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| Unterstützung in seinen Aktivitäten gegen Zahnamalgame und Elektrosmog fand Mutter in [[Ivo Sasek]], dem Schweizer Anführer der OCG-Sekte und Organisator der so genannten [[Anti-Zensur-Koalition|Anti-Zensur-Konferenzen]], auf denen Personen wie [[Jo Conrad]], [[Hans Tolzin]], [[Werner Altnickel]] oder [[Rauni-Leena Luukanen-Kilde]] zu allen möglichen absurden [[Verschwörungstheorie]]n vortragen. 2009 hielt Mutter hier einen Vortrag mit dem Titel ''Nanotechnologie – (k)ein Risiko? Über Betrug in der Wissenschaft und Alltagsgifte. Wie gelangten Supergifte in unseren Mund? Und vor allem – wie bringen wir sie da wieder raus?''<ref>http://74.125.77.132/search?q=cache:SNwmyFvI7NUJ:therealstories.wordpress.com/2009/06/27/bericht-uber-anti-zensur-koalition-27-06-2009/+%22Joachim+Mutter%22+sekte&cd=7&hl=de&ct=clnk&gl=de</ref> | | Unterstützung in seinen Aktivitäten gegen Zahnamalgame und Elektrosmog fand Mutter in [[Ivo Sasek]], dem Schweizer Anführer der OCG-Sekte und Organisator der so genannten [[Anti-Zensur-Koalition|Anti-Zensur-Konferenzen]], auf denen Personen wie [[Jo Conrad]], [[Hans Tolzin]], [[Werner Altnickel]] oder [[Rauni-Leena Luukanen-Kilde]] zu allen möglichen absurden [[Verschwörungstheorie]]n vortragen. 2009 hielt Mutter hier einen Vortrag mit dem Titel ''Nanotechnologie – (k)ein Risiko? Über Betrug in der Wissenschaft und Alltagsgifte. Wie gelangten Supergifte in unseren Mund? Und vor allem – wie bringen wir sie da wieder raus?''<ref>http://74.125.77.132/search?q=cache:SNwmyFvI7NUJ:therealstories.wordpress.com/2009/06/27/bericht-uber-anti-zensur-koalition-27-06-2009/+%22Joachim+Mutter%22+sekte&cd=7&hl=de&ct=clnk&gl=de</ref> |
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− | In seinem Vortrag, der als Beispiel für Mutters Argumentationsstil dienen kann, vermittelt er den Zuhörern, dass der Mensch durch Medikamente und Nahrungsmittel zunehmend "Supergiften, Schwermetallen und Fremdstoffen" ausgesetzt sei. Gefährlich seien vor allem Titan, Blei und Quecksilber, letzteres insbesondere durch Zahnfüllungen aus Amalgam. Wörtlich meint Mutter: ''"Die einzigen zwei sicheren Plätze, die sie haben auf der Welt, wo man das Amalgam deponieren kann, sind die Hochsicherheitsstufen-Sondermülldeponien oder die Zähne des Menschen."'' Ferner kritisiert er, dass an Risikobewertungen von Amalgam als Zahnfüllmaterial, z.B. durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), auch Zahnärzte und zahnärztliche Vereinigungen mitgewirkt haben: ''"Da können Sie auch die Mafia damit beauftragen, das Strafgesetzbuch zu überarbeiten."''
| + | Der Vortrag kann als Beispiel für Mutters Argumentationsstil dienen. Er versucht den Zuhörern zu vermitteln, dass der Mensch durch Medikamente und Nahrungsmittel zunehmend "Supergiften, Schwermetallen und Fremdstoffen" ausgesetzt sei. Gefährlich seien vor allem Titan, Blei und Quecksilber, letzteres insbesondere durch Zahnfüllungen aus Amalgam. Wörtlich: ''"Die einzigen zwei sicheren Plätze, die sie haben auf der Welt, wo man das Amalgam deponieren kann, sind die Hochsicherheitsstufen-Sondermülldeponien oder die Zähne des Menschen."'' Ferner kritisiert er, dass an Risikobewertungen von Amalgam als Zahnfüllmaterial, z.B. durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), auch Zahnärzte und zahnärztliche Vereinigungen mitgewirkt haben: ''"Da können Sie auch die Mafia damit beauftragen, das Strafgesetzbuch zu überarbeiten."'' |
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− | Abgesehen von solchen plakativen Äußerungen versucht sich Mutter in seinem Vortrag als seriöser Wissenschaftler zu präsentieren, dessen Äußerungen allesamt durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt seien. Tatsächlich stellt er jedoch mehrfach unbelegte Behauptungen auf, konstruiert Zusammenhänge zu Quecksilber bzw. Amalgam und zitiert die Fachliteratur selektiv einseitig. Bei näherem Hinsehen ist auch festzustellen, dass sich einige der von ihm angeführten Literaturstellen nicht mit seinen Aussagen decken. Mit häufigen Formulierungen wie "man weiß inzwischen, dass..." versucht Mutter dabei den Eindruck zu erwecken, dass seine