehirnbereich erhöht, während die Dopamin-Produktion normal ist. Bei Parkinson hingegen liegt das Problem im striato''nigralen'' Gehirnbereich, hierbei degenerieren die Zellen, die das Dopamin produzieren, in der Substantia nigra. Darum wird zu wenig Dopamin hergestellt. Dafür funktionieren bei Parkinson die Dopamin-Transporter normal. Der Arbeitskreis Neurobiologie der Georg-August-Universität Göttingen distanziert sich nachdrücklich von Hüthers Aussagen hierzu.<ref>http://wwwuser.gwdg.de/~ukyk/dgkjpp.pdf</ref> |
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− | Hüther vertritt auch weiterhin seine Parkinson-Hypothese und verweist auf seine Rattenversuche, beispielsweise 2010 in der Schweizer Zeitschrift ''Pädiatrie'':<ref>[http://www.tellmed.ch/include_php/previewdoc.php?file_id=6618 ADHS ist keine Krankheit! Interview mit Gerald Hüther. Pädiatrie 2/2010, 12-14]</ref> | + | Hüther vertritt jedoch weiterhin seine Parkinson-Hypothese und verweist auf seine Rattenversuche, beispielsweise 2010 in der Schweizer Zeitschrift ''Pädiatrie'':<ref>[http://www.tellmed.ch/include_php/previewdoc.php?file_id=6618 ADHS ist keine Krankheit! Interview mit Gerald Hüther. Pädiatrie 2/2010, 12-14]</ref> |
| :"''In Tierversuchen hatte ich schon vor über zehn Jahren zusammen mit anderen herausgefunden, dass die dauerhafte Verabreichung von Methylphenidat die Ausreifung dopaminerger Projektionen hemmt. Die Tiere erhalten dadurch ein schwächer ausgebildetes dopaminerges System. Welche Spätfolgen das hat und ob das auch bei Kindern, die mit Ritalin behandelt wurden, so ist, weiss ich nicht. Da das Parkinson-Syndrom durch Degeneration dopaminerger Neuronen entsteht, könnten Personen, die sehr früh und über einen langen Zeitraum mit Methylphenidat behandelt worden sind und im Alter Parkinson bekommen, diese Störungen ein paar Jahre früher entwickeln''." | | :"''In Tierversuchen hatte ich schon vor über zehn Jahren zusammen mit anderen herausgefunden, dass die dauerhafte Verabreichung von Methylphenidat die Ausreifung dopaminerger Projektionen hemmt. Die Tiere erhalten dadurch ein schwächer ausgebildetes dopaminerges System. Welche Spätfolgen das hat und ob das auch bei Kindern, die mit Ritalin behandelt wurden, so ist, weiss ich nicht. Da das Parkinson-Syndrom durch Degeneration dopaminerger Neuronen entsteht, könnten Personen, die sehr früh und über einen langen Zeitraum mit Methylphenidat behandelt worden sind und im Alter Parkinson bekommen, diese Störungen ein paar Jahre früher entwickeln''." |
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| Schwerpunkt Hüthers derzeitiger Aktivitäten sind Publikationen, Vorträge und Seminare im ADHS-kritischen Umfeld. Ferner tritt er als Kritiker des bestehenden Schulsystems auf und plädiert für eine "Kultur der Potenzialentfaltung". Dafür wirbt er mit plakativen Aussagen wie "jedes Kind ist hochbegabt",<ref>Gerald Hüther, Uli Hauser: Jedes Kind ist hochbegabt. Albrecht Knaus Verlag, München 22012</ref> die jetzige Schule würde vor allem "gehorsame Pflichterfüller" und "Auswendiglerner" heranziehen, oder man müsse sich "stärker von den Interessen der Schüler und weniger von kultusministeriellen Vorgaben leiten lassen".<ref>[http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kritik-am-schulsystem-huether-will-gymnasium-und-lehrplaene-abschaffen-a-850405.html Schulkritiker Gerald Hüther: "In jedem Kind steckt ein Genie". Spiegel Online, 21. August 2012]</ref> | | Schwerpunkt Hüthers derzeitiger Aktivitäten sind Publikationen, Vorträge und Seminare im ADHS-kritischen Umfeld. Ferner tritt er als Kritiker des bestehenden Schulsystems auf und plädiert für eine "Kultur der Potenzialentfaltung". Dafür wirbt er mit plakativen Aussagen wie "jedes Kind ist hochbegabt",<ref>Gerald Hüther, Uli Hauser: Jedes Kind ist hochbegabt. Albrecht Knaus Verlag, München 22012</ref> die jetzige Schule würde vor allem "gehorsame Pflichterfüller" und "Auswendiglerner" heranziehen, oder man müsse sich "stärker von den Interessen der Schüler und weniger von kultusministeriellen Vorgaben leiten lassen".<ref>[http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kritik-am-schulsystem-huether-will-gymnasium-und-lehrplaene-abschaffen-a-850405.html Schulkritiker Gerald Hüther: "In jedem Kind steckt ein Genie". Spiegel Online, 21. August 2012]</ref> |
