Rückstoßfreier Antrieb

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Der Rückstoßfreie Antrieb (Reaktionsloser Antrieb, engl. Reactionless drive) ist ein hypothetisches Verfahren für Raumantriebe, bei denen kein herkömmlicher Treibstoff oder Treibmasse Verwendung findet. Bei derartigen Antrieben soll Energie direkt zu einem Schub führen. Reaktionslose, rückstoßfreie Antriebe würden den in der wissenschaftlichen Phsysik allgemein anerkannten Impulserhaltungssatz verletzen, da der Gesamtimpuls in einem geschlossenen System immer konstant ist. Bis heute (2015) gibt es keinen Prototyp eines anerkannt funktionierenden rückstoßfreien Antriebs.

Vorschläge

  • EM-Drive, ein Mikrowellenantrieb des englischen Ingenieurs Roger Shawyer. Shawyer ist Gründer der Firma Satellite Propulsion Research Ltd. (SPR). Der EM-Drive besteht aus einem Magnetron, das aus elektrischer Energie Mikrowellen in einen konusförmigen Resonanzkörper freisetzt. Nach Shawyers Aussage pflanzen sich die elektromagnetischen Wellen nur innerhalb des geschlossenen Resonanzkörpers fort und führten zu einem Schub. Zum EM-Drive nach Shawyer liegen zwei Berichte mit positiven Resultaten vor. Zum einen berichtet die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA über einen beobachteten Schub eines untersuchten EM-Drive im Mikro-Newton-Bereich (30-50 µN), schließt dabei aber den von Shawyer vorgeschlagenen Funktionsmechanismus aus. Aus China wird ebenfalls von einem erfolgreichen Test eines EM-Drive berichtet. Bislang gibt es aber keine weiteren seriös veröffentlichten Berichte über mögliche Replikationen. Untersuchungen aus dem Jahr 2020 an der TU Dresden zeigt dass das EM Drive keinen Schub entwickelt. Dabei wurden drei verschiedene Varianten eines rückstossfreien Antriebs wie EM Drive, LEM-Drive (Laser) und Mach-Effekt-Thruster getestet. Studienleiter war Martin Tajmar. Es konnte festgestellt werden, dass externe Einflüsse und Erwärmung zu Messfehlern führten, die als Schub interpretiert wurden.[1][2][3]
  • Cannae Drive (quantum vacuum plasma thruster) von Guido Fetta, der ebenfalls mit elektromagnentischen Feldern im Mikrowellenbereich funktionieren soll.
  • Dean Drive des Erfinders Norman L. Dean, der jedoch keine externen Untersuchungen seines geheim gehaltenen Dean Drive-Projektes erlaubt und damit als gescheitert bezeichnet werden kann.
  • Cook Inertial Propulsion Engine (CIP).
  • Der Gyroscopic Inertial Thruster (GIT) des Schotten Sandy Kidd.
  • Warp-Antrieb: Dabei handelt es sich um hypothetische Antriebe durch Krümmung der Raumzeit, die vor allem in der Science-Fiction-Literatur eine Rolle spielen. Von 1996 bis 2002 finanzierte die NASA das Breakthrough Propulsion Physics Project zur Evaluierung exotischer Antriebskonzepte. Innerhalb dieses Projektes wurde auch auf spekulative Konzepte eines Warp-Antriebs eingegangen und mögliche Realisierungen diskutiert. 2008 stellte die NASA dieses Projekt endgültig ein.
  • Mach-Effekt-Thruster nach J. Woodward

Weblinks

Quellennachweise