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| Gegen drei Uhr morgens endete die aufgeladene Atmosphäre in einer Schießerei mit einem Schwerverletzten. Zündfunke war das ''ausgeliehene'' Schlauchboot des Emanuele von seiner eigenen Motoryacht ''Aniram'' (Vorname seiner Ehefrau Marina rückwärts geschrieben). Der völlig betrunkene und nur mit einer Unterhose bekleidete, aber schwer bewaffnete Sohn des letzten italienischen Königs ging wütend an Bord der ankernden Coke und begann sich zunächst damit zu rächen, dass er anfing, Taucher-Pressluftflaschen an Bord der Coke zu entleeren. Vorher hatte er noch sein halbautomatisches M1 durch Einklinken eines 30 Schuss Patronenmagazin scharfgemacht. Seine Frau Maria Doria hatte ihm angeblich vorher noch angeraten, sich zu bewaffnen (Vittorio Emanuele war allerdings in der Vergangenheit von seiner Frau auch schon einmal als ''großes Kind'' bezeichnet worden). So hatte er ein amerikanisches Gewehr großen Kalibers dabei, dessen Besitz in Frankreich illegal ist. Bei dem Gewehr soll es sich um ein M1 gehandelt haben, das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde. Die Waffe hatte er persönlich vom philippinischen Diktator F. Marcos geschenkt bekommen. Die Ehefrau von Emanuele, ''principessa'' Marina Doria, soll dann mit den Scheinwerfern eines Autos versucht haben die Kampfzone zu beleuchten, während eine Schar von Zuschauern an Land zusah. Es kam sodann zu Handgreiflichkeiten an Bord der Coke, Schüsse fielen, Zeugen berichten vom kopfnahen Pfeifen der Kugeln. Beleidigungen wie ''..mein Hodenprinz...'' oder ...''ich bringe euch alle um !...'' wurden ausgetauscht und am nächsten Tage wurde die völlig zerrissene Unterhose von Emanuele von der Polizei als Beweismittel vom Meeresgrund gesichert (hellblau Marke King-Kong). Es sollen zwei Schüsse gefallen sein: ein Schuss in die Luft und ein Schuss in Richtung der Mapagia. Dieser Schuss durchschlug die Kunststoffwand der Motoryacht Mapagia und traf den unter Deck schlafenden Dirk Hamer in den Unterbauch, eine Hauptschlagader eines Bein verletzend. Es entstand eine stark blutende Wunde mit großem Blutverlust, da die Kugel eine Arterie traf. Emanuele konnte auf keinen Fall gezielt den nicht sichtbaren Sohn Hamers im Visier gehabt haben (wie sein Vater später immer wieder behaupten wird), Ziel war vielmehr Nicky Pende, denn dieser hatte mit seiner Gruppe zuletzt mit einem Schlauchboot abgelegt. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht, wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Vorher war er notdürftig von einem überforderten Inselarzt versorgt worden. Es gelang auch nicht (wie Emanuele zunächst versprach), den privaten Helikopter von Emanuele einzusetzen. Gegen den ausdrücklichen Rat der Marseiller Ärzte lies Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen, wo er am 7.12.1978 verstarb. Emanuele wird später in einem umstrittenen Prozess zu sechs Monaten wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt. Die Projektile aus dem M1-Magazin wurden von der Polizei nicht asserviert. Auch die Boote wurden nicht beschlagnahmt. Die Tatwaffe verschwand später auf merkwürdige Weise, sodass ein Vergleich von Waffe und einem möglichen Projektil nicht mehr möglich war. Offenbar waren hier auch eingreifende politische Entscheidungsträger sowie inkompetente oder überforderte Ermittler im Spiel. 