Fosar und Bludorf
Grazyna Fosar und Franz Bludorf sind zwei Autoren esoterisch-pseudowissenschaftlicher Werke und wohnen in Berlin. Sie betreiben ein Internet-Forum und eine Reihe von Webseiten zu esoterischen und verschwörungstheoretischen Themen. Franz Bludorf ist Chefredakteur des Magazins Matrix 3000, Grazyna leitet bei der gleichen Zeitschrift das Wissenschaftsressort. Sie sind auch Autoren bei diversen anderen Zeitschriften, z.B. bei Raum & Zeit, ZeitGeist und Wetter-Boden-Mensch. Den Autoren scheint es ein Anliegen zu sein, den esoterischen oder verschwörungstheoretischen Themen in ihren Büchern eine scheinbare wissenschaftliche Komplexität zu verleihen, ohne jedoch den Intellekt des Lesers dabei allzu stark zu strapazieren. Daher bezeichnen die Autoren ihre Werke auch als Sachbücher, die in allgemeinverständlicher Sprache für ein breites Leserpublikum verfasst seien. Auch Universitäten und Forschungsinstitute würden mittlerweile ihre Werke schätzen und diese seien Grundlage für Vorlesungen, wird in der Werbung für ihre Bücher behauptet.
Biografisches
Grazyna Fosar gibt an, Physik und Astrophysik studiert zu haben, Franz Bludorf soll Mathematik und Physik studiert haben und ist nach eigenen Angaben Heilpraktiker. Über Studienorte und -abschlüsse ist jedoch nichts bekannt. Die Suche nach Fachartikeln der Autoren in Datenbanken über wissenschaftliche Literatur blieb erfolglos; es muss davon ausgegangen werden, dass sie nie wissenschaftlich publiziert haben.
Aktivitäten
Als Schwerpunkte ihrer Tätigkeiten geben sie eine "Post-Quantenphysik des Bewußtseins", Geomantie, Umweltbelastungen durch "elektromagnetische Frequenzen" (HAARP), und Verschwörungstheorien um die angebliche verschworene Weltelite der Bilderberger an. Außerdem glauben sie an die Reinkarnation und dass sie ein so genanntes "Halding-Verfahren" als Zugang zur Akasha-Chronik entwickelt hätten. Interessen zeigen sich auch an der pseudowissenschaftlich begründeten Wellengenetik. Franz Bludorf trat in der Vergangenheit auch beim ufologischen Podcast CROPfm auf.
Kornkreise
Überregional bekannt wurden Fosar und Bludorf durch ihre pseudowissenschaftlichen Befunde zu einem so genannten Kornkreis östlich von Berlin, der zuvor künstlich für eine Günther-Jauch-Sendung bei RTL-TV angelegt wurde. Vorbild für das Muster des Kornkreises war eine angebissene Pizza. Fosar und Bludorf wollten dabei als "Cereologen" nachgewiesen haben, dass der entsprechende Kornkreis unmöglich von Menschenhand erschaffen sei und gingen von einer UFO-Landung aus. Als sich ihre Annahmen immer mehr als unhaltbar herausstellten, löschten sie ihre Webseite zu diesem Kornkreis und begannen einen Streit mit RTL und Jauch, der als Streit um die "Pizza Connection" bekannt wurde. Sie blieben auch nach Auflösung des Rätsels um den Kornkreis weiterhin der Meinung, dass hier ein physikalisch nicht erklärbares Phänomen vorläge.
ELF-Sendeanlage in Berlin-Tempelhof
Eine von Fosar und Bludorf verbreitete Verschwörungstheorie besagt, dass es in Berlin unter dem ehemaligen Flughafen Tempelhof eine geheime ELF-Sendeanlage extrem niedriger Frequenz, aber hoher Leistung gäbe, die unter dem Codenamen Teddybär betrieben werde. Sie versuchten, dies mit völlig untauglichen Methoden nachzuweisen und behaupteten in ihrer Spekulation, es würden von dort Signale gesendet, die das Gehirn beeinflussen und Krankheiten auslösen können. Alle Fakten zum Flughafen Tempelhof und Widersprüche in der Argumentation sprechen jedoch gegen die Existenz einer solchen Anlage, die auch nie von anderer Seite beobachtet wurde.
TLR-Faktor
Eine Hypothese, die von den Amateurforschern verbreitet wird, bezieht sich auf angebliche zeitlich und örtlich gehäufte Flugzeugabstürze: Die TLR-Faktor-Hypothese.
Hyperstock-Börsensoftware
Ein käuflich zu erwerbendes Computerprogramm, dass auf einem von Fosar und Bludorf erfundenen Prinzip des "gestörten Zufalls" beruhen würde. Das Ergebnis seien "Informationen für Anleger, die durch keinen herkömmlichen Börsenbrief und keine Wirtschaftsanalyse zu erhalten sind". Weiter bewerben die Autoren ihre Software so:
- Im Grunde macht es ja gerade den Reiz der Börse aus, daß auch der gewiefteste Profi neben wirtschaftlichem Fachwissen ein gewisses Fingerspitzengefühl braucht, um auch die immer wieder vorkommenden vollkommen irrationalen Börsenentwicklungen vorauszuahnen. Dies ist natürlich mit erheblichen Risiken verbunden, da derartige irrationale Entscheidungen weder meßbar noch wiederholbar im wissenschaftlichen Sinne sind. Diese Aussage galt zumindest bisher. Nunmehr stellen die Autoren ein neuentwickeltes Verfahren vor, das es ermöglicht, gerade diese bislang unwägbaren Trends im Börsengeschäft mathematisch zu untersuchen - sozusagen die allgemeine Stimmungslage, die "in der Luft liegt", ohne rational begründbar zu sein. Damit können Sie - für einen beliebigen Tag - Trendanalysen erstellen, die auf keinerlei zugänglichen Wirtschaftsdaten beruhen und dennoch in vielen Fällen erstaunlich zutreffend sind.