Qigong

Aus Psiram
(Weitergeleitet von Qi Gong)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Qigong (Qi Gong, Chi Gong, qìgōng, ch'i-kung) bezeichnet eine Methodengruppe, die jeweils als eine Kombination aus Gymnastik, Meditation, Atem- und Konzentrationsübungen bis hin zu Kampfkunstübungen erscheint. Ihre Ursprünge sind in China zu finden. Qigong ist Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin. Ziel der Methodik sei es, eine Anreicherung an Qi zu erzielen, was im Rahmen des Health-Qigong krankheitspräventive und lebenszeitverlängernde Effekte bewirke. Im Gegensatz zu vielen Behauptungen ist die Bezeichnung Qigong für diese Übungen erst seit den 1950er Jahren (durch den chinesischen Arzt Liu Guizhen) geläufig und wird gegenwärtig in China durch das chinesische Sportministerium staatlich gefördert. Qigong ist dem im Westen ebenfalls sehr verbreiteten Tai-Chi nah verwandt.

Es gibt eine Vielzahl (etwa 1.000) von unterschiedlichen Richtungen des Qigong, darunter Praktiken aus der Richtung des Buddhismus sowie aus der Richtung des Daoismus. Die Anzahl aller bekannten Übungen liegt bei über 2.000. Einige der Qigong-Methoden, wie das Shenjifa ("Weg zu übernatürlichen Fähigkeiten"), werden geheim gehalten und nur mündlich von Lehrern an Schüler weitergegeben.

Im Rahmen des Health-Qigong werden diese Methodengruppe auch zur Behandlung schwerer chronischer Erkrankungen entweder exklusiv oder komplementär angewendet. Dazu gehören Krebserkrankungen[1], die Zuckerkrankheit und der Bluthochdruck (arterielle Hypertonie).

Was in der TCM und Qigong als supraphysikalisches Qi[2] verstanden wird, basiert auf nicht falsifizierbaren Annahmen eines pseudomedizinischen Vitalismus-Konzeptes. Eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2007 kam zum Ergebnis, es gebe Hinweise dafür, dass durch Anwendung von Qigong der Blutdruck bei Hochdruckerkrankten gesenkt werden könne.[3] Jedoch sind zu dieser Frage eine Vielzahl methodisch fragwürdiger Arbeiten veröffentlicht worden.[4] Auch bei der Behandlung von Schmerzzuständen gibt es Hinweise für eine mögliche Wirksamkeit, die jedoch zukünftig durch eindeutige Ergebnisse bestätigt werden muss.[5] Unter Qi Gong-Induced Psychosis wird eine Störung verstanden, die als Folge einer längeranhaltende Ausübung von Qigong bei prädisponierten Patienten entstehen soll.

Siehe auch

Literatur

  • Lee MS, Pittler MH, Guo R, Ernst E. Qigong for hypertension: a systematic review of randomized clinical trials. J Hypertens. 25. August 2007; 25(8):1525-32
  • Lee, MS. Chen, KW. Sancier, KM. Ernst E. Qigong for cancer treatment: A systematic review of controlled clinical trials. Acta Oncologica 2007; 46: 717-722
  • L. Zixin, Y. Li, G., Zhengyi, S. Zhenyu, Z. Honglin, Z. Tongling: Qigong – Chinese Medicine or Pseudoscience, Prometheus Verlag, 1996

Weblinks

Quellennachweise

  1. Lee, Myeong Soo, Chen, Kevin W., Sancier, Kenneth M. and Ernst Edzard (2007) 'Qigong for cancer treatment: A systematic review of controlled clinical trials',Acta Oncologica,46:6,717 — 722
  2. http://www.annals.org/cgi/reprint/132/11/903.pdf
  3. Lee MS, Pittler MH, Guo R, Ernst E. Qigong for hypertension: a systematic review of randomized clinical trials. J Hypertens. 25. August 2007; 25(8):1525-32
  4. Michael Mayer. Qigong and Hypertension: A Critique of Research. The Journal of Alternative and Complementary Medicine. August 1999, 5(4): 371-382. doi:10.1089/acm.1999.5.371
  5. Lee MS, Pittler MH, Ernst E. External qigong for pain conditions: a systematic review of randomized clinical trials. J Pain. 2007 Nov;8(11):827-31. Epub 2007 Aug 9