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Die '''Thymustherapie''' ist eine Form der [[Biologische Medizin|biologischen]] Krebstherapie und der [[Frischzellentherapie]], bei der aus tierischem Thymus gewonne Präparate zum Einsatz kommen. Ziel ist die Stärkung des Imminsystem zur Eliminierung von Tumorzellen, Linderung der Nebenwirkungen der Chemotherapie und Stärkung der Wirksamkeit anderer Behandlungsformen. Ein wissenschaftlicher Wirkungsnachweis fehlt bislang. Auch bei anderen Einsatzgebieten wie beispielsweise rheumaische Erkrankungen, Diabetes, allergischen Erkrankungen, "[[Alternativmedizinische Immunschwäche|Immunschwäche]]", [[Anti-Aging]] und andere gibt es keine Belege für die behauptete Wirksamkeit.
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Die '''Thymustherapie''' ist eine Form der [[Biologische Medizin|biologischen]] Krebstherapie und der [[Frischzellentherapie]], bei der aus tierischem Thymus gewonne Präparate zum Einsatz kommen. Ziel ist die Stärkung des Immunsystem zur Eliminierung von Tumorzellen, Linderung der Nebenwirkungen der Chemotherapie und Stärkung der Wirksamkeit anderer Behandlungsformen. Ein wissenschaftlicher Wirkungsnachweis fehlt bislang. Auch bei anderen Einsatzgebieten wie beispielsweise rheumaische Erkrankungen, Diabetes, allergischen Erkrankungen, "[[Alternativmedizinische Immunschwäche|Immunschwäche]]", [[Anti-Aging]] und andere ngibt es keine Belege für die behauptete Wirksamkeit.
    
==Der Thymus==
 
==Der Thymus==
Der Thymus ist ein primäres lymphatisches Organ bei Wirbeltieren und somit auch beim Menschen. Er befindet sich bei Säugetieren im vor dem Herz gelegenen Abschnitt des Mittelfells (Mediastinum), beim Menschen entsprechend oberhalb des Herzens. Bei einigen Säugetieren (z. B. Paarhufer, Meerschweinchen) erstreckt sich der Thymus auch über den gesamten Hals, bei Vögeln ist er ausschließlich im Halsbereich ausgebildet. Mit dem Eintritt in die Geschlechtsreife bildet sich der Thymus physiologisch zurück (Involution). Im Thymus werden Thymozyten (Prä-T-Lymphozyten) in T-Lymphozyten (Syn. T-Zellen) umgewandelt. Die T-Lymphozyten-Vorläufer wandern aus dem Knochenmark über die Blutbahn in die Läppchenrinde ein. Sie durchlaufen das Läppchen von außen nach innen und machen dabei eine Reifung durch.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Thymus</ref> Es ist nicht plausibel, dass die komplexen Vorgänge in dem Organ Thymus durch die Applikation von Peptiden daraus bewirkt ween können.
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Der Thymus ist ein primäres lymphatisches Organ bei Wirbeltieren und somit auch beim Menschen. Er befindet sich bei Säugetieren im vor dem Herz gelegenen Abschnitt des Mittelfells (Mediastinum), beim Menschen entsprechend oberhalb des Herzens. Bei einigen Säugetieren (z. B. Paarhufer, Meerschweinchen) erstreckt sich der Thymus auch über den gesamten Hals, bei Vögeln ist er ausschließlich im Halsbereich ausgebildet. Mit dem Eintritt in die Geschlechtsreife bildet sich der Thymus physiologisch zurück (Involution). Im Thymus werden Thymozyten (Prä-T-Lymphozyten) in T-Lymphozyten (Syn. T-Zellen) umgewandelt. Die T-Lymphozyten-Vorläufer wandern aus dem Knochenmark über die Blutbahn in die Läppchenrinde ein. Sie durchlaufen das Läppchen von außen nach innen und machen dabei eine Reifung durch.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Thymus</ref> Es ist nicht plausibel, dass die komplexen Vorgänge in dem Organ Thymus durch die Applikation von Peptiden daraus bewirkt werden können.
    
==Einsatzgebiete==
 
==Einsatzgebiete==
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Thymuspräparate bestehen aus Peptiden, die aus den Thymusdrüsen von Kälbern, Rinder- oder Schaffeten, Schweinen oder Ziegen gewonnen werden.
 