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− | Offenbar bewegt sich Hüther auch in esoterischen Kreisen, wie die Vorankündigung für einen Vortrag mit der Überschrift "''Spiritualität als geistige Haltung und als Grundlage für verantwortliches Handeln''" auf dem Kongress vom 24. Juli 2009 bis 26. Juli 2009 in Freiburg ''"Das Ganze im Blick - Wissenschaft und Spiritualität für eine Neuorientierung in Erziehung und Gesellschaft"'' vermuten lässt:<ref>http://www.das-ganze-im-blick.de/Huether</ref> | + | Offenbar bewegt sich Hüther auch in esoterischen Kreisen, wie die Vorankündigung für einen Vortrag mit der Überschrift "''Spiritualität als geistige Haltung und als Grundlage für verantwortliches Handeln''" auf dem Kongress ''Das Ganze im Blick - Wissenschaft und Spiritualität für eine Neuorientierung in Erziehung und Gesellschaft'' vom 24. Juli 2009 bis 26. Juli 2009 in Freiburg vermuten lässt:<ref>http://www.das-ganze-im-blick.de/Huether</ref> |
| :"''Der Vortrag betrachtet die Voraussetzungen für die Herausformung von Spiritualität als geistige Haltung, macht deutlich, dass jeder Mensch bewusst oder ungewusst eine spirituelle Haltung entwickelt und dass es eines Bewusstwerdungsprozesses dieser spirituellen Haltung bedarf, damit Spiritualität in verantwortliches Handeln umgesetzt werden kann''." | | :"''Der Vortrag betrachtet die Voraussetzungen für die Herausformung von Spiritualität als geistige Haltung, macht deutlich, dass jeder Mensch bewusst oder ungewusst eine spirituelle Haltung entwickelt und dass es eines Bewusstwerdungsprozesses dieser spirituellen Haltung bedarf, damit Spiritualität in verantwortliches Handeln umgesetzt werden kann''." |
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| ===Sinn-Stiftung=== | | ===Sinn-Stiftung=== |
− | Hüther war wissenschaftlicher Leiter der Stiftung „Sinn-Stiftung“, einer als gemeinnützig eingetragenen Stiftung mit dem Ziel, „dass Menschen durch Entwicklungs-Impulse in der Gemeinschaft über sich hinaus wachsen und ihr menschliches Potential entfalten“ und die Medikation mit Methylphenidat durch eine Art Erlebnispädagogik zu ersetzen. Aufgrund von Differenzen kam es jedoch im Jahr 2013 zu einer Trennung im gegenseitigen Einvernehmen. In einer Stellungnahme des Vorstandes der Stiftungsbeirates hieß es dazu:<ref>http://www.sinn-stiftung.eu/ueber-uns/stiftungsrat/praesident-des-stiftungsrates/index.html</ref> | + | Hüther war wissenschaftlicher Leiter der Stiftung „Sinn-Stiftung“, einer als gemeinnützig eingetragenen Stiftung mit dem Ziel, „dass Menschen durch Entwicklungs-Impulse in der Gemeinschaft über sich hinaus wachsen und ihr menschliches Potential entfalten“ und die Medikation mit Methylphenidat durch eine Art Erlebnispädagogik zu ersetzen. Aufgrund von Differenzen kam es jedoch 2013 zur Trennung im gegenseitigen Einvernehmen.<ref>''"Erklärung zu Veränderung in der Sinn-Stiftung von Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels Vorstand (Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels) und Präsident der Sinn-Stiftung, Prof. Dr. Gerald Hüther, haben sich nach reiflicher, längere Überlegung geeinigt, die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden. Wir sehen diese Trennung als Konsequenz einer sich schon seit längerer Zeit abzeichnenden Entwicklung. Im Laufe der Zusammenarbeit in der Sinn-Stiftung und im Zuge der praktischen Umsetzungen unserer gemeinsamen Vision sind die Vorstellungen darüber, wie sich die Sinn-Stiftung inhaltlich und strukturell positionieren soll, wo der Fokus liegt und wie ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet werden kann, zu unterschiedlich geworden, so dass uns allen eine weitere gemeinsame Führungsarbeit nicht mehr möglich erscheint."'' http://www.sinn-stiftung.eu/ueber-uns/stiftungsrat/praesident-des-stiftungsrates/index.html</ref> |
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− | :''Erklärung zu Veränderung in der Sinn-Stiftung von Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels Vorstand (Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels) und Präsident der Sinn-Stiftung, Prof. Dr. Gerald Hüther, haben sich nach reiflicher, längere Überlegung geeinigt, die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden. Wir sehen diese Trennung als Konsequenz einer sich schon seit längerer Zeit abzeichnenden Entwicklung. Im Laufe der Zusammenarbeit in der Sinn-Stiftung und im Zuge der praktischen Umsetzungen unserer gemeinsamen Vision sind die Vorstellungen darüber, wie sich die Sinn-Stiftung inhaltlich und strukturell positionieren soll, wo der Fokus liegt und wie ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet werden kann, zu unterschiedlich geworden, so dass uns allen eine weitere gemeinsame Führungsarbeit nicht mehr möglich erscheint.''
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