2006 wurde Vittorio Emanuele wegen anderer Vorwürfe (kriminelle Vereinigung, Manipulation von Spielgeldautomaten usw.) erneut inhaftiert. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde dabei bekannt, dass er mit Sicherheit der Schütze war, da er dies einem Zellengenossen mitteilte. | | Gegen drei Uhr morgens endete die aufgeladene Atmosphäre in einer Schießerei mit einem Schwerverletzten. Zündfunke war das ''ausgeliehene'' Schlauchboot des Emanuele von seiner eigenen Motoryacht ''Aniram'' (Vorname seiner Ehefrau Marina rückwärts geschrieben). Der völlig betrunkene und nur mit einer Unterhose bekleidete, aber schwer bewaffnete Sohn des letzten italienischen Königs ging wütend an Bord der ankernden Coke und begann sich zunächst damit zu rächen, dass er anfing, Taucher-Pressluftflaschen an Bord der Coke zu entleeren. Vorher hatte er noch sein halbautomatisches M1 durch Einklinken eines 30 Schuss Patronenmagazin scharfgemacht. Seine Frau Maria Doria hatte ihm angeblich vorher noch angeraten, sich zu bewaffnen (Vittorio Emanuele war allerdings in der Vergangenheit von seiner Frau auch schon einmal als ''großes Kind'' bezeichnet worden). So hatte er ein amerikanisches Gewehr großen Kalibers dabei, dessen Besitz in Frankreich illegal ist. Bei dem Gewehr soll es sich um ein M1 gehandelt haben, das später im Prozess als Kriegswaffe eingestuft wurde. Die Waffe hatte er persönlich vom philippinischen Diktator F. Marcos geschenkt bekommen. Die Ehefrau von Emanuele, ''principessa'' Marina Doria, soll dann mit den Scheinwerfern eines Autos versucht haben die Kampfzone zu beleuchten, während eine Schar von Zuschauern an Land zusah. Es kam sodann zu Handgreiflichkeiten an Bord der Coke, Schüsse fielen, Zeugen berichten vom kopfnahen Pfeifen der Kugeln. Beleidigungen wie ''..mein Hodenprinz...'' oder ...''ich bringe euch alle um !...'' wurden ausgetauscht und am nächsten Tage wurde die völlig zerrissene Unterhose von Emanuele von der Polizei als Beweismittel vom Meeresgrund gesichert (hellblau Marke King-Kong). Es sollen zwei Schüsse gefallen sein: ein Schuss in die Luft und ein Schuss in Richtung der Mapagia. Dieser Schuss durchschlug die Kunststoffwand der Motoryacht Mapagia und traf den unter Deck schlafenden Dirk Hamer in den Unterbauch, eine Hauptschlagader eines Bein verletzend. Es entstand eine stark blutende Wunde mit großem Blutverlust, da die Kugel eine Arterie traf. Emanuele konnte auf keinen Fall gezielt den nicht sichtbaren Sohn Hamers im Visier gehabt haben (wie sein Vater später immer wieder behaupten wird), Ziel war vielmehr Nicky Pende, denn dieser hatte mit seiner Gruppe zuletzt mit einem Schlauchboot abgelegt. Der junge Hamer wurde recht spät nach Marseille in eine Klinik gebracht, wo ihm ein Bein amputiert werden musste. Vorher war er notdürftig von einem überforderten Inselarzt versorgt worden. Es gelang auch nicht (wie Emanuele zunächst versprach), den privaten Helikopter von Emanuele einzusetzen. Gegen den ausdrücklichen Rat der Marseiller Ärzte lies Ryke Geerd Hamer seinen schwer verletzten Sohn nach Heidelberg verlegen, wo er am 7.12.1978 verstarb. Emanuele wird später in einem umstrittenen Prozess zu sechs Monaten wegen unerlaubten Waffenbesitzes verurteilt. Die Projektile aus dem M1-Magazin wurden von der Polizei nicht asserviert. Auch die Boote wurden nicht beschlagnahmt. Die Tatwaffe verschwand später auf merkwürdige Weise, sodass ein Vergleich von Waffe und einem möglichen Projektil nicht mehr möglich war. Offenbar waren hier auch eingreifende politische Entscheidungsträger sowie inkompetente oder überforderte Ermittler im Spiel. 2006 wurde Vittorio Emanuele wegen anderer Vorwürfe (kriminelle Vereinigung, Manipulation von Spielgeldautomaten usw.) erneut inhaftiert. In einem von einer versteckten Abhöranlage aufgezeichneten Geständnis wurde dabei bekannt, dass er mit Sicherheit der Schütze war, da er dies einem Zellengenossen mitteilte. |
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− | Nachgeschichte: Hamer ließ nach dem tode seines Sohnes verlautbaren, dass Vittorio Emanuele ihm 2 Millionen DM (1,8 Millionen plus 200.000) anbot um eine Zivilklage zu vermeiden. Später verbreitete Hamer sogar die Meldung, dass ihm 10 Millionen angeboten worden wären. In Wirklichkeit beschließen die beiden Familien (Hamer - Emmanuele) zunächst eine Vereinbarung über die Zahlung von lediglich 500.000 FF (französische Francs) und Emanuele zahlte 200.000 DM an Krankenhauskosten. Er argumentierte dass die Verlegung des nicht-transportfähigen Dirk Hamer nach Heidelberg den Tod mit bedingt hätte. Die Frau des Emanuele, Prinzessin Marina Doria, wird im Stern mit der Aussage zitiert, dass Ryke Geerd Hamer bei Zahlung von 2 Millionen DM seine Tochter Birgit Hamer (die Tatortzeugin war) beeinflusst hätte beim Strafprozess eine Zeugenaussage zugunsten von Emanuele zu machen. | + | Nachgeschichte: Hamer ließ nach dem Tode seines Sohnes verlautbaren, dass Vittorio Emanuele ihm 2 Millionen DM (1,8 Millionen plus 200.000) anbot, um eine Zivilklage zu vermeiden. Später verbreitete Hamer sogar die Meldung, dass ihm 10 Millionen angeboten worden wären. In Wirklichkeit beschließen die beiden Familien (Hamer - Emmanuele) zunächst eine Vereinbarung über die Zahlung von lediglich 500.000 FF (französische Francs), und Emanuele zahlte 200.000 DM an Krankenhauskosten. Er argumentierte, dass die Verlegung des nicht-transportfähigen Dirk Hamer nach Heidelberg den Tod mit bedingt hätte. Die Frau des Emanuele, Prinzessin Marina Doria, wird im Stern mit der Aussage zitiert, dass Ryke Geerd Hamer bei Zahlung von 2 Millionen DM seine Tochter Birgit Hamer (die Tatortzeugin war) beeinflusst hätte, beim Strafprozess eine Zeugenaussage zugunsten von Emanuele zu machen. |
| Letztendlich kommt es zu keinem Vertragsabschluss zwischen den Familien. 2006 verkündet merkwürdigerweise Hamer, dass sein Sohn 1978 wegen seiner erst drei Jahre später entwickelten "Neuen Medizin" erschossen worden wäre und sieht ihn als Opfer eines Komplotts um seine medizinische Lehre. | | Letztendlich kommt es zu keinem Vertragsabschluss zwischen den Familien. 2006 verkündet merkwürdigerweise Hamer, dass sein Sohn 1978 wegen seiner erst drei Jahre später entwickelten "Neuen Medizin" erschossen worden wäre und sieht ihn als Opfer eines Komplotts um seine medizinische Lehre. |
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| [[Bild:hamer30geheilt.jpg|Bildzeitung über "Hamererfolge" 1982|300px|thumb]] | | [[Bild:hamer30geheilt.jpg|Bildzeitung über "Hamererfolge" 1982|300px|thumb]] |
| [[Bild:hamer8geheilt.jpg|typische Schlagzeilen der Bildzeitung zu Hamer|300px|thumb]] | | [[Bild:hamer8geheilt.jpg|typische Schlagzeilen der Bildzeitung zu Hamer|300px|thumb]] |