Thymuspräparate bestehen aus Peptiden, die aus den Thymusdrüsen von Kälbern, Rinder- oder Schaffeten, Schweinen oder Ziegen gewonnen werden.
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==behauptete Wirkung==
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==Behauptete Wirkung==
 
Da sich die Thymusdrüse beim Erwachsenen zurückbildet, wird behauptet, dies führt zu einer Schwächung des Immunsystems, die durch die Einnahme der Thymuspräparate ausgeglichen wird. Dabei sollen die Neubildung von Lymphozyten im Knochenmark angeregt, ihre Ausreifung zu funktionstüchtigen Abwehrzellen gefördert, die im Organismus kreisenden Abwehrzellen aktiviert, ein gestörtes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Abwehrzellen ausgeglichen und die  Verständigung der Abwehrzellen untereinander verbessert werden.
 
Da sich die Thymusdrüse beim Erwachsenen zurückbildet, wird behauptet, dies führt zu einer Schwächung des Immunsystems, die durch die Einnahme der Thymuspräparate ausgeglichen wird. Dabei sollen die Neubildung von Lymphozyten im Knochenmark angeregt, ihre Ausreifung zu funktionstüchtigen Abwehrzellen gefördert, die im Organismus kreisenden Abwehrzellen aktiviert, ein gestörtes Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Abwehrzellen ausgeglichen und die  Verständigung der Abwehrzellen untereinander verbessert werden.
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Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen über die Anwendung von Thymus-Präparaten bei rheumatischen Erkrankungen. Diese Studien können die behauptete Wirksamkeit nicht belegen. Darüber hinaus weisen sie erhebliche methodische Mängel auf: die Patientenzahl ist meist zu klein, die Beobachtungsdauer zu kurz, die Dokumentation ungenügend, Kontrollgruppen, die mit einem Scheinpräparat behandelt wurden, fehlen weitestgehend.<ref name= 'rheumatologie'></ref>
 
Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen über die Anwendung von Thymus-Präparaten bei rheumatischen Erkrankungen. Diese Studien können die behauptete Wirksamkeit nicht belegen. Darüber hinaus weisen sie erhebliche methodische Mängel auf: die Patientenzahl ist meist zu klein, die Beobachtungsdauer zu kurz, die Dokumentation ungenügend, Kontrollgruppen, die mit einem Scheinpräparat behandelt wurden, fehlen weitestgehend.<ref name= 'rheumatologie'></ref>
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In der Onkologie stammen Hinweise auf mögliche Wirkmechanismen von Thymuspräpareten aus präklinischen Untersuchungen. In den bisher durchgeführten  klinischen Studien v. a. zur supportiven Therapie ergaben sich keine belastbaren Wirkungsnachweis für Thymuspräparate. Es liegen belastbare Untersuchungsergebnisse vor, die eine antitumorale Wirkung belegen. Eine Indikation für den Einsatz dieser Präparate außerhalb von Studien gibt es deshalb derzeit nicht.<ref>C. Stoll, Dr. J. Hübner: [http://link.springer.com/article/10.1007/s00761-009-1688-y Thymus und andere Immunstimulanzien] in: Der Onkologe
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In der Onkologie stammen Hinweise auf mögliche Wirkmechanismen von Thymuspräpareten aus präklinischen Untersuchungen. In den bisher durchgeführten  klinischen Studien v. a. zur supportiven Therapie ergaben sich keine belastbaren Wirkungsnachweis für Thymuspräparate. Es liegen belastbare Untersuchungsergebnisse vor, die eine antitumorale Wirkung belegen. Eine Indikation für den Einsatz dieser Präparate außerhalb von Studien gibt es deshalb derzeit nicht.<ref>C. Stoll, Dr. J. Hübner: [http://link.springer.com/article/10.1007/s00761-009-1688-y Thymus und andere Immunstimulanzien. Der Onkologe, Oktober 2009, Volume 15(10), 1025-1030]</ref>
Oktober 2009, Volume 15, Issue 10, pp 1025-1030</ref>
      
Es gibt keine Evidenz, dass Thymuspräparate bei Krebs die Überlebenszeit erhöhen, das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder verhindern und das Ansprechen des Tumors auf die antitumorale Behandlung verbessern.<ref>http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD003993.pub3/abstract</ref>
 
Es gibt keine Evidenz, dass Thymuspräparate bei Krebs die Überlebenszeit erhöhen, das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder verhindern und das Ansprechen des Tumors auf die antitumorale Behandlung verbessern.<ref>http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD003993.pub3/abstract</ref>
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