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Die Mistelgemische beinhalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen (vgl. Tabelle 2 in Steuer-Vogt et al.<ref>Steuer-Vogt MK, Bonkowsky V, Ambrosch P, Scholz M, Neiß A, Strutz J, Henning M, Lenarz T, Arnold W: The effect of an adjuvant mistletoe treatment programme in resected head and neck cancer patients: a randomised controlled clinical trial. Eur J Cancer, 37, 21-31, 2001</ref>), deren Art und Konzentration sowohl vom Wirtsbaum, auf dem die Mistelpflanze wächst, als auch vom Erntezeitpunkt abhängig ist. Es gibt zwei größere Mistelanwenderbereiche - die Szene, in der mit Presssäften aus den Misteln gearbeitet wird und die Szene, in der so genannte Mistellektine (darunter dominiert das Mistellektin ML-1, welches mit dem Viscum album L. Agglutinin&nbsp;1 (VAA-1) identisch ist) in Extraktform angewendet werden. Weil es sehr heterogene Gemische sind, ist zu beachten, dass kein auf dem Markt befindliches Mistelprodukt dem anderen gleicht.
 
Die Mistelgemische beinhalten eine Vielzahl von Inhaltsstoffen (vgl. Tabelle 2 in Steuer-Vogt et al.<ref>Steuer-Vogt MK, Bonkowsky V, Ambrosch P, Scholz M, Neiß A, Strutz J, Henning M, Lenarz T, Arnold W: The effect of an adjuvant mistletoe treatment programme in resected head and neck cancer patients: a randomised controlled clinical trial. Eur J Cancer, 37, 21-31, 2001</ref>), deren Art und Konzentration sowohl vom Wirtsbaum, auf dem die Mistelpflanze wächst, als auch vom Erntezeitpunkt abhängig ist. Es gibt zwei größere Mistelanwenderbereiche - die Szene, in der mit Presssäften aus den Misteln gearbeitet wird und die Szene, in der so genannte Mistellektine (darunter dominiert das Mistellektin ML-1, welches mit dem Viscum album L. Agglutinin&nbsp;1 (VAA-1) identisch ist) in Extraktform angewendet werden. Weil es sehr heterogene Gemische sind, ist zu beachten, dass kein auf dem Markt befindliches Mistelprodukt dem anderen gleicht.
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==Mistel-Presssäfte stimulieren Krebs==
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==Unerwünschte Wirkungen / Nebenwirkungen==
Vor vielen Jahren schon wurde durch Publikationen in Fachkreisen bekannt, dass Mistelprodukte auf Presssaftbasis wohl nicht nur keine Wirkung gegen Krebs zeigen, sondern diesen sogar verstärken können.
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===Allgemein===
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Unerwünschte Wirkungen der Misteltherapie betreffen das Herz-Kreislauf-System (Blutdruckabfall oder -anstieg, Verlangsamung des Herzschlags), den Magen-Darm-Trakt (Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Dehydratation), das zentrale Nervensystem (Verwirrtheit, Halluzinationen, epileptische Anfälle) sowie das Immunsystem (Fieber, Anstieg der weißen Blutkörperchen). Lokale Entzündungsreaktionen an der Injektionsstelle (wie Rötung, Schwellung, Schmerzen) sind häufig. Schwerwiegende Komplikationen sind selten, jedoch wurden einige Todesfälle nach Anwendung von Mistelpräparaten berichtet. Ursache hierfür können allergische Reaktionen sein, die zu einem anaphylaktischen Schock führen können. Nicht angezeigt ist die Misteltherapie während der Schwangerschaft und in der Stillzeit.
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===Krebs stimulierende Wirkung===
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Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass Mistelprodukte (Presssäfte, Lektinextrakte) das Tumorwachstum stimulieren und die Überlebenszeit der Patienten verkürzen.<ref>Lutz Edler: [http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=39983 Mistel in der Krebstherapie: Fragwürdige Ergebnisse neuerer klinischer Studien]. Dtsch Arztebl 2004; 101(1-2): A-44 / B-39 / C-39</ref>
    
In der anthroposophischen Lukas-Klinik in Arlesheim (Schweiz) beschrieben die Autoren Leroi und Hajto (1982)<ref>Leroi R, Hajto T: Die Iscadortherapie beim Ovarialkarzinom. Krebsgeschehen, Nr.2, 38-44, 1982</ref> die angeblich positiven Resultate unter Behandlung mit Iscador (hergestellt von Weleda) bei Frauen mit Ovarialkarzinom. Patienten im Stadium FIGO&nbsp;I wiesen eine 5-Jahresüberlebensrate von 73% aus, was die Autoren als Beweis für die Wirksamkeit der Behandlung ansahen. Vergleicht man allerdings die analogen Überlebensraten in älteren Vergleichsstudien (Decker et al. 1975,<ref>Decker DG, Malkasian GD, Taylor WF: Nat. Cancer Inst Monogr, 42, 9, 1975</ref>) so lag die 5-Jahresüberlebensrate bei hochschulmedizinisch ohne Mistelprodukte behandelten Frauen mit FIGO&nbsp;I-Tumoren mit 80% deutlich besser. Besonders erschreckend war, dass in der Iscador-Studie von Leroi und Hajto die 5-Jahresüberlebensrate von FIGO&nbsp;IV-Patienten bei 0% lag, während konventionell behandelte Patientinnen im Stadium FIGO&nbsp;III-IV zu diesem Zeitpunkt noch in bis zu 45% der Fälle leben. Die Scheinerfolge in Szenepublikationen der Mistelbefürworter ergaben sich nur deshalb, weil man entsprechende Kontrollgruppen überhaupt nicht mitführte bzw. die weitaus besseren Behandlungsmethoden der Hochschulmedizin schlicht ignorierte.
 
In der anthroposophischen Lukas-Klinik in Arlesheim (Schweiz) beschrieben die Autoren Leroi und Hajto (1982)<ref>Leroi R, Hajto T: Die Iscadortherapie beim Ovarialkarzinom. Krebsgeschehen, Nr.2, 38-44, 1982</ref> die angeblich positiven Resultate unter Behandlung mit Iscador (hergestellt von Weleda) bei Frauen mit Ovarialkarzinom. Patienten im Stadium FIGO&nbsp;I wiesen eine 5-Jahresüberlebensrate von 73% aus, was die Autoren als Beweis für die Wirksamkeit der Behandlung ansahen. Vergleicht man allerdings die analogen Überlebensraten in älteren Vergleichsstudien (Decker et al. 1975,<ref>Decker DG, Malkasian GD, Taylor WF: Nat. Cancer Inst Monogr, 42, 9, 1975</ref>) so lag die 5-Jahresüberlebensrate bei hochschulmedizinisch ohne Mistelprodukte behandelten Frauen mit FIGO&nbsp;I-Tumoren mit 80% deutlich besser. Besonders erschreckend war, dass in der Iscador-Studie von Leroi und Hajto die 5-Jahresüberlebensrate von FIGO&nbsp;IV-Patienten bei 0% lag, während konventionell behandelte Patientinnen im Stadium FIGO&nbsp;III-IV zu diesem Zeitpunkt noch in bis zu 45% der Fälle leben. Die Scheinerfolge in Szenepublikationen der Mistelbefürworter ergaben sich nur deshalb, weil man entsprechende Kontrollgruppen überhaupt nicht mitführte bzw. die weitaus besseren Behandlungsmethoden der Hochschulmedizin schlicht ignorierte.
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