− | 1982 kehrt Hamer endgültig nach Deutschland zurück und öffnet für einige Monate das private '''Sanatorium Rosenhof''' in Bad Krozingen in der er als einzige Arzt tätig war. Er will nun seine Neue Medizin in der Praxis im Menschenversuch an Patienten erproben. Das Experiment wird allerdings zu einem Desaster: die Mehrzahl seiner Patienten verstirbt (mehr dazu: [[Opfer der Germanischen Neuen Medizin]]). Hamer lässt sich jedoch davon nicht beirren und 1983 öffnet er eine illegale private Klinik namens '''Haus Dammersmoor''' im niedersächsischen Gyhum bei Bremen (Dammersmoorerweg 17), die später von den Behörden geschlossen werden musste und heute eine Reha-Klinik ist. Später erklärt Hamer, dass einige seiner gyhumer Patienten verstorben wären da in der Zwischenzeit Zeitungen nach anfänglichen positiven Artikeln sich zunehmend kritisch äußerten, was den Tod der Patienten mit bewirkt hätte. | + | 1982 kehrt Hamer endgültig nach Deutschland zurück und öffnet für einige Monate das private '''Sanatorium Rosenhof''' in Bad Krozingen in der er als einzige Arzt tätig war. Er will nun seine Neue Medizin in der Praxis im Menschenversuch an Patienten erproben. Das Experiment wird allerdings zu einem Desaster: die Mehrzahl seiner Patienten verstirbt (mehr dazu: [[Opfer der Germanischen Neuen Medizin]]). Hamer lässt sich jedoch davon nicht beirren und 1983 öffnet er eine illegale private Klinik namens '''Haus Dammersmoor''' im niedersächsischen Gyhum bei Bremen (Dammersmoorerweg 17), die später von den Behörden geschlossen werden musste und heute eine Reha-Klinik ist. Später erklärt Hamer, dass einige seiner Gyhumer Patienten verstorben wären, da in der Zwischenzeit Zeitungen nach anfänglichen positiven Artikeln sich zunehmend kritisch äußerten, was den Tod der Patienten mit bewirkt hätte. |
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− | Am 12. April 1985 verstirbt Hamers Ehefrau an den Folgen eines Brustkrebs. Später erzählte Hamer einer Angestellten in seiner Privatklinik Rosenhof, dass seine Frau nicht an seine Neue Medizin geglaubt habe und daher eine eigene NM-Behandlung des Brustkrebs unwirksam gewesen sei. Gerüchteweise wurde auch bekannt dass er sich von seiner Frau trennte <ref>"Weißt du, daß Hamer auch einmal hier in dieser Buchhandlung war? Er hatte seine Frau und seinen Hund dabei. Hamer saß so:" Sie setzte sich hin, wie ein vollkommen verängstigter Mensch, der jederzeit bereit ist aufzuspringen und zu fliehen. | + | Am 12. April 1985 verstirbt Hamers Ehefrau an den Folgen eines Brustkrebs. Später erzählte Hamer einer Angestellten in seiner Privatklinik Rosenhof, dass seine Frau nicht an seine Neue Medizin geglaubt habe und daher eine eigene NM-Behandlung des Brustkrebs unwirksam gewesen sei. Gerüchteweise wurde auch bekannt, dass er sich von seiner Frau trennte <ref>"Weißt du, daß Hamer auch einmal hier in dieser Buchhandlung war? Er hatte seine Frau und seinen Hund dabei. Hamer saß so:" Sie setzte sich hin, wie ein vollkommen verängstigter Mensch, der jederzeit bereit ist aufzuspringen und zu fliehen. |
| "Der Hund saß auch so:" Wieder nahm sie dieselbe verkrampfte Sitzhaltung ein. | | "Der Hund saß auch so:" Wieder nahm sie dieselbe verkrampfte Sitzhaltung ein. |
| "Und die Frau - er hat sich von seiner alten Frau getrennt, wußtest du das? - saß neben ihm und schaute verehrend zu ihm auf. "Ich habe seine Bücher nicht gelesen. Aber einem Menschen, der so aus dem Gleichgewicht ist, würde ich mein Kind nicht anvertrauen."</ref>. In seinem Buch ''Krebs - Krankheit der Seele'' geht er auf Seite 28 auf die Erkrankung seiner Frau ein und schildert die tödliche Erkrankung ganz anders: ''..Übrigens, die erste Patientin, die ich behandeln durfte, nachdem ich die EISERNE REGEL DES KREBSES wusste, war meine Frau, die einen Knoten in der linken Brust getastet hatte, Aber wir kannten den Konflikt, nämlich der Hinauswurf aus der Wohnung in der Via Margutta, die der Cousine des Mörders gehörte. Aber wir kannten auch die Therapie. Meine Frau ist der klügste Mensch, den ich überhaupt kenne. Sie wußte, hatte verstanden, sie wurde gesund. Der Konflikt hatte sich lösen lassen. Der Knoten ging zurück..''. Eine französische Webseite im Internet die Werbung für die GNM macht nennt für Hamer's Ehefrau fünf aufeinander folgende Krebserkrankungen die sie jeweils überstanden hätte bevor sie starb. <ref>*http://medecinenouvelle.com/comprendre/reperes/</ref> | | "Und die Frau - er hat sich von seiner alten Frau getrennt, wußtest du das? - saß neben ihm und schaute verehrend zu ihm auf. "Ich habe seine Bücher nicht gelesen. Aber einem Menschen, der so aus dem Gleichgewicht ist, würde ich mein Kind nicht anvertrauen."</ref>. In seinem Buch ''Krebs - Krankheit der Seele'' geht er auf Seite 28 auf die Erkrankung seiner Frau ein und schildert die tödliche Erkrankung ganz anders: ''..Übrigens, die erste Patientin, die ich behandeln durfte, nachdem ich die EISERNE REGEL DES KREBSES wusste, war meine Frau, die einen Knoten in der linken Brust getastet hatte, Aber wir kannten den Konflikt, nämlich der Hinauswurf aus der Wohnung in der Via Margutta, die der Cousine des Mörders gehörte. Aber wir kannten auch die Therapie. Meine Frau ist der klügste Mensch, den ich überhaupt kenne. Sie wußte, hatte verstanden, sie wurde gesund. Der Konflikt hatte sich lösen lassen. Der Knoten ging zurück..''. Eine französische Webseite im Internet die Werbung für die GNM macht nennt für Hamer's Ehefrau fünf aufeinander folgende Krebserkrankungen die sie jeweils überstanden hätte bevor sie starb. <ref>*http://medecinenouvelle.com/comprendre/reperes/</ref> |
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− | Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens '''Freunde von Dirk''' in Katzenelnbogen bei Koblenz (Rhein-Lahn-Kreis), die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste nachdem Anzeigen erstattet wurden. (siehe dazu: [[GNM Dokumentation|Zeugenaussagen von Mitarbeiterinnen]]). Hamer ließ die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage bereits von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein. | + | Im August 1985 öffnet Hamer eine weitere nicht genehmigte Klinik namens '''Freunde von Dirk''' in Katzenelnbogen bei Koblenz (Rhein-Lahn-Kreis), die aufgrund haarsträubender skandalöser Zustände von den Behörden geschlossen werden musste, nachdem Anzeigen erstattet wurden. (siehe dazu: [[GNM Dokumentation|Zeugenaussagen von Mitarbeiterinnen]]). Hamer ließ die Klinik beim Gewerbeamt als "Pension" eintragen. Vor der Nutzung durch Hamer als einzigen Arzt und ohne ausgebildete Krankenschwestern war die Anlage bereits von der evangelischen Kirche für einen Klinikbetrieb genutzt worden. In Katzenelnbogen nahm Hamer viele ausländische, aber auch deutsche Krebspatienten auf, von denen (wie in Bad Krozingen) viele verstarben. Es sind auch keine Patienten bekannt geworden, die dort eine Genesung erfahren hätten. Nach Aussagen von ehemaligen Angestellten der Klinik in Katzenelnbogen sollen fast alle Patienten verstorben sein. |
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| Um auf angebliche Heilerfolge aufmerksam zu machen, scheute sich Hamer in dieser Zeit nicht davor, angebliche Überlebende und deren Heilung via Röntgenaufnahme in den Medien zu präsentieren, die, wie die Recherchen von Panorama Hamburg (ARD Fernsehen) und der Spiegelredaktion seinerzeit ergeben hatten, nachweislich verstorben waren und auf dem Friedhof lagen. Von 10 ermittelten Hamerpatienten, waren innerhalb von 9 Monaten 8 verstorben, vermeldete die TV-Sendung Brisant (ARD). | | Um auf angebliche Heilerfolge aufmerksam zu machen, scheute sich Hamer in dieser Zeit nicht davor, angebliche Überlebende und deren Heilung via Röntgenaufnahme in den Medien zu präsentieren, die, wie die Recherchen von Panorama Hamburg (ARD Fernsehen) und der Spiegelredaktion seinerzeit ergeben hatten, nachweislich verstorben waren und auf dem Friedhof lagen. Von 10 ermittelten Hamerpatienten, waren innerhalb von 9 Monaten 8 verstorben, vermeldete die TV-Sendung Brisant (ARD). |
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| ==Der Fall des Hamer-Patienten Zemelka== | | ==Der Fall des Hamer-Patienten Zemelka== |
| [[Bild:zemelka2.jpg|Hamer mit O. Zemelka|300px|left|thumb]] | | [[Bild:zemelka2.jpg|Hamer mit O. Zemelka|300px|left|thumb]] |
− | So präsentierte Hamer einen seiner Patienten, den Stuttgarter Oswald Zemelka im Jahre 1982 dem deutschen Fernsehpublik in der NDR-Sendung ''III nach 9''. Hamer meinte dass sein Patient nach einem Streit mit seinem Meister aufgrund des Streites einen Lungenkrebs bekommen hätte. Um den Krebs zu ''heilen'', hatte Hamer den Meister aufgefordert, sich bei Zemelka zu entschuldigen. Danach fühlte sich der Patient natürlich sofort besser. Gezeigt wurden Röntgenaufnahmen, die das Verschwinden eines Lungentumors dirch die Neue Germanische Medizin zeigen sollte. Peinlich wurde dann jedoch als sich herausstellte dass die Aufnahmen ''überbelichtet'' waren und sich zur Auswertung daher nicht eigneten. Auch in der Bildzeitung hatte Hamer stolz über seinen angeblichen Behandlungserfolg bei dem 51 jährigen Tischler berichtet. An den Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen Prof Vogt schrieb er im September 1982 in diesem Zusammenhang: ...'' Ich führte Ihnen auch die Röntgenbilder eines Patienten (Zemelka) vor, bei dem exakt, praktisch mit der Minute der Konfliktausräumung eine so rasante Besserung des klinischen Bildes (12 kg Gewichtszunahme in 3 Wochen) und des röntgenolog. Bildes, das Sie selbst beurteilen konnten und dessen Regression des Plattenepithel-Bronchial-Ca so unübersehbar ist, daß die Verbesserung vom 17.8. auf 24.8. dem Röntgenologen Dr. Schweitzer in Stuttgart noch niemals in seiner jahrzehntelangen Röntgenpraxis vorgekommen war...''