Statements wissenschaftlichen Konsens darstellen und nicht nur seine persönliche Meinung. Wörtlich sagt er z.B.: "Wir wissen, dass mittlerweile ungefähr 70% aller chronischen Krankheiten aus dem Kiefer stammen". Oder: "Man weiß mittlerweise, dass Quecksilber die Hauptursache für Autismus ist." Des Weiteren stellt er einen fragwürdigen Zusammenhang zwischen Amalgam und Multipler Sklerose her: Er habe "genug Patienten" mit Multipler Sklerose, die "ein paar Tage oder Wochen", nachdem Zahnärzte diesen Personen Amalgamfüllungen entfernt hätten, erstmals aufgetreten sei. Mutter suggeriert, dass die MS durch das Einatmen von Quecksilberdampf bei den Behandlungen ausgelöst worden sei. | + | Abgesehen von solchen plakativen Äußerungen versucht sich Mutter in seinem Vortrag als seriöser Wissenschaftler zu präsentieren, dessen Äußerungen allesamt durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt seien. Tatsächlich stellt er jedoch mehrfach unbelegte Behauptungen auf, konstruiert Zusammenhänge zu Quecksilber bzw. Amalgam und zitiert die Fachliteratur selektiv einseitig. Bei näherem Hinsehen ist auch festzustellen, dass sich einige der von ihm angeführten Literaturstellen nicht mit seinen Aussagen decken. Mit häufigen Formulierungen wie "man weiß inzwischen, dass..." versucht Mutter dabei den Eindruck zu erwecken, dass seine Ausführungen wissenschaftlichen Konsens darstellen und nicht nur seine persönliche Meinung. Wörtlich sagt er z.B.: "Wir wissen, dass mittlerweile ungefähr 70% aller chronischen Krankheiten aus dem Kiefer stammen". Oder: "Man weiß mittlerweise, dass Quecksilber die Hauptursache für Autismus ist." Des Weiteren stellt er einen fragwürdigen Zusammenhang zwischen Amalgam und Multipler Sklerose her: Er habe "genug Patienten" mit Multipler Sklerose, die "ein paar Tage oder Wochen", nachdem Zahnärzte diesen Personen Amalgamfüllungen entfernt hätten, erstmals aufgetreten sei. Mutter suggeriert, dass die MS durch das Einatmen von Quecksilberdampf bei den Behandlungen ausgelöst worden sei. |
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| Mutter behauptet auch einen Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Quecksilberbelastung. In Experimenten habe man festgestellt, dass durch Benutzung von Mobiltelefonen "das Freiwerden von Quecksilberdampf aus Amalgam dramatisch zugenommen hat". Dazu führt er eine bei Mobilfunkgegnern beliebte Untersuchung aus dem Jahr 2008 an<ref>Mortazavi SMJ, Daiee E, Yazdi A, Khiabani K, Kavousi A, Vazirineja R, Behnejad B, Ghasemi M, Balali Mond M (2008): Mercury Release from Dental Amalgam Restorations after Magnetic Resonance Imaging and Following Mobile Phone Use. Pak. J. Biol. Sci. 11(8): 1142-1146</ref>, in der der Quecksilbergehalt im Urin gemessen wurde (von Quecksilberdampf ist keine Rede), nachdem die Probanden Zahnfüllungen aus Amalgam erhalten hatten und an den Folgetagen jeweils 15 Minuten der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt wurden. Die Arbeit ist von der Methodik her allerdings kaum geeignet, Mutters Behauptung zu belegen, siehe auch [[Elektrosmog#Elektrosmog und Quecksilber|Elektrosmog und Quecksilber]]. | | Mutter behauptet auch einen Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Quecksilberbelastung. In Experimenten habe man festgestellt, dass durch Benutzung von Mobiltelefonen "das Freiwerden von Quecksilberdampf aus Amalgam dramatisch zugenommen hat". Dazu führt er eine bei Mobilfunkgegnern beliebte Untersuchung aus dem Jahr 2008 an<ref>Mortazavi SMJ, Daiee E, Yazdi A, Khiabani K, Kavousi A, Vazirineja R, Behnejad B, Ghasemi M, Balali Mond M (2008): Mercury Release from Dental Amalgam Restorations after Magnetic Resonance Imaging and Following Mobile Phone Use. Pak. J. Biol. Sci. 11(8): 1142-1146</ref>, in der der Quecksilbergehalt im Urin gemessen wurde (von Quecksilberdampf ist keine Rede), nachdem die Probanden Zahnfüllungen aus Amalgam erhalten hatten und an den Folgetagen jeweils 15 Minuten der Strahlung eines Mobiltelefons ausgesetzt wurden. Die Arbeit ist von der Methodik her allerdings kaum geeignet, Mutters Behauptung zu belegen, siehe auch [[Elektrosmog#Elektrosmog und Quecksilber|Elektrosmog und Quecksilber]]. |