<br> | + | So präsentierte Hamer einen seiner Patienten, den Stuttgarter Oswald Zemelka im Jahre 1982 dem deutschen Fernsehpublikum in der NDR-Sendung ''III nach 9''. Hamer meinte, dass sein Patient nach einem Streit mit seinem Meister aufgrund des Streites einen Lungenkrebs bekommen hätte. Um den Krebs zu ''heilen'', hatte Hamer den Meister aufgefordert, sich bei Zemelka zu entschuldigen. Danach fühlte sich der Patient natürlich sofort besser. Gezeigt wurden Röntgenaufnahmen, die das Verschwinden eines Lungentumors durch die Neue Germanische Medizin zeigen sollte. Peinlich wurde es dann jedoch, als sich herausstellte, dass die Aufnahmen ''überbelichtet'' waren, und sich zur Auswertung daher nicht eigneten. Auch in der Bildzeitung hatte Hamer stolz über seinen angeblichen Behandlungserfolg bei dem 51 jährigen Tischler berichtet. An den Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, Prof. Vogt, schrieb er im September 1982 in diesem Zusammenhang: ...''Ich führte Ihnen auch die Röntgenbilder eines Patienten (Zemelka) vor, bei dem exakt, praktisch mit der Minute der Konfliktausräumung eine so rasante Besserung des klinischen Bildes (12 kg Gewichtszunahme in 3 Wochen) und des röntgenolog. Bildes, das Sie selbst beurteilen konnten und dessen Regression des Plattenepithel-Bronchial-Ca so unübersehbar ist, daß die Verbesserung vom 17.8. auf 24.8. dem Röntgenologen Dr. Schweitzer in Stuttgart noch niemals in seiner jahrzehntelangen Röntgenpraxis vorgekommen war...''<br> |
| [[Bild:zemelka4.jpg|Grab von O. Zemelka (ARD)|200px|left|thumb]] | | [[Bild:zemelka4.jpg|Grab von O. Zemelka (ARD)|200px|left|thumb]] |
| [[Bild:zemelka5.jpg|Bildzeitung über Zemelka|300px|thumb]] | | [[Bild:zemelka5.jpg|Bildzeitung über Zemelka|300px|thumb]] |
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| Hamer: „Was sagt Ihnen jetzt Ihr ärztlicher Instinkt?" <br> | | Hamer: „Was sagt Ihnen jetzt Ihr ärztlicher Instinkt?" <br> |
| Oberärztin: ..Ich bin wirklich gebügelt. Daß so eine dramatische Besserung überhaupt möglich ist. Zemelka lacht und scherzt, als wäre er gar nicht mehr krank."<br> | | Oberärztin: ..Ich bin wirklich gebügelt. Daß so eine dramatische Besserung überhaupt möglich ist. Zemelka lacht und scherzt, als wäre er gar nicht mehr krank."<br> |
− | Hamer: "Ist er auch nicht mehr."<br> | + | Hamer: "Ist er auch nicht mehr."<br> |
− | Oberärztin: "Mir wird allmählich richtig unheimlich. Wenn ich nicht gestern nacht noch Ihre "Eiserne Regel des Krebs" ausführlich studiert hätte, dann hätte ich vielleicht gedacht. Sie hätten den Patienten verzaubert. Ich finde es wunderbar."<br> | + | Oberärztin: "Mir wird allmählich richtig unheimlich. Wenn ich nicht gestern nacht noch Ihre "Eiserne Regel des Krebs" ausführlich studiert hätte, dann hätte ich vielleicht gedacht, Sie hätten den Patienten verzaubert. Ich finde es wunderbar."<br> |
| Oberärztin Dr. Dagmar Hruska zur Zeitschrift STERN: "Kein Wort von diesem Gespräch stimmt. Hamer ist ein Spinner."<br><br>Zemelka starb jedoch trotz GNM an Lungenkrebs, sein Hausarzt stellte Krebs als Todesursache fest. Hamer glaubte indess an eine ''Ermordung'' von Zemelka. Die ARD zeigte schliesslich die Grabstelle von Zemelka um jeglichen Zweifel an seinem Tod zu begegnen. | | Oberärztin Dr. Dagmar Hruska zur Zeitschrift STERN: "Kein Wort von diesem Gespräch stimmt. Hamer ist ein Spinner."<br><br>Zemelka starb jedoch trotz GNM an Lungenkrebs, sein Hausarzt stellte Krebs als Todesursache fest. Hamer glaubte indess an eine ''Ermordung'' von Zemelka. Die ARD zeigte schliesslich die Grabstelle von Zemelka um jeglichen Zweifel an seinem Tod zu begegnen